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ARCH+ features 77: Ökonomien, Biografien, Situationen

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ARCH+ features 77: Ökonomien, Biografien, Situationen
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101
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et al.
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Mittwoch, 11. Juli 2018, 18:30 Uhr Integratives Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt (IBeB) Lindenstraße 90 / 91, Berlin-Kreuzberg Mit Verena von Beckerath, Caroline Bittermann, Giulia Bruno, Peder Bugge, Dania Burger, Anke Dorndorf, Jan Dunzendorfer, Beate Gütschow, Tim Heide, Christoph Heinemann, Susanne Heiß, Martin Fuller, Jinok Kim-Eicken, Armin Linke, Anh-Linh Ngo, Marion von Osten, Janine Sack, Barbara Schindler, Christoph Schmidt, Peter Spillmann, Rosario Talevi u. a.
HausBauvorhabenBauausführungGebäudeFassadeBesprechung/Interview
ArchitektGrundrissHausSozialer WohnungsbauWohnungKonservatorinFassadeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
HausHauseigentumStadtentwicklungBauvorhabenRaumstrukturArbeitszimmerCityBauträgerSymbolismusBauausführungUmlandMiniaturmodellBesprechung/Interview
GrundrissHausHauseigentumStadtentwicklungWohnungCityBauträgerGebäudeMietpreisMiniaturmodellBaugemeinschaftGebäudeStadtDiagrammBesprechung/Interview
GrundrissHalleCityBauträgerBauausführungStadtInnenraumBesprechung/Interview
StadtplanungPrivatgrundstückCityBauausführungGebäudeStadtBesprechung/Interview
GrundrissHausLeuchtturmZimmerBauausführungGebäudeFassadeBesprechung/Interview
ArchitekturGrundrissHalleHausRaumstrukturSchützGang <Architektur>Mikroarchitektur <Gebäude>InnenraumVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
BöschungHausLeuchtturmWohnungPrivatgrundstückArchitektinInnenraumVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
EinfamilienhausWohnungBürohausRaumstrukturSäulenordnungBehindertenheimGebäudeÖffentlicher RaumVerkehrsstraßeZimmerSchiebfensterModerne Kunst <Geschichte>FassadeBesprechung/Interview
HausWohnungRaumstrukturArchitektinInnenhofÖffentlicher RaumLichthofVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
ArchitektRaumstrukturArchitektinGebäudeBesprechung/Interview
ArchitekturHausWohnungWohnformPrivatgrundstückSäulenordnungGebäudeApartmentProfilblechPräfigurationAnschluss <Stahlbau>Einschnitt <Bautechnik>Mikroarchitektur <Gebäude>Besprechung/Interview
ArchitektErdbauGrundrissHausArchitektinBauträgerBauausführungMikroarchitektur <Gebäude>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
ArchitekturFuturismusPlatzGebäudeMikroarchitektur <Gebäude>Vorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
EisenbahntechnikGebäudeBauausführungSanierungsgebietVierungsturmArchitekturgeschichteBesprechung/Interview
GebäudeBesprechung/Interview
BauwirtschaftsberufErdbauGrundrissBehindertenheimNeue SachlichkeitBauausführungBesprechung/Interview
ArchitektGrundrissHausArchitektinGebäudeNeue SachlichkeitBauausführungBesprechung/Interview
ArchitektHausArchitektinInnenraumBesprechung/Interview
BöschungHausSozialer WohnungsbauCityBauträgerGebäudeIonisches KapitellMieteMietpreisStadtBesprechung/Interview
Sozialer WohnungsbauBauträgerMiniaturmodellVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
DachErdbauFuturismusHausHauseigentumSozialer WohnungsbauDachterrasseCityGebäudeMiniaturmodellStadtplatzBesprechung/Interview
ArchitektHausRauchgasPrivatgrundstückArchitektinGebäudeMiniaturmodellInnenraumBesprechung/Interview
TrägerWohnungGemeinschaftswohnungComputeranimationInnenraumBesprechung/Interview
HauseigentumBauträgerBesprechung/Interview
ArchitektErdbauHauseigentumSäulenordnungArchitektinCityGebäudeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
BebauungsplanGrundrissKellerArchitektinBaubehördeBauausführungWasserwaageInnenraumBesprechung/Interview
AusschreibungGrundrissHausPrivatgrundstückArchitektinCityBauträgerBauausführungMiniaturmodellGewerkVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
WohnungWohnungseigentumHolzrahmenbauVerlorene SchalungProfilblechSpätimpressionismusStadtVorlesung/Konferenz
ArchitektBaukostenHausIndustriearchäologieWohnungswirtschaftPrivatgrundstückArchitekturmodellBauausführungMiniaturmodellBesprechung/Interview
PrivatgrundstückGartenkunstBauausführungAchse <Architektur>Geschoss <Bauwesen>SchiebfensterInnenraum
KlimaanlageDachterrasseVerkehrsstraßeLandschaftsarchitektur
GrundeigentumCityBarockisierungGebäudeStadt
Ausbau <Bauwesen>ErdbauHalleHausPlatzKlimaanlageZaunRaumstrukturBrandBauträgerHausflurZimmerErdgeschossGeschoss <Bauwesen>Gang <Architektur>GebäudeStadtFassadeBesprechung/Interview
BrunnenDachHalleHausSäulenordnungTrinkwasserversorgungEinzugsgebiet <Raumordnung>NachttopfGeschoss <Bauwesen>Gang <Architektur>LandschaftsarchitekturPelletheizungVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
ArchitektArchitektinInnenraumBesprechung/Interview
WohnungPassageInnenraumbeleuchtungMauerGang <Architektur>WasserwaageSchiebfensterLandschaftsarchitekturBesprechung/Interview
HausWohnungPrivatgrundstückLandschaftsarchitekturGebäudeStadtInnenraumBesprechung/Interview
Gleichen <Burg>GebäudeVorlesung/KonferenzBesprechung/Interview
AbdichtungEmissionDachterrasseWohndichteGebäudeStadtFassadeInnenraumBesprechung/Interview
SchiebfensterStadtBesprechung/Interview
Herzlich willkommen heißen zu dem Eichbuss Feature hier im Moment. Oh Gott, irgendwann fängt es an zu kieken. Deswegen zu dem Eichbuss Feature im integrativen Bauprojekt
am ehemaligen Mariener Blumengroßmarkt. Ich werde jetzt gar nicht so viel dazu sagen, sondern am Schluss nochmal versuchen alles zusammenzufassen. Es gibt, wie gesagt, drei Gesprächsrunden verteilt im gesamten Haus. Wir hatten die Idee, das Haus zu beleben und das Sie auch durch das Haus entdecken
und die verschiedenen Aspekte, die damit zusammenhängen. Und das Erstgespräch findet nun hier statt. Sie haben ja alle den Plan bekommen. Und ich wünsche uns einen sehr schönen Abend. So, Verena, du bist dran.
Gut, ich stelle kurz die Teilnehmer des Gesprächs vor. Das ist zum einen Janine Sack, Artdirektorin und Verlegerin. Sie hat hier im Haus eine Wohnung und ihr Büro. Dann Christoph Heinemann, Architekt, Mitglied der Architektengruppe IV
und Kooperationspartner mit unserem Büro. Ich bin Martin Fuller, Soziologe, fast auch an der TU Berlin. Mein Name ist Verena Verbeckerat. Martin, wir haben dich eingeladen, heute Abend ein kurzes Gespräch mit uns zu führen,
weil du seit 2015, 2016 das Projekt begleitest. Du forschst über das Projekt. Das ist also eine besondere Situation. Das ist ein Projekt, das im Entstehen ist, gleichzeitig wissenschaftlich untersucht wird.
Du bezeichnest dein Forschungsprojekt als ethnografisches Studium und untersuchst die Transformation der architektonischen Umgebung oder auch des Vorbaus zu räumen des Affekts, der Symbolik und der Emotionen. Deine These ist, dass Wohnen eine Handlung ist. Housing is an activity.
Schön, hier zu sein. Ich wollte nur ein paar Fragen an euch stellen. Ich bin seit ein paar Jahren hier dabei, Forschung zu machen.
Ich bin auch ständig mit dem Fahrrad dabei gefahren. Ich bin immer auf der Seite der Baustelle, ein Plakat, das steht auf dem Plakat Stadtentwicklung anders, was hier passiert ist. Es wurden Fragen, was das für euch bedeutet
und ob dieses Bauprojekt ein Vorschlag ist oder ein Modell ist, für euch Stadtentwicklung anders zu schaffen.
Es geht ja darum, Sie hier ein bisschen zu informieren mit diesen Gesprächen. Ich gebe mir Mühe, das kurz zu halten. Man kann den ganzen Prozess eigentlich nicht erklären in der kurzen Zeit. Wichtig ist, glaube ich, zu wissen, Stadtentwicklungen anders machen. Das bezieht sich erst mal darauf, dass hier die Grundstücke
meist bietend verkauft werden sollten. Da hat sich Widerstand geregt. Dann hat man ein Konzept gebundenes Verfahren eingerichtet. Das heißt, man konnte sich um den Kauf dieser Grundstücke bewerben mit Konzepten. Boah, ist das laut.
Und das haben wir dann getan. Das heißt, wir haben sehr früh angefangen, zusammen mit der Selbstbaugenossenschaft, dieses Projekt zu entwickeln, ein Konzept zu erarbeiten, was sich vor allem auf die Frage wohnen und arbeiten in der Stadt bezieht, aber auch die Mischung verschiedener Finanzierungsmodelle.
Das ist hier eine Baugemeinschaft. Die Genossenschaft ist Teil der Baugemeinschaft. Das heißt, es gibt hier Wohnung im Eigentum, um zu fixen Mieten, die nachhaltig gesichert sind. Das wollten wir erreichen an diesem Ort. Damit haben wir uns beworben und so konnten wir dann das Grundstück erwerben. Was ich aber viel wichtiger finde bei Miteinanderplanen und Stadtentwicklung anders ist eigentlich,
dass durch diese Entwicklung mit Akteuren vor Ort, mit der Selbstbaugenossenschaft, mit den Bewohnern, man ganz andere Wohnmodelle abbilden kann. Wohnen ist eben Handlung. Und man kann dieses Handeln schon in die Planung mit einbeziehen. Und das finde ich den wichtigsten Punkt.
Und bezogen auf Stadtentwicklung deshalb, weil viele Planungsinstrumentale, die wir haben, diese situativen Probleme und Möglichkeiten und Potenziale nicht abbilden. Und diese Art der Entwicklung die Möglichkeit hat, sehr differenziert zu handeln und trotzdem ganz allgemeine Quantitäten auch einzuhalten.
Und Christoph hat das schon erwähnt, aber es steht auch auf diese Plakate, das zweite Punkt war Miteinanderplanen. Das war so ein Spickwort für diese Projekte
und die anderen zwei Projekte hier bei der Abbildung Großmacht Stadtfax. Und Jeannine, du warst auch dabei in der Baugruppe und du hast auch zusammen diese Planungsprozesse mitgemacht und wurde dir auch fragen, was das so bedeutet
Miteinanderplanen oder auch wie das war, so ein Mitglied, so eine Baugruppe zu sein und wie das endet, vielleicht diese Wohnsituation jetzt für dich.
Der Prozess ging ja, also an dem Moment, wo ich eingestiegen bin, das war ziemlich genau vor fünf Jahren. Und das ist natürlich ein langer Zeitraum einerseits, weil man sich natürlich in so eine Situation hineinbegibt,
ohne genau zu wissen, wie sich das entwickelt und was das eigentlich bedeutet und ich auch als Laien natürlich so einen Prozess noch nie erlebt hatte. Ich habe wahnsinnig viel über alle möglichen Aspekte der Planung, der Architektur, der Stadtplanung gelernt, weil es auch immer wieder die Möglichkeit gab,
in der Baugruppe an verschiedenen AGs mit verschiedenen Prozessen beteiligt zu sein. Also es gab ja das sogenannte qualifizierende Verfahren, in dem die verschiedenen Baufelder miteinander, mit dem Bezirk und anderen Experten die Planung abgestimmt hat. Das waren Veranstaltungen, wo ich dann mitgegangen,
hingegangen bin, was mich einfach interessiert hat. Und man plötzlich über so einen Prozess ganz anders versteht, was eigentlich sozusagen so ein Planungsprozess ist, bis hin jetzt zu der Situation jetzt, wo ich seit zehn Tagen hier wohne und das erste Mal die Räume erlebe, die ich seit vielen Jahren auf Plänen gesehen habe.
Und es gab natürlich von vornherein immer von der Initiatorengruppe erklärt, was sozusagen verschiedene Aspekte dieses Hauses sein sollen und wie das gedacht ist, die Gemeinschaftsflächen, der Garten, die Lichthöfe, also hier diese Situation. Also ich dachte immer, ja, klingt gut, interessant,
aber ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie sich das dann anfühlt. Und so eine ganz kurze Anekdote, dieses Lichtbrannt in der ersten Woche non-stop ist. Relativ hell, also es war ein bisschen zu hell, aber gleichzeitig war es total faszinierend, weil man dann wie in einer Gasse hier immer so Bezug zu dieser Halle hat. Im Moment rennen natürlich alle noch aufgeregt hin und her,
jeder hat irgendwas zu tun. Es gibt aber, man merkt sofort, in dieser Räumlichkeit hier ergibt sich sozusagen eine Gemeinsamkeit oder gibt es sich sozusagen Interaktionen, die tatsächlich sich durch die Architektur irgendwie anbieten. Und deswegen war, als wir vorhin kurz gesprochen hatten, war für mich so dieses gemeinsame Plan,
geht sozusagen fließend über in das gemeinsame Leben. Und natürlich ist die Hoffnung, die auch zumindest für mich und ich denke für die meisten, die hier mit einziehen, ist, dass es auch ein interessantes Experiment ist, wie man zusammen wohnt und wie sozusagen eben dieses Privatheit und sozusagen so eine Semiöffentlichkeit innerhalb unseres Hauses funktionieren kann.
Und sozusagen nach zehn Tagen würde ich sagen, erst mal lässt sich das sehr, sehr gut an. Und ich finde es total faszinierend, diesen Raum zu erleben und zu merken, wie man eben dadurch, dass man Blickkontakt hat, da rein, da raus, das ein bisschen regulieren kann, dass man sozusagen in diesen verschiedenen Gängen und Begegnungen
mit diesen kleinen Bänken hier relativ simpler eingreift, aber funktioniert total. Also so, ich will jetzt nicht weiter loben, aber ich finde es, es ist wirklich ein wahnsinnig interessanter Prozess gewesen und der für mich jetzt als Bewohnerin nochmal diesen totalen Zyklus hatte,
dass man einfach wahnsinnig viel über sozusagen alles, was das da mit zu tun hat, erfahren hat. Ich finde, das ist vielleicht eine gute Möglichkeit, auch die Architekten zu fragen, über die Situation, die wir hier haben mit den Lichthöfen,
was so ein Lichthof zwischen Wohnungen, das habe ich bis jetzt nie gesehen, ich kenne das so von Bürogebäuden vielleicht, aber hier sind natürlich so private Wohnungen, die einhalten direkt gegenüber voneinander, so mit Fenstern, wo man in die Wohnung im Prinzip ran drücken kann.
Ja, ich wollte dann euch fragen, ob das so für euch eine, was bringt das für Veränderungen in der Wohnsituation, Abweichungen von wie man wohnt, oder ist das vielleicht auch eine Propagation,
um was privat ist, was nicht privat ist? Du hast ja in deiner, also die Fragen wurden ein bisschen vorformuliert und abgestimmt, du hast geschrieben, are these interior windows a proposal to disrupt
the classical idea that home is a private space? Is this a provocation? Das ist glaube ich das, was du jetzt mit deiner Frage meintest. Und ich finde die Frage total interessant. Ich weiß nicht genau, was du ganz genau mit der klassischen Idee des privaten Raums meinst, aber vielleicht ist sie
aus dem modernen Einfamilienhaus abgeleitet, dass, wie wir wissen, die Nebenräume zum öffentlichen Raum der Straße oftmals hat und die Wohn- und auch Repräsentationsräume zum privaten Garten, also diese Abwendung vom öffentlichen Raum. Man könnte vielleicht sagen, dass das also durch die Tiefe
des Gebäudes, die Erschließungsstruktur mit dieser rühen Interieur, der Notwendigkeit der Lichthöfe und dann der Entscheidung der Bewohner, dass mehrere Wohnungen sich ein Lichthof teilen. Eigentlich dieser Schritt gemacht wurde, sich dafür zu entscheiden, wir wollen diese Halböffentlichkeit, sie ist Teil, sie ist die Erweiterung
des privaten Raumes oder, wie du sagst, ja, Private Space oder der klassischen Idee des privaten Raums. Und das ist auch für uns Architekten wahnsinnig interessanter Sprung gewesen, denn wir hatten eigentlich vorbereitet, dass diese Höfe kleiner sind, dass es mehr davon gibt und dass man
diese Privatsphäre erstmal wahrt. Und die Entscheidung kam von den Bewohnern. Das ist eigentlich komisch. Wer das auch interessant ist an diesem Projekt,
das betrifft die Architekten, müssen ein bisschen mit der Baugruppe, müssen zusammen Entscheidungen treffen, manchmal Verhandlungen, manchmal Schaffen zusammen. Und ich finde das interessant in der Biografie dieses Gebäudes,
dass diese Prozess zusammen mit den Architekten mit der Baugruppe zu arbeiten. Und ich wollte auch euch fragen, ob was ihr in diesem Prozess von den Raums gelernt habt oder auch von
diesen Gebäuden selbst, ob ihr was von den Gebäuden gelernt habt. Learning from the building. Ja, ich glaube, das hat ganz, ganz viele Aspekte.
Einmal ist es natürlich eine Frage, diese Beteiligung zu ermöglichen, das ist glaube ich ganz wichtig, was Shannon eben gesagt hat. Man wohnt eigentlich, wenn man beteiligt ist an der Planung schon in den Gebäuden, wo man einzieht. Das hat natürlich
ziemlich einen Impact auf das, was dann passiert in der Nutzung. Und da entstehen Fragen für uns grundsätzlich an Architektur. Also was heißt das? Wie muss die Architektur diese Beteiligungsform auch ermöglichen? Und wo muss sie das vielleicht
auch ausschließen, um bestimmte Qualitäten anzusetzen? Wir haben vorher ein Gebäude gemacht, wo sehr stark in der Ritterstraße, wo man sehr stark individuell verhandeln konnte. Hier ist das anders, basiert das eigentlich auf Typologien. Und ich glaube, man versteht das am besten, wenn man sich das im Schnitt vorstellt, dass man hier eben Ateliers mit Studios, Apartments
kombinieren kann, die Wohnungen hier durchgesteckt sind, dass Duplexeinheiten sind, die wiederum unten einen Anschluss an den teilöffentlichen Raum haben, da oben sehr privat sind. Also das heißt, dieser Schnitt des Gebäudes, der ermöglicht eigentlich ganz unterschiedliche Wohnformen. Und
damit ermöglicht er auch in diesem Prozess vielleicht in dem Fall nicht so sehr die räumliche Beteiligung, also den direkten Einfluss auf die Gestalt, aber irgendwie das, was wir mit Biografien meinen, ganz verschiedene Arten dieses Haus hier anzubilden. Ich bin jetzt aber fertig.
Ich kann vielleicht daran nochmal anknüpfen. Deine Frage geht ja in die Richtung learning from. Das ist ja kein unbelasteter und kein naiver Begriff, sondern dahinter verbirgt sich ja
mehr. Also können wir von Dingen, die und daraus etwas ableiten. Also so habe ich zumindest deine Frage verstanden. Und wir haben gemerkt in unserem Büro, dass wir zunehmend eine Arbeitsweise
entwickelt haben, die extrem vorausschauend ist, die versucht, Entscheidungen vorausschauend zu simulieren, um in den GBR-Sitzungen mit den Bewohnern und den Teilnehmern des Projektes verschiedene Entscheidungsoptionen durchzuspielen. Und dann muss man natürlich auch eine Art Entscheidungskultur oder
Überredung und Überzeugungskultur entwickeln mit Zeichnungen, unterschiedlichen Darstellungen, wenn man als Architekt oder als Architekturbüro, zwei Architekturbüros das Projekt auf eine ganz bestimmte Weise weiterbringen will. Also es gibt glaube ich so ganz interessante, methodische und strukturelle Fragen,
die sich in diesem learning from dann als Antwort verbinden. Und wir haben in unserem Büro gemerkt, dass wir das auch auf andere Projekte beginnen anzuwenden. Also dass wir wenn Projekte beginnen, diese Erfahrung mit der Projektentwicklung, diese wie
hier in der Ritterstraße und bei anderen Baugemeinschaftsprojekten gelernt haben oder lernen mussten, dass wir das grundsätzlich jetzt bei beginnenden Projekten anwenden. Und das verändert auch ein bisschen das Verhältnis zu den Bauherren, also mehr oder weniger beteiligt am
Planungsprozess. Und es verändert tatsächlich auch ein bisschen unsere Rolle als Architekten. Wir haben uns oft gefragt während der Arbeit an diesem Projekt, wie unsere Rolle ist und natürlich ist man sehr stark dahin geworfen, sich zu fragen, diese viele Arbeit, also kann es sein, dass wir hier an den Punkt kommen, wo wir wieder entdecken oder
wieder finden, welchen Beitrag Architektur eigentlich für Gesellschaft oder für die Bildung von Gesellschaften und Gemeinschaften leisten kann. Und das ist eigentlich das, was für uns am schönsten ist und was wir mitnehmen in die Zukunft. Das Geschenk, das wir vielleicht von dem Projekt bekommen haben, dass wir ganz gut wissen, was
unser Beitrag war und dass wir das machen können auch in Zukunft. Ich habe auch so einen schönen Platz hier ausgesucht, hier bei Jüdisches Museum, hier bei Meringenplatz, wo die IBA-Gebäude sind
und so weiter. Das ist echt so ein sehr interessantes Ort hier. Und natürlich hat es so eine lange architektonische, interessante Geschichte hier. Und ich wollte auch fragen, was ihr meintet, was bringt
diese Gebäude zu der Stadt, zur Nachbarschaft, was die Veränderung in der Nachbarschaft ist? Ich würde sagen, darüber reden wir
dann später nochmal. Dass es Veränderung bringt und dass es insgesamt hier in der Nachbarschaft einen Prozess der Veränderung gibt, der ja, weil es ein Sanierungsgebiet ist, explizit gewünscht und entwickelt wird. Es ist ja
eine komische Kreuzung von sehr verschiedenen Nachbarschaften ist. Es ist ja auch offensichtlich, dass es so ein bisschen ein Nicht-Gebiet auch ist und sich hier viele Sachen treffen. Das sieht man sehr gut jetzt, wenn man sagt, jetzt ist die Baustraße, ist jetzt praktisch schon so inoffiziell eröffnet. Das
heißt, da gehen die Journalisten natürlich alle lang, die jüdischen Journalisten, die jüdischen Journalisten, die jüdischen Leute hier wohnen. Und langsam sieht man natürlich sehr deutlich, welchen Mix es gibt an Leuten hier und dass das irgendwie gerade ein Veränderungsprozess ist, dass es von der, es geht zu jedem Gebäude, wo die Internet ist. Also
da sind sehr viele verschiedene Asyliere, die gerade hier irgendwie Situationen ändern und wir sind ein Teil davon natürlich. Ich würde aber ganz gerne dich nochmal fragen, wie sich soziale Gewicht, die, also man soll in meine Sprache entschuldigen, aber es heilt alles so, wir sind zu doof dafür, vor allem, wenn man hier anfängt,
wie war das irgendwie? Alles klar. Wie sich für dich sozusagen deine Arbeitsthese im Laufe des Prozesses mit uns oder mit der Bauprobe und dem Interview, der dir geführt hat, so verändert hat. Stimmt das, was du gedacht hast, oder?
Ja, danke. Mir hat so angefangen, ich wollte forschen, wie ein Rohbau, ein Materialobjekt zu einem Home entwickelt. Und was ich nicht so
vorgesehen habe, dummerweise, ist, dass dieser Planungsprozess so eine starke Rolle spielt. Natürlich, ich habe auch so andere Projekte angesehen, aber doch meine Forschung habe ich hier gemacht am Ende. Und meine These ist so, Housing is an activity, es gibt verschiedene Activities,
Housing is not a noun, aber so ein Prozess. Und man sieht hier diese Planungsprozesse, diese Entscheidungen, die finden sich in jeder Geburt statt, aber die sind nicht von den Bewohnern getroffen. Die sind einfach irgendwann bei jemand anderem zusammen entschieden.
Und ich finde das für mich interessant zu sehen, all diese Aktivitäten, Arbeit, Stress, die Quisen, das man so durchgekampft muss als Architekten auf Baugruppe, und die verschwinden normalerweise in einem Endprodukt,
in diesem Objekt. Und ich fand das für mich ganz super interessant, da ja dabei zu sein, bei den Versammlungen, ich fand das echt so spannend, diese Prozesse zur Planung auf dem Underground zu sehen. Jetzt würden wir gerne hier in der Gruppe sprechen,
ob es irgendwie, ob es einen Mehrwert produziert, diese ganzen unterschiedlichen Ökonomien in einem Haus nebeneinander zu haben. Also wir sind ja
heute hier, um eigentlich das Haus zu präsentieren, und das ist eigentlich, glaube ich, ganz interessant, dass wir natürlich gerade die zu Worte kommen lassen wollen, die eigentlich in dieses Haus eingezogen sind und die das auch begleitet haben. Ist glaube ich mal grundsätzlich wichtig gewesen, es zu erklären,
was wir da gemacht haben, aber wir müssen uns natürlich auch fragen, und jetzt wo wir jetzt an einem Ende sind, also die Nutzungsphase beginnt jetzt, müssen wir uns natürlich auch hinterfragen, ob das, was wir uns am Anfang überlegt haben, auch so aufgegangen ist. Und wir wollen das durchaus auch selbstkritisch sehen, weil für uns als Architekten war das
natürlich alles andere als ökonomisch. Ja, das muss man dazu sagen, aber trotzdem war uns das natürlich wichtig, weil da natürlich noch viel mehr dranhängt. Und über das viel mehr und eigentlich auch über die Prinzipien es zu mischen, hatte eigentlich angefangen, haben wir über das, natürlich über das Programm zu sprechen, also wie kann hier so ein Programm sein? Wir waren
ja auch, der Hintergrund war ja auch ein bisschen die sogenannte Berliner Mischung, Kreuzberg, ganz traditionell, und wir waren ja eigentlich schon vor sechs Jahren hier, und da hat der Bezirk gesagt, ja Mensch, das Wohnen verdrängt, aber Gewerbe. Und diese Mischung steht, also das, was für uns dann auch Stadt bedeutet, steht wirklich, ist gefährdet.
Das wollten wir natürlich auch, und es war eine Überlegung, wie geht man eigentlich damit um, und wir wollten natürlich auch, und das war hier der Standort, muss man dazu sagen, hier war mal geplant, eben das Kunstmuseum eigentlich auch zu etablieren, und man hatte die Vorstellung, jedenfalls von Bezirks, das sogenannte Kreative, die kreative Wirtschaft
hier zu etablieren, ja, also ein schwieriges Wort, finde ich immer, aber egal. Und das haben wir dann auch ein bisschen aufgegriffen, darum auch viele Ateliers, eigentlich auch viele Freiberufler, was ja eigentlich auch so eine Art Marktwirtschaft innerhalb einer Stadt ist, also dafür, und das war eben eigentlich auch ein bisschen der Ansatzpunkt, und erst haben wir über eine
programmatische Mischung gedacht, und dann haben wir gedacht, ja, aber was heißt das eigentlich auch für die Bewohner? Natürlich ist das hier auch ein Gebäude, das gentrifiziert, aber wir wollten natürlich versuchen, die Idee, günstige Mieten anzubringen, auch diejenigen, die hier drin
wohnen können, eigentlich auch ein unterschiedliches Klientel zu haben. Wir wussten ja, dass eigentlich wir mit 90 Einheiten insgesamt eigentlich auch so eine kritische Masse haben, und das haben wir, glaube ich, auch irgendwie versucht, dann irgendwo umzusetzen. Und da kam zu Hilfe, dass wir
eben eigentlich auch mit diesem genossenschaftlichen Prinzip gearbeitet haben, und das integriert haben eigentlich in das, in die Baugruppe, kann man sagen, und es war natürlich am Anfang relativ schwierig, die Frage, wie stimmt man ab, stimmt die Baugruppe denn, oder stimmt die Genossenschaft als eine Identität ab, oder individuell? Also wie
kreuzt sich das eigentlich auch mit dieser Individualisierung einer Baugruppe? Das waren durchaus komplexe Fragen am Anfang. Wir wurden diskutiert, darum haben wir übrigens auch so lange gebraucht. Vielleicht ist es ganz wichtig, dass jemand spricht, der eigentlich auch aus einem Erfahrungshorizont kommt, also mit anderen Genossenschaften, und
eigentlich nochmal sagt, nicht nur aus der Entwicklungsperspektive, sondern aus der Nutzungsperspektive. Beides. Also ich spreche jetzt hier nicht für die Genossenschaft, weil das wäre ja ein größerer Verbund. Ich bin jetzt eine Einzelperson hier,
aber ich fand, ich bin auch nicht von Anfang an dabei im Projekt, oder wir sind vor vier Jahren erst eingestiegen, und ich finde, dass definitiv die Genossenschaft dazu beiträgt, dass der Range der Leute, die jetzt hier wohnen, zum Beispiel von der Generation her, viel
größer ist. Es gibt wirklich sehr viele ältere und mittelalterliche und jüngere Leute. Das wäre, glaube ich, bei einer Nur-Eigentums- Baugruppe irgendwie homogener. Das ist definitiv was, was ich für einen großen Vorteil finde, von einem bestimmten
Alter an, wenn man nicht geerbt hat, also ob man von der Bank das Kapital nicht kriegt, um was zu kaufen, von dem her ist Genossenschaft die bessere Option. Der zweite Aspekt, der nicht wichtig fand, jetzt von der ökonomischen Mischung her, dass da eine Genossenschaft drin ist, hat was mit der Idee der Genossenschaft zu tun. Da geht es um
Solidarität, das war eine politische Idee seit den 1920er Jahren und da geht es eigentlich immer auch um so einen Gemeinwohl Aspekt. Das ist ja irgendwann quasi Ende des 20. Jahrhunderts nicht mehr so toll angesehen gewesen oder so, hat das Image von
Bieder und so und ist aber eigentlich das absolute Zukunftsmodell, sage ich jetzt mal hier. Ich würde ein wenig Werbung machen für Genossenschaft, weil da drin sind natürlich nicht ökonomische Überlegungen im Vordergrund, also die auch, weil man will günstig wohnen am Schluss, aber es geht natürlich genau um Fragen von Stadtentwicklung,
also wie verhält man sich eigentlich zu seinem Stadtteil und wie geht man mit Gemeinschaftsflächen usw. um und ich glaube da hat die Genossenschaft innerhalb der Baugruppe schon auch einen Effekt gehabt, dass das einfach ein wichtiges Thema ist oder auch bleibt. Also wir sind jetzt da dran eigentlich
und da würde ich eigentlich an der Stelle sagen, es gibt auch noch eine 5. Ökonomie, die eigentlich nicht eine monetäre ist, sondern eine, die mit Commons und mit Gemeinschaftsarbeit und mit all den freiwilligen Beiträgen, die ja eh in der Planungsphase schon geleistet wurden, in dem man ja
über Jahre hinweg jeden Monat sich getroffen hat oder die Zeit, die man da investiert, aber jetzt auch für die Zukunft oder da geht es natürlich auch um diese gemeinsamen Flächengärten usw. die ja was ermöglichen, was man jetzt noch herstellen muss oder wo wir auch darüber nachdenken, wie könnte man das, also wenn da jemand zum Beispiel nicht teilnehmen will,
also gibt es eine Gemeinschaftskasse oder wo man dann vielleicht auch ein wenig Geld reinzahlt, damit wir uns die Dachterrasse mal noch ausbauen können usw. Also diese 5. Ökonomie finde ich eigentlich was, was sicher in diesem Baugrück durch die Genossenschaft irgendwie immer ein Thema hat, also die Mischung, also dieses nicht monetäre,
diese ideelleren Werte vielleicht. Ich bin Eigentümerin der kleinsten Einheit glaube ich, die es im Haus gibt, da gibt es 4 davon, 4 Modelle, 36 Quadratmeter mit 3,60 Meter Höhe und wenn du von Solidarität
sprichst, ist die ja auch dadurch gegeben, dass die Eigentümer die Genossenschaft mitfinanziert haben, also wir haben es dann querfinanziert, was in dem Fall jetzt bei der kleinsten Einheit natürlich auch im Verhältnis zu den anderen Eigentümern geringerer Beitrag war, aber es war mit 310 Euro pro Quadratmeter doch irgendwie auch ein Wollen der Eigentümer, das
nur mit Genossenschaft zusammen zu stemmen, was ich immer interessant fand, weil die Eigentümer vielleicht auch eine andere Haltung zum Geld haben, wie du meinst mit Erbschaft oder was auch immer oder Kredit, dass man auch ein bisschen so die Regität der Genossen doch gespürt hat, an mancher Stelle zu sagen, nein, das ist zu teuer und das fand ich an dem Prozess
sehr interessant, weil sonst ist es immer so, ach, das leisten wir uns noch und das leisten wir uns noch und wir sind in einer gemischten Stadt, wir leben in Kreuzberg und gewisse Sachen waren dann einfach nicht drin, was mir gutgetan hat, also nicht, dass ich jetzt irgendwie Größenwahnsinnig bin, aber als Regeltäts-Einbruch sozusagen in diese Gemeinschaft fand ich das eigentlich sehr toll, aber wie du mir gerade zugeflüstert hast, das eine
wäre ohne das andere nicht gegangen, was ich als Modell sehr interessant finde, weil das ist die Stadt, die nur so funktioniert, dass alles sich findet und die Chance zu haben unter einem Dach, das ja jetzt sehr vielschichtig ist, weil jeder hat fast sein eigenes, das zu leben und das sechs Jahre zu erproben war
für mich ein unglaublicher Gewinn. Ich würde es vielleicht nicht nochmal machen, aber ich fand, wir haben eigentlich sehr toll miteinander funktioniert, wir mussten natürlich auch Rücksicht auf die Architekten nehmen, die hier sehr stark in Wollen formuliert haben, was ich auch gut finde, weil sonst wäre das nicht so ein Haus, wie es jetzt geworden ist.
Auch im Innenleben des Gebäudes wurde es sehr stark formuliert und ich freue mich aufs Zusammenwohnen. Jetzt wollten wir eigentlich etwas zur Ökonomie zurück. Das ist halt sowohl ökologisch, von der Ökonomie als auch von der Nutzung her sehr, sehr komplex und das
war anstrengend. Das war anstrengend, ja wir hatten auch vorher überlegt, dass wir uns auch nicht zu sehr loben wollen, was wir jetzt geschafft haben. Man hätte auch ein Erbpachtmodell machen können oder man hätte nur eine Genossenschaft machen können oder man hätte nur Eigentum machen können, aber nicht an der Stelle. Wir hätten das ohne die Genossenschaft hier nicht gekriegt, das Grundstück nicht und die Genossenschaft war auch sehr
stabilisierend zu Anfang und die Eigentümer waren aber zu Anfang mit dem Geld viel dabei. Es ist schwierig Genossen zu finden, die sagen, ich möchte in vier Jahren oder in sechs Jahren irgendwo mieten. Da brauchte die Genossenschaft die Eigentümer und die Eigentümer brauchte die Genossenschaft, weil
die Genossenschaft von Anfang an dieses Projekt eben hier mit initiiert hat und gesagt hat, wir nehmen hier so und so viele Wohnungen. Der Sozialeträger ja auch noch eine wichtige Rolle stehende. Der war am schwierigsten den zu bekommen. Entschuldigung, der Sozialeträger sind auch Wohnungen? Sind auch Wohnungen, ja.
Und der Sozialeträger war sehr schwierig zu bekommen, weil die sozialen Träger die haben immer nur einmal im Jahr ihre Sitzungen und sie haben auch mit der Finanzierungsschwierigkeit überhaupt in so eine GBR einzutreten. Da war es ein Glücksfall für uns, dass wir die Was ist das für eine Sozialeträger? Kannst du das konkret nennen? Das ist Deniswandel, die haben so Dauer-Mietvertrag
bei der Evangelischen Kirche und das sind Gehörlose. Die haben sieben Wohnungen und eine Gemeinschaftswohnung. Gibt es da bestimmte Vorgaben, was eine Wohnung für Gehörlose ausmachen muss? Nein, keine bestimmten Standards.
Nur eine besondere Klingelanlage. Unten sieht man auch die kleinen Kameras. Ich habe eine Frage. Kannst du einfach in der Phrase der Konzeptionierung wo hat es am meisten geknirscht?
Zwischen Architekten, noch dazu zwei Büros und den unterschiedlichen Nutzergruppen. Vielleicht war die anstrengendste Phase, wo Katharina Georgi noch dabei war, bei dem ersten GBR-Vertrag. Und das Grundstück zu kaufen.
Das war natürlich sehr anstrengend. Also ganz zu Anfang war es schwierig und dann ist es eigentlich vielleicht ein bisschen leichter geworden. Also es mussten ja eben diese ganzen Nutzungsgindungen überführt werden in diesen ersten GBR-Vertrag. Und da gab es glaube ich wöchentliche
Sitzungen und da wurde diskutiert. Und so? Ja, ich glaube am größten war das, dass wir auch selber einen Interessenkonflikt hatten. Also wir waren Initiatoren, haben das sozusagen initiiert das Projekt, haben die Projektentwicklung
irgendwie begleitet, ja nicht alleine gemacht, aber die Projektentwicklung begleitet und waren die Architekten. Und ich glaube, dass die komplexe Sachlage ist, wo man auch die Entscheidung sich auch ein bisschen verschieben und das immer auf die Reihe zu kriegen und dann mit einer Baugruppe zu sprechen. Aber um das nochmal so toll es ist, auch nochmal
zu definieren. Also parallel hatten wir eben die Verhandlungen mit dem Senat über das Grundstück. Und parallel haben wir, und das ist glaube ich ganz wichtig, auch gesagt, wir können jetzt, die Grundstücksvergabe ist ja da ganz eindeutig, wir hätten eigentlich einen Wettbewerb machen können. Aber Baugruppe initiieren und einen Wettbewerb
machen funktioniert nicht miteinander. Wir haben dann sozusagen noch ein Format entwickelt, um den nochmal da oben zu sehen. Das war ein qualifizierendes Verfahren. Wir haben das mal so genannt, schönes Wort. Wir haben also dann mit Bezirk und Stadt gesprochen. Die komplexe Sachlage war, dass wir parallel das Projekt entwickelt haben, mit sozusagen
der Stadt und dem Bezirk gesprochen haben und dann immer rückgekoppelt haben mit der Baugruppe. Das waren eigentlich zwei parallele Verfahren, die wir immer zusammenbinden mussten. Und da gab es natürlich auch völlig unterschiedliche Interessen, die dann eigentlich, und ich glaube, dass eigentlich, Barbara, das geht jetzt gar nicht um die Frage der Gestaltung jetzt so sehr, sondern
es ging, glaube ich, viel mehr darum, dass uns war völlig klar, dass dieses architektonische Konzept total robustes sein muss, in irgendeiner Form robust, weil sonst würde uns das total zerfallen. Und die Robustheit, darüber kann man jetzt so ein bisschen spekulieren, was ist das eigentlich? Ist auch, glaube ich, ein Teil der Ökonomie
dieses Projekts, dass es was aushalten musste von Anfang an und dass es also die unterschiedlichen Interessenslagen auch subsummieren musste. Und das war uns eigentlich klar, als Architekten da einen Schritt vorzudenken, um diese Struktur zu implementieren. Die wurde natürlich immer wieder getestet und immer wieder hinterfragt,
bis hin dazu, dass man sagt, geht eigentlich überhaupt 23 Meter Tiefe und warum machen wir das überhaupt? Aber wir hatten auch die ökonomische Zwangslage natürlich, dieses Grundstück und darum ist es so, der Bebauungsplan sah das eben vor, dass man das machen konnte, eben sehr ökonomisch zu nutzen. Im Grunde durften wir hier auch nur vier Geschosse, und wenn man hier mal durchgeht,
von unten, vom Keller bis oben zählt, haben wir eigentlich sieben. Also wir haben das schon auch in allen seinen Ebenen versucht, auszureizen. Das muss man dem Bauamt nicht unbedingt jetzt erzählen, aber so ist es. Genau. Also das auch nochmal zur Ökonomie. Aber der schwierige Punkt war eigentlich die beiden Verfahrensstränge, die eigentlich
normalerweise gut säuberlich voneinander getrennt sind, eigentlich miteinander in dem Moment zusammenzudenken. Ja, eine Frage. Zur Realisierung. Habt ihr ganz normal so gemärkeweise ausgeschrieben oder hattet ihr einen, was weiß ich, Zyprien, den wir auch in einem komplizierten Vertrag
hattet haben müssen, um das zu realisieren? Ja, ich glaube, das kann ich dir ganz kurz beantworten, aber wir sind da auch den langen Weg gegangen, wir haben Einzelvergaben gemacht. Es war uns auch wichtig, weil wir haben natürlich gedacht, auf paar Gewerke kommt es sehr drauf an, und wir waren auch mit der Planung immer nicht so weit. Und wenn man dann jemanden
hat, der so ein hart Übernehmer ist, dann muss man eigentlich so stark definieren, was man will, in einem sehr frühen Stadium. Wir wussten natürlich, dass es dann auch noch Wünsche gibt, die wir zu implementieren haben und so weiter. Es wäre nicht gegangen, es wäre nicht funktioniert, hätte nicht funktioniert. Ich muss das noch ergänzen. Wir haben sechs Jahre gebraucht, bis es steht.
Und in sechs Jahren hat sich in Berlin sehr viel verändert. Das heißt, wir hatten ja auch manchmal das Problem, wenn wir eine Ausschreibung gemacht haben, drei Angebote zu bekommen. Also man musste dann auch das nehmen, was man bekommen hat, was für die Projektsteuerer sehr anstrengend war. Und für uns finanziell vielleicht auch manchmal nicht ganz die beste Lösung. Aber weil wir
auch gesagt haben, wir wollen ehrlich sein, also es war jetzt ein anspruchsvolles Projekt geblieben gewesen, auch finanziell. Wir haben alle ein bisschen mehr bezahlt, als wir eigentlich gedacht haben. Aber das ist auch natürlich den langen Weg geschuldet. Wenn wir zwei Jahre gebraucht hätten, was unvorstellbar wäre, wäre es wahrscheinlich günstiger gewesen. Aber wir sind genau in
diesen Baubund reingekommen, der es uns nicht ganz einfach gemacht hat. Also ihr seid auch in die Wertsteigerung bei mir. Die Eigentümer. Genau. Ich habe noch eine Frage. Ihr habt schon gesagt, ihr wart als Architekten auch die Projektentwickler und es war für euch ökonomisch nicht einkömmlich. Was muss man tun, um das Ganze nachhaltig
zu machen, das ganze Modell wirklich ein nachhaltiges Modell werden zu lassen? Ich glaube nicht, dass man so ein Modell ökonomisch machen kann. Also für die Beteiligten. Ich glaube, es war für niemanden ökonomisch, weil es einfach die Zeit und der Aufwand, es war ja auch ein Modellprojekt. Man hat versucht, hier
zu schaffen und auch vielleicht viele Sachen hier so erfunden. Vielleicht, wenn man es überträgt oder so. Also man könnte, wir hatten ja auch ganz zu Anfang versucht, so eine Förderung für diese Projektentwicklung zu kriegen. Für dieses gemischte Haus. Also man bräuchte eigentlich Förderung dafür. Man könnte sagen, so ein Projekt
entwickelt eine ganz andere Art von Stadt. Und wenn man jetzt irgendwie an einer Stelle will, dass da sich was entwickelt und viele Initiativen kommen, dann könnte man als Stadt sagen, das könnte befördert werden. Aber dass man das jetzt ökonomisch, also für die Beteiligten war es
nicht ökonomisch. Also vielleicht ist es ökonomisch für die Eigenzimmer, die jetzt hier eine Eigentumswohnung haben. Ich glaube, hier müssen wir dann über andere Formen der Ökonomie sprechen, die Ökonomie der Fürsorge, weil hier schon der Begriff der Commons gefallen ist. Das ist etwas, was jetzt den Rahmen sprengt, aber vielleicht kann ich
das am Schluss noch mal irgendwie aufgreifen. So, noch mehr Fragen? Oder habt ihr noch Punkte? Eine. Also mich würde man mal interessieren, weil das ganze Modell mit den Art und Bezirk und gemischten Ökonomien und Vergabe und so weiter ist eigentlich sehr spannend. Wie ist euer Eindruck, findet der Renat das, wie der Bezirk?
Also sehr schön, das irgendwo anders auch weiter umsetzen zu können, wenn das ein Modell vorhaben ist und das dann vielleicht auch so ökonomisch hinzubekommen, dass es nicht zu viele Eigentümer sind und mehr Genossenschaftler und auch noch mehr Leute davon profitieren können, die nicht so viel Geld haben, die sich die Genossenschaft hier auch nicht leisten können. Also wie ist euer Eindruck?
Also... Ich würde jetzt nicht sagen, man könnte sicherlich an einer anderen Stelle in der Stadt günstiger bauen als hier, weil das kommt natürlich noch dazu. Die städtebaulichen Vorgaben sind hier, also ein Klotz auf einer Wiese ist günstiger als hier zu bauen. Das würde schon mal was
einen großen Unterschied machen. Und wenn man die Baukosten... Aber bleibt das hier eine einmalige Sache mit der Konzeptvergabe, mit dem qualifizierenden Verfahren oder wird die Politik das irgendwie aufgreifen und fortentwickeln? Habt ihr da irgendeinen Feedback bekommen?
Also, Vergaben mit Konzept zu kunden gibt es mehrere. Und grundsätzlich fördert das auch das Land Berlin. Also, nein, B fördert das das Land Berlin. Nicht mit Geld, aber mit Konzeptvergaben ist eigentlich der... Das war ja hier der erste Versuch. Das machen sie auch gerne und heute gar nicht.
Stimmt nicht. Aber mit unterschiedlichen Modellen. Nicht nur mit diesen Modellen, sondern auch mit anderen. Also, was mal aus der... Das stimmt wirklich nicht. Also, ich weiß nicht, ob ihr das hört, aber was ich höre aus der Baugruppen- oder Wohnprojektearchitekten-Szene, es gibt Konzeptverfahren, aber die finden auf sehr kleinen Grundstücken und auch auf superschwierigen Grundstücken
statt. Oder um es anders zu sagen, was ich gehört habe, die finden auf den Grundstücken statt, wo die die öffentliche Wohnungswirtschaft nicht bauen will. Das stimmt. Stimmt. Also, zum Beispiel jetzt Süssbringen, wie heißt das da unten? Südbahnhof. Zum Beispiel muss total superschwierig sein,
zu beplanen, für die, die sich daran beteiligen und es muss noch mehrere solche Grundstücke geben, die einfach keiner haben will und die gibt man jetzt im Moment im Konzeptverfahren für Modellprojekte wie diese. Und da gibt es einen Interessenkonflikt offensichtlich, eben möglichst viel, möglichst schnell, möglichst überwiegend mit der öffentlichen Wohnungswirtschaft zu bauen und aber
also, sagt mir jemand was anderes, dass die Baugruppen und die Wohnprojekte oder Modellprojekte wie diese zurzeit von Frau Lonscher befördert werden. Ich habe noch nicht viel davon gehört. Im Gegenteil, ich glaube, Sie finden es nicht interessant, weil Sie Eigentümer sind. Also, wenn man das mehr mischen würde, aber ich glaube, das findet Sie das uninteressant an den Baugruppen.
Also, Baugruppen sind für Sie nicht interessant. Das verstehe ich. Aber Genossenschaft sind interessant. Die Projekte rechnen sich nicht. Bei den Grundstücken, die zur Perfektion gestellt werden, rechnet sich das nicht für die Genossenschaft. Wie hier auch schon angemerkt wurde, auch für die Genossenschaft muss man hier eine gewisse Summe Geld mitbringen.
Ohne Neubau, ohne eine Genossenschaft, ohne eine Förderung, ist einfach zu teuer. Okay. Also, Wirtschaft ohne Solidarität geht nicht. wir haben jetzt das nächste Gespräch im IG in einer der
tollen Studios. Folgen Sie uns. Da gab man einen Infos, der auch höher ging. Und der wurde am Ende von der Gruppe nicht gewollt. Und er war auch sehr viel markanter in dem Bauchafen.
Und ich glaube, er war aus dem Grund nicht gewollt, weil es als Dominant empfunden wurde. Der Baukörper selber, aber möglicherweise auch der Blick. Und insofern ist das eigentlich ganz interessant, weil manches auch noch mal so reflektiert in Bezug auf eine Geschichte der Achsen
in der Gartenkunst. Weil da kommt halt einfach mit, das kann Faro besser erklären, aber mit der Renaissance und dann natürlich mit den Blutwichtgärten kommt einfach die Achse und dieses Überblick als die Totale, das es macht. Das sind Repräsentationen von Größenfragen.
Aber du kannst das besser beschreiben. Ich weiß nicht, ob es im Projekt war schon so, dass auf einmal auch da eine Bescheidenheit gewünscht wurde. Auch was die Höhen angeht. Ja, wir haben natürlich einen gemeinen Trick angewendet, das muss ich zugeben,
mit euch zusammen, dass wir gesagt haben, also nur dieser, wir haben das ja thematisiert. Wo ist denn der Blick? Man hat ja nur das Himmelsfenster. Das war natürlich auch kritisch. Und dann haben wir gesagt, aber wissen wir, es gibt beide. Es gibt sozusagen
diesen Blick und es gibt diesen Blick. Und da haben wir natürlich irgendwie auch alle dazu gekommen, zu sagen, ja, das können wir uns in dem zusammen vorstellen, wenn das nicht sozusagen die Doctrin ist der Garten, der so geschlossen ist. Und das war glaube ich ein ziemlich wichtiger Dialog
zwischen uns, dass man gesagt hat, es gibt diese Weichstelle des Auswähls und eigentlich auch der unterschiedlichen Möglichkeiten. Man muss ja auch nicht sagen, dass viele der Dachterassen auch wieder ganz pragmatisch begleiten, wenn man da oben ist, zu eigentlich auch zu 88% glaube ich irgendwie auch kaum benutzbar sind, weil das da immer windet und weil das immer
auch eine Kondition ist, die doch nicht so angenehm ist. Und wir haben natürlich spekuliert, dass diese Konditionierung von Raum, dass dieses Einschließen, wir haben da doch diese romantischen Vorstellungen von den Weinen entwickelt und diesen Denken, dass das natürlich eine Kondition bietet, die einfach
nochmal den Raum zusätzlich formiert, anders als was eine Dachterasse macht. Und das fangen wir natürlich auch unheimlich interessant an dem Ort zu machen, das muss man auch sagen, der ja von seiner Mehrwertstruktur der wertvollste ist. Das ist natürlich die Leistung der Gruppe,
dass man da sagt, das wollen wir an der Stelle genauso und so verhalten wir uns eigentlich auch zur Stadt. Aber es gibt auch eine Verbindung zu Wildnis in dem Zusammenhang und dann wieder zurück. Also weil, wenn ihr aufgeht, dass ihr dort auf Öl bauen könnt und neue Konstellationen schafft, die sich wieder mit den Unken verbinden, also mit der
Geschützkonstellation und das aufmacht mit den Pflanzen, die halt nur auf den Bechern gepflanzt werden können, die aber in der Wüste zum Beispiel vorkommen und in anderen sehr unwirtlichen Gegenden macht ihr eben auch noch mal einen Bilderblick auf. Und die Kombination, also zwischen Machtblick, der die ganze Stadt
erobert und der über die Grazache, dass ich denn auch nur noch am Hobbyzaun, sozusagen das Ende meiner Besitzungen sehen kann, wie es eben im Barock-Absolutismus der Fall war. Das habt ihr ja auch, aber ihr habt es demokratisiert und habt die Wildnis auch wieder zurückgeführt dadurch, durch den Wind. Also der das dann auch wieder sehr heftig macht.
Eine andere Frage, die mich noch interessieren würde, so als kleine Begegnung, steht da der Adler für gestern, es wird jetzt überlegt, ob man die Versicherung abschließen muss wegen Terrorismus, Bedrohung, ökologisches Museum gegenüber, da wenden sich ja so politische Dimensionen dann wieder zurück
gegen die Leute, die hier wohnen. Wie, ja, wie verhält es sich damit? Also wir haben ja das qualifizierende Verfahren, wo wir das mal genannt haben, oben schon mal kurz darüber berichtet, wir haben also von Anfang an die Akteure eingebunden. Das Gute ist, es ist mit
den Nutzern und den zukünftigen Bewohnern gesprochen worden, aber auch mit allen Akteuren hier vorhanden. Das heißt, das jüdische Museum mit ihren ganzen Sicherheitsbildern war von Anfang an dabei. Und wir haben eben auch von Anfang an darüber gesprochen, was sind eigentlich die Sicherheitsbedingungen, die unbedingt erfüllt werden müssen. Und ich glaube, das war sehr kooperativ, ich muss sagen, das war einer der
interessantesten Zusammenarbeiten, weil jeder auch gesehen hat, dass er von dem anderen auch partizipieren kann. Das jüdische Museum versucht ja oder macht jetzt auch eine Erweiterung mit dem Kindermuseum und will die Blumengroßmarktheile hier, die ehemalige, eben auch weiter ausbauen. Und das war eigentlich eine ständige Kooperation auch mit dem Abgleich.
Und natürlich gibt es diese Sicherheitsbedingungen, aber wir haben das also rechtzeitig besprochen. Und das Wehrhafte das erkennt man in so einem Zaun, da muss noch bleiben. Man sieht es auch in den Kameras, ja. Aber trotzdem hat man hier selbst auch den Isarbi-Blick. Also da drüben wird auch gearbeitet. Und wir fanden das eigentlich
für die ARWs besonders gut. Eigentlich auch das Umfließen dieses Raums. Also das, was eigentlich in den Gängern passiert und in den äußeren Fluren passiert eigentlich im Erdgeschoss auch nochmal. Und wir fanden es besonders interessant, dass wir hier nicht alles mit Gewerbe verantworten müssen, sondern eigentlich mit Arbeit und die Verknüpfung zwischen Arbeit
und Wohnen hat uns hier besonders interessiert. Wir haben das oben schon thematisiert. Also die Kreuzberger Mischung. Und das sozusagen mit diesen verbliebenen Resträumen. Der Weg, der muss zweierlei können. Da muss eben den Transport sichern, falls hier mal schwere und größere Güter transportiert werden.
Es gibt eine Regelung mit dem Jüdischen Museum, wann dieser Platz runterfährt. Das ist höchst kompliziert. Die Feuerwehr hat das überhaupt nicht gefunden. Es gibt unterschiedliche Knochen. Das ist völlig hierarchisch orientiert. Wir haben das aber so weit, dass das durch ist. Und das ist eine ganz schwierige
Abstimmungsprozess, der auch immer noch andauert, aber der eigentlich ganz erfolgreich war. Und das eigentlich auch wichtig ist, dass dieser Platz offen bleibt. Und dass wir eigentlich, dass dieses Haus und das ist auch ein großes Commitment, dass dieses Haus auch von allen Seiten frei zu begehen ist. Das war eine lange Diskussion. Und eigentlich gibt es jetzt auch eine ganz
positive Entwicklung nochmal, darf ich das kurz sagen. Es gibt, ja ganz kurz, es gibt eben einen Joint-Venture zwischen der Öffentlichkeit oder dem Bezirk und dem Haus, das an der Stelle ETH-Aufmerkpromenade, also wir, den Garten macht, sozusagen. Obwohl das öffentliche Ja, das war wirklich
richtig ganz erstaunlich. Wir hatten ein Meeting mit dem Bezirksamt und dürfen pflanzen, was wir wollen, außer Bodendeck, aber da kommen die Ratten. Das ist erstaunlich, wie kooperativ der Bezirk da ist. Wir haben eine volle Selbstgestaltung auf drei Meter Breite über diese ganzen 400 Meter.
Auf nicht unserem Grund, was fantastisch ist. Ich würde jetzt gerne nochmal eine Frage an Christus stellen, weil wir mit der Zeit ein bisschen im Hintertreffen sind. Und zwar geht es hier nochmal um die Arten im ersten Schraub. Da ist ja eigentlich auch eine
Gartensituation impliziert, wenn man es jetzt in der römischen Stadt bildet, woher das Wort Adrium kommt. Also es kommt eigentlich aus der Prorömischen Zeit. Adrium bedeutet die rußige Stelle.
Also das war der Herd, der eben in der Mitte des Rauses sich gefunden hat, wo der Rauch aufsteigen musste und aus dem offenen Dach abziehen musste. Und daraus hat sich dann im Laufe der römischen Zeit die Wasserstelle entwickelt, wo dann das Regenwasser gesammelt wurde. Das heißt, es gab ein Becken in der Mitte und als dann
die Apedukte eingeführt wurden, wurde aus dieser Regen- sammelstelle dann der Brunnen und die darum herum zu pflanzenden Bäume und anderen Pflanzen. Davor waren es nur Töne und das hat sich halt immer stärker in Richtung Garten entwickelt. Jetzt haben wir auch neulich eben drüber gesprochen.
In euren Adrien gibt es eben eine Öffnung zum Gang und die Flächen oben zum Dach sind geschlossen. Trotzdem stellen sich jetzt alle das als Grün vor. Also es gibt diesen Bezug zu dem Gedanken des Adriens. Er erscheint mir aber so ähnlich
wie die Zinnen, die aneinandergereiht sind auf dem Dach in dieser Reihung demokratisiert. Frage an dich, stimmt das? Ja, erstmal ganz herzlichen Dank für diese vielen Assoziationen,
Versuche etwas, was jetzt im Begriff ist auch bezogen zu werden und fertig zu sein. Noch mal in so einen anderen Blickwinkel zurück. Vielleicht jetzt auch vielleicht viele Dinge, die uns natürlich dann auch als Architekten vielleicht unterbewusst beigebracht worden sind. Natürlich unterbewusst wieder abgerufen werden, aber jetzt vielleicht auch nochmal
interessant in der Inbesitznahme durch die Nutzerinnen, wieder nochmal einen Anschub erfahren, vielleicht auch in dieser Diskussion, aber dass auch viele Nutzerinnen auch mitbekommen, weil genau diese Diskussionen wurden natürlich auch eben speziell von Künstlerinnen, Kunsthistorikern, Journalisten,
Leuten, Begeisterten, die sich eben mit der Frage der Freiflächen, der Gartenflächen halt eben auch beschäftigt haben, immer wieder eigentlich auch gestellt in ganz unterschiedlicher Form. Aber jetzt hinsichtlich der Adrian würde ich sagen, ja, in bisher Hinsicht hat es diese Demokratisierung relativ am Anfang eben, Verena hat es schon bei den Biografien genannt, vorgesehen
waren diese Adrien eben wie eben bei den römischen Villen, viel privater. Jeder hatte auf seiner Ebene ein Fenster, in das quasi wirklich auch nur das Licht oder er selber quasi auf eine Mauer schauen konnte und dann kommt die nächste Wohnung und davon dann halt eben nicht wie jetzt fünf, sondern acht oder neun
waren es. Und dann war es halt die Gruppe die gesagt hat, nein, wir möchten gerne mehr Licht in diesen sehr tiefen Baukörper hineinbringen, in diesen Gang hineinbringen, um dann aber auch damit zu leben, dass man sich einander anschaut eben. Was zum einen zu einer weiteren Flexibilisierung der Wohnung geführt hat, dass Leute dort
halt einen zusätzlichen Raum, sei es eine Bibliothek oder eine Küche einrichten konnten, was die Grundrissgestaltung flexibler gemacht hat. Danke schön. Und dass die Frage beispielsweise, dass sich dann so gegenseitig anschaut oder auch zurückschaut auf den Gang, was diese zweite Öffnung angeht, dann eben runter zum
Gang. Diesen Rückblick auf diesen Gang, der unten diese innere Straße oder vielleicht auch Passage würde ich sie fast mittlerweile schon nennen, denn man sieht das jetzt schon in dieser Benutzung, wie wir den jetzt quasi in die Hand haben. Das ist einfach denkbar viele Nutzungen von Kindern, die das bespielen. Und aber immer wieder eigentlich auch dieser nachbarschaftliche
herzbergerische holländische Blick auf quasi dann die Zuwägung halt eben zu den Wohnungen. Von daher würde ich sagen, ja, diese Demokratisierung hat eigentlich schon von Anfang an stattgefunden und die Nutzerinnen selber haben entschieden, dass sie sich mit dieser Enge halt eben auch auseinandersetzen
werden und möchten. Und was wir uns jetzt natürlich vorstellen, ist, dass man möglicherweise sich die Zeit eben auch weiter nimmt und dass vielleicht auch das Tolle an Gärten ist, dass man dafür viel Zeit braucht. Aus eigener Erfahrung, dass es halt Jahre dauert, bis man überhaupt ein Gespül für entwickelt, was vielleicht irgendwie für dieses Haus
passend ist. Aber ich glaube, dass eben auch mit diesem Anschub von Beate und von dir, Caroline, noch mal vielleicht auch für die Nutzerinnen eine Möglichkeit entsteht, genau diese Diskussion lebendig zu halten. Also was auch interessant ist, vielleicht, dass es gerade Vorschläge von euch, was Bepflanzung angeht.
Ihr habt auch Recherchen betrieben, was wächst eigentlich in so einem Indo. Es ist nämlich gar nicht einfach. Das ist immer gleich. Das sind bestimmt die tropischen Pflanzen, die da nur gehen, glaube ich. Aber dann wurde das eigentlich von der Gruppe übernommen. Und es gab immer mehr den Wunsch, dass die Gruppe eigentlich
alle grüne Flächen selber gestaltet. Das finde ich sehr interessant. Also eben bis hin zu der Fläche, die uns gar nicht mehr gehört, war es auch irgendwie der Wunsch, dass wir die gestalten. Und es gibt da eben inzwischen verschiedene AGs zu, die vorbereitet und gearbeitet haben. So weit, auf was den Dachgarten angeht, das kann man nicht einfach
so erst mal bauen lassen, sondern man muss im Prinzip wissen, was man pflanzen will, was man machen will. Und dann legt man schon die Flächen durch den Untergrund und so weiter. Und dann gab es sehr früh so eine Ermächtigung der Bewohner, oder? Ja, das war so. Auf jeden Fall war es immer ein Thema eigentlich natürlich auch auf der einen Seite
diese Enge aushalten zu müssen. Und auf der anderen Seite, es hängen ja noch auch diese Drahtseile, die sind ja schon da. Das ist immer noch so eine Referenz an diese Frage, wie soll dieses Verbinden und dieses Trennen eigentlich funktionieren? Und vielleicht ist es so etwas, was man nur über Zeit lösen kann und dass man erst mal diese urbane Dichte
im fast New Yorkischen Sinne oder im holländischen Sinne mit diesen großen Fenstern sich gegenseitig anzuschauen hat, aber es mal ausprobieren muss.