Vom Aussterben bedroht: die Universalmaschine Computer
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Formal Metadata
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Title of Series | ||
Part Number | 27 | |
Number of Parts | 59 | |
Author | ||
License | CC Attribution - NonCommercial 2.0 Germany: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/20990 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language | ||
Production Place | Sankt Augustin |
Content Metadata
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Abstract |
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FrOSCon 201427 / 59
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SoftwareRALLY <Programm>XMLUMLComputer animationLecture/ConferenceJSON
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Open sourceComputerSoftwareSoftware developerConstraint (mathematics)Digital signalFunction (mathematics)Route of administrationDigital rights managementKleiner BruchteilHausdorff spaceBruchteilSmart cardSource code
08:22
SoftwareDVDMachine codeHausdorff spaceEnergieComputer fileSmart cardInternetRoute of administrationSoftware developerConstraint (mathematics)Function (mathematics)Digital signalLecture/Conference
16:00
Grand Unified TheoryComputing platformConstraint (mathematics)E-bookSoftwareRoundingControl engineeringHausdorff spaceProgrammer (hardware)Process (computing)E-Book-ReaderComputer virusComputer fileEmailComputer networkiBookRootkitVulnerability (computing)Moment (mathematics)Lecture/Conference
23:38
Computing platformComputerE-Book-ReaderLINUXXBOXVideo game consoleLecture/ConferenceXMLComputer animation
24:40
Operating systemRoute of administrationSoftwareE-bookLaptopComputer fileiBookComputer hardwareElectronic signatureLINUXLecture/Conference
28:04
Online chatOpen sourceSoftwareComputer networkOpen sourceUpdateE-bookComputerDisplayConstraint (mathematics)VERKAUF <Programm>Plane (geometry)Physical lawGrand Unified TheoryOperating systemRoute of administrationSoftware developerTOUR <Programm>Client (computing)Computer animationLecture/Conference
37:16
Direction (geometry)Series (mathematics)Operating systemVERKAUF <Programm>SoftwareLINUXInterface (chemistry)MicrosoftComputer virusSound effectEnergieOpen sourceRoundingDistribution (mathematics)Constraint (mathematics)File formatComputer hardwareHypermediaComputerFlagLagRun-time systemForced inductionLecture/Conference
45:58
Open sourceValuation using multiplesConstraint (mathematics)Computer fileAbsolute valuePhysical quantitySun <Marke>SoftwareLaptopVERKAUF <Programm>ComputerWINDOWS <Programm>Distribution (mathematics)RoundingLecture/Conference
54:40
Open sourceComputerLecture/Conference
56:10
Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Matthias erzählt uns ein bisschen das Aussterben der Universalen Computer. Wir kennen das alle, wir haben alle diese tollen Devices von Apple, die alle in so einen tollen Design kommen. Und alle Leute lieben sie, weil sie sind so einfach und die funktionieren einfach und es ist ganz toll.
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Aber das Problem ist halt, wir schleppen halt jetzt einen Computer mit uns rum, den wir nicht mehr besitzen. Wir können nichts mehr damit machen, das Ding ist geschlossen, wir können nichts aufbuchen. Wenn es kaputt ist, haben wir auch nichts zu tun. Und Matthias erzählt uns ein bisschen, warum das schlecht ist und was wir dagegen tun können. Herzlichen Dank, schönen Applaus.
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Ja, wie gesagt, mein Name ist Matthias Küschner. Ich arbeite für die Free Software Foundation Europe. Und hier in meiner Hand habe ich mehr Rechenleistung als die ganze Menschheit zusammen zu diesem Zeitpunkt. Ich habe hier in meiner Hand mehr Rechenleistung als alle Menschen, alle Computer zusammen zu dem Zeitpunkt hatten,
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als wir auf dem Mond gelandet sind. Das heißt, ich habe hier eine extrem mächtige Maschine. Ich kann mit der Maschine Dinge tun, die sich Leute vor 20, 30, 40 Jahren nicht vorstellen konnten, dass so etwas mal passieren wird.
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Der Computer ist heute nicht mehr nur in einer Rakete oder in der Basisstation oder in irgendwelchen großen Räumen, sondern jeder von uns trägt das Gerät bei sich in der Tasche, hat zu Hause einen Fernseher stehen, auf dem Computer ist.
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Wir haben in einem neuen Auto 100 bis 150 Computer. Wir haben Flugzeuge mit Computern drin. Überall ist dieses Gerät sogar in uns drin. Wir haben Hörgeräte mit Computern, Defibrillatoren direkt am Herztrand, einen Computer.
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Und selbst wenn wir uns heute alle hier zusammentun und Ideen sammeln, was wir mit diesem Gerät in Zukunft machen könnten, dann werden wir nur auf einen Bruchteil kommen. Wir können uns alle möglichen Dinge vorstellen und wir werden nur auf einen kleinen Bruchteil kommen, was mit diesem Gerät mal noch möglich ist, welche Probleme wir mit dem Gerät noch lösen können
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und welchen Nutzen uns dieses Gerät noch bringen wird. Dadurch, dass es ein universaler Computer ist, eine universale Maschine ist, die jeder selbst programmieren kann, die jeder so machen kann, dass es das tut, was man selbst will. Es gibt fast keine Einschränkungen bei diesen Geräten.
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Die Frage ist, wie lange ist das noch so? Wie lange wird es so sein, dass wir Computer haben, bei denen wir selbst bestimmen können, was wir damit tun können und was nicht? Was können wir damit machen als Gesellschaft, als Unternehmen, als Individuen?
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Wird es so sein, dass wir das entscheiden können, was wir mit den Geräten machen? Oder wird jemand anders darüber entscheiden, was passiert? Ich möchte jetzt in dem Vortrag eine kleine Übersicht geben, wie diese Freiheiten,
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was wir als Menschheit mit dieser mächtigen Maschine machen können, wie die nach und nach schon beeinträchtigt worden sind und wie nach und nach uns Freiheiten abgeschnitten worden sind, was wir mit den Geräten tun können und was nicht.
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Danach möchte ich mit euch ein bisschen Ideen sammeln, was wir dagegen tun können, dass wir diese Freiheiten weiter behalten und hoffe dann, dass, wenn wir hier rausgehen, dass jeder eine Idee hat, was er, was sie tun kann, um das aufzuhalten, dass wir diese Freiheiten weiter für uns bewahren
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und all die Möglichkeiten wahrnehmen können, die uns so eine Maschine gibt. Es fängt an, das muss ich hier immer ein bisschen weniger erklären als bei anderen Veranstaltungen, wo die Leute sich nicht mit freier Software auskennen. Früher war Software einfach frei. Jeder hat Software bekommen und konnte die einfach abändern.
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Konnte alles damit tun. Nun ist es so, dass Unternehmen gemerkt haben, dass sie sehr viel mehr Geld verdienen können, wenn sie uns einschränken darin, was wir mit der Software machen können. Wenn sie kontrollieren können, was genau damit getan werden kann, wer damit was tun kann,
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wer Änderungen machen kann, wie weit die verbreitet wird. Und die haben dann die Software unfrei gemacht. Haben einem vorgeschrieben, für was die verwendet werden darf. Haben einem vorgeschrieben oder haben einem verboten, zu schauen, wie die Software eigentlich funktioniert und haben einem das sehr schwer gemacht, nachzuvollziehen, wie die Software funktioniert.
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Sie haben das eingeschränkt, wie wir die Software verbreiten können und mit anderen zusammen nutzen können. Und sie haben uns auch daran gehindert, die Software abzuändern. Auf unsere eigenen Bedürfnisse anzupassen. Oder an die Bedürfnisse von jemand anderem anzupassen, dem dabei zu helfen, dass die Software das tut, was wir wollen und nicht was der Programmierer oder das Unternehmen
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sich am Anfang ausgedacht hatte. Immer mehr Software ist eben als unfreie Software bei uns angekommen. Und erst seit 1983 arbeiten wir wieder als Freie Software Bewegung daran,
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dass eben all diese Freiheiten, dass ich die Software für jeden Zweck verwenden darf, dass ich die Software verstehen darf, dass ich die Software weiter verbreiten darf und dass ich die Software verändern darf. Diese vier Freiheiten verwenden, verstehen, verbreiten und verbessern, dass das alle Menschen, die diese Software bekommen, diese Freiheiten erhalten.
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Das Wichtige dabei ist, nochmal, das sind alles Freiheiten. Wenn wir mit Leuten sprechen, die nicht programmieren können, dann sagen wir oft, was bringen wir diese Freiheiten? Ich kann nicht programmieren. Pressefreiheit. Wer von uns hier hat eine Zeitung, eine eigene, die er rausgibt?
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Wer schreibt für eine Zeitung? Wer hat ein Radio? Wer hat seine eigene Fernsehstation? Das sind alles Dinge, die macht nicht jeder von uns. Aber es machen ein paar Leute in unserer Gesellschaft. Und dadurch, dass es diese Freiheit gibt, die Pressefreiheit, nutzt das unsere Gesellschaft. Und ohne die Freiheit hätten wir einen Schaden an der Gesellschaft.
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Deswegen, dass es diese Möglichkeit gibt, dass es manche Leute wahrnehmen können, ist gut für unsere Gesellschaft. Das muss nicht jeder machen. Aber jeder sollte die Freiheit haben, das machen zu können. Schritt um Schritt ist dann eben die Software von uns. Hat uns nicht mehr die Möglichkeiten gegeben,
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diese Maschine so zu benutzen, wie wir das wollen. Die hat uns eingeschränkt. Wir mussten erst neue Software schreiben, weil wir nicht die bestehende Software einfach abändern konnten. Wir mussten erst mal ganz kompliziert nachvollziehen, wie bestimmte Software funktioniert, weil wir nicht mehr den Quellcode hatten. All das hat uns diese Maschine immer mehr zu einer Maschine gemacht, die nicht so universell einsetzbar ist, wie sie eigentlich sein könnte.
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Eine weitere Einschränkung kam dann dadurch, was man gut unter dem Begriff digitale Rechte Minderung zusammenfassen kann. Und zwar wird ein Aufwand betrieben, um diese Geräte schlechter zu machen,
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als sie vorher sind und Funktionen einzuführen, die die Anwender eigentlich nicht wollen. Anti-Features. Ja, DRM ist auch eine der besten Beispiele von Anti-Features. Es gibt natürlich auch welche außerhalb von der digitalen Welt.
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Aber ja, das ist Anti-Features. Da läuft das oft drunter auch. Und ich möchte euch jetzt ein paar von den Beispielen zeigen, damit ihr besser vielleicht auch anderen Menschen erklären könnt, worum es da geht. Wie wir immer mehr Kontrolle über den Computer verlieren. Und eins von den einfachsten Beispielen ist oft der SIM-Card-Log.
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Da hat eigentlich jeder auf der Straße schon mal von gehört. Das heißt, da hat ein Unternehmen viel Zeit oder mehrere Unternehmen viel Zeit und Energie darauf verwendet, eine Software zu schreiben,
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die sicherstellt, dass man in so einem Computer zwar noch die Karte reinschieben kann, aber die andere SIM-Karte funktioniert damit nicht mehr. Das heißt, ich kann nur die SIM-Karte von dem einen Hersteller verwenden. Teilweise war das Gerät dafür kostenlos. Und man hat das oder subventioniert. Es war nicht kostenlos, weil du hast es einfach verteilt bezahlt
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und hast das dann über die nächsten zwölf Monate bezahlt. Was ich da gemacht hatte, ist einen Computer, der eigentlich in der Lage gewesen wäre, unterschiedliche Karten dort reinzuschieben. Ich habe den erstmal schlechter gemacht. Keiner von den Anwendern wollte dieses Feature eigentlich erst mal.
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Also wenn man die Wahl hatte, du bekommst das gleiche Telefon zum gleichen Preis mit der Funktion oder ohne der Funktion, dann hätten die meisten Leute gesagt, ich hätte gerne ohne SIM-Kart-Log, die sind auch in Leben gegangen, haben sich den SIM-Kart-Log entfernen lassen, ich nehme das erstmal ohne. Das heißt, das ist eine Funktion, die eigentlich für die Mehrzahl der Menschen den Computer schlechter gemacht hat.
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Ich weiß nicht, wie sich da Programmierer fühlen, die sowas machen müssen, wenn sie in ihrem Bekanntenkreis auf einer Party stehen und dann fragt der eine, was machst du? Ja, ich habe den SIM-Kart-Log programmiert. Das ist ein Beispiel, was jeder so kennt,
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wenn man sich mit Menschen unterhält auf der Straße. Ein anderes Beispiel, was eigentlich auch jeder fast kennt, ich erkläre es anders, ich gehe davon aus, dass die meisten von euch das vielleicht gar nicht kennen, weil ihr einen Computer habt, der sowas ignoriert. Aber viele Menschen, wenn die eine DVD in ihr DVD-Player reinschieben,
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dann sehen die am Anfang so Hinweise und können da auch nicht weiter spulen. Der unskippable-Track. Also man kann nicht weiter spulen, sondern muss sich so 20 Sekunden, 30 Sekunden, da gibt es manchmal ein, manchmal mehrere so Tracks, die einem bestimmte Hinweise geben, wie man denn eine DVD richtig benutzt
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und was man denn tun darf und was nicht. Und ja, die sagt einem dann halt, dass man die zum Beispiel nicht kopieren darf. Jetzt ist das natürlich auch eine Funktion, die uns schon ganz schön stark beeinträchtigt. Jedes Mal, wenn ich so eine DVD angucke und ich habe nicht ein Gerät,
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was das ignoriert, sondern die normalen, die im Laden verkauft worden sind, dann muss ich mir das angucken. Ist die Frage mal, wie viel Zeit eigentlich allein mal in Deutschland dafür draufgegangen ist, dass Menschen diesen Hinweis angucken? Wie viel Zeit ist da draufgegangen?
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Und wie viel Schaden hat unsere Wirtschaft dadurch genommen, wenn die Leute in der Zeit gearbeitet hätten? Die andere Frage ist dabei aber, was würde passieren, wenn wir das nicht anzeigen? Also wie hoch ist denn die Gefahr? Was passiert, wenn so ein Hinweis nicht angezeigt wird?
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Wenn ich den Hinweis nicht anzeige, dann wissen die Leute nicht, dass sie die DVD nicht kopieren dürfen. Wie ist das denn mit anderen Geräten, in denen Computer drin sind? Wie müsste denn so etwas übertragen jetzt auf ein Auto aussehen?
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Also ich setze mich in ein Auto und wenn ich in ein Auto reingehe und ich verkenne nicht die Regeln, dann kann ich sehr viel mehr Schaden anrichten. Ich kann Leute töten dadurch. Wie lange wäre denn die Hinweise am Anfang, wenn ich mich in das Auto setze? Dann geht der Computer an und dann kommt, nicht betrunken, denkt dran, rechts vor links. Wenn rot ist, heißt das nicht, volle Pulle weiter, sondern das heißt, stopp.
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Und all die ganzen Regeln, wie lange müssen wir im Auto sitzen, bevor wir das Auto, den Computer dort starten dürfen? Also es ist eingeführt worden, weil es eben möglich ist und es ist Zeit investiert worden, um den Computer so zu machen, dass die Leute nicht selbst entscheiden können.
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Ich habe das schon zehnmal gelesen, ich weiß das jetzt. Weiterspulen? Nein, geht nicht. Und die nächste Einschränkung, die bei DVDs auch mitkam, ist der Region Code. Also dass ich die Software so geschrieben habe, dass DVDs, also die Welt wird aufgeteilt in fünf Bereiche
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und je nachdem, welcher Bereich Code auf der DVD drauf ist, kann ich das nur auf den Geräten abspielen, die auch diesen Code haben. Und in anderen Ländern kann ich das nicht. Das heißt, ich gehe in den Urlaub in die USA, kaufe mir eine DVD, komme nach Hause und die geht nicht in meinem DVD-Player. Auch eine Einschränkung, für die die Menschen eher,
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vielleicht nochmal fünf Euro mehr bezahlt hätten für ihren DVD-Player, wenn sie diese Funktion raus hatten. Es ist eine zusätzliche Funktion, mit mehr Aufwand programmiert worden, die Mehrzahl der Menschen will es nicht. Aber es ist natürlich gut für Preisdifferenzierungen, deswegen gab es das dann dort. Ein weiterer großer Bereich von solchen Antifunktionen
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oder digitaler Rechteminderung ist der Musikbereich. Jetzt eine Sache, die so eine Universalmaschine, so ein Computer besonders gut kann, ist kopieren. Es ist extrem einfach, Kopien zu machen. Das ist ein Befehl und ich habe anstatt einer Datei,
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habe ich zehn Dateien, 20 Dateien, 100 Dateien. Und es kostet mich fast kein Aufwand, Kopien zu machen. Und dadurch, dass wir mittlerweile das Internet haben und die Computer auch noch verbunden sind,
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kann ich mit sehr wenig Aufwand Kopien an alle möglichen Stellen der Erde machen. Zu sehr geringen Kosten. Ich muss nicht mehr eine CD pressen, die an meine Händler schicken, die müssen die in die Regale machen, sondern es ist möglich, sehr, sehr einfach und schnell die Musik auf der ganzen Welt zu verbreiten. Zu ganz geringen Kosten.
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Jetzt sollten wir uns ja eigentlich denken, dass die Musikindustrie als das Internet kam und Computer kam, dass sie sich gedacht haben, wow, wir haben hier ein mächtiges Werkzeug, wir können sehr viel besser die Musik zu den Menschen bringen. Das haben sie aber nicht gemacht, sondern die Überlegung war eher, oh nein, wie bekommen wir das hin,
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dass der Computer nicht mehr kopieren kann? Wie stellen wir sicher, dass der Computer das, was er mit am besten kann, nicht mehr kann? Wie kriegen wir diese Funktion weg? Und was sie dann eingeführt hatten, war ein Kopierschutzmechanismus für Audio-CDs.
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Und dann konnte ich eben die DVD nicht mehr in einen Computer reinschieben und kopieren. Das war dann der Nachteil. Und der weitere Nachteil war, dass das damals auch recht schlecht gemacht worden ist. Sodass DVDs, die ich mir gekauft hatte, nicht mehr in meinem Autoradio zum Beispiel ging.
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Oder in anderen CD-Playern, die etwas älter waren. Das ging da teilweise nicht mehr. Das heißt, ich kaufe mir eine CD und die gekaufte CD ist nachher schlechter, weil ich die nicht überall abspielen kann, wie wenn ich mir die irgendwo illegal besorgt hatte. Das hat natürlich nicht besonders dazu geführt,
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dass die sehr beliebt war. Und das Gute an der CD war auch, dass auf den kopierschutzgeschützten CDs musste ein Hinweis sein, dass das eine solche ist. Und dadurch konnten Verbraucher sich auch sagen, oh nee, das hatte ich schon mal in meinem Audio-CD-Player. Und das ging dort nicht, deswegen kaufe ich das nicht. Nun ist es aber so gewesen, dass so eine Einschränkung dort auch,
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also manche Unternehmen haben sich damit nicht zufrieden gegeben, dass das nicht geklappt hat. Und haben dann noch mal eine Runde weiter ausgeholt. Und zwar hat Sony auf den CDs, die Menschen sich gekauft haben, das waren über 50 Millionen Musik-CDs,
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einen Root-Kit verteilt an die Leute. Ich gehe in den Laden, kaufe mir eine CD, lege dort 20 Euro hin, nehme die mit nach Hause und schiebe die in meinen Computer. Jetzt installiert sich, ohne dass ich das weiß, ein Programm auf meinem Computer und versuche die Kontrolle über meinen Computer zu übernehmen. Was das Programm macht, ist, es guckt,
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ob irgendwelche Programme aufgehen, um die CD zu kopieren. Wenn das passiert, dann macht das die Prozesse kaputt und schließt sie wieder, dass ich das nicht kopieren kann. Es macht außerdem meinen Computer langsamer und öffnet Sicherheitslücken, die andere Dritte ausnutzen können. Und das bekomme ich für 20 Euro von Sony.
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Und das war nicht nur so, dass das Individuen betroffen hat, die das zu Hause reingeschoben hat, sondern am Ende waren in den USA 200.000 Regierungs- und Militärcomputer von diesem Virus befallen. Und das, weil ein Unternehmen nicht wollte, dass die Menschen Kopien von einer Audio-CD machen,
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was in manchen Ländern legal ist, diese Privatkopie anzufertigen. Aber das Unternehmen wollte das nicht und hat dadurch Kontrolle über den Computer übernommen und verhindert, dass das Recht, das jeder von uns eigentlich hatte, nicht ausführbar war. Wer von euch hat schon mal ein Buch verliehen?
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Einfach mal ein Buch verliehen. Okay. Wer von euch hat schon mal eine Datei per E-Mail an eine andere Person geschickt? Okay. Für mich war das ...
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Du hast wiedergeholt. Das ist ja auch eines von den riesen Vorteilen beim digitalen Ausleihen, dass es nicht so ist wie ... Also ich habe immer gerne Bücher ausgeliehen. Da ist es ja schön, wenn man was, was man schon hatte, mit anderen teilt, danach mit denen darüber sprechen kann
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und von denen auch Bücher ausgeliehen bekommt. Aber manchmal bekommt man die Bücher in einem Zustand wieder, der nicht ganz so der war, indem man die ausgeliehen hatte, wo man noch so sah, was der andere da gegessen hat, als er das Buch gelesen hat. Oder man bekommt die gar nicht mehr zurück. Das ist bei so einer Datei natürlich sehr viel einfacher.
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Was mich gewundert hatte, ich habe viele Bücher schon ausgeliehen und viele Dateien schon per E-Mail verschickt. Und dann gab es ja E-Books. Und auf einmal habe ich von einer Funktion gelesen, dass Amazon jetzt die Möglichkeit hat, dass man E-Books ausleihen kann. Dann habe ich mir überlegt, Moment, das ist eine digitale Datei
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und ich kann Dateien einfach verschicken. Warum ist das jetzt ein neues Feature, was nach wie vielen Jahren E-Book eingeführt wird? Wie ist das möglich? Das ist möglich dadurch, dass man am Anfang die Geräte so gemacht hat,
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dass die Dateien nicht mehr kopiert werden können. Da ist am Anfang auch von diesem Gerät, von diesem E-Book-Reader die Funktion, was eigentlich jeder Computer von Grund aus erst mal kann, dass er eine Datei von A nach B kopiert und das auch über das Netzwerk machen kann, die ist erst mal mit viel Aufwand weggenommen worden. Weil man kontrollieren wollte, wie die kopiert werden und wie nicht.
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Ja, und das ist eben dann bei E-Book-Readern auch immer stärker geguckt worden, dass man die Kontrolle über die Plattform bekommt. Wenn ich so ein Buch mir gekauft habe, dann wäre ich früher nicht davon ausgegangen, dass der Verkäufer irgendwann mir das Buch wieder wegnehmen kann.
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Bei Amazon war das so, dass ein E-Book im Nachhinein auf einmal von den Geräten gelöscht worden ist. Und das war auch noch das Buch 1984 von George Orwell, was auf einmal von allen Geräten gelöscht worden ist. Und das ist möglich gewesen, ohne meine Zustimmung.
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Ich habe das Gerät gehabt, ich habe mir das Buch gekauft und danach hat mir der Verkäufer das Buch auf einmal wieder weggenommen. Ohne dass er mich davor informiert hat, möchtest du, dass das gelöscht wird, sondern es ist einfach gelöscht worden. Das ist möglich, weil ich auf dem Gerät nicht mehr so viel Kontrolle hatte. Da gibt es ganz viele Regelungen bei E-Books,
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dass man die teilweise nicht verschenken darf, nicht verkaufen darf, nicht ausleihen darf, nicht laut vorlesen darf nach den manchen Lizenzbestimmungen. Es ist furchtbar, wie die Einschränkungen bei E-Books sind. Vor allem auch, weil man erst mal ein Buch vor sich hat,
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nicht davon ausgeht, dass solche Einschränkungen überhaupt existieren könnten. Weil man früher ein Buch kaufen konnte, damit alles machen konnte.
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Darauf möchte ich jetzt eigentlich auch raus.
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Das ist dadurch möglich, dass ich eben nicht mehr auf diesem Gerät, diesem E-Book-Reader oder einem anderen Gerät, auf dem ich das gelesen hatte, dass ich da nicht mehr die volle Kontrolle habe, sondern jemand anders hat dort die Kontrolle übernommen, bestimmt darüber, welche Dateien dort gelöscht werden und welche nicht. Nicht mehr ich als Eigentümer des Gerätes, bestimmt darüber, sondern jemand anders, bestimmt darüber, was gemacht werden kann.
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Und das ist das nächste. Das ist eben immer schwieriger, so etwas durchzusetzen, wenn ich die Plattform nicht kontrolliere. Das heißt, bei der Audio-CD haben wir das noch gesehen, da musste Sony Rootkips verteilen, um die Kontrolle über die Computer zu übernehmen
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und das nachträglich zu machen. Leute konnten sich noch, wir konnten unsere andere Programme installieren auf unseren Computer, konnten Sachen umgehen. Jetzt ist es so, dass bei den E-Book-Readern schon der Schritt gemacht worden ist, dass man die Plattform kontrolliert, den kompletten Computer, das Gerät, was ich mir kaufe, was mein Eigentum ist,
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sagt Amazon nein, das ist unser Gerät. Wir bestimmen, was darauf gemacht werden kann und was nicht. Und du kannst auch nicht eigene Software installieren, nur die Software, die wir erlauben.
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Das sind alles nur Beispiele, da gibt es noch viel, viel mehr. Der nächste Schritt, der dann kam, nachdem es immer wieder vereinzelt versucht worden ist, auf Geräten solche Nutzungseinschränkungen vor uns zu machen,
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uns vorzugeschreiben, was wir eigentlich tun können auf die Geräte und was nicht, da ist immer mehr gesehen worden, man schafft das nur, wenn man die Plattform komplett kontrolliert, wenn man den Rechner komplett kontrollieren kann. Und jetzt ist das nicht nur so, dass das auf irgendwelchen E-Book-Readern bleibt oder auf Mobiltelefonen oder auf Playstation, Xbox und solchen Spielenkonsolen,
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sondern, dass das jetzt auch nach und nach überschwappt auf den PC-Bereich. Laptops, Server, den ganzen Bereich, den wir sonst von ausgegangen sind, da kann man alles mitmachen. Wer von euch hat denn schon mal von UEFI Seguboot gehört?
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Okay, gut, dann muss ich das glaube ich nicht ganz so erklären. Also es ist, vielleicht kurz noch früher, war es auch mal sehr schwer, GNU-Linux zu installieren. Als ich 1999 das erste Mal eine GNU-Linux-Distribution installiert hatte,
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da hat das noch eine Weile gedauert. Das war erst mal bestimmt ein Tag lang am Telefon mit einem Freund, dann lief das so einigermaßen, aber X lief nicht. Nach zwei Wochen, nachdem ich mir schon fast gedacht habe, naja, X ist eigentlich uncool, brauche ich gar nicht. Dann habe ich es doch irgendwann hingekriegt
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und habe dann aber immer noch gemeint, X ist eigentlich gar nicht so cool. Und es hat sehr lange gedauert. Irgendwann dann zwei Monate später ging der Sound. Aber wir haben es dann irgendwann geschafft, dass es so war, dass man sehr einfach und schnell GNU-Linux auf so einem Laptop oder einem Desktop-Computer installieren konnte. Und wir haben in unserer Community Installationsparties gemacht, die Leute kamen an und ich hatte dann auch mal noch einen Laptop,
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da hatte ich am Anfang Tage gebraucht, ein Freund hat mir geholfen, der hat dann noch einen Kernel-Patch geschrieben und was an X rumgepatcht und irgendwann hatte ich auf dem iBook G4 einen GNU-Linux drauf installiert. Und ein paar Monate später war ich auf dem Linux-Tag damals in Karlsruhe und dann kam einer an und hat mich gefragt, ja, wie geht das?
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Und ich so, ja, geht schon so. Und dann hat das, halbe Stunde später war, dann hat man, ja, läuft alles. Also wir haben das geschafft, dass das immer einfacher geworden ist. Jetzt mit dem UEFI Secure Boot, höre ich wieder von ganz vielen Leuten, von Linux User Groups, dass die auf einmal meinen, das geht nicht mehr, unsere Computer gehen kaputt.
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Wir hatten schon Leute, die konnten das nicht installieren oder die in ihre Geräte sind nachher kaputt gegangen. Warum passiert das? Also die, gehen wir erstmal zu der Theorie von dem Ganzen. Die Theorie ist, dass ich einen Computer sicherer machen kann, wenn ich eine Vertrauenskette habe. Das heißt, ich habe eine Hardware
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und auf dieser Hardware startet nur das Betriebssystem, dem ich vertraue. Also da wird eine Signatur überprüft, darf diese Software starten oder nicht. Dieser Check kann auch, also das wird auch überprüft, ob die Software denn mittlerweile manipuliert worden ist.
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Dass jemand anders die Software geändert hat und ich merke das gar nicht, dass die Software darunter geändert worden ist. Also ich stelle sicher, dass auf meiner Hardware das Betriebssystem so startet, wie ich das gerne hätte. Und das Betriebssystem kann dann wieder überprüfen, welche Anwendungen starten dürfen und welche nicht. Ich kann den Anwendungen dann bestimmte Rechte geben.
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Zum Beispiel kann ich sagen, diese Anwendung von Amazon, die darf E-Books runterladen, aber die darf keine Dateien löschen. Das darf die nicht. So was könnte ich dort machen. Oder ich stelle fest, da will sich eine Anwendung installieren von Sony, da habe ich nie was von gehört, will ich nicht. Das kann ich bei so etwas merken, wenn ich so eine Vertrauenskette habe.
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Und kann dadurch eben kontrollieren, was passiert mit den Daten auf meinem Computer. Jetzt ist es so, dass, also das ist die Theorie dabei, dass man kann einem das Vertrauen aussprechen, kann sagen, ich vertraue der Firma Red Hat, Suze oder sonst jemanden,
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dass die mir ein sicheres Betriebssystem zur Verfügung stellen. Das heißt, das Betriebssystem startet, das kann die Anwendung kontrollieren, die können die Dateien kontrollieren. Und ich als Eigentümer des Gerätes kann das besser steuern. Das ist besonders relevant, wenn derjenige, der den Computer bedient, benutzt,
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nicht der Eigentümer ist. Stellt euch mal vor, ihr werdet Chef von der Deutschen Bahn. Oder besser, nein, ihr seid ein Unternehmen, was die Computer dafür machen. Das ist vielleicht ein bisschen einfacher und tut weniger weh. Was glaubt ihr, was euer Auftraggeber gerne hätte bei dem Gerät?
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Hätte der gerne, wenn dort jemand an den Computer geht, dass der diese Software verändern kann? Dass der Änderungen machen kann an dem Gerät, dass der Daten darauf ändern kann? Das will der Auftraggeber ziemlich sicher nicht. Der möchte, dass das Gerät dort so steht und dass nur die Leute das ändern können,
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die er will. Es ist zum Beispiel auch so, wenn ich ein Supermarktbesitzer bin, ich möchte nicht, dass mein Kassier die Software auf der Kasse ändern kann. Ich möchte nicht, dass der Kunde, der dort einkauft, das ändern kann. Und ich möchte auch nicht, dass der Einbrecher die Software ändern kann,
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sondern nur ich selbst und die Leute, denen ich wieder vertraue. Das heißt, sowas kann ich herstellen mit so einer Vertrauenskette. Ich kann bei jedem Schritt feststellen, ist etwas geändert worden, läuft noch die Software drauf, der ich vertraue. Nun ist es aber so, dass so ein System, wenn das so aufgebaut ist mit so einer Vertrauenskette,
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dass das gleiche System auch gegen den Eigentümer verwendet werden kann und nicht für den Eigentümer. Davor, wenn ich so eine Vertrauenskette habe, das ist gut für mich, für meinen Computer. Ich muss das an einer einzigen Stelle ein bisschen umdrehen und das ganze System ist auf einmal gegen den Eigentümer
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und dann habe ich keine Vertrauenskette mehr, wo ich weiß, da läuft das drauf, was ich will und der Computer macht das, was ich gerne hätte, sondern es ist eine Kontrollkette. Ich habe eine Hardware, da hat jemand anders bestimmt, welches Betriebssystem dort starten darf, da bestimmt jemand anders darüber, welche Anwendungen ich da drauf laufen lassen darf und welche nicht und da bestimmt jemand anders darauf, was mit meinen Daten darauf passiert und was nicht.
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Und je nachdem, in was für einem Land ich wohne oder was manche Unternehmen sich für Sachen einfallen lassen, kann das ziemlich schlecht für einen nachher aussehen, weil man dadurch sehr stark entmündigt wird, was man mit seinen Geräten eigentlich noch machen kann und ich habe eine komplette Kontrolle über die Geräte.
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Und dann habe ich eben nicht mehr eine Funktion, die für meine Sicherheit ist, sondern ich werde dadurch zensiert, ich werde darüber kontrolliert, was ich noch machen kann mit Computern und was nicht. Die große Frage ist jetzt, wie gehen wir damit um?
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Die Unternehmen haben immer mehr versucht gehabt, uns darauf zu beeinträchtigen, was wir mit den Maschinen machen können. Sie haben dann ausgeholt, haben versucht, die Kontrolle über die Computer komplett zu erlangen, damit wir die nicht abändern können und wir nicht die Kontrolle darüber haben und immer mehr die Universalität von den Maschinen kaputt gemacht. Immer mehr dafür gesorgt, dass sie nur das machen können, was sie wollen und nicht das, was sie eigentlich alles machen könnten.
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Und für mich ist das Wichtigste, dass wir Widerstand leisten. Das ist das Wichtigste dabei, dass man nicht akzeptiert, dass das ein Normalzustand ist. Also selbst wenn niemand von euch hier drin irgendwas macht,
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dann wenigstens, dass man nicht akzeptiert, dass das normal ist, dass diese Freiheiten, dass wenn man selbst einen Computer hat, dass jemand anders darüber bestimmen kann, was sich damit tun, was nicht, dass man das nicht akzeptiert als Normalzustand. Dass man davon sagt, das ist nicht normal. Das ist nicht das, wie es sein sollte. Dass man sich dagegen wehrt, wenn das möglich ist.
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Und darum soll es jetzt noch gehen. Wie wehren wir uns dagegen? Was für Möglichkeiten gibt es da? Und da gibt es große Spannen. Eine ganz einfache Sache hier auch, weiter freie Software. Verwendet weiter freie Software. Das hilft dabei.
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Versucht zu verstehen, wie Software funktioniert oder ermöglicht es anderen Leuten zu verstehen, wie Software funktioniert. Muss ja nicht jeder programmieren. Aber wenn ihr selbst euch nicht für das Programmieren interessiert, aber eure Kinder interessieren sich dafür, dann ermöglicht das denen, dass sie sowas nachvollziehen können, wie sowas funktioniert. Verbreitet weiter freie Software.
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Weitergeben an Freunde, Bekannte und verbessert freie Software. Und das Ganze am besten auch noch, wenn es geht, professionell machen, in eurer Arbeit. Weiter in der Arbeit verwenden. Selbst Software mit dem Unternehmen schreiben, anderen Leuten freie Software verkaufen. Und eben mit dem weitermachen, was wir seit 1983
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als Freie Software Bewegung schon gemacht haben. Dass wir weiter an freier Software arbeiten, damit wir diese Freiheiten haben. Und was wir gerade auf politischer Ebene versuchen, bevor ich mit euch noch ein bisschen brainstorm machen will,
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was es denn noch für Möglichkeiten gibt. Was wir gerade politisch versuchen, ist, dass wir sicherstellen, dass es nicht rechtlich unterdrückt wird, dass es nicht rechtlich verboten wird, dass man einen Computer, den man selbst gekauft hat, einen Computer, den man selbst der Eigentümer über diesen Computer ist, dass einem verboten wird, damit bestimmte Dinge zu tun.
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Bestimmte Abänderungen zu machen. Das Gerät so zu ändern, wie es für einen selbst gut ist. Das heißt jetzt nicht, dass wir dafür eintreten, dass jemand mit einem Computer illegale Sachen macht. Das heißt aber, dass wir nicht wollen, dass es Gesetze gibt, die sagen, man darf dieses Gerät nicht verändern.
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Du darfst dieses Gerät nicht modifizieren. Wir hatten dabei Diskussionen mit Autoherstellern. Leute dürfen nicht Autos modifizieren. Dann geht nachher die Bremse nicht und dann fahren die Leute tot. Also muss das hier verboten werden, dass man die Software an Autos verändert.
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Ich will auch nicht, dass Leute auf der Straße rumfahren mit Software, die die auf den Computer mal kurz so am Wochenende ein bisschen umgeschrieben haben oder so. Da würde ich mich nicht sicher fühlen. Aber erstens mal, wenn das jemand macht und er modifiziert seine Computer, die er gekauft hat, und fährt auf seinem privaten Grundstück, dann sollte das mir eigentlich egal sein.
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Und wenn jemand ein Unternehmen, ein anderes Unternehmen Software modifiziert und danach eine Zulassung vom TÜV oder sonst wie bekommt, dann sollte das möglich sein, dass nicht das eine Unternehmen ein Monopol darauf haben kann, wer diese Computer abändern kann und wer nicht. Also es geht nicht darum, dass wir sagen, Leute sollen illegale Sachen mit Computern machen können.
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Aber es sollte nicht verboten sein, dass allein, es sollte nicht so sein, dass allein die Änderung von einem Computer ein Vergehen ist. Und illegal ist. Und das ist eine Sache, wo man gerade politisch sehr dafür kämpfen muss, weil das immer wieder sowas ist so, nein, diese Software, sowas ist verboten,
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weil damit kann man auch das und das machen. Das hier, das ist nicht erlaubt, das Gerät zu modifizieren, weil dann könnte auch das und das passieren. Das ist ein Unterschied, wie man bestimmte Tools einsetzt. Und wenn man das Gleiche, was man jetzt teilweise Leute sich vorstellen, was man im digitalen Bereich machen kann, auf physische Güter umsetzt, dann könnten wir auch keine Küchenmesse mehr verkaufen,
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weil damit schon Leute umgebracht worden sind. Wir dürfen keine Autos mehr verkaufen, weil damit Leute Sachen machen können, die nicht gut sind. Und das ist eine Sache, da müssen wir gerade wirklich dafür kämpfen, dass bei Computern nicht so pauschal gesagt wird, das darf man nicht ändern. Weiterhin denken wir, dass es wichtig ist, dass es eine Kennzeichnung von Einschränkungen gibt,
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damit ich selbst weiß, was kommt denn eigentlich dort. Wenn ich ein E-Book wieder kaufe und ich hatte vorher einfach Bücher, war Bücher gewohnt, dann gehe ich nicht davon aus, dass mir jemand Bücher löschen kann. Und wenn ich eine informierte Entscheidung, Kaufentscheidungen treffen will, dann sollte ich dies vorher wissen, dass der Hersteller eventuell diese Möglichkeiten hat,
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auf meine Daten zuzugreifen. Und das hätten wir gerne, dass das vorher eine Kennzeichnung stattfindet. Das ist so wie auch bei den Audio-CDs. Da konnten Leute dann entscheiden, diese CDs will ich nicht kaufen. Das geht nicht, wenn das nicht gekennzeichnet ist und das nachher am Ende auf so einem kleinen Display 200 Seiten Lizenzvereinbarung sind,
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wo das irgendwo ganz unten drin steht, ach, übrigens, wir dürfen deine Daten löschen. Weiterhin ist es so, dass wir möchten, dass es einen bewussten Opt-in gibt bei solchen Einschränkungen. Manche von uns würden Einschränkungen akzeptieren, und es ist ganz okay, wenn es eine Einschränkung gibt auf so einem Computer. Aber man möchte vorher informiert werden und sagen, ja, das will ich.
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Und nicht, dass es so ist, dass man danach das irgendwie später mal mitkriegt, und man hat nie davon gewusst. Weiterhin ist es so, dass sich solche Einschränkungen oft ändern, weil die über Netzwerke später abgeändert werden können. Am Anfang ist das noch so, dass man kann da noch eigene Software installieren. Nach dem nächsten Update geht das nicht mehr. Oder man kann am Anfang noch offline spielen,
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wenn man keine Internetverbindung hat mit der Spielekonsole. Nach dem nächsten Update ist es so, dass man da nicht mehr spielen kann, wenn eine Internetverbindung ist. Das sind Sachen, da sollte der Eigentümer von dem Gerät gefragt werden. Dann möchtest du, dass das geändert wird oder nicht. Und nicht einfach hintenrum ohne, dass man das mitbekommt. Oder vielleicht sogar gegen meinen Willen.
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Und, dass man die Möglichkeit hat, wenn man bestimmten Herstellern nicht mehr vertraut, dass man so ein Vertrauen, was man denen ausgesprochen hat, auch wieder rückgängig macht. Dass man sagt, bis hierhin, ich hatte Microsoft vertraut, aber nachdem ich hier die Veröffentlichung gelesen hatte, wie die stark zusammenarbeiten mit der NSA, vertraue ich denen nicht mehr mit meinen Daten.
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Und ich hätte gerne, dass auf diesem Gerät keine Software mehr installiert wird, die von Microsoft signiert ist. Sondern von einer anderen Firma, weil ich denen mehr traue. Das sind gerade Sachen, wo wir an der politischen Seite mit dran arbeiten. Aber wie gesagt, es gibt, jeder von uns kann etwas tun, um das aufzuhalten.
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Dass immer mehr Kontrolle uns entzogen wird. Jeder kann was machen. Und das ist eine große Spanne. Das sind Sachen, die erfordern sehr viel Energie, sehr viel Überzeugung, dass man die macht. Es gibt aber auch Sachen, die sind sehr einfach. Die kann jeder von uns machen. Und es ist wichtig, dass jeder von uns eine Sache findet,
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wo er mithelfen kann, diese Entwicklung auch zu halten, mit der er sich wohlfühlt. Und von der er überzeugt ist, dass das was ist, was man im täglichen Leben auch machen kann. Und da möchte ich mit euch jetzt einfach mal so eine Runde so ein bisschen brainstormen.
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Also ich habe so ein paar mit Leuten schon immer gesprochen, und da kamen so ein paar Geschichten raus, was einzelne Menschen so machen, obwohl es manchmal schwer ist. Und würde dann von euch einfach auch ein paar Ideen hören, was ihr meint, was ihr tun könnt oder was ihr bereits tut. Und das geht von, weil ihr viel Zeit bei der Arbeit seid, über was kann man bei der Arbeit machen.
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Das geht darüber, was kann man im Freundeskreis machen. Das geht darüber, wie kann man sein Einkaufsverhalten ändern. Oder wirtschaftliche Dinge ändern, damit das passiert. Oder eben auch politisch.
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Okay, ich soll es immer wieder wiederholen, damit das nachher auch auf den Aufnahmen drauf ist. Der Kommentar war, dass es wichtig ist, dass man die Wahlmöglichkeit hat,
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dass man das hervorheben soll, weil es eben wichtig ist. Es ist okay, wenn man bestimmte Einschränkungen eingeht, aber man sollte das bewusst machen. Und das andere war, dass der Vorschlag war, dass wir diese Entwicklung nicht aufhalten, sondern dass wir die Gesellschaft dort mitgestalten, weil wir uns nicht irgendwie in den Weg stellen wollen zu was, wo wir da überrannt wären, sondern dort mit helfen wollen,
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das Ganze in die richtige Richtung zu gestalten.
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Und wenn ich jetzt zum Beispiel als jemand, der freie Software einsetzt, der dieses komische Betriebssystem nicht einsetzen will,
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ich kaufe das immer mit. Ich unterstütze das sogar noch finanziell. Und dann muss ich mir auch noch die Mühe machen, dieses Fabrikbetriebssystem von einem Rechner erst mal unterzukratzen, um eine Nähdung so darauf zu machen. Und dass man nicht die Möglichkeit... Nee, dem Rechner nur den Rechner und dieses Betriebssystem müssen nicht. Okay, also der Kommentar war, dass man in Läden meistens nur bestimmte Betriebssysteme bekommt,
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die unfreie Software sind, und dass man damit auch, wenn man sich nur eine Hardware eigentlich kaufen will, um dort ein freies Betriebssystem zu installieren, dass man dort mit diese Hersteller unterstützt, die diese unfreie Software machen. Da ist ein Punkt, den ich selbst oft gemacht hatte dabei
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und der auch andere machen, ist, wir sind oft zu schlau. Und zwar wir wissen einfach schon vorher, was der Laden hat und was nicht. Und daher kommen teilweise unsere Interessen, die wir haben, gar nicht bei den Verkäufern an. Weil wir wissen, dass wenn ich in den Media Markt gehen müssen und dort fragen müssen, kriege ich den auch hier in den Computer mit Nullinux?
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Also gehe ich nicht hin und frage das. Was ich teilweise schon gemacht hatte, ist, wenn ich dort eh in der Nähe war, ich bin hingegangen und habe gemeint, habt ihr eigentlich Rechner mit Nullinux drauf installiert? Ich wusste ganz genau, dass Sie sagen nein, aber ich wollte, dass da immer mal wieder jemand hingeht und diese Frage stellt. Und wenn das jeder von uns hier macht, dann ist das eben, dann hat das einen Effekt.
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Und dann hat er gesagt, nein, habe ich nicht, dann bin ich ganz enttäuscht weggelaufen. Und also dieses Beeinflussen von den Verkäufern, ich denke, das ist, natürlich wird sich das sehr langsam verändern, aber manche Unternehmen, die haben das geändert,
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die haben dann mal ein Modell, das eigentlich teurer war als das andere und schlechtere Hardware-Konfiguration hatte, aber die haben dann eins angeboten mit Nullinux-Distribution drauf. Und ich glaube, die Masse macht das einfach. Und das ist auch bei anderen Sachen, also nicht nur jetzt bei Nullinux-Distribution auf dem Computer, das ist auch, ich gehe in die Media-Player-Abteilung und sage,
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ich hätte gerne alle von den Geräten, die Okwobis und Flagg können. Das andere interessiert mich nicht. Ich will nur, dass die zwei Sachen können, es ist mir egal jetzt, wie viel, wie groß der ist oder sowas, das ist mir wichtig. Und das ist halt das, was ist Okwobis und Flagg? Dann sagt er, das ist das coolste Format,
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der kann kurz ein bisschen was gesagt und dann halt enttäuscht gegangen, beziehungsweise bei manchen war das auch so, dass die, da war ich sehr überrascht, auf einmal, ja, kein Problem, dann geht er auf einmal hin und holt die Dinger raus und sagt, die können alle Okwobis. Da freut man sich dann auch wieder. Okay, ich habe ein bisschen Probleme, die richtige Reihenfolge einzuhalten. Nein, ich glaube, es war erst du,
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dann da und dann da und dann da und dann da. Ich bin jetzt mal ein bisschen provokant. Die Wahlfreiheit ist prima. Die Wahlfreiheit heißt aber, ich will in Lagen gehen und wieder einen Computer kaufen. Soll der viel Geld kosten, soll der wenig Geld kosten,
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der soll wenig Geld kosten, also nehme ich den. Warum kostet der wenig Geld, weil er für Sponsoren viel ist. Das gleiche bei meinem Smartphone, ich kann hingehen und einen Brunnen-Signal kaufen, kostet mich dann 450 Euro. Oder ich kann sagen, ich zahle nur 430 oder 420. Ich rechne jetzt den Monatsraten auf und habe das Ding trotzdem mitgebracht. Also mein Problem ist, dass ich A,
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nicht unbedingt mit der Thematik weiter beschäftigen möchte, tiefer einsteigen möchte, weil es funktioniert ja alles. B ist, ich möchte mein Geld sparen. Und solange ich das, muss ich diese beiden Sachen auf den Tisch haben. Und gewinnt ja nur noch den Einfluss von außen, dass nämlich mein Arbeitgeber mir sagt, wir haben dieses Betriebssystem aus und wenn du mit uns zusammenarbeiten willst, dann musst du die entsprechenden Daten
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in den entsprechenden Formaten benutzen. Oder wir sogar den Rechner einstellen. Solange wir das weiter einsteigen. Ich habe massive Schwierigkeiten, meiner 15-, 16-jährigen Doktor dabei zu bringen, dass Ortswert nicht die Welt ist. Dass es jenseits von DokX-Formaten auch noch andere Sachen gibt. Dass man nicht unbedingt ein Wort braucht, aber die Lehrerin erwartet es.
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Und so weiter und so fort. Wobei das Rebellen tut. Nein, das hat mit Rebellen schon nichts zu tun. Im ganzen Gegenteil. Es ist genau das angepasst. Rebellen tun wäre, wenn sie gegenüber der Umgebung sagen würden, ich benutze jetzt etwas anderes. Nein, sie benutzt genau das. Das ist die Schwierigkeit, die da ist. Wenn ihr nicht in die Schulen geht, wenn ihr nicht in die Schulen geht,
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sondern euch auf einer zwergenhaften Konferenz wie dieser oder diese, wenn ich sehe, 150.000 G-Männchen in Nordrhein-Westfalen, dann ist das jetzt. Wenn ihr nicht in die Schulen geht, dann haben wir ein Problem.
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Es war ein bisschen ein längerer Kommentar darüber, dass Wahlfreiheit am allein nichts bringt, wenn man sich damit einfach nicht beschäftigen möchte. Und dass es eben wichtig ist, der zweite wichtige Punkt würde ich sagen, dass es schwer ist, manche Leute davon zu überzeugen, sich für diese Freiheiten zu entscheiden,
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weil das denen nicht so wichtig ist, weil die auch teilweise Gruppenzwang haben, bestimmte Sachen zu benutzen oder einfach dazugehören wollen zu einer Gruppe. Der dritte Punkt war, dass es wichtig ist, dass wir in die Schulen gehen und nicht nur uns selber bespaßen auf reinen Softwarekonferenzen. Das Erste mit der Wahlfreiheit.
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Natürlich wird es immer Menschen geben, die sich etwas nicht dafür entscheiden. Das ist auch, selbst wenn es die besten Zeitungen gibt, die einen total objektiv informieren wollen, dann kosten die vielleicht 35 Euro im Monat. Manche Leute sind aber total zufrieden, wenn die kostenlose Info-Wochenblatt, was auch immer in der Zeitung ist,
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da ist ganz groß Werbung drin und zwischendrin ist noch erklärt, warum Britney Spears heute nicht in Berlin ist. Und da sind die zufrieden damit. Und das ist ja auch okay, es muss sich ja nicht jeder für solche Themen einsetzen. Es ist nur, wir müssen die Möglichkeit schaffen, dass Leute, die sich dafür interessieren und die das machen wollen, dass sie das können und dass es nicht verhindert wird,
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dass sie das machen. Das Nächste ist, mit der selber Bespaßung hier, das geht in das Thema mit rein. Ich sehe euch als Multiplikatoren. Ich sehe euch als Leute, die, wenn ich das mit euch hier besprochen habe, wenn auch irgendwelche kleinen Sachen, dass ihr irgendwas danach macht. Deswegen ist es für mich genauso wichtig,
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dass ich hier stehe, wie das für mich wichtig ist, dass wir bei FSFE ein Bildungsteam haben, wo zum Beispiel auch hier Wolf Dieter unterwegs ist und Leuten im Bildungsbereich erklärt, warum freie Software wichtig ist. Aber wir brauchen alles von denen. Wir müssen uns gegenseitig... Das ist auch noch ein Punkt, das ist mir auch sehr wichtig,
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und zwar, wenn man für freie Software arbeitet und dafür, dass wir die Kontrolle über die Computer haben können, dann ist man oft allein. Da ist man oft einer von denen, die die anderen Leute drumherum tuschpinst oder sowas. Und dafür ist es auch wichtig für uns, dass wir uns immer wieder auch mal gegenseitig Mut machen.
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Und ich habe auch schon von Leuten gehört, bei der Arbeit, die haben gesagt, das ist total deprimierend. Ich gehe zur Arbeit, ich muss die ganze Zeit unfreie Software schreiben, aber ich finde gerade keinen anderen Job. Und das ist total deprimierend. Was die aber dann total cool finden, ist, wenn der Kollege, der hatte letztendlich auch hier den freien Software-Aufkleber
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auf seinem Laptop. Das ist also auch einer. Oder dann das Logo, und dann ziehst du auf einmal bis zum Treffen drin und siehst, ah, einer von uns. Und das tut gut. Ich habe das bei mir selbst auch schon gemerkt. Ich laufe durch Berlin, und auf einmal läuft dort jemand mit einem FSFE-T-Shirt und ich habe den noch nie gesehen.
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Und dann denke ich so, okay, das tut gut, das motiviert. Und das ist wichtig, dass wir eben bei so Veranstaltungen wie hier, dass man sich gegenseitig unterstützt und dass man sich gegenseitig hilft und dass man auch Erkennungszeichen hat, irgendwelche Logos, T-Shirts, sonst irgendwas, die einem dabei helfen, dass man da weitermacht.
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ich meine, jetzt hatte ich noch den Punkt 2 mit denen. Ich finde das immer ein Problem, wenn es die Kinder sind. Das ist so, wenn man mit denen mit anderen spricht und die sagen, ja, meine Kinder, die benutzen jetzt die ganze unfreie Software, ich bin davon überzeugt, dass das schlecht ist. Es bringt, glaube ich, nichts, das zu verbieten. Das kann man auch nicht hinbekommen.
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Das ist was... Die Anleitung ist vollkommen klar. Im Laptop läuft natürlich, das Problem ist halt, dass sie durch diesen Gruppenzwang, auch durch die Schule, die Schwierigkeit hat, dass sie dort halt erzogen, quasi, wie wir.
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Und zwar, der Media Markt hat Rechner mit Uno drauf, die sind 50 Euro billiger, als der mit Windows, derselbe Typ, und der hat doppelt so viele wie mit Windows drauf, bloß der Verkäufer muss er erst aus dem Lager holen. Und es fragt keiner danach.
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Es liegt auch daran, dass... Okay, also die Anmerkung war, dass es, ich werde die Werbung für das Unternehmen nicht wiederholen, dass es bestimmte Unternehmen gibt, die auch freie Software mit anbieten,
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teilweise auch in Distributionen vielleicht, die nicht ganz frei sind, aber dass es diese Möglichkeiten gibt und dass wir danach fragen sollen. Ganz schnelle Runde nochmal weiter. Ich glaube, wir haben... Wie lange? Passt noch. Okay. Gut, jetzt muss ich mal überlegen. Du warst auf jeden Fall noch.
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Okay. Okay, also der Großteil der Anmerkungen war, dass man bei Rechnern,
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die man sich im Laden kauft, dass man sich zeigen lässt, wie man sowas wie Secubu solche Einschränkungen abschalten kann und dass man generell solche Einschränkungen auch anspricht. Also das sind die Sachen, die ich auch wichtig finde, wenn man dorthin geht, wenn man so Fragen stellt, kann mir denn jemand einfach Dateien löschen? Ist das denn so? Oder wie bestimmte andere Einschränkungen dort sind, nach den Einschränkungen fragen, damit die Verkäufe merken,
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dass es einem wichtig ist und dass das einen auch mit beschäftigt und dass das auch die Kaufentscheidung beeinflusst, was die Geräte denn machen können und was nicht. Wir kommen so langsam ans Ende und ich würde noch ganz kurz einen Punkt noch bringen, aber wir können nachher sehr gerne
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am Stand von der FSFE drüben nochmal besprechen. Da könnt ihr euch auch eindecken mit Erkennungsmaterial für die Verkäufe. Was mir nochmal wichtig ist, es ist wirklich so, ihr habt viele von euch, ihr habt alle Möglichkeiten Kleinigkeiten zu machen und das geht wirklich bei der Arbeit. Ihr arbeitet im total proprietären Unternehmen
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und ich habe schon gehört von einem, der meinte, ich verdiene so viel Geld, aber ich muss immer unfreie Software schreiben. Der spendet uns jetzt immer einen sehr hohen Betrag im Jahr, weil er sagt so, ja, ich verdiene einfach so viel Geld, da wäre das blöd, wenn ich das aufhöre und einen anderen Job nehme, mit dem Geld kann ich euch unterstützen, ihr könnt davon fast jemand einen Monat fast davon bezahlen von dem Geld.
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Das ist für mich besser, als wenn ich einen anderen Job mache. Der andere hat mir erzählt, ja, ich bin hier in einem Unternehmen und die machen, ich muss die ganze Zeit unfreie Software machen, ich habe meinen Biorhythmus umgestellt. Und zwar hat er mir vorgerechnet, wenn ich meine große Toiletten Sitzung bei der Arbeit mache, dann sind das so und so viele Minuten, zehn Minuten am Tag, das sind so und so viele Minuten im Jahr
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und das schadet der Firma so und so viel. Also, das ist jetzt eine Sache, die ist vielleicht ein bisschen abstrus, ja, aber das sind einfach Kleinigkeiten. Das sind Kleinigkeiten, das ist, andere sagen so, ich streng mich bei meiner Arbeit, wo ich unfreie Software schreiben will, streng ich mich nicht an. Ich bin überzeugt, unfreie Software
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ist schlecht, das heißt, wenn ich die Software besser mache, dann mache ich das schlechter für den Großteil der Menschheit. Also das gibt es auch und es sind manche Sachen, die erfordern sehr viel Einsatz, es gibt andere Sachen, die erfordern relativ wenig Einsatz. Und da ist es wichtig, so jeder kann einen kleinen Beitrag leisten,
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jeder kann eine Kleinigkeit machen, um das Ganze zu verändern, mitzugestalten. Die, das Wichtige ist, wir werden im 21. Jahrhundert,
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wir werden im 21. Jahrhundert dafür arbeiten müssen, dass wir unsere Freiheiten verteidigen, uns dafür einsetzen für die Freiheiten. Es wird Menschen geben, die müssen sich viele Freiheiten erst mal noch überhaupt erarbeiten, weil es in den ihren Gesellschaften noch nicht gegeben ist. Und wir werden dafür
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arbeiten müssen, dass Freiheiten, die wir schon haben als Gesellschaft, dass sie weiter bestehen bleiben. Wir werden dafür uns einsetzen müssen, dass wir weiter Pressefreiheit haben, dass wir Versammlungsfreiheit haben, dass wir Vereinigungsfreiheit haben, dass wir freie Meinungsäußerung haben, dass wir Privatsphäre haben. Dafür werden wir uns einsetzen müssen.
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Das ist nicht so, dass das einmal da, immer da ist. Wir werden dafür arbeiten müssen, dass wir diese Freiheiten als Gesellschaft weiter haben. Und da in unserer Gesellschaft Computer eine immer größere Rolle spielen, müssen wir unsere freie Software einsetzen und die Freiheiten, die freie Software uns gibt. Weil letztlich die Entscheidung,
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ob wir weiter eine Demokratie haben, ob wir weiter die Freiheiten haben, wird sehr stark an der Frage hängen, kontrollieren wir unsere Computer oder werden wir von den Computern kontrolliert? Das ist das Wichtigste. Dass wir da auch einen Augenmerk drauf haben. Dankeschön.