ARCH+ features 78: Terrassenhaus Berlin
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Formal Metadata
Title |
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Title of Series | ||
Number of Parts | 101 | |
Author | ||
Contributors | ||
License | CC Attribution - NonCommercial 3.0 Unported: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/54092 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
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00:00
BuildingTorLecture/ConferenceMeeting/Interview
00:43
BuildingLodeCityLecture/ConferenceMeeting/Interview
02:22
BuildingMeeting/Interview
03:34
EmbankmentNew Austrian Tunnelling methodCityMeeting/InterviewLecture/Conference
04:39
BauherrMeeting/InterviewLecture/Conference
05:37
BuildingLecture/ConferenceMeeting/Interview
06:25
City (band)CityLecture/ConferenceMeeting/Interview
07:51
LadderLecture/ConferenceMeeting/Interview
09:04
WohnungsbauHouseLecture/ConferenceCity
09:56
HouseWohnungsbaugesellschaftRoomLecture/Conference
10:57
TreppenhausBuildingLecture/Conference
11:58
TowerConcrete mixerLecture/ConferenceCity
12:46
ElevatorSanitary sewerStairsHouseLecture/Conference
13:32
Terrace (geology)RentingRohbauWandHouseMieteArchitectureMeeting/Interview
14:51
RohbauTerrace (geology)Meeting/Interview
15:31
RohbauAußenwandConstruction managementGasketCityMeeting/Interview
17:06
VerkehrswegebauBuildingAuskragungStoreyScaffoldingWegebauCityLecture/Conference
18:11
Lecture/Conference
19:22
ArchitectureLecture/Conference
21:21
BauzeitFertigbauteilBuildingCityLecture/Conference
22:15
Lecture/Conference
24:05
BauwerkRentingLecture/Conference
25:10
ParkHouseArchitectApartmentResidential areaCity
25:52
ApartmentStuccoÖffentliches GebäudeComputer animation
26:57
Public spaceSemi-submersibleBuildingBox (theatre)Computer animationCity
27:44
Real estate economicsCity
28:59
HouseKostCity
29:57
Lecture/ConferenceCity
30:46
Becken <Technik>City
31:55
BuildingRoofCity
32:40
VorhangSichtschutzSonnenschutz
33:27
HouseLecture/Conference
34:24
FortArchitectBauunternehmerLecture/Conference
35:20
ApartmentBuildingCity
36:30
AuflagerLecture/Conference
37:15
LuxuswohnungCausewayApartmentLecture/Conference
38:10
Architect
38:49
TerrassenhausBaustelleBauhütteLecture/Conference
39:37
WandBuildingArchitectComputer animationLecture/ConferenceCity
40:58
Autoclaved aerated concreteOil platformReihenhausComputer animationCity
41:58
Dock (maritime)AußenwandDeckeComputer animation
42:39
Lecture/ConferenceCity
43:21
Schwelle <Bauwesen>ApartmentComputer animationCity
44:06
Impost (architecture)Computer animation
45:02
City (band)Residential areaCityComputer animation
46:15
StairsBuildingComputer animation
48:12
LaubeHouseCity
49:20
ArchitectureHouseLecture/Conference
Transcript: German(auto-generated)
00:10
Ja, das war eine Einführung, die ich wahrscheinlich jetzt brutal runterbrechen darf. Ich freue mich auch sehr, hier zu sein. Ich bin etwas sprachlos noch, vielleicht wie ihr alle.
00:27
Es ist ein Gebäude, zu dem ich irgendwie erst mal auch überhaupt nichts sagen kann. Deswegen würde ich sofort das Wort übergeben. Und vielleicht nach der Beziehung, nach dieser Ménage à trois, Fragen, die hier entstanden ist.
00:44
Olivia und Arno, wie seid ihr zueinander gekommen? Vielleicht könnt ihr das erst mal überhaupt zur Einführung erzählen. Durch einen Künstler. Also sie hat gesagt, suche sich aus jemand, der nicht langweilig ist.
01:07
Und ich habe sofort, sie wollte irgendwie einen Crystal, einen Supermarkt. Irgendwie draußen von Berlin, irgendwie umwandeln in Ateliers. Und jeder hat sie gesagt, nee, mach das nicht, das ist verrückt.
01:21
Und dann ist sie zu Arno gegangen und Arno hat gesagt, ja, super Idee. Der Arno möchte gerne so verrückte Ideen irgendwie zustand kommen. Und meine verrückte Idee war irgendwie, ein Grundstück der Quadratmieterfläche zu behalten, dass wir überall pflanzen konnten.
01:45
Deswegen, für mich, ist dieses Gebäude nur halb gebaut, weil die Pflanzen sind noch nicht hier. Und die werden dann kommen, das ist für mich eine empty Canvas. Und da kommen dann langsam über die Jahre mehr Grün.
02:04
Und dann wird der Bild komplett irgendwie. Und dafür hat Arno diese Idee verstanden, dass Grün wichtig für mich war. Und nicht nur ein paar kleine Topfe, wir wollten auch richtig große Grüne, Sachen hier pflanzen.
02:22
Und ja, so ist es weiter gegangen. Aber wie muss man sich das vorstellen? Also Sie sind dann einfach bei Arno ins Büro gegangen und haben gesagt, hier, ich habe hier irgendwie einen Parkplatz im Wedding? Nee, ich hatte auf dem Seite überhaupt keine Grundstücke gehabt. Ich hatte viele schmutzige Kinder, die auf dem Fahrrad bei mir waren.
02:40
Und der Assistent von Arno war so, da gibt es einen offenen Tag, in elf Monaten kommen wir dann wieder. Und ich war so, nee, ich habe eine Idee. Und dann irgendwann lasst der Assistent mir rein. Aber auf den ersten Blick denkt man nicht, dass eine Frau mit schmutzigen Kindern irgendwie eine gute Idee hat. Und der Hund, ja, der war nur einer, jetzt habe ich zwei.
03:05
Und der Arno hat das nicht, eine verrückte Idee gefunden. Also wir haben zehn Minuten gesprochen, dann haben wir ja, machen wir. Aber dann war nur die Haltprobleme in diesem Gebäude war, irgendwie das Geld hinzukriegen. Also das hat einen langen Prozess gedauert.
03:24
Und ich kann, also es ist ganz, ganz wichtig für mich zu sagen, you can only build buildings if you have the right bank. And most banks are not interested in investing in difficult buildings. And so there is a power in the people here.
03:41
I mean, if everyone changes their account from these terribly conservative unethical banks and actually puts their money in banks that are interested in good architecture, then buildings will get built. Which bank is that? GLS. Note that, okay? Yeah. But there's also the Umweltbank, the Triodosbank, I mean there are other banks that support projects
04:06
because without money nothing gets built, even if you have fantastic architects. And I mean money has been a struggle the whole way through. But obviously from sort of building a garden or to have a dream about a garden in the city, so this building, there's a big gap, isn't there?
04:23
No, you can plant. I mean the Quadratmeterflasche ist 2.090 und man kann irgendwie fast 2.000 Quadratmeter bepflanzen. No, I know. But you know, if you want to have a garden, you could also just have a garden. No, but I want to have a garden that's shared.
04:41
Okay. Okay. Arno, maybe you would like to tell us a little bit about the beginning of the project and how you developed this building.
05:36
Also, nochmal praktisch, okay, verstehe ich, man begegnet sich, aber wie zum Beispiel
05:44
haben Sie, habt ihr das Grundstück gefunden? Also es war klar, dass es... Also es war irgendwie schwierig, der Deutsche Bahn zu überzeugen. Genau, in dem ED. Nobody took me seriously.
06:01
So actually, even at the beginning processes, Arno helped me by just sitting there and the Deutsche Bahn was like, okay, someone can speak German. Und dann ist Elke mit mir in dem Projekt eingesteigen und dann läuft das besser, weil dann hatte ich... Also das ist echt toll, mit jemandem zusammenzuarbeiten. Und die beiden, also Muck ist unser wunderbarer Architekt, der Gebäude gebaut hat.
06:25
Und die arbeiten sehr, sehr eng zusammen und wir arbeiten auch eng zusammen. Und das ist... It's a really good situation when you have a partner and you do something together. So maybe you could tell us then, so you had the idea of urban gardening or of a garden,
06:45
but as far as I understand, this is also studios and at a year's... Yeah, yeah, it had different multiple use situations and that fitted well with Arno's idea about life.
07:02
I don't see a separation between work and life. I mean, people say, oh, you work and then you go home and you live. I don't believe that. I believe when you work you could have a break and go down and talk to a guinea pig or you can also be in the world when you work. So this building is designed for people who work here
07:23
and can sort of open their office and actually be part of a community and a garden. And then it's a neighborhood garden here, so we're bringing in people from Vedin, they're going to have garden boxes and hopefully we'll have Kitas be involved here. So it's like a fusion of different aspects of the city. That's what we would like to do. We need a few events to get things rolling because obviously, you know,
07:45
more and more things that you ambit to the community will cost us. So it has to be a balance. But our aim is to integrate the building. Before we come to that, maybe Arno, you could also...
08:02
I don't know why I'm speaking English all of a sudden. Ja, ich will auf Deutsch sprechen. Tut mir leid, das war ich. Also vielleicht könnt ihr ein bisschen was über die Typologie sagen. In der Terrassenbau, also ich bin ja zurzeit in der Schweiz, da bietet sich das an, weil es sehr hügelig ist und man Häuser bauen muss anhängen.
08:21
Wie kamt ihr auf diese Typologie? Vielleicht gebe ich ganz kurz so ein paar Randbedingungen. Also Berlin hat schon in den letzten zehn Jahren, wie ihr alle mitbekommen habt, extrem verändert. Du kannst das Lied wahrscheinlich noch immer präzisieren. Das war ein klassischer Verkauf von der Bundesbahn, die alles, was sie nicht mehr an Flächen braucht,
08:42
obwohl sie ein ehemaliges Staatsunternehmen waren, eben nicht an die öffentliche Hand, sondern an die private Hand. Immer noch in der Zeit, wo der Liegenschaftsfonds Berlin gedacht hat, am besten privatisiert man das Ganze sozusagen kommunale Vermögen. Wir waren damals auch ganz stark in dieser Diskussion,
09:02
den Liegenschaftsfonds in dieser Form abzuschaffen, was er letztendlich auch gelungen ist. Also die Gründung damals von Stadtneudenken mit Matthias und Leonie Baumann war, glaube ich, wir haben es dann auch wieder ein bisschen zurückgezogen, aber ganz wichtig sozusagen für diese runde Tischpolitik, den er immer noch fortführt. Und also wir reden auf jeden Fall auch über eine Teilhabe,
09:22
die eben nicht nur sozusagen die betrifft, die sich das hier leisten wollten, um das mal so einfach zu sagen. Wir haben hier, das ist eine andere, sozusagen auch eine Geschichte, die sich auch wiederholt, das ist eine 1958er Satzung hier, dass es gewerblich ist, weil man nach dem Krieg gedacht hat, man muss natürlich auch innerstädtisch Flächen vorhalten für die Produktion.
09:43
Man findet das heute noch in Lichtenberg und anderen, die immer noch glauben, dass diese, sagen wir mal, diese laute Produktion zurückkehren mögen. Was auch ein Teil von der Diskussion ist, ob die Flächen eben zur Verfügung stehen für Wohnungsbau oder nicht. Also das hier ist ein rein gewerbliches Kunststück,
10:01
obwohl, wie man hier sehen kann, hier rechts ist ein Wohnhaus, gegenüber sind Wohnhäuser. Und wir gehen davon aus, dass sich das irgendwann ändern wird, weil es macht, also hier wird es ändern in Lichtenberg vielleicht nicht so schnell. Und jetzt sind wir natürlich an der Frage, nur um das mal so quer auch reinzuschießen,
10:20
was passiert denn eigentlich zur Zeit, wenn ein gewerbliches Kunststück oder ein Industrie-Kunststück umgewandelt wird wie ein Wohn-Kunststück? Es gewinnt ungefähr an fünffachen, sechsfachen, achtfachen, zehnfachen Wert. Und die öffentliche Hand partizipiert, obwohl die öffentliche Hand, also wir alle, dieses neue Recht verleihen. Es gibt keine Gewinnabschöpfung, die bleibt sozusagen immer in der privaten Hand
10:43
oder bei der Bundesbahn oder eben auch bei den städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin, um sie jetzt nicht sozusagen ganz rauszunehmen. Also wir haben hier, nur mal als Rahmenbedingung, wir haben ja also ein gewerbliches Kunststück und es gibt eine maximale Ausnutzung, eine maximale Geschosszahl und vielleicht glücklicherweise,
11:00
da dieses klassische Berliner Gebäude hier rechts steht mit einem relativ langen Seitenflügel, dürfen wir relativ tief bauen. Und da wir Treppenhäuser schon verschiedenlich nicht gut fanden, sondern dachten, es ist doch eigentlich eine Möglichkeit, das viel offener zu schalten, dass sozusagen die Programmierung der Nutzung eben nicht definiert ist.
11:23
Und man sieht bei dem Gebäude, wenn ihr jetzt durchplaniert seid, es gibt unten aber sehr tiefe Grundräder, so 26 Meter tief, die sind tendenziell, wenn man es jetzt mal rein strukturell bedachtet, fürs Wohnen natürlich nicht so gut geeignet. Und es gibt da oben mit 10 Meter Tiefe Einheiten, die sind sehr gut zum Wohnen geeignet. Das heißt, es ist strukturell angelegt, dass es, sollte eines Tages,
11:45
diese gewerbliche Festschreibung hier enden, natürlich sozusagen eine Mischnutzung hat. Und vielleicht ist das ein wichtiger Punkt für uns. Es geht auf jeden Fall um Heterogenität, und zwar nicht nur im Wohnen arbeiten, sondern auch sozial. Und das würde ich jetzt vielleicht auch als Zwischen,
12:02
es ist zu klein, das Projekt, obwohl es natürlich schon gut ist, wie viele Leute jetzt hier sind, aber es ist viel zu klein, weil es sich jetzt sowohl aus dem Betriebsmodell, was die Mehrwertsteuer optiert und so weiter, also es muss alles gewerblich genutzt sein, es muss die Mehrwertsteuer wieder zurückzahlen, verschiedene Anrufungen, denn jetzt natürlich auch zu einer relativ homogenen, kulturellen Klasse,
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in der ich mich auf jeden Fall auch drin sehe. Trotzdem finde ich das eigentlich nicht richtig, weil ich müsste eigentlich um Heterogenitäten sehen, die sozial noch viel gemischter sind, die vielleicht außer Englischsprache und ein paar...
12:41
Es müsste sozusagen in viel mehr Hinsicht gemischt sein. Das wäre sozusagen immer unser Plettoyer. Und wir könnten sozusagen als Typologie, weil du nach der gefragt hast, ist das hier eine relativ stabile Typologie, ist alles guter Beton, das Wasser fließt nach ab, man kann rechts und links hochgehen, die Treppen, man kann nach dem Aufzug direkt hochfahren und das war's.
13:03
Und es ist eben nicht eingeschrieben, wie die Nutzung in zehn Jahren oder in zwanzig Jahren sein wird. Also wie viel... Vielleicht langt das erstmal. Aber es gibt ja bereits Mieter. Vielleicht, Eke, kannst du ein bisschen was erzählen
13:21
über die Bewohner des Hauses? Ja, also das war uns ja sehr wichtig zu gucken, wie ist die Zusammensetzung von dem Haus. Und wir hatten... Also wir waren von unserer Bank, die wir ja sehr mögen, aber zu einem sehr frühen Zeitpunkt gezwungen, Mietverträge vorzulegen.
13:41
Und da war das Ganze halt noch ein Rohbau. Und wir standen dann halt, wir beide immer in diesen Einheiten, haben gesagt, so... Und da kommt dann mal eine Wand hin. Und da musst du halt natürlich auch Leute finden, die sich da drauf einlassen. Und das Haus polarisiert halt enorm. Wir hatten hier Leute...
14:00
Also wir hatten es nie annonciert. Und die Leute kamen halt, weil sie es interessant fanden oder eben Mund-zu-Mund-Propaganda. Und manche kamen halt und konnten sich überhaupt nichts vorstellen oder haben gesagt, na ja, die Terrassen sind ja ganz schön groß. Und dann haben wir halt festgestellt, na gut,
14:20
dann bist du vielleicht nicht die richtige Person, die hier mieten sollte. Und insgesamt war es schon so, dass wir geguckt haben nach Leuten, die sich halt auch vorstellen konnten, hier eben in so einer Architektur, die ja die Gemeinschaft herausfordert durch diese Offenheit.
14:41
Und eben auch durch so eine... Sagen wir mal, auch in so einem unfertigen Prozess, in dem wir uns auch befanden zu dem Zeitpunkt, als wir in die Vermietung gegangen sind, sich auf so was einlassen. Und das war so ein bisschen der Härtetest auch für unsere Mieter. Und wo wir halt auch gemerkt haben, ja, das passt. Und wir möchten gerne mit solchen Leuten zusammen wohnen,
15:02
die mit so einem... Weil es ist hier ja auch nicht fertig. Das geht ja immer noch weiter. Und das war uns ganz wichtig. Und ich glaube, das war halt einerseits für uns sehr schwer, dass wir eben zu diesem frühen Zeitpunkt Leute finden mussten. Auf der anderen Seite war das eben total gut, weil das genau das eigentlich gefordert hat.
15:20
Also dass wir mit Leuten in einem Zustand, wo es noch nicht fertig ist, wo noch alles passieren kann, die gesagt haben, ja, wir sind dabei. Und nicht große Terrassen, teuer oder irgendwas. Aber das ist natürlich eine ideale Voraussetzung. Da würde sich jeder Immobilienvertreter natürlich wünschen, dass man in einem Rohbau so viel Sexappeal schon ausstrahlt,
15:42
dass man Mieter anlockt. Die Mieter kommen natürlich auch an einem entsprechenden Milieu. Das hattest du jetzt gerade schon angesprochen, Arno. Muck, du hast die Bauleitung gemacht. Ich habe gehört, dass es da auch einige Probleme gab. Nein. Vielleicht kannst du da darüber berichten?
16:03
Vielleicht über die Herausforderungen. Ich bin ja auch ein großer Fan von Arno's Architektur, muss ich gestehen. Und fand es wichtig, das, was ja in der Brunnenstraße so gut funktioniert hat,
16:20
einfach mal in einem größeren Maßstab zu bauen und zu zeigen, dass das möglich ist. Dass das nicht nur in Projekten, die auch selber von Brandl Huber Plus verantwortet sind, sondern dass das einfach wirklich umsetzbar ist. Und dass das nicht ganz einfach ist, was einfach aussieht,
16:43
das wissen wir zumindest unter Kollegen, weil ja alles, was kompliziert ist, zum Beispiel, dass diese Betonflächen eben keine Abdichtungen haben, dass es halt wasserundurchlässiger Beton ist, der auch noch zwei Richtungen gespannt ist,
17:01
dass die Flächen sozusagen theoretisch beweglich sind, damit in diesem Beton möglichst wenig Risse auftreten. Das sind alles Dinge, die versteckt sind, die natürlich diesen Bauprozess nicht einfach gemacht haben und vor allem natürlich in der Situation,
17:20
Arno hat es gesagt, wo sich Berlin ja dramatisch geändert hat, also gerade das Baugeschehen hat sich ja sehr, sehr krass entwickelt, sodass man auch kaum mehr Firmen findet, die sich auch auf sowas einlassen, weil das ist einfach ein gewisses Risiko. Das ist nicht normal. Es ist ein Risiko, weil es ist technisch sehr anspruchsvoll,
17:42
also das würde eher eine Firma bauen, die etwas hoch-tief, die aus einem wirklichen Industrie- oder Verkehrswegebau kommt, das sind eigentlich Konstruktionen, die aus einem Verkehrswegebau kommen, oder diese Auskragung auf der Straßenseite über mehrere Geschosse mit einem riesigen Raumgerüst,
18:03
das ist sehr, sehr aufwendig und dafür ist das Gebäude ja tatsächlich relativ klein, um sozusagen diese Komplexität dann irgendwie noch für eine Firma interessant zu machen. Insofern war es wirklich, also diese Umsetzung tatsächlich recht komplex und hat auch sehr lang gedauert.
18:23
Also es gab von Anfang an Probleme von dem Schrottwagenplatzbesitzer, der einfach nicht weggehen wollte, der hat einfach gesagt, ihr könnt mich hier nicht wegkriegen. Dann hier war ein Bahngrundstück natürlich extrem verseucht von der Bahn,
18:43
die hat hier über Jahrzehnte einfach Altlasten abgelagert. Und von diesem schwierigen Beginn war das dann tatsächlich auch weiterhin ein schwieriger Prozess. Und jetzt schaut es ganz einfach aus. Das ist auch das Schöne dran.
19:01
Und es wirkt sehr robust und ich glaube es ist auch sehr robust. Und das war auch wichtig, das ist mir auch wichtig, dass es einfach sehr robust und langlebig ist, weil es nur so natürlich auch über so eine zeitliche Perspektive diese vielen verschiedenen Nutzungen auch finden wird.
19:22
Ich denke aber, Antje deutet auch auf andere Herausforderungen, andere Probleme. Und zwar Sie haben ja vorhin von, man will über das soziale Auftrag, also der Gemeinschaftsauftrag des Projektes.
19:43
Sie haben während des Baus auch gewisse Widerstande bekommen, also von der Nachbarschaft und die diesen Aufgaben, die ihr euch gestellt habt, irgendwie nicht entgegenkommen, nicht widerspricht.
20:07
Und ich würde gerne fragen, wenn ich die Architektur anschaue, dann denke ich mir ganz viel an der Neue Brutalismus, der Essay von Rainer Bannem aus dem 50er, aus der Früharchitektur der Smithsons,
20:24
wo dann auch ein Ansatz, die auch eine Wiederbelebung findet in unserer Diskussion über Architektur, die ich sehr sehr interessant finde. Der abgebrochene Robin Hood Gardens Teil war dann in der Wendigausstellung letztens ausgestellt.
20:41
Und Alison Smithsons hat auch diese Kombination aus einer Gnadenlosigkeit der Architektur, einer hohen Selbstverständlichkeit in der Art und Weise wie in der Architektonik mit einem sozialgesellschaftlichen Auftrag sehr stark verknüpft gesehen,
21:03
was dann heutzutage man oft in der Architektur des Smithsons auch des Scheiterns diesen Ansatz auch wahrnimmt, wo man geschichtlich so hochblickt. Also wie würdet ihr dieses Projekt jetzt in so einer Tradition positionieren,
21:23
oder auch im Zusammenhang mit der Widerstande, die Sie bekommen haben von der unmittelbaren Nachbarschaft hier? Ich erzähle euch nur kurz etwas über den Widerstand, weil also tatsächlich während der Bauzeit hier bis hin zu Spitzhacken, Attacken auf die Betonfertigteile tatsächlich gewaltsamer Widerstand geleistet wurde.
21:48
Ich denke, dass das Gebäude inzwischen auch durch eure Arbeit, also zum Beispiel die Einbeziehung, es gibt gegenüber ein Gartenprojekt, die haben zum Beispiel dann während der Bauzeit hier schon die Bautoiletten benutzen können,
22:03
also es gibt jetzt eine sehr starke Verknüpfung und wenn man das Gebäude jetzt erlebt, vielleicht ist das, also ich kann das jetzt nicht mit Smithsons vergleichen, aber ich glaube schon, dass es überzeugt,
22:22
weil es diese Offenheit wirklich, also ich bin ja selber Mieter hier, ich erlebe es ja, also wirklich, es ist wirklich offen und es wirklich zwingt einen wirklich zu einem anderen Umgang. Und ich glaube, dass dieser wirklich spürbare Widerstand tatsächlich, ich verstehe es ehrlich gesagt ja eh nicht,
22:52
ich komme natürlich aus einem anderen Kontext, bin jetzt nicht der alte Berliner, ich, das ist so ein gutes Projekt hier an dieser Stelle, das ist mit so guten Voraussetzungen und Ansätzen gebaut
23:10
und also diese ganze Gentrifizierungsdiskussion sehe ich persönlich etwas anders, also ich finde, wenn so ein gutes Projekt an so einer Stelle entsteht, kann es eigentlich nur gut sein,
23:23
auch, ich mache mich hier natürlich angreifbar, aber ich verstehe nicht, diese Gentrifizierung ist für mich nicht per se das Böse schlechthin, wenn sich Stadtteile entwickeln, auch wenn es der Wedding ist, der hat eine wirklich große Spezifik, die ich auch total angenehm finde,
23:44
diese Rohheit und die ist deswegen nicht plötzlich weg und die Stadt Berlin entwickelt sich und ich kann, also da ist Arno sicher vollkommen anderer Meinung, will mir sofort das Mikrofon rausreißen, aber ok, dann gebe ich sie.
24:06
Also Choppingwood Gardens war ein Sozialwohnungsbau und ich würde sagen, wenn es hier ein Sozialwohnungsbau wäre, dann wäre es natürlich noch viel toller. Und ich kann auch verstehen, dass jede Form der Aufmerksamkeit und da haben einfach die Mieterinnen hier,
24:25
also nicht nur hier, sondern in vielen Bereichen von Berlin die Erfahrung gemacht, wenn die Aufmerksamkeit eben auch durch solche Projekte irgendwo hin gelenkt wird, ist es nicht in erster Linie ihre Stimme, die damit gestärkt wird. Also von den jetzigen Bewohnerinnen hier, also die sehen sich natürlich konfrontiert mit einer starken Mietsteigerin
24:46
und gerade wenn es so Taschen gibt wie vielleicht so eine Bahnnahe Lage vom Wedding, dass selbst da sozusagen jetzt ambitionierte Projekte stattfinden, hilft das nicht, dass die Mietpreise in 100 Meter Entfernung langsamer steigen, sondern eher das Gegenteil.
25:03
Da braucht man sich einfach wirklich nichts vormachen. So, trotzdem gibt es sozusagen, das hast du schon ausgedrückt, könnt ihr noch was dazu sagen, es gibt natürlich ein Engagement von denen, die das hier betreiben, also sozusagen, aber jetzt muss ich als Architekt sagen, ich kann das Betriebsmodell nur in Teilen
25:21
sozusagen beeinflussen durch die typologische Anlage. Da bin ich relativ sicher, dass in diesem Haus, obwohl es jetzt momentan im Gewerbegebiet ist und vielleicht macht das auch nochmal Sinn darüber zu reden, was heißt denn das eigentlich, dass es in einem Gewerbegebiet typologisch anlegt, dass hier sicherlich in 15 Jahren zur Hälfte gewohnt wird.
25:40
Also dass man nicht mehr diese sozusagen diese Segregation auch stadträumlich fortschreibt, das ist ein Gewerbegebiet und hier ist ein Wohngebiet mit allen monofunktionalen Problemen, die da drin liegen. Ich wollte vielleicht auch noch kurz was dazu sagen, weil der Vorwurf war natürlich der Gentrifizierung, was ein großer Begriff ist, aber nichtsdestotrotz sind die Ängste ja real von den Leuten,
26:03
die eben Angst haben, ihre Wohnung zu verlieren, von Mietsteigerungen betroffen zu sein und deswegen kann man das auch immer ein Stück weit nachvollziehen. Nur war es jetzt bei uns in dem Fall, gab es da eben konkrete Vorwürfe,
26:20
dass das hier jetzt eben alles automatisch mit dieser Mietsteigerung einhergeht, aber die Mietsteigerung ist ja auch da, ohne dass wir da sind. Also das ist, ich will mich jetzt nicht aus der Affäre ziehen, nur die Preise sind schon gestiegen. Und was uns halt wichtig war oder was wir halt versucht haben, immer klar zu machen, ist, dass das halt im Rahmen des Möglichen ein offener Ort ist.
26:44
Also das hat dann zum Teil, weiß ich nicht, Gründe von Sicherheit, von Haftung. Es ist ja kein öffentliches Gebäude, sondern es ist ein privates Gelände und da ist man halt mit Sachen konfrontiert wie, weiß ich nicht, was passiert, wenn hier jemand sich den Fuß verknackt und so weiter und so weiter.
27:03
Aber wir hatten halt verschiedene Ansätze, wie wir das gerne öffnen möchten, also dass es halt kein öffentlicher Raum wird, aber so ein semiöffentlicher Raum. Und da ist zum einen das Restaurant, was ihr heute schon sehen konntet, das ist heute der erste Tag.
27:22
Das heißt, man kann ja einfach reinkommen und im Garten sitzen und Kaffee trinken. Man muss auch nicht unbedingt konsumieren, aber man kommt sozusagen hier in dieses Gebäude rein und kann sich hier aufhalten. Das Zweite ist, dass wir halt gezielt mit der Nachbarschaft kooperieren wollen.
27:41
Da hat Olivia halt enorme Vorarbeit geleistet und schon eine Liste von Leuten, die hier halt Gartenboxes anlegen wollen. Also umsonst. Die müssen ja nichts für bezahlen. Das müssen wir jetzt irgendwie organisiert kriegen. Wir müssen diese Boxen irgendwie organisiert kriegen und die Erde dafür. Das kostet alles Geld und Zeit. Aber das ist im Prinzip eins unserer Ziele, die wir hier ansetzen,
28:04
was wir hier verwirklichen wollen und was innerhalb der nächsten Zeit, Monate, Jahre machbar sein sollte. Und dann ist jetzt sozusagen das Dritte noch, dass wir eben auch Kooperation machen wollen. Muck hat es schon eben genannt mit diesem Garten nebenan,
28:21
wo es eben auch schon Kontakte gibt und mit Kitas und mit Schulen. Und das wird sich zeigen. Also wir wissen es noch nicht genau, wie das dann alles funktionieren wird. Das hat dann sicherlich auch was damit zu tun, wie das dann ist durch diese Offenheit. Vielleicht gibt es auf einmal Angst von den Leuten, dass hier zu viel Öffentlichkeit ist. Also das ist ein Prozess. Also da sind wir wieder an dem Punkt.
28:43
Es ist halt nicht fertig, klar. Can I just say a quick point? Ich komme aus London und ich bin nach Berlin hier gesogen, weil ich... I can't say it in German. I was horrified what happened in the Immobilienmarkt in London.
29:01
It became a place of the haves and the have-nots. And London became a rich man's playground. And the Londoners are suffering. And just if you look at Glenfield, you know, the house that burnt, it is an absolute example of the horror of what's happening in London
29:21
with people who live there, that they actually burnt. And I think Berlin has a chance to do things differently. But that means everyone sort of participating and actually taking responsibility themselves in looking where they put their money and how they support projects
29:40
that are trying to not do what is in London. That's why I came here. Because that's why I left London ten years ago and I lived in Wedding for ten years. I belong to Wedding. I love this Stadttier. May I ask how much it would cost, how much the rent is in this place?
30:02
The rent is different on each floor. What I find interesting is that usually the way at least private housing is built nowadays is that the top is the penthouse and the bottom is... The rents are not that much different between the top and the ground floor.
30:21
But the point is that we were eingeschränkt because we have a huge credit. So we have to pay the credit. If the building was built a lot cheaper and I had a lot more money, the rents would be cheaper. But they are actually the average price of a Gewerbe in Wedding. They're not any higher, any longer than the average price in Wedding. But what we can do and what is in our power is to stop the rents rising.
30:45
So the people have very, very long meet-for-tracks. They can continue them. And we really hope that we don't have to put up the rents. And that's what we want to achieve. That people feel safe here, that they can continue their businesses here, they can grow, they can be part of a community.
31:00
And eventually, at one point, when we've paid off some of our credit, we would like to make a section of the building into a Stiftung. So even beyond my death, the building continues to do good things with Wedding and with the environment. I'm actually quite a few of the businesses here. Oh, Elgrey, there you are. Elgrey, come here.
31:21
Sorry. She's only a puppy and she's got a bit... Elgrey. Oh, she's okay. A lot of people around for a puppy. No, that's not the puppy. It's the other one. So we have aims and we have future plans to try and keep this building protected.
31:40
But it's hard work. It's really hard work. It's much easier to go the capitalistic route in life. And we are going to try and not do that. But it is a hard route. What I also heard, at least, is that when the building was opened, I mean, from our perspective, it's obviously...
32:01
Also, es sieht ja schon fast aus wie eine Ikone. Also, es ist ja ein architektonisches Statement, könnte man schon sagen. Und ich hab jetzt nur gesehen oder ich hab gehört, dass als das Gebäude eröffnet wurde, relativ viel Bewegung auch hier war.
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Es gab viel Durchlauf. Jugendliche sind hier hochgekommen, verbringen hier sozusagen Zeit. Ist das noch möglich? Also, momentan passiert immer noch sehr viel. Also, es gibt irgendjemand, der hier morgens auf dem Dach Yoga macht, zum Beispiel.
32:42
Es gibt tatsächlich auch immer wieder Jugendliche, die einfach da oben Zeit verbringen. Jugendliche, das klingt ja so schließlich. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste. Und es ist natürlich, also, wenn man hier Mieter ist,
33:01
tatsächlich einfach interessant auch. Man muss sich darauf einlassen. Es gibt jetzt auch Vorhänge. Ja, also, es gibt ja auch... War der Sichtschutz zum Beispiel eingeplant? Das sind dann so Details, die einem irgendwie auch auffallen.
33:23
Sonnenschutz. Es ist aber auch ein Sichtschutz. Der Sonnenschutz ist tatsächlich wichtig, auch für die Sonne. Aber als Nutzer, kann ich sagen, auch durchaus manchmal so eine gewisse Art von Abtrennung ist manchmal auch ganz angenehm.
33:41
Vielleicht eine letzte Frage noch, bevor wir das öffnen. Es gibt vielleicht ja auch Fragen hier aus dem Publikum. Andi sprach das an. In der Einführung dieses Plus. Der Schwerpunkt wurde sehr auf das Plus gelegt. Das ist vielleicht auch ein Fehler von uns. Man schreibt über solche Häuser.
34:03
Und ich weiß, dass es eine Kollaboration war. Aber nichtsdestotrotz würde ich sagen, dass fast jeder das als Brandelhuber-Haus wahrnimmt. Wie ist das? Hast du jetzt eine Handschrift? Oder kann man das jetzt buchen?
34:21
Den Brandelhuber-Brutalism? Besonders, wenn ihr einen Sozialwohnungsbau machen wollt, bin ich sofort dabei. Und deswegen muss ich auch noch mal sagen. Erstens Thomas Bohlen, Markus Emde. Ohne die wäre das nie entstanden. Aber was entsteht denn gerade? Vielleicht kannst du noch mal was sagen aus deiner Perspektive. Weil du eine Art Sprecher bist
34:43
für viele dieser Netzwerke und aktivistischen Szenen hier in Berlin. Es gibt einfach extrem viel Scheißdreck, der in Berlin gebaut wird. Und ich kotze ab, wenn ich da in der Läder Straße fahre. Und diesen Unsinn sehe. Natürlich ist es so, dass zur Zeit gerade alles weggeht.
35:01
Man muss sich weder als Architekt noch als Bauunternehmer, wenn du das ansprichst, irgendeine Mühe geben, um Sachen zu erstellen, die man relativ einfach verkaufen kann. Und da gibt es einfach wenig, überhaupt ganz wenig gute Beispiele. Vielleicht eins, um das einmal anzusprechen. Der Blumengroßmarkt ist groß gestartet. Aber es gibt zumindest ein Projekt, die wollten es komplett als Genossenschaft machen.
35:21
Und haben festgestellt, dass aber der Erbbauzins so hoch ist, dass es querfinanzieren müssen mit relativ hochpreisigen, bewahrten Wohnungen. Aber vielleicht ist diese Heterogenität zu sagen, es darf eben in einem Gebäude, deswegen finde ich das Projekt von IFA und IT von Beckerath, dann doch vorbildlich.
35:42
Mir geht es nämlich nicht nur darum, dass es sozusagen, ja, alles muss sozialer Wohnungen sein. Nein, es ist auch viel besser, wenn in jedem Gebäude eigentlich diese Mischung, die wir für eine ganze Stadt teilen, in ein Gebäude reinkommen können. Vielleicht kann ich etwas dazu sagen, weil ich einfach von sehr früh an
36:02
als Aktivist in dem Projekt Blumengroßmarkt auch beteiligt war. Auch für die, die das nicht kennen, der Vorgeschichte. Ursprünglich hat der Liegenschaftsfond das als meistbietende Vergabe ausgeschrieben. Und durch eine Initiativgruppe,
36:22
um Florian Schmidt und Andreas Kruger herum, an dem ich auch beteiligt war, ist es auch gestoppt worden und daraus der erste größte Konzeptvergabeverfahren im Zentrum der Stadt gemacht. Und natürlich der großen Vorteil,
36:42
die man hat da, ist, dass diese Grundstücke der Stadt gehört. Da kann man dann sagen, da kann auch der Gemeinschaft der Stadt gegenüber und jeglichen Investor und jegliche Entwickler, kann der Gemeinschaft sagen, pass auf, das gehört uns. Wir wollen uns etwas dazu sagen.
37:02
Und das war sozusagen in der politischen Auseinandersetzung mit der Liegenschaftsfond und mit der ganzen städtebaulichen Auflagen und der Vergabeverfahren und die Konzeptauswertung eine enorm wichtige Sache. Und auch für Fördergelder spielte alles zusammen. Und wie man diese Projekte
37:23
in der fertigen Zustand auswertet, auch immer, ob die gelungen sind oder nicht, das hat wirklich enorm geholfen. Aber da gab es zum Beispiel eine Sache, die wirklich als allererster Mal in Berlin gemacht worden ist. Vor der Vergabe gab es eine öffentliche Präsentation
37:40
von alle Bieter. Da kam ein Investor aus Hamburg mit Herrn Choban, der sein Luxuswohnungsprojekt vorgestellt hat und sozusagen der Luxusaspekt total heruntergespielt hat, saß vor der versammelte Bewohnerschaft von süd-südischen Friedenstadt und musste sich rechtfertigen. Und dann kam zum Beispiel der Genossenschaft von IBAU
38:02
und da sind die Genossen aus dem Publikum hochgestanden. Ja, ich brauche auch eine Wohnung. Es war klar, dass diese zwei Herangehensweisen, dass diese hochkapitalistische Ansatz sich nicht konkurrieren können in der Konzeptverfahren, dass die das durchsetzen.
38:22
Und trotzdem würde ich noch mal zu sagen, um mit Sachen Land zu sprechen, wir sind hier im Gewerbegebet und es passiert einem selten als Architekt, dass man einfach machen kann, was man will. Insofern würde ich mich doch noch mal riesig bedanken. Da gehört ja auch Mut dazu zu sagen, das Geld, das ich habe, in dem Fall von Oliver stecke ich alles in ein einziges Ding
38:42
und hole mir noch das Geld dazu bei der Bank und habe dieses Vertrauen in Architekten in was, was ist jetzt in dieser Form. Du hast am Anfang angesprochen, ja, natürlich gibt es Terrassenhäuser in der Schweiz. Wir haben auch die Schlangenbader Straße hier in Berlin, das ist im Grunde genommen ja auch ein Terrassenhaus. Aber sozusagen das als öffentliche Seite zu machen und diese Zugänglichkeit, das gibt es als Typologie einfach nicht.
39:01
Da muss man auch erst mal jemanden zu finden, das gehört einfach zusammen, der das überhaupt macht. Also eine Erfahrung, die ich hatte aus dem Blumengroves Markt, wir haben auch eine Bauhütte gebaut, die ausliechig da war, diese Projekte nach außen zu kommunizieren.
39:21
Schon vor Anfang der Baustellen. Und während der Vergabeverfahren. Und das war ein enorm wichtiger Aspekt, dass die Kommunikation, die Kommunikation, man merkt auch an diesem Projekt, wenn man sagt, es gibt diese Widerstände, die widersprechen auch den Ansatz, was ihr habt. Also das heißt, diese Kommunikation,
39:41
die muss auch fortgesetzt werden nach außen. Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt vielleicht das Öffnen, gibt es Fragen aus dem Publikum irgendwo?
40:25
Das ist eine Architektenfrage, hier wird nach der Holzverkleidung der Wände gefragt, oder? Und die Position der Küche.
40:52
Die sind sehr, sehr witzig, die haben eine tolle Technologie, sie haben Fridges und all diese Sachen. Und ich dachte, nein nein nein nein, dieses Gebäude ist nicht darum, das zu machen. Es geht um die Basis, und nicht um diese Luxury.
41:04
Und also habe ich an einem Punkt zu Muck gesagt, wir haben hier den Beton-Firm, wir haben sie in hier, immer auf Beton geblasen. Wir haben sie überall geblasen. Lass uns diese Plattformen machen, diese Beton, und dann haben die Leute keine Wahl. Sie haben einen Deal mit diesen schweren Beton-Kitchen,
41:22
und sie können einfach ... Es war eine Menge Resistenz, eigentlich hat jeder gesagt, oh mein Gott, du bist penulös. Weil du sie nicht bewegen kannst, und du kannst nichts tun. Und ich liebe sie, weil sie so robust sind, dass du sie bewegen kannst, sie können dünn werden, und das ist auch Teil eines Ateliers. Ich meine, all diese Plattformen,
41:41
die Leute können die Flügel dünn machen, und es ist nicht wertvoll. Ich meine, es gibt eine gewisse Wertvollkeit bei der deutschen Mentalität, die ich leider nicht in Muck und Arna finde. Und das ist einer der Gründe, warum ich mit ihnen gearbeitet habe. Es geht um etwas zurück,
42:01
das du wirklich hinschmeißen kannst, und die Töcher können rundherum rennen, und die Kinder können Skateboarden, und diese Küchen sind da, damit die Leute mit ihnen mucken können. Ich meine, Küchen sollten witzig sein. Ich meine, warum haben Sie eine luxuriöse Küche, bei der Sie so wichtig sind? Das war ich, die das innen gelegt hat. Das ist eine gute Idee, oder?
43:09
Wie haben die Ämter reagiert, die Verwaltung Berlins? Gar nicht. Also im Gewerbegebiet, es gibt eine Festsetzung,
43:21
man hätte einen Geschoss niedergebaut, dann wäre eine Hausmeisterwohnung erlaubt gewesen. Wir haben das Geschoss ausgenutzt, es gibt keine Hausmeisterwohnung. Jemand muss auf die Hühner, wir kriegen dann bald die Hühner wieder, die Meerschweinchen und die Kaninchen,
43:41
und meine Tochter hat gesagt, wenn wir hier nicht wohnen, wer wird auf die Hase aufpassen in der Mitte der Nacht, wenn der Hase krank ist? Und dann haben wir uns evtl. der Erlaubnis gegeben für eine Hausmeisterwohnung. Und da bin ich jetzt dort gemeldet. Aber es ist eigentlich alles Gewerbe.
44:10
Die Verwaltung Berlins hat keine Regeln, und Berlin muss verändern, denn das ganze Leben ist verändern. Und deshalb ist Berlin eine internationale Stadt, und sie muss die bürokratischen Bedingungen
44:23
zwischen dem, was erlaubt ist, und dem, was nicht erlaubt ist. Und es hat alles mit Taxi und Steuer zu tun. Und das ist das, warum sie so viel aufhalten, weil es mit Geld verbunden ist und mit Steuer verbunden ist. Und ich mag die Weise, wie Muck und Anna und wir versuchen, Regeln zu binden.
44:43
Ich denke, es ist wichtig für die Verwalteten, die in Berlin kommen, auch hier in Deutschland ein bisschen zu tun. Denn wir müssen hier ein bisschen gegen Regeln kämpfen. Nicht, ich meine, klar, ich bin total gegen Brexit, übrigens. Ich meine, es ist nicht...
45:01
Also, ich... Nur, wenn du gedacht hättest, ich sei gegen europäische Regeln, bin ich nicht gegen europäische Regeln. Ich denke, es sollte vorsichtig gemacht werden, dass diese Stadt etwas anders ist als München, Hamburg und andere Städte. Und ich denke, es sollte eine kommunale Stärkung geben. Ich meine, das Architekturfestival Make City auch.
45:22
Es gab viele Diskussionen darüber, wie diese Regeln binden, und wie man Dinge anders machen kann. Und diese Architekturfestivals wie Make City sind großartig in dieser Stadt, denn sie machen Leute diskutieren und über Dinge überdenken. Aber ich meine, natürlich gibt es Reasons für diese Beparierungen.
45:41
Ich weiß, Arno, du bist eine Person, die das aufbrechen möchte. Die sogenannte Zone zwischen Gewerbe- und Wohngebiet. Aber es hat ja auch einen Sinn, dass es diese Räume gibt. Gerade in Städten wird ja viel darüber diskutiert, dass die Industrie aus den Stadtkernen verbannt wird.
46:05
Und ich glaube, das ist doch auch ein gesetzlicher Vorgang, der das versucht zu verhindern. Oder irre ich mich? Also ihr hört ja selbst, dass hier die S-Bahn öfter vorbeifährt.
46:20
Und die ICEs bremsen. Und natürlich, beim Telefonieren merkt man das. Und wie ihr es hier erlebt, das ist natürlich nicht sozusagen der feinste Grunewald hier. Ja, ist gut so. Und vielleicht war es das auch schon. Und natürlich hat das Gebäude fast sowas. Vielleicht können wir da noch mal ganz kurz zurück, diese Normfrage.
46:41
Ja, es gibt alle diese gesetzlichen Vorschriften, die wir natürlich sozusagen durchspielen. Laut, laut, laut. Hier sind es fünf Meter. Das ist ein Brandabstand. Deswegen kann man hier rausfliegen. Dann brennt es rechts, dann flieht man halt nach links und auf die andere Seite. Deswegen gibt es hier zwei Treppen. So, das ist ja die eine Seite. Aber gleichzeitig hoffe ich, dass es wieder eine Art Case Study House wird.
47:00
Insofern, dass es eine neue Norm sozusagen in der Offenheit beschreibt. Also dass es normativ wirksam wird, auch in die Diskussion nach Berlin hinein. Und natürlich auch in die Administration. Aber das ist wichtig, weil im Prinzip die in der Verwaltung oder in der Normans geben,
47:24
die verstehen ihre Aufgabe, vorhandene Qualitäten zu schützen durch ein Verbotsregelwerk. Der Gewerbegebiet ist genauso einer. Also all diese Regelwerke sind Verbotsregelwerke. Sie sind nicht Regelwerke, die was ermöglichen.
47:42
Und das ist eine sehr schwere Diskussion. Man könnte sagen, die gibt es dann überall, aber ich gebe Ihnen völlig recht, das ist dann gewissermaßen eine deutsche Krankheit, könnte man sagen. Wenn man ein Problem hat, dann muss man was verbieten, damit man das Problem löst.
48:04
Ich würde sagen, wir schaffen das, oder? Das war ein wichtiger Schlusspunkt. Und damit möchte ich auch den Abend beenden und mich bei Antje Stahl herzlich bedanken, dass sie extra aus Zürich gekommen ist und jetzt ganz schnell weiter muss. Herzlichen Dank.
48:27
Danke auch an die ganze Runde Arno, Brande Huber, Moog Petzit, Oliver Reynolds, Elke Fallert und Robert Slinger.
48:41
Das war ein sehr anschauliches Gespräch. Danke, dass ihr alle gekommen seid. Das Haus sah noch nie so gut aus wie heute Abend mit so vielen Leuten. Bei so vielen schönen Leuten auch. All das, dieser ganze Diskurs, wäre nicht möglich ohne die Unterstützung
49:02
unserer Initiativpartner, denen ich herzlich danken möchte, das ist Siedle Dornbracht und Herr Högemeyer. Ich habe ihn irgendwo gesehen. Vielen Dank für die langjährige Unterstützung. Danke auch an allen, die diesen Abend vorbereitet haben.
49:20
Nora Dünse, vor allem Olaf Gravert, Annalena Mora und das ganze Archiv plus Team, das ich jetzt hier nicht im Einzelnen auflisten möchte. Aber trotzdem, ohne sie wäre das hier alles nicht möglich. Herzlichen Dank.
49:40
Vielen Dank auch an das Team von Architektur Clips, die uns seit Anfang an mit der Dokumentation begleitet haben. In wenigen Tagen gibt es dann das alles nachzusehen. Das Haus wird dann auch in der nächsten Ausgabe der Archiv plus erscheinen. Danke auch an David von Becker
50:01
für die Fotodokumentation. Damit wünsche ich uns noch einen schönen Abend. Ich weiß nicht, ob das Freibier oben noch existiert, ob das schon weg ist. Ansonsten bedienen Sie sich unten in der Bar. Danke.
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