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Die Kernwerte der Software Freiheit

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Formal Metadata

Title
Die Kernwerte der Software Freiheit
Subtitle
Missverständnisse ausräumen
Title of Series
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49
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CC Attribution 4.0 International:
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Abstract
Der Vortrag will ein besseres Verständnis dafür schaffen, worum es bei Freier Software geht; sowohl für Menschen, die neu in das Thema einsteigen, als auch für Menschen, die schon seit langem dazu beitragen. Müssen wir, wenn wir Freie Software entwickeln dies mit einem offenen Entwicklungsmodell machen oder einem bestimmten Geschäftsmodell folgen? Müssen wir wenn wir für Freie Software sind Sozialismus, Kapitalismus oder Liberalismus gut finden; oder uns auf bestimmte Positionen zum Datenschutz, zu Nachrichtendiensten und Militär, zur Klimakatastrophe, Kernkraft, Impfen oder Tierrechten einigen? Oder müssen wir diesbezüglich mehr Respekt und Vielfalt zulassen? Ich werde die historischen Grundwerte der Freien-Software-Bewegung erklären: 1) Dass alle, unabhängig vom Hintergrund, die Software für jeden Zweck ohne Diskriminierung verwenden dürfen. 2) Dass alle verstehen dürfen, wie Software funktioniert. 3) Dass alle die Software immer verbreiten dürfen, entweder um einem anderen Menschen zu helfen oder um Geld zu verdienen. 4) Und dass keine Person, Organisation oder Regierung gezwungen werden sollte, ihr Verhalten wegen der Software zu ändern, sondern die Software verändern kann und dadurch die Software für sich und andere verbessern kann. Im Laufe der Zeit gab es viele Versuche, andere Werte hinzuzufügen. Bisher sind diese immer gescheitert. Der Vortrag soll dazu beitragen, besser zu verstehen, warum das der Fall ist.
Point cloudSoftwareKennzahlSoftwareMoment (mathematics)Computer animation
Eigenvalues and eigenvectorsPoint (geometry)EditorSoftwareEmailComputerOperating systemAtomic nucleusComputer animation
SoftwareComputerPhysical lawBinary numberSource codeComponent-based software engineeringCLOU <Programm>Binary codePhysical quantityDebian GNU/LINUXComputer animation
SoftwareSource codeDistribution <Informatik>Open sourceComputer animation
SoftwareOpen sourceSoftwareOpen sourceALT <Programm>Computer
SoftwareOpen sourceDownload
Beta functionLUCAS <Prozessor>EASY <Programm>Jabber <Programm>Bubble memoryOnline chatEnde <Graphentheorie>Route of administrationArmSoftwareOpen sourceMobile appComputer animation
Open sourceFeedbackSoftwareHausdorff spaceVERKAUF <Programm>InternetMessage passingElectronic mailing listFunction (mathematics)ForestStudent's t-test
SoftwareOpen sourceLattice (order)
Open sourceControl engineeringProduct (category theory)
SoftwareOpen source
SoftwareRoute of administrationOpen sourceSoftware developerEigenvalues and eigenvectors
SoftwareControl engineeringComputer animation
SoftwareSoftwareentwicklerinOpen sourceMeeting/Interview
SoftwareOpen sourceDebian GNU/LINUXArm
SoftwareSoftwarePoint (geometry)Atomic nucleusLösung <Mathematik>Open sourceProduct (category theory)Adaptive behaviorComputer programDecision theorySoftware developerDiagram
Lösung <Mathematik>Computer hardwareOpen sourceSoftwareUNIX
UNIXOpen sourcePhysical lawPhysical quantitySoftwareInequality (mathematics)Route of administrationTime zone
Open sourceSoftwareAtomic nucleus
SoftwareOpen source
SoftwareRoundingSet (mathematics)Open sourceEditorSample (statistics)Physical lawTape driveComputer animationEngineering drawing
Data conversionSoftwareMeeting/Interview
Focus (optics)Open sourceComputerSoftwareComputer hardwareOnline chat
Link (knot theory)Streaming mediaComputer hardwareOnline chatOpen sourceEstimationTape driveSoftwareComputer animation
Point cloudJSONXMLUML
Transcript: German(auto-generated)
So, mein Name ist Matthias Küchner, ich arbeite für die Free Software Foundation Europe und ich möchte heute mit euch über die Kernwerte von Softwarefreiheit sprechen. Bevor ich damit starte, würde ich gerne noch so ein bisschen besseren Eindruck bekommen,
wie denn sonst so die Stimmung ist. Ich sehe jetzt, es sieht so aus, als ob viele noch im Livestream vielleicht eher sind und nicht hier drin, aber wir können das ja trotzdem einmal machen, dass ich so ein bisschen Gefühl bekomme. Und zwar würde ich gern von euch wissen. Moment, das geht hier. Würde ich gerne von euch wissen, wer von euch hier ist gegen einen Auslandseinsatz
des eigenen Militärs? Dann mache ich hier mal kurz eine Poll auf. Ja, nein. So könnt ihr da mal anklicken, wie das für euch ist. Wer von euch ist gegen einen Auslandseinsatz des Militärs der eigenen Nation,
eigenen Landes? Vielleicht klappt das.
Macht das einfach mal. Okay, wir hatten jemanden. Ja, ich bin gegen den Auslandseinsatz des eigenen Militärs. Dann machen wir weiter. Nächste Frage, die ich gerne hätte, dass ihr euch stellt, ist, wer von euch ist für eine Impfpflicht? Macht da wieder eine, können wir noch mal ausprobieren.
Also ja für ja, ich möchte eine aus eine Impfpflicht, nein für nein möchte keine. Hey, jetzt finden schon mehr Leute rein.
Okay, dann mache ich hier mal. Aber hier sehr viele Leute für eine Impfpflicht. Und die letzte Frage ist eine, die ist ein bisschen religiös, heißt öfter mal, dass man das nicht unbedingt machen sollte, in so Konferenzen so religiöse Fragen zu stellen.
Ich will es mal trotzdem versuchen und zwar wer von euch ist der Überzeugung, dass IMAX der beste Editor ist oder das beste Betriebssystem? Machen wir die Poll wieder auf. So das geht immer, immer schneller hier.
Okay, gut, dann muss ich hier noch einmal auf. Ein paar Leute kommen noch dazu. Ich starte, ich beende das mal trotzdem. So da haben wir hier nicht besonders viele Anhänger der Church of IMAX hier. Ja, vielen Dank schon mal dafür für die Rückmeldung.
Ich werde auf ein paar von den Punkten auch nachher noch mal weiter zurückkommen. Und ja, wenn man sich so überlegt, was sind so die Kernwerte von der Bewegung, dann ist es ganz gut, wenn man zurückgeht. Woher kommt die denn eigentlich?
Und bei der freien Software Bewegung ist es so, dass es früher, wenn man Computer bekommen hat, dann hat man da meistens sehr große Räume gebraucht. Riesen Computer standen in irgendwelchen Hallen rum und die Software dazu, die gab es einfach so mit dazu. Die hat man dazu bekommen, konnte damit alles machen, es war nicht
reguliert. Viele Gesetze haben damals auch noch gar nicht gegolten für Software, sowas wie Urheberrecht. Und man war da sehr frei darin, was man mit der Software machen kann, was man mit den Computern dadurch machen kann. Über die Zeit hat sich das dann entwickelt, dass diese Freiheiten, die man dort gehabt haben, gehabt hat, dass immer mehr eingeschränkt worden
sind. Dass es immer mehr so geworden ist, dass es als Software unter Urheberrecht gefallen ist, dass es Lizenzen gab, die beeinträchtigt haben. Was können wir denn mit der Software machen und was nicht? Und dann also ist verhindert worden, mit was, wer denn genau etwas
damit machen darf, was man damit genau machen darf. Der Quellcode der Software ist nicht mehr weitergegeben worden, sondern man hat halt nur noch die Binärform bekommen und konnte dadurch nicht mehr gut verstehen, was der eigentlich, was die Software eigentlich macht. Und man konnte auch schwer Änderungen daran machen. Das ging dann so weit, dass bis Anfang der 80er Jahre dann der
Richard Stormen am MIT in den USA gesagt hat, das geht so nicht weiter. Ich möchte das ändern. Ich möchte wieder einen Zustand herstellen, in dem das alles so erlaubt war, wie das früher war und wir nicht so stark in unserer Freiheit als Entwickler und Benutzerinnen von Software beeinträchtigt werden.
Und da kann man dann eben in die Situation, dass man erst mal definieren musste, was war das denn eigentlich, was man früher alles so mitmachen konnte, mit Software. Und dabei kam dann das Clou Projekt und dann später auch die FSF darauf, das dadurch zu definieren, dass jeder Mensch die Software
für jeden Zweck verwenden können soll. Also es wird nicht eingeschränkt, wer das machen kann. Es wird nicht eingeschränkt, wie lange man die Software nutzen kann oder was man genau mit der Software machen kann. Alles damit möglich sein. Weiterhin wurde definiert, dass es möglich sein muss, die zu verstehen,
was macht man, was macht denn die Software eigentlich? Dafür ist es eben notwendig, dass man den Quellcode bekommt, weil die meisten Menschen eben sehr schlecht darin sind, Binärcode zu lesen. Und das wichtig ist, dass man eben in der Form, in der Menschen das geschrieben haben, auch wieder lesen kann und verstehen kann, wie funktioniert
das und darüber mit anderen Leuten, die vielleicht nicht so gut Quellcode lesen können, auch eine Diskussion haben kann, ob das gut oder schlecht ist. Weiterhin wurde gesagt, es ist notwendig, dass Menschen die Software weiter verbreiten können. Also wenn ich eine Software habe, die für mich ein Problem löst, dann
soll ich die Möglichkeit haben, diese Software wieder an jemanden weiterzugeben, irgendjemand von euch, Freunden, Bekannten, wem auch immer. Und es wurde gesagt, jeder Mensch ist unterschiedlich, jeder Mensch, jede Organisation, jede Behörde hat unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist notwendig, dass die Software auf eigene Bedürfnisse
angepasst werden kann und verbessert werden kann. Das waren dann diese vier Freiheiten, bei denen gesagt worden ist, das ist das Wichtige, das wollen wir erreichen. Wir wollen Software schreiben, das Knoop-Projekt, bei der jede Komponente das Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern erlaubt.
Etwas, etwas später, irgendwie mit dem jetzt, etwas später hat dann, hat dann die, hat Debian in der Debian Free Software Guidelines und die Open Source Initiative, die haben das auch nochmal definiert.
Bei denen waren das dann nicht vier Punkte, sondern das sind diese zehn Punkte hier. Letztlich, diese zehn Punkte läuft auf das Gleiche hinaus. Es ist nur so, dass meiner Ansicht nach, es ist sehr schwer, sich zehn Punkte zu merken und vier Punkte mit dem Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern. Das ist, fällt mir immer sehr viel leichter, das zu verstehen.
Das hier ist halt ein bisschen ausführlicher nochmal, nochmal erklärt, über was ich gerade schon, schon gesprochen hatte. Nur um das einmal klarzustellen, wenn ich über freie Software rede, dann ist das das Gleiche, wie wenn andere Leute über Open Source
sprechen oder über Libre Software oder wenn die das FOSS oder FLOSS nennen. Letztlich, wenn wir uns hier dieses Bild anschauen, was ist das, ausrufen funktioniert jetzt hier nicht ganz so gut. Also das könnte ein Auto sein. Manche Leute könnten das ein BMW nennen, ein Mini, ein Kraftfahrzeug oder vielleicht ein paar hundert Computer auf vier Rädern.
Letztlich, es ist immer das gleiche Objekt, um was es geht. Und so ist es bei freier Software, Open Source Software, Libre Software auch. Es sind unterschiedliche Begriffe für die gleiche Sache, die unterschiedliche Dinge hervorheben. Zum Beispiel, wenn ich jetzt hier Mini sage, dann hebe ich eher
die Marke hervor. Wenn ich sage BMW, dann eher den Hersteller. Wenn ich sage Kraftfahrzeug, dann ist das auch eine bestimmte FOSS-Sage, dass ich eher vielleicht ältere Begriffe verwende. Und so ist es halt bei freier Software und Open Source
Software ist das auch so. Es gibt Menschen, die bevorzugen den einen Begriff. Es gibt Leute, die bevorzugen den anderen Begriff. Es geht aber um die gleiche Sache. Ich werde jetzt im weiteren Vortrag freie Software verwenden, weil wir als FSFE den Begriff bevorzugt verwenden, weil der den freiheitlichen Aspekt stärker hervorhebt und der uns besonders wichtig ist.
So, jetzt im Laufe der Zeit gab es bei der freien Software Bewegung, der Open Source Bewegung immer wieder ein paar Missverständnisse, was da denn noch mit drunter verstanden wird. So war es zum Beispiel so, dass Menschen immer wieder
verstehen, dass die Software auch für jeden Menschen kostenlos verfügbar sein soll. Und dass ich dafür nichts bezahlen soll, müssen soll, um die dann verwenden zu können. Deswegen bekommen wir auch immer mal wieder als FSFE oder in Vorträgen Anfragen.
Da sagt uns dann jemand hier, ich habe hier gesehen, da ist noch eine Download-Seite und da muss ich bezahlen, um diese Software dann nachher verwenden zu können. Das kann ja keine freie Software sein. Oder die Leute sehen eine Software in einem App Store für ihr Mobiltelefon und sagen, da muss ich was bezahlen.
Also das kann ja auf gar keinen Fall freies Software sein, weil freies Software, das steht doch dafür, dass es kostenlos ist. Was ich aber vorher erklärt hatte mit diesen vier Freiheiten, das hatte von Anfang an erst mal nichts konkret mit den Kosten von Software zu tun.
Ich darf, auch wenn ich Software oder gerade wenn ich Software auch verbreite unter diesen mit diesen vier Freiheiten, kann ich dafür Geld verlangen. Das schränkt sich, das beeinträchtigt sich gegenseitig nicht. Wir als FSFE ermutigen sogar Menschen darin, dass die für freie Software Geld bezahlen, dass sie für freie Software,
die ihre Freiheiten respektiert, mehr Geld bezahlen, als sie das an proprietäre Softwareentwicklerinnen weitergeben. Wir denken, dass es wichtig ist, um Software, dass die sich langfristig gut entwickeln kann und die Anforderungen von Anwenderinnen dann auch besser berücksichtigt werden. Aber es kam eben immer wieder auf, dass Menschen das
verstanden haben, was eben auch daherkommt, dass Free Software im Englischen etwas unklarer ist, was es angeht mit bezüglich den Kosten. Also es ist immer wieder verstanden worden. Freie Software sollte auch kostenlos sein. Aber es ist nicht so, freie Software, das ist alles, sind alles Beispiele.
So kann Geld dafür genommen werden. Unternehmen können anderen Unternehmen Software weitergeben und dafür Geld verlangen. Ich kann eine Software, die ich kostenlos bekomme, kann ich nachher gegen ein Entgelt an andere Leute weitergeben. Zum Beispiel werde ich das noch auf eine CD, DVD, USB Stick draufkopieren und das denen dann weitergeben.
Oder ich kann eine Software, für die ich bezahlt habe, kann ich wieder kostenlos an andere weitergeben. Der Aspekt, kostet das was oder kostet das nichts, der hat erst mal nichts mit diesen Werten zu tun. Ein weiteres, sehr häufiges Verständnis war,
dass bei Freier Software das auch inhärent ist, dass das ganz viele Menschen zusammen entwickeln und ganz viele Leute dabei teilhaben. Also wie in so einem Basar. Überall sind ganz viele Leute, die miteinander Sachen austauschen, sich beteiligen, verkaufen, kaufen. Und Leute geben sich gegenseitig Rückmeldungen.
Und das ist eben mit dadurch gekommen, dass es ein paar prominente Beispiele gibt, wie Freisoft entwickelt wird. Zum Beispiel der Linux Kernel, dass dort sehr viele Menschen mit teilhaben können und sehr viele dabei an der Entwicklung beteiligt sind, Rückmeldungen geben zu Wo sind Fehler?
Wo hätte man gerne andere Funktionen? Es ist aber so, dass sich bei Freier Software das nicht machen muss. Und meistens ist die Anzahl der Entwicklerinnen von Freier Software ist eins. Es ist ein Entwickler oder eine Entwicklerin, die eine Software entwickelt und eben nicht hunderte von Menschen,
die überall daran teilhaben. Und das ist auch das ist jetzt auch das Entwicklungsmodell auf der einen Seite, wie offen wird etwas entwickelt, wie geschlossen wird etwas entwickelt. Und das ist es Freie Software oder nicht.
Das hängt nicht konkret miteinander zusammen. So kann ich zum Beispiel bei mir zu Hause im Keller kann ich mich einschließen, kann eine Software schreiben. Ich nehme das Telefon nicht ab. Ich habe vielleicht sogar das Internet ausgeschaltet, Internetverbindung ausgeschaltet. Und ich möchte von niemandem was hören, was ich anders machen soll,
besser machen soll, wie ich irgendwas machen soll. Ich kann die Software schreiben. Ich kann die danach an jemanden verkaufen. Kann der Person diese vier Freiheiten mitgeben, verwenden, verstehen, verbreiten und verbessern, erlauben und danach nie wieder mit irgendjemanden darüber sprechen, über das, was ich getan habe. Ich kann aber natürlich auch mit
den anderen Fall haben, dass ganz, ganz viele Universitäten zusammen eine Software entwickeln. In der Lizenz steht irgendwo drin, dass die Software nur im akademischen Bereich verwendet werden soll. Alle Universitäten auf der Welt machen mit. Ganz viele Studenten, Studentinnen, Professoren und Professoren überall.
Jeder, jeder beteiligt sich daran in der Entwicklung. Aber die Software schränkt nachher ein, was ich damit genau machen darf, beziehungsweise wer das machen darf und für was. So und dann ist eine weitere Sache bei Freie Software ist, dass das sich auch über die Zeit verändert. Ich kann zum Beispiel eine Software haben,
bei der am Anfang die Entwicklerinnen sehr viel Rückmeldung einholen zu der Software. Man diskutiert mit den Leuten auf der Mailing-Liste in Foren, in Instant Messagern und geht sehr stark auf die Bedürfnisse ein, bekommt aber auf einmal einen Auftrag und soll innerhalb einer bestimmten Zeit die Software
für einen Kunden fertig bekommen. Und das ist schon alles sehr, sehr knapp. Und deswegen macht man dann vielleicht mal ein paar Wochen lang oder Monate lang bis in die Ohren zu, konzentriert sich auf das Ziel, was man hier vor Augen hat, die Abgabe an den Kunden und macht das ist man nicht weiter, dass man mit Leuten viel die Rückmeldung sonst weiter einholt.
Und das kann man machen bei Freie Software. Man ist nicht dazu verpflichtet, mit anderen Menschen zusammen zu arbeiten. Man kann das machen, muss es aber nicht. Und das kann dann auch sein, dass man vielleicht danach dann eine Zeit lang das länger macht, danach wieder zurückgeht und mehr Rückmeldung einholt, mehr Leute daran beteiligt. Das sind alles Möglichkeiten, wie man mal ein
offenes Entwicklungsmodell, mal ein geschlossenes Entwicklungsmodell oder eher geschlossenes Entwicklungsmodell fahren kann, hat aber nichts mit zu tun, ob das letztlich Freie Software ist oder nicht. Neben, neben diesen Verständnis, neben diesen Aspekten, die immer mal wieder auch so
missverstanden worden sind, was da von Anfang an mit gedacht war, gibt es auch, gab es auch immer wieder Debatten darüber, kam dann von Leuten, die sagen so Ja, ich finde, das ist sehr gut, wie was für ethische Werte hier in Freier Software auch mit niedergeschrieben sind,
also dass man dieses Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern hat. Aber mir fehlt da noch was. Ich hätte gerne, dass das verhindert wird, dass das Militär die Software, die ich schreibe, verwenden kann. Ich möchte nicht, dass mit meiner Software
andere Menschen umgebracht werden können von dem Militär. Also ich will der militärische Nutzung ausschließen. Das kam immer wieder auf. Jetzt eine von den häufigsten Aspekten, die dabei mit aufkam, war, gehen wir davon aus als Freie Software Bewegung,
dass Menschen, die andere Leute töten wollen, dass die berücksichtigen werden, was wir bei uns in diesen Lizenzen aufgeschrieben haben. Diese vier Freiheiten sind ja in Software Lizenzen aufgeschrieben. Ist das etwas, was diese Menschen berücksichtigen, wenn sie auf der anderen Seite bereit sind,
auch andere Menschen zu töten? Während die Schauen, Entwicklerinnen so und so hat hier geschrieben, Militär darf das nicht verwenden und werden die sich dran halten. Das ist meistens eher verneint worden. Der zweite Aspekt ist jetzt mal angenommen,
Menschen würden sich daran halten. Dann ist weiterhin die Frage, was heißt das denn? Was heißt denn militärische Nutzung? Darf zum Beispiel die Firma, die dieses Auto herstellt, darf die denn dafür Freie Software verwenden? Wenn das so wäre, dass das auch einer der Werte wäre, dass das Militär das nicht einsetzen darf.
Oder nicht für militärische Nutzung eingesetzt werden darf. Ist jetzt erst mal so, es sieht jetzt nicht so aus wie ein militärisches Fahrzeug. Nehmen wir hinten, packen wir hinten auf den Pick-up-Truck ein Maschinengewehr drauf. Dann ist das ein Fahrzeug, was in vielen Krisenregionen
der Welt äquivalent wie ein Panzer eingesetzt wird und auch eingesetzt wird, um andere Menschen zu töten. Heißt das jetzt, dass solche Fahrzeuge keine Freie Software verwenden, also in solchen Fahrzeugen keine Freie Software verwendet werden darf? Weiter die Frage, was heißt das denn für die Firmen, die diese Produkte herstellen, also jetzt das Auto vermarkten?
Dürfen die Freie Software verwenden? Was ist mit den Mitarbeitern im Büro? Was ist mit den Zulieferern? Wo fängt das an und wo hört das auf? Es ist sehr schwer, das so mit einzugrenzen. Und weiterhin ist es so, dass was militärische Nutzung bedeutet in der Debatte, hängt auch sehr stark damit zusammen,
von meinem kulturellen Hintergrund, wo ich aufgewachsen bin, in welchem Teil der Erde. So ist es zum Beispiel so, hier in Deutschland haben wir eine relativ klare Regelung, wann und wo darf Militär eingesetzt werden. Es ist sehr stark beschränkt, darf das Militär im Inland eingesetzt werden.
In anderen Ländern ist es so, dass wenn dort ein Waldbrand ist, dann ist das eine Aufgabe vom Militär, den Waldbrand zu bekämpfen. Wenn wo eine Überschwemmung ist, dann ist das Aufgabe von dem Militär dort zu helfen. Es kann sogar sein, ich bin wandern in den Bergen in manchen Ländern der Welt und wenn mir was passiert, dann ist es eben nicht ein Rettungshubschrauber von einer zivilen Organisation,
sondern es ist das Militär, was eine Evakuierung durchführt. Und da ist dann wieder die Frage, sollen solche Anwendungsfälle vom Militär dann auch verhindert werden? Oder ist das okay, dass das für diese Dinge mit verwendet wird, um Leute zum Beispiel zu evakuieren oder Waldbrände zu bekämpfen?
Letztlich kam bei dieser Debatte immer wieder das Ergebnis so, es ist sehr, sehr schwer, solche Dinge noch weiter gehen zu definieren und die in freier Software mit umzusetzen. Und wir haben dort eine sehr unterschiedliche Einstellung auch, mit was dort erlaubt sein soll und was nicht.
Ein weiterer Aspekt hatten wir auch am Anfang, es gab in den letzten Jahren auch mal Diskussionen darüber, sollte freie Software nur von Leuten verwendet werden können, die sich impfen lassen oder von Unternehmen verwendet
werden können, die ihre Mitarbeiter dazu anhalten, sich impfen zu lassen. Das kommt also mit daher, dass die Entwickler, Entwicklerinnen von Software die Überzeugung haben, wir haben hier ein Problem und ein gesundheitliches Problem und das gesundheitliche Problem können wir damit lösen,
dass sich mehr Leute impfen lassen und sie hätten gerne, dass die Nutzerinnen von ihrer Software sich auch mit daran halten und diese Ansichten mit verfolgen, um das gesundheitliche Wohlergehen der Gesellschaft mit zu verbessern. Dabei tritt natürlich die Frage auf, in wie weit sollten
wir Entwicklerinnen und Entwicklerinnen von Software die Möglichkeit geben, ihre eigenen Ansichten, ihre eigenen Weltansichten, ihre eigenen Anschauungen zu bestimmten Themen auf alle Anwenderinnen und Anwender zu übertragen.
Und jetzt hört es eben auch nicht darin auf, dass es Diskussionen gab über militärische Nutzung oder über sollte man geimpft sein oder nicht, jetzt auf die Fragen, die ich am Anfang hier auch gestellt hatte, sich beziehen, sondern es ging dann nochmal sehr viel weiter. Zum Beispiel gab es Leute, die gesagt haben,
hier diese vier Freiheiten, das finde ich gut, aber ich hätte gerne, dass Geheimdienste die Software nicht verwenden können sollen, dass die Polizei das nicht verwenden können soll. Ich möchte, dass Menschen, die die Software verwenden, sich an bestimmte Tierschutzrechte halten müssen, an bestimmte Arbeitsschutzregelungen,
dass keine Atomkraft verwendet werden soll von Menschen, die die Software verwenden oder zum Beispiel keine Genmanipulation mit betrieben werden soll. Es gab auch Lizenzen, deswegen das Bild hier, da hieß es einfach ja Don't Do Evil und das natürlich sehr,
sehr schwer, wenn wir jetzt all diese ganzen Themen sehen, zu überlegen, wie können wir dann noch das ermöglichen, dass Menschen eben zusammen mit an Software mitarbeiten können und dass sie wissen, für was kann ich das jetzt einsetzen? Und das wird halt immer problematischer dann zu sehen,
okay, wie können wir dann noch zusammen an dieser Software arbeiten? Und jetzt nehmen wir mal viele von den Beispielen, die ich jetzt genannt hatte. Die sind vielleicht jetzt auch hier bei euch eher positiv besetzt. Jetzt stellt euch mal vor, jemanden, der euch nicht so wohlgesonnen
ist, den den bösesten Menschen, den ihr euch so vorstellen könnt, irgendjemand mit komischen Beziehungen zu zu heifischen und stellt euch mal vor, was die Menschen dann nachher in Software Lizenzen reinschreiben könnten, was andere Menschen tun sollen oder nicht tun sollen, wenn sie die Software verwenden wollen.
Ja, bei der Debatte ist das immer wieder mal so mit relativ offensichtlich so mit gewesen, dass freie Softwareentwicklerin oder die freie Softwarebewegung als Ganzes sehr viel von den Werten in Software Lizenzen
niedergeschrieben hat und das so mit auch der Zusammenhalt ist dort, wo das wo das Ganze mit kodifiziert ist, was man denn tun soll, tun können darf. Und jetzt ist es so, dass das da manchmal, denke ich, vergessen wird.
Zu hinterfragen, ist das denn weiterhin das richtige Werkzeug, um andere Probleme zu lösen? Also wenn wir viele der Probleme in der freien Softwarebewegung durch sowas wie Software Lizenzen lösen konnten, dort nieder schreiben konnten, an was für an was für Werte sich Menschen mithalten sollen, wenn die sich dort beteiligen.
Ist das denn auch das richtige Werkzeug, um andere Probleme wie Kriege, wie Gesundheitsprobleme, wie Tierschutz, Klimaschutz und so weiter, um die zu lösen? Und letztlich, was es bei diesen Debatten eigentlich immer wieder gab,
ist, dass es solche Änderungen zu es sollte noch andere Punkte geben, die dort mit berücksichtigt werden sollen von Softwarefreiheit, dass das eher verworfen worden ist und sich wieder darauf zurückgesonnen worden ist, auf die Werte, die am Anfang auch schon nieder geschrieben waren in dieser freien Softwaredefinition oder in der Open Source Definition
oder den Debian Free Software Guidelines, dass freie Software sich eben durch vier Freiheiten definiert. Zwar einmal, dass es immer wichtig ist bei der Software, dass die für alle verwendet werden kann. Von allen kann es verwenden werden, die Software. Es ist nie so, dass irgendjemand daran gehindert wird,
die Software einzusetzen. Und es wird auch nicht eingeschränkt, für was die Person die Software einsetzen kann. Ich muss mit niemanden darüber verhandeln. Darf ich das jetzt damit machen? Oder wie ist das denn jetzt genau damit? Die Antwort auf die Frage ist immer Ja, du darfst die Software einsetzen, für was immer du möchtest.
Und das ist auch das Schöne jetzt für euch, selbst wenn ihr jetzt keine Anwältes seid, wenn ihr von irgendjemanden gefragt werdet, hier darf ich denn diese freie Software für das und das einsetzen? Dann könnt ihr immer sagen Ja, das kannst du. Und das Schöne ist auch, dass bei das dabei auch gar nicht notwendig
ist, ist die Lizenz wirklich genau zu lesen und zu schauen, was da genau ist. Wenn das eine freie Software Lizenz ist, kann ich damit immer alles machen. Weiterhin also es gibt es gibt dort einfach keine Diskriminierung gegenüber irgendwelchen bestimmten Gruppen oder irgendwelchen Menschen, die irgendwas bestimmtes damit umsetzen wollen.
Weiterhin ist es so, dass der Kernwert mit ist, dass man die Software immer verstehen können muss. Es muss immer möglich sein, zu analysieren. Was macht denn die Software eigentlich? Das kann natürlich je nach Software auch mal komplizierter sein. Manche Software ist halt einfach zu verstehen. Da kann jemanden, der in der Schule ein bisschen
Programmieren gelernt hat, kann das nachvollziehen, was die macht. Es gibt natürlich andere Software, die ist viel komplexer. Das ist notwendig, dass viele Leute unterschiedlich analysieren und dass man eine Diskussion darüber hat. Was macht denn die Software eigentlich genau, dass man daraus lernen kann, um wieder bessere Software zu schreiben, um andere Probleme
in unserer Gesellschaft zu lösen. Und das Wichtigste ist immer auch, dass man mit anderen Menschen, die nicht so gut Software verstehen können, eine Diskussion darüber haben kann. Was ist denn dort genau festgelegt? Welche Regeln sind denn in der Software? Was darf man damit? Was ist denn dort? Was wird denn vielleicht auch technisch gerade noch verhindert,
was man aber eigentlich ermöglichen könnte? Wie werden denn bestimmte Entscheidungen von der Software getroffen? Das ist was, das soll immer möglich sein, dass ich dort Transparenz habe und nicht bestimmte Dinge verstecken kann, die wie Dinge um uns rum, wie Software um uns rum funktionieren. Weiterhin soll es immer möglich sein,
dass die Software angepasst werden kann. Die Software soll verbessert werden können. Anpassungen an die eigenen Bedürfnisse. Das kommt mit daher, dass jeder Mensch ist mit unterschiedlich. Wir haben unterschiedliche Bedürfnisse. Organisationen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Öffentliche Verwaltungen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist notwendig, dass diese Menschen Software
erweitern können, ändern können, dass sie das, dass sie die Software auf ihre Bedürfnisse anpassen können. Und es nicht so ist, dass sie sich der Software unterwerfen müssen und das so machen müssen, wie die Software das einmal festgelegt hat. Da fällt auch mit drunter, dass ich sagen kann, hier,
was die Entwickler von dieser freien Software hier machen. Das gefällt mir nicht. Ich nehme die Software, kopiere die und mache damit, entwickel die weiter mit anderen Menschen, die eher das erreichen wollen, was ich damit umsetzen will. Und man hat eben auch die Möglichkeit,
dass man bestimmte Geräte, Produkte, die die Software beinhalten, damit auch einfacher reparieren kann. Weiterhin ist es immer so, ist es so, dass einer dieser diese Werte immer noch ist. Man soll diese Software weiter verbreiten können. Es muss möglich sein, dass ich die öffentlich an andere weitergebe.
Es muss möglich sein, dass ich durch die Weitergabe einen anderen Menschen einfach helfen kann, ohne dass ich dafür irgendwelches Geld haben will, sondern einfach nur ich sehe, ich habe für mich hier gerade ein Problem gelöst, dafür jemanden bezahlt. Ich möchte anderen Leuten auch helfen mit diesem Problem. Ich darf das weitergeben. Ich kann das machen, eben um einfach selbstlos anderen zu helfen.
Oder ich kann das auch machen und Geld wieder dafür verlangen und um davon zu profitieren. Das ist alles OK. Und für diese Verbreitung brauche ich, wie bei den anderen Freiheiten, auch schon keine Zustimmung von dem der Autorin, dem Programmierer, der Programmierin, der es am Anfang gemacht hat.
Das ist so das, auf was es eigentlich immer wieder so zurückkam bis jetzt immer wieder zurückgekommen ist, dass das die Kernwerte von der freien Software sind, dass man natürlich noch mal ein bisschen ausführlicher mit erklären kann mit den zehn Punkten oder eben hier mit den ein bisschen kürzeren Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern. Jetzt ist es natürlich so, dass freie Software
oder Softwarefreiheit ist natürlich eine ganzen Probleme, die wir in unseren Gesellschaften mit haben. Das kann ein Puzzleteil mit sein von Lösungen, die wir für Probleme haben. Es gibt um uns herum komplexe Probleme und freie Software wird nie die Möglichkeit haben,
dass sie alle Probleme dort löst. Wenn alle Software frei ist, heißt das nicht, dass dadurch alle Probleme nicht mehr existenziell sind. Und das ist dann auch so. Also es ist immer wieder ja, aber wenn das jetzt freie Software ist,
dann ist aber das immer noch ein Problem. Ja, das ist es. Und bei vielen bei vielen Problemen muss man eben verschiedene Dinge miteinander kombinieren. Also man hat man hat freie Software, was dieses eine Puzzleteil in einem Problem mit löst. Das andere Puzzleteil kann dann bei mal in unserem Bereich sein, dass es auch aber freie Hardware sein muss, um sicher zu gehen,
dass das für unsere Gesellschaft gut ist oder dass die Daten verfügbar sind oder dass Privatsphäre eingehalten wird oder was auch immer. Es können verschiedene verschiedene Punkte sein, die damit kombiniert werden müssen. Allerdings ist es so, dass man gerade auch deswegen
sich immer wieder auch zurückbeziehen sollte, dass man nicht versucht, mit freier Software Dinge zu lösen, für die man auch andere, für die man eigentlich andere Lösungen mitfinden kann. Also jetzt zum Beispiel gehen wir mal zurück auf das UNIX Prinzip,
also dass man ein Werkzeug hat, was sehr gut ein Problem löst. Und dann verschiedene Werkzeuge, größere Probleme miteinander kombiniert. Und ich denke, das ist das ist ein Gedanke, der auch immer wieder gut ist für uns so als freie Software Bewegung, dass wir nicht auf der einen Seite denken, wir müssen alle Probleme mit freier Software lösen oder dass wir enttäuscht
sind, weil freie Software bestimmte Probleme einfach nicht löst, sondern dass wir uns bewusst sind. Freie Software ist ein Werkzeug, um eine Sache oder mehrere Punkte sich darum zu kümmern, um dieses Macht Balance zwischen zwischen Entwicklerinnen und Anwenderinnen,
diese Art Gewaltenverteilung in dem Bereich, dass nicht zu viel Macht konzentriert ist. Das ist etwas, was was mit freier Software mit erreicht werden kann, dass man eben das Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern hat. Und das nicht so ist, dass Leute sehr viel Macht mit Software ausüben können. Wenn wir jetzt sehen, wie
wie weit wir dort eigentlich sind mit freier Software, da müssen wir uns auch klar machen, dass wir es ganz, ganz, ganz am Anfang sind, dass das Software Freiheit weltweit als etwas wahrgenommen wird, was wichtig ist und dass das der Standard ist. Wir haben jetzt die letzten 35 Jahre
gesehen, dass freie Software sich immer mehr verbreitet hat, dass immer mehr Menschen, immer mehr Organisationen, immer mehr Unternehmen und öffentliche Verwaltung freie Software einsetzt. Und trotzdem sind wir dann auch ganz am Anfang. Und wir werden die nächsten Jahrzehnte weiter noch lange, lange dafür arbeiten müssen, dass das mal der Standard in der Welt ist,
dass Menschen Software immer Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern können oder dass sie allein schon verstehen, dass das etwas ist, was wichtig für sie ist. Können wir mal vergleichen mit mit der Pressefreiheit, was es auch schon jetzt sehr viel länger gibt als Softwarefreiheit. Wenn wir uns die Situation weltweit angucken, ist es aber immer noch so,
dass viele Menschen in Ländern nicht von dieser Freiheit profitieren, dass auch nicht alle Menschen zustimmen, dass das jetzt was wichtiges ist. Sieht man ja sogar hier bei uns in Deutschland immer wieder, dass es Leute gibt, die die Pressefreiheit jetzt eher als etwas Nachteiliges sehen.
Aber weltweit ist das nochmal natürlich nochmal ein ganz anderes Level, wie Pressefreiheit wahrgenommen und ausgelebt wird. Und es ist auch so, dass wenn wir als Gesellschaftsohn eine Freiheit wie Pressefreiheit erreicht haben, dass das so was bei uns gibt und dass es dann durch Gesetze mit einem gewährt wird, ist es auch schwierig.
Muss man sowas auch langfristig leben, jeden Tag auch diese Freiheiten mit ausführen und die Freiheiten verteidigen, weil sonst das passiert halt immer wieder in der Laufe der Geschichte, dass eine solche Freiheiten auch wieder weggenommen werden und dass man die erst mal wieder erlangen muss. Und so ist es eben bei Softwarefreiheit auch.
Wir sind da erst ganz, ganz, ganz am Anfang. Wir erklären immer mehr Menschen, warum ist das was Wichtiges? Warum sind das wichtige Werte für eine Gesellschaft? Aber im Vergleich zu anderen Freiheiten sind wir da erst ganz am Anfang. Deswegen ist es auch wichtig, dass wir uns als Freie Software Bewegung auch darauf fokussieren,
was wir denn hier erreichen wollen und uns nicht dabei verrennen, dass wir jetzt mit Freier Software, mit den Lizenzen von Freier Software noch hundert andere Probleme, die in der Welt sind, mit lösen wollen. Sondern dass wir uns darauf fokussieren, auf diese vier,
auf diese Kernwerte, von dem Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern. Und andere Punkte uns überlegen, ist das nicht was, was wir anderweitig lösen können? Zum Beispiel ich selbst, ich bin in meinem Ehrenamt tätig in einer Organisation,
die sich für erste Hilfe Outdoor Trainings einsetzt. Wir zeigen dann Leuten, wie sie in Notfällen umgehen können, Menschenleben retten können, wenn eben der Arzt mal nicht in 15 Minuten vor Ort ist. Und das ist was, das mache ich, weil mir das persönlich wichtig ist,
dass Menschen, die sich gerne auf solche Situationen vorbereiten wollen, dass sie das machen können und dadurch Erfahrungen und verhindern können, dass sie hilflos sind und anderen Menschen helfen können, wenn sie das wollen. Und das ist was, das mache ich eben in einer Gruppe, da sieht das mit anderen Werten, über die ich jetzt gerade hier
gesprochen habe, nicht so aus, dass alle Leute da zustimmen, dass freie Software wichtig ist und dass es wichtig ist, dass Software für jeden Zweck verwendet werden soll, verwendet werden kann, dass es verstanden werden kann, verbreitet werden kann und verbessert werden kann. Das ist was, da gibt es auch unterschiedliche Ansichten in dem Verein. Und trotzdem ist es so, auch wenn andere Menschen
in dem Verein starke Überzeugungen von mir selbst nicht teilen, denke ich trotzdem, für mich ist es die beste Gruppe, um diesen anderen Punkt zu erreichen, dass mehr Menschen besser vorbereitet sind auf Outdoor-Situationen, in denen dann Unfälle passieren und wie sie die am besten meistern können.
Und deswegen mache ich das in der Gruppe. Und die anderen Punkte, die anderen, meine anderen Überzeugungen jetzt hier zu Software-Freiheit, das mache ich dann eben für die FSFE und in der freien Software-Bewegung. das ist hier irgendwie, sehen denn andere, seht ihr denn
sonst die Folie oder ist die bei euch auch weiß? Die ist bei uns auch weiß. Das ist jetzt doof. Okay, egal, ich stelle euch drei Kreise vor, die miteinander eine
Schnittmenge in der Mitte haben, das wäre das, was ihr hier sehen würdet und was wir uns eben immer wieder überlegen müssen, ist, wie viel Überschneidung wollen wir, um zusammen an einem Thema zu arbeiten? Nehmen wir nochmal die Fragen vom Anfang, die waren jetzt hier
in der Gruppe, wo ich jetzt hier in der Gruppe bin, die Runde war ja auch relativ kleine Stichprobe hier bei den Leuten, die hier bei BigBlueButton mit drin sind. Vielleicht wäre das in dem Stream auch nochmal anders gewesen. Müssen alle Leute die gleichen Antworten hier haben, um bei uns in der Bewegung mitmachen zu können? Müssen alle Leute, die bei der freien Software-Bewegung mitmachen,
wollen wir nur mit Leuten zusammenarbeiten, die die gleichen Ansichten zum Militär haben, die die gleichen Ansichten zum Impfen haben, die gleichen Ansichten zu Editoren oder was auch immer. Und dadurch werden wir halt auch einfach kleiner, wenn wir das fordern. Oder ist es nicht eben auch eine Möglichkeit, dass wir uns auf unsere Überzeugungen in unterschiedlichen Gruppen mitfokussieren?
Jetzt nochmal eine Klarstellung, das über was ich gerade gesprochen habe, das ist was, wie ich das sehe, wie das für die freie Software-Bewegung ist. Jetzt ist es natürlich so, dass die freie Software-Bewegung ist
anders als die unterschiedlichen Organisationen in dieser Bewegung. So gibt es eben Organisationen in dem Bereich, die freie Software mit voranbringen, die mehr Werte haben als rein dieses Verwenden, Verstehen, Verbreiten und Verbessern. Das kommt dann darauf an, von wem ist denn das gegründet worden? Zum Beispiel die Software.
Von wem ist das am Anfang geschrieben worden? Was für Leute hat die Person denn mit angezogen, mit den eigenen Werten, mit den eigenen Überzeugungen bei Organisationen? Also wer waren denn die Gründer? In welchen Ländern sind die aufgewachsen? Was für Gesetze haben die denn dort gehabt? Welche kulturellen Hintergründe hatten die dort?
Welche Erziehung sind die durchlaufen? Und was haben die dann zum Beispiel in eine Satzung geschrieben oder sich als Werte nochmal mit aufgeschrieben, in ihr in ihr Mission Statement oder wie auch immer das gemacht worden ist, ob das aufgeschrieben ist oder auch einfach dadurch,
wie das gelebt wird und ungeschrieben ist. Diese ganzen Organisationen haben neben den vier Werten oft noch andere Werte, die sie haben. Und das ist auch wichtig so, dass wir eben dort nochmal für uns definieren, mit wem wollen wir denn zusammenarbeiten, um das zu erreichen. Aber es ist etwas, was jetzt nicht direkt mit dem zu tun hat,
was denn die freie Software Bewegung als Ganzes, für was die mitsteht. Und in dem ganzen Prozess, also auch bei den Organisationen, ist es mit wichtig zu überlegen, auch wieder wie viel Übereinstimmung zu anderen Themen,
die jetzt nicht direkt mit dem Ziel, was wir in unserer Gruppe erreichen wollen, wie viele andere Themen dort müssen wir denn noch eine Überschneidung mit haben bei den Ansichten dazu. Also müssen wir ab sechs Personen eben schon wieder oder ab fünf Personen dann schon wieder uns aufteilen, weil jemand auf eine von den Fragen
eine andere Ansicht hat als wir. Ist das etwas, wo wir dann für uns die Entscheidung treffen? Das ist etwas, das kann ich mit mir nicht vereinbaren, dass ich mit solchen Menschen dann zusammenarbeite an der Umsetzung meines freien Software Projekts. Oder ist das etwas, das sagt, okay, es ist für mich okay.
Ich konzentriere mich hier auf diese eine Sache und das möchte ich möglichst schlagkräftig mit vielen anderen Leuten machen. Und meine anderen Themen, die versuche ich mit anderen Menschen zusammen in Gruppen wieder zu erreichen. Und es wird halt einfach so sein, dass wenn wir gemeinsam, wenn wir viele sind, die sich für eine bestimmte Sache einsetzen,
werden wir das besser erreichen. Wie werden wir uns in ganz viele kleine Gruppen aufteilen, die ganz viele unterschiedliche Dinge mit umsetzen wollen? Und gerade auch im Hinblick darauf, dass vor uns noch Jahrzehnte liegen, die wir vor uns haben, um Softwarefreiheit als ein Standard in der Welt umzusetzen, ist es gut, wenn viele Menschen
den Weg zusammen mit uns laufen. Komme ich jetzt auch schon zu dem Schluss, bevor wir dann in die Diskussion gehen. Die freie Softwarebewegung ist schon heute sehr vielfältig. Wir haben ganz viele Leute mit vielen, vielen verschiedenen Ansichten im politischen Bereich, im religiösen Bereich, im kulturellen
Bereich, unterschiedliche Auffassungen, Überzeugungen und alle arbeiten trotzdem dort zusammen. Die Frage ist oder der Punkt wird sein, dass wir in Zukunft auch noch mal viel, viel mehr Vielfalt haben werden,
weil noch mal viel, viel mehr Menschen dabei teilhaben werden, weil Software überall immer mehr Bereiche reingeht. Hardware, Computern, überall mit Rollenspiel, in denen das früher keine Rolle gespielt hat. Das heißt, immer mehr Menschen werden bei dieser Bewegung mit teilhaben, bei der freien Softwarebewegung. Gleichzeitig wird das von uns erfordern, dass wir noch mal mehr
Respekt auch mit aufwenden für Leute, die unterschiedliche Ansichten haben, wie wir, wenn wir das zusammen erreichen wollen. Und weiterhin wird es notwendig sein, dass wir bei all den Dingen um uns rum immer wieder uns darauf fokussieren, was wir als freie Softwarebewegung erreichen wollen, dass wir uns nicht ablenken lassen
und versuchen, alle Probleme der Welt auf einmal zu lösen, sondern uns darauf fokussieren, dass wir als Bewegung dieses Problem lösen wollen, dass wir Menschen erlauben wollen, dass sie die Software für jeden Zweck verwenden können, dass sie die Funktionsweise verstehen können, dass sie die Software weiter verbreiten können und weiter verbessern können.
Das ist das, worauf wir uns mitfokussieren sollten. So, vielen lieben Dank schon mal fürs Zuhören. Vielen lieben Dank auch an alle Unterstützer der FSFE für die Unterstützung unserer Arbeit. Und ich freue mich jetzt auf die Diskussion mit euch. Ich hoffe, dass einige von euch das schaffen, hier auch mit in dem Chat oder per Audio dann mit Fragen zu stellen.
Vielen lieben Dank. Ja, auch von unserer Seite schon mal vielen Dank an dich. Fragen können jetzt gerne im Chat gestellt werden. Wir haben noch einige Zuschauer im Stream, da auch die herzliche Einladung noch mal hier im Big Blue Button zu joinen
und Fragen im Chat zu stellen. Ansonsten mache ich hier schon mal auch ein Link rein. Ist ja jetzt dieses Jahr leider schade, dass wir die Konferenz
nicht hier vor Ort haben, weder in Bonn oder St. Augustin und und ihr auch euch wieder versorgen könnt mit Aufklebern und anderem Material. Ich habe hier mal einen Link rein gemacht. Da könnt ihr gerne auch kostenlos von uns Aufkleber, Flyer und andere Dinge bestellen, damit das mal wieder über ein Jahr rüberreicht.
Ich habe bisher noch keine Frage gesehen, aber es kommen gerade noch ein, zwei Leute dazu. Ich würde noch kurz ein bisschen Zeit geben, falls Sie Fragen stellen wollen.
Dann mache ich hier mal noch neben den Sachen, die ihr kostenlos bestellen können, könnt ihr bei uns auch noch T-Shirts und andere Sachen euch besorgen. Ist ja noch ein bisschen warm. Kann man noch ein bisschen Werbung für Softwarefreiheit machen?
Sieht tatsächlich so aus, als ob es keine Fragen gäbe. Okay, dann mache ich noch mal einen Link rein für alle, die die jetzt gesagt haben, hier, ich habe keine Fragen, finde ich super. Macht weiter mit der Arbeit für Freie Software.
Wir freuen uns über jede Unterstützung. Ich hier noch mal kurz der Spendling drin. Ansonsten von meiner Seite noch mal vielen, vielen lieben Dank für die Organisatoren von der Frostcon. Wie ihr das jetzt dieses Jahr unter den doch etwas schwierigeren Bedingungen alles umgesetzt habt und hier Hardware verschickt habt, damit das einigermaßen
anständiges Streaming stattfinden kann. Also da denke ich, habt ihr echt super Arbeit hier gemacht, das Ganze so kurzfristig alles auf die Beine zu stellen. Vielen Dank dafür, dass ihr das alles in eurer ehrenamtlichen Zeit macht. Dankeschön.