ARCH+ features 56: Kleine Eingriffe – Neues Wohnen im Bestand der Nachkriegsmoderne Freitag, 27. Januar 2017, 19 Uhr im Aquarium am Kotti, Berlin Nikolaus Kuhnert ergriff am Ende des ARCH+ features 56, das am 27. Januar 2017 in Berlin stattfand, das Wort und erinnerte nachdrücklich daran, das just an jenem Tag vor 72 Jahren das Konzentrationslager Auschwitz befreit wurde. Vor dem Hintergrund der erstarkenden rechtsnationalen und rechtspopulistischen Bewegung in Deutschland und deren Angriffe auf das Gedenken an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte schlug er den Bogen zum Thema des Abends, das sich mit der strukturellen Offenheit von Räumen der Nachkriegsmoderne beschäftigte. Er wies auf die große Qualität der nicht gerichteten Annäherung und Lesart des Holocaust-Denkmals von Peter Eisenman und Richard Serra hin, das sich nicht von vorbestimmten und vorgeplanten Ideen leiten lasse. Rechte Stimmen wie die von Björn Höcke verunglimpfen es als Schandfleck, gerade weil die freie, demokratische Form, die Offenheit des Denkmals sie provoziere. Im Gegensatz zu anderen Denkmälern, die die Ermordeten in ihrer Opferrolle festhalten, konfrontiere das Holocaust Memorial das Individuum mit dem unsagbaren Verbrechen und fordere es heraus, sich aktiv an das, was in diesem Land passiert ist, zu erinnern. Nikolaus Kuhnert endete mit der Warnung: "Wir leben in einer Zeit, in der die Gespenster wieder lebendig werden!" |