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Gruppendynamik, Datenschutz und FOSS

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Gruppendynamik, Datenschutz und FOSS
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Wie ein Virus unsere Welt auf den Kopf stellt und einer neuen Dynamik unterwirft
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49
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In diesem Talk aus der Praxis für die Praxis beleuchten wir drei Perspektiven der gesellschaftlichen und digitalen Veränderungen unter dem Coronavirus: Wie verändert sich das Leben für Arbeitnehmer, für die Wissenschaft und Forschung sowie in der schulischen Bildung. Wir wollen uns gemeinsam Zeit nehmen der Gruppendynamik nachzuspüren, die die Verwendung von FOSS in all diesen Bereichen deutlich zurückgeworfen hat und die Perspektiven und Möglichkeiten diskutieren, die sich aus dieser Situation ergeben. Durch die Entwicklung des Coronavirus wurde unsere Gesellschaft in eine Situation gezwungen, die es vorher so noch nicht gab. Dies hat starke Auswirkungen auf den Einsatz und die Verwendung von FOSS in gesellschaftlich relevanten Bereichen wir Arbeit, Bildung und Forschung. In diesem Talk beleuchten wir drei Perspektiven der gesellschaftlichen und digitalen Veränderungen unter dem Coronavirus: Wie verändert sich das Leben für Arbeitnehmer, für die Wissenschaft und in der schulischen Bildung. Wir wollen uns Zeit nehmen mit vielen Beispielen und Beiträgen aus verschiedenen Perspektiven, u.a. aus dem Bildungsbereich und der biomedizinischen Forschung der Gruppendynamik nachzuspüren, die die Verwendung von FOSS in all diesen Bereichen deutlich zurückgeworfen hat und die Perspektiven und Möglichkeiten diskutieren, die sich aus dieser Situation ergeben. Wir finden uns auf einmal in einer Situation wieder, für die wir noch wesentlich mehr gesellschaftlichen Konsens und noch wesentlich mehr technische Überlegungen und Konzepte gebraucht hätten. Interessanterweise hätten wir diese Entwicklungen aber auch schon lange kommen sehen können. FOSS wurde zwar in den letzten Monaten aus vielen Bereichen des täglichen Arbeitens verdrängt. Die aktuelle Situation ermöglicht aber auch endlich lange nötige Rekurse und wir wollen mit einem positiven Ausblick schließen.
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Point cloudComputer virusDynamic rangeSoftwareBeam (structure)Uniformer RaumPoint (geometry)Partition of a setAdobe PhotoshopDigital signalHausdorff spaceCategory of beingComputer virusMathematicsLösung <Mathematik>Direction (geometry)DigitizingSpoke-hub distribution paradigmSpeciesInformation privacySurfaceAsynchronous Transfer ModeGRADEArmPerspective (visual)Computer hardwareDistanceVirtual memoryState of matterComputer scienceNumberSage <Programm>Time zoneArray data structureComputer animation
Computer virusBeam (structure)Uniformer RaumSystems <München>Lösung <Mathematik>Office <Programm>CalculationSoftwareComputer programmingMicrosoftOpen sourceZoom lensAdobe PhotoshopVideo projectorStructural loadComputer hardwareKommunikationMoodleProduct (category theory)WhiteboardDigital signalMehrheitsentscheidungDecision theoryOrder (biology)Strich <Typographie>Data modelSource codeMoore's lawCADdyZahlServer (computing)Tor <Netzwerk>Instanz <Informatik>Computer animation
Computer virusMoodleLösung <Mathematik>EckeServer (computing)DatentechnikSoftwareMicrosoftMUDOffice <Programm>Beam (structure)Abruf <Informatik>EmailDirection (geometry)Mach's principleSystem administratorOnline chatTime zoneVacuumFlagData modelPlug-in (computing)Physical quantitySurfaceHausdorff spaceSoftware testingVideoconferencingOverclockingSystems <München>Computer animation
Computer virusSoftwareZoom lensMicrosoftGoogleComponent-based software engineeringVideoconferencingBusiness reportingSoftwareZoom lensOpen sourceMaximum (disambiguation)Online chatServer (computing)Group actionRow (database)FeedbackHausdorff spaceHand fanFeld <Mathematik>Instanz <Informatik>DecimalCladeDirection (geometry)BASTIAN <Programm>SupremumOffice <Programm>Computer animation
SoftwareVideoconferencingComputer hardwareControl engineeringSoftwareDirection (geometry)Wind waveSocial classGraphics tabletInformation securityInformationComputer scienceARDEN <Programmiersprache>Physical quantityGRADEMathematical structureSummierbarkeitOffice <Programm>BALL <Programm>Digital signalFilm editingDownloadOOXMLFile formatPerspective (visual)Zoom lensComputer animation
SoftwareServer (computing)CalculationPoint cloudLösung <Mathematik>Office <Programm>Direction (geometry)Open sourceSystems <München>Source codeSystem administratorBackupApple <Marke>SoftwareOnline chatMicrosoftUsabilityInformation securitySound effectAdobe PhotoshopZoom lensVALNegative numberTotal S.A.LINUXProduct (category theory)QuicksortWEBComputer animation
SoftwareVideoconferencingEckeDigitizingSingle sign-onDirection (geometry)EmailZoom lensComputer scienceBeam (structure)Grand Unified TheoryInternetdienstWeb serviceSupremumOpen sourceLengthSoftwarePropositional formulaChecklistDecision theorySingle-precision floating-point formatKAM <Programm>FlagSpring (hydrology)State of matterPhysical quantityOrder (biology)Haar measureComputing platformMonster groupHöheComputer animation
SoftwareOpen sourcePerspective (visual)Component-based software engineeringFeedbackApple KeynoteLEKTOR <Programmiersprache>Graphic designOpen sourceSign (mathematics)Operating systemSoftwareService (economics)Eigenvalues and eigenvectorsWordPAPFile formatIP addressAbschätzungPhysical quantityWindows RegistryVALVideoconferencingEmailCountingFactorizationWord processorMISSZahlAbbildung <Physik>DateneingabeCW-KomplexArmSimilarity (geometry)Computer animation
Online chatSage <Programm>MicrosoftLINUXOpen sourceOffice <Programm>MoodleGraphical user interfaceSoftwareComputer hardwareBusiness reportingSeries (mathematics)DatenformatWord processorWhiteboardSpreadsheetSound effectEmailOperating systemLattice (order)Grand Unified TheoryRoundingSystems <München>CW-KomplexCompact CassetteRow (database)Data modelInformation privacyAlgebraic closureBALL <Programm>Apple <Marke>Computer animation
Moment (mathematics)Physical lawOnline chatWINDOWS <Programm>Graphics tabletKippenComputer hardwareKommunikationMicrosoftLINUXEnergieSupremumCLAUSInstanz <Informatik>SoftwareOperating systemServer (computing)ZugriffObject-relational mappingZahlHungarian Academy of SciencesStylus (computing)FINANZ <Programm>Social classSatelliteBindung <Stochastik>Eigenvalues and eigenvectorsGroup actionComputer animation
Point cloudJSONXMLUML
Transcript: German(auto-generated)
Genau, also es war hallo alle zusammen, mein Name ist Karsten. Ich arbeite jetzt seit 5,5,3,6 Jahren als Vertretungslehrer an meiner jetzt achten Schule. Das waren vier Gymnasien, zwei Berufskollegs und jetzt meine zweite Gesamtschule, nicht in der Reihenfolge, also ein bisschen gemischter.
Und dadurch konnte ich da ziemlich viele verschiedene Erfahrungen sammeln. Und zwischendurch habe ich mal ein Jahr bei Jens und Fraunhofer gearbeitet und dadurch ist auch ein bisschen die Idee hier gekommen. Ich habe noch ein paar Infos bevor wir starten. Also wenn wir zwei
berichten, dann ist das natürlich, das liegt in der Sache der Natur, sehr subjektiv. Wir haben uns deswegen halt auch bemüht, ich habe es eingangs ja schon gesagt, noch ein paar andere Leute mit dazu zu hören, ein paar andere Statements und Stimmen zu hören. Und worauf ich jetzt schon hinweisen möchte, ist, wir wollen am Ende wirklich noch einen ausgegebenen Diskussions- und Aussprache teilhaben,
wo wir auch neugierig sind, was ihr so zu erzählen habt und wie eure Meinungen da vielleicht zu einigen Aspekten sind. Von daher, es wird kontrovers. Ja, also grundsätzlich durch die ganze Entwicklung mit dem Coronavirus, denke ich, ist unsere Gesellschaft in eine Situation gezwungen worden,
wie es so vorher nicht gab, zumindest in der digitalen Epoche. Auf der einen Seite natürlich die Gesundheitsgefahr, wir haben aber auch starke Unsicherheit bei allen Beteiligten. Was denn jetzt die richtige Entscheidung ist, da ist jetzt im Gesundheitsbereich natürlich ganz klar, aber auch in digitaler Hinsicht. Und gerade dadurch, dass viele einfach im Homeoffice vertreten haben, haben wir auch durch Abstands- und Maskenflüge das ganze,
quasi das Problem, das uns persönlich näher einfach fehlt, die vorher selbstverständlich war. Dem einen fehlt sie vielleicht mehr, dem anderen weniger, aber es gibt halt natürlich neben diesen ganzen Herausforderungen, da sind auch noch die ganz banalen technischen Herausforderungen und um die soll es heute primär gehen.
Natürlich können wir das andere nicht ganz ausblenden, weil das ja auch immer mitschwingt. Und dann möchte ich kurz mal die Roadmap quasi für heute Vormittag anzeigen. Also das wollen wir als erstes quasi mal besprechen, warum kommt es oder kam es überhaupt zu diesem Format hier.
Dann wollen wir ein bisschen darüber sprechen, wie die Gruppendynamik war, als das Virus kam. Und dann kommt ein längerer Teil mit Erfahrungsberichten, wo auch andere Leute ein Statement abgeben werden. Und dann wollen wir nochmal eine kurze Zusammenfassung mit Perspektiven und Möglichkeiten einfach zusammenfassen.
Und am Ende kommt dann die offene Diskussion, die denke ich auch in sehr breiten Rahmen einnehmen wird. Ja, warum das Ganze? Wir haben da jetzt ein paar Bereiche quasi rausgesucht. Bildung, Forschung, Entwicklung und die übrige Arbeitswelt.
Carsten, ich übergebe direkt an dich. Du kannst denke ich sehr viel besser auch erzählen, warum das im Bildungsbereich wichtig ist, über dieses Thema zu sprechen. Ja, also warum fast eine Bildung wichtig ist, habe ich mal so unter drei Punkten zusammengefasst. Man könnte es natürlich viel weiter ausweiten, uns nicht zu weit ausschweifen zu lassen. Also ein Teil ist natürlich, was bringen wir den SUS bei?
Was geben wir denn mit auf den Weg? Oder auch nicht nur Schüler, also genau, nicht mal vorweg. SUS sind Schülerinnen und Schüler, LUL Lehrerinnen und Lehrer und so weiter. Lehreabkürzungen kommen gleich noch ganz viele. Also was bringen wir den Schülerinnen und Schülern bei, den Studierenden und so weiter? Bildung trifft ja auch in der Uni natürlich zu. Was leben wir denn vor? Was geben wir mit auf den Weg? Das ist ein wichtiger Aspekt.
Dann ganz essentiell finde ich natürlich den Aspekt des Datenschutzes, der natürlich ganz wichtig in der Schule ist, weil Schülerdaten ganz sensible empfindliche Daten sind und die als junge Menschen natürlich noch sehr lange mit diesen Daten leben müssen, mit denen vielleicht in der Schule nicht so sorgsam umgegangen wird. Und ein dritter Punkt wäre quasi die Software, die wir in der Schule nutzen,
sollte ja auch für die Schüler zu Hause nutzbar sein. Das heißt, ich war in Schulen, wo zum Beispiel dann mit Photoshop gearbeitet wird und so weiter. Nicht jeder kann sich die ganze Profitärsoftware leisten. Und alles, was in der Schule benutzt wird, muss ja auch zu Hause nach bearbeitbar sein, nutzbar sein. Die müssen das selber testen können, sich einfach runterladen, problemlos.
Genau, das wäre so der dritte Punkt, den ich für ganz relevant halte. Dann gehe ich mal zurück an Jens Thema Forschung. Forschung ist ja ein sehr heterogenes Feld und ich komme aus der Naturwissenschaften, Informatik, Mathematik.
Deswegen habe ich hier auf der Folie geschrieben, die letzte Bastion. Das ist traditionell ein Feld, wo sehr viel Free and Open Source Software eingesetzt wird. Aber natürlich auch nicht nur. Die Frage ist aber, wie hat sich das verändert jetzt während der Corona-Krise? Ist es weniger geworden? Ist es mehr geworden? Wie ist es da zu sehen? Ein anderer Bereich, der wir uns halt auch sehr stark vertreten,
das ist die Entwicklung, Softwareentwicklung, Technologienentwicklung. Wie sieht es jetzt aus? Also auch da gibt es natürlich Bereiche, wo traditionell viel Free and Open Source Software verwendet wird. Die Frage ist, wie sieht es jetzt aus? Hat sich das verändert? Und natürlich die Frage nach der übrigen Arbeitswelt. Es gibt ja nicht nur, ich sage mal, die zwei Blasen hier,
sondern natürlich auch ganz viel breite Felder. Und deswegen bin ich auch froh, dass wir heute noch ein paar andere Menschen dabei haben, die ein bisschen erzählen können. Carsten, vielleicht möchtest du einfach mal anfangen und ein bisschen erzählen, was so deine Eindrücke waren.
Wie hat sich das in der Schule, in der weiterführenden Schule, verändert die Situation mit Free and Open Source Software vorwährend? Und wir sind ja eigentlich immer noch mittendrin in der Corona-Zeit. Genau. Dann fange ich mal an. Ich habe gestern dann noch mal lang überlegt, was ich sage. Eine Sache direkt mal vorab.
Also was ich klarstellen müsste, ist, dass ich keineswegs die Absicht habe, oder dass meine Motivation ist, über Lehrer zu lästern oder irgendwen im Schulsystem zu verurteilen. Gerade Lehrer sind Menschen, also die meisten, die ich kennengelernt habe, hochmotivierte Menschen, die sehr, sehr viel arbeiten, engagiert sind, oft deutlich mehr machen, als ihr Job ist,
sich bemühen, alle Anfall in Tätigkeiten zu erledigen. Das heißt, die Kritik geht eher in Richtung des Bildungssystems, des ganzen Apparats, als dass es an die Lehrer interessiert ist, auch wenn das jetzt manchmal vielleicht so klingen mag. Was heißt das? Teilnehmer, wenn du hier das Format fahren würdest, wahrscheinlich. Alle Lehrer, die gerade da zuhören und teilnehmen,
fühlen sich bitte nicht angegriffen. Das ist absolut nicht meine Absicht. Genau. Das Problem ist halt, dass in den vergangenen Jahren ganz viele Probleme entstanden sind. Und das ist eher das, wo ich jetzt ein bisschen über reden möchte. Das, worum es halt mehr gibt, ist, dass die geforderten Kompetenzen und Fähigkeiten, die an die Lehrer gerichtet werden,
in den meisten Fällen halt nicht von denen erbracht werden können. Das liegt aber nicht daran, dass die inkompetent sind. Ich hatte letztens in einem Artikel, wo es eher um Datenschutz und Pausenschüls an Schulen und sowas ging, das Wort unterkompetent gelesen. Das war vielleicht ein bisschen netter formuliert. Es gehört einfach nicht in den Kompetenzbereich von Lehrern, das die gelernt haben und leisten können sollen,
was ihnen aber abverlangt wird. Das heißt, durch die zunehmende Digitalisierung, so wenig an manchen Schulen vielleicht auch davon angekommen ist, werden immer höher Ansprüche gestellt, die in Firmen, das wissen vielleicht die meisten von euch besser als ich, von entsprechenden Fachpersonal übernommen werden, wo es dann natürlich die entsprechenden Admins gibt und so weiter.
Und die existieren weder bei den Städten, also bei den Trägern, noch bei den Schulen selber natürlich. So, wenn es um FOSS geht an Schulen, würde ich sagen, man kann das so zweimal in drei Bereiche teilen. Die erste Unterteilung wäre, dass man Software an Schulen in die Kategorien erteilen kann, was so die schulinterne Verwaltung betrifft.
Dann den Unterricht selber, das heißt, was man im Unterricht benutzt, was für den Unterricht selber benutzt wird. Und natürlich, was jetzt gerade besonders interessant geworden ist, den externen Teil, das Digitale für zu Hause, das Homeschooling. Das heißt, was dann eher so nach außen geht. Vieles vom ersten, also vom internen, wird vom Land vorgegeben.
Ich kann jetzt natürlich nur über NRW sprechen, weil ich nur in NRW gearbeitet habe. Ich denke, dass es in anderen Bundesländern sehr ähnlich abläuft. Und viele andere Dinge, die nicht vom Land vorgegeben sind oder für das Land direkt programmiert wurden, das sind dann tatsächlich proprietäre Lösungen. Also an vielen Schulen beispielsweise sind die Stundenplan-
Softwarelösungen proprietär. Von besonderem Interesse natürlich primär der 2. und 3. Punkt. Das heißt, das, was für den Unterricht interessant ist oder in der Schule benutzt wird. Und insbesondere aktuell, was für das Homeschooling benutzt wird. Und da kann man, ich nenne es mal die Problemzonen, in drei Bereiche teilen.
Das eine ist die Schulseite Träger. Das heißt, was muss die Schule selber organisieren, stellen usw. Wo liegen da die Entscheidungsgewalten? Dann, wie sieht das von der Lehrerseite aus? Das heißt, was müssen die Lehrer selber benutzen, sich drum kümmern, besorgen, haben? Wie müssen die ausgestattet sein usw.? Und der 3. Punkt ist eigentlich noch mit fast der Wichtigste. Wie sieht das eigentlich bei der Schülerseite aus?
Und das ist der Punkt, der oft komplett untergeht. So, dann gehe ich das so ein bisschen chronologisch durch. Die Situation vor Corona an den Schulen, wo ich war, war ziemlich unterschiedlich. Also von ganz wenig bis ganz viel. Ich versuche das mal ein bisschen, um eine Übersicht zu verschaffen, was Hardware und Software angeht.
Beispielsweise die zwei Berufskollegs, an denen ich war, sind technisch unglaublich gut ausgestattet. Ich weiß nicht, woran das genau liegt. Wahrscheinlich, weil die Firmen gebundener sind und viel mehr verschiedene Schulen intern verknüpfen, dass sie einfach viel mehr finanzielle Möglichkeiten haben. Das heißt, da ist dann jeder Raum mit Beamer und Rechner ausgestattet, digitalen Whiteboards usw.
Bei den anderen sechs Schulen, an denen ich war, sieht das komplett anders aus. Das heißt, da liegen teilweise 10 bis 20 Jahre gefühlt dazwischen von der technischen Entwicklung her. Das heißt, vorher ist es natürlich immer noch Kreidetafeln und Overboardprojektoren. Ab und zu gibt es mal ein, zwei digitale Whiteboards. An guten Schulen gibt es zwei Computerräume und ein paar Laptopwagen oder so was.
An schlechter ausgestatteten Schulen, na ja, ich habe an einer Schule unterrichtet, wo ich selber Schüler war. Da hat sich in 20 Jahren sehr, sehr wenig getan. Ich weiß nicht, in langer Zeit. Von der Softwareseite sieht es halt ganz ähnlich aus. Das heißt, hier ist ein großes Problem, dass die Entscheidungen vom Träger,
das heißt von der Stadt, bei städtischen Schulen bzw. von den entsprechenden anderen Trägern und von den Schulen selber getroffen werden. Und bei den Schulen selber ist das dann nicht die komplette Schulgemeinschaft, die dann wirklich die Entscheidung trifft, sondern meistens ganz, ganz wenige einzelne Personen. Das sind dann zwei, drei Personen pro Schule meistens. Da komme ich gleich nochmal zu.
Womit an jeder Schule natürlich komplett unterschiedliche Lösungen gewählt werden. Das heißt, ich war in acht Schulen und habe acht komplett verschiedene Systeme kennengelernt. Keine Schule hatte wirklich auch nur annennend dasselbe wie die andere Schule. Es gab dann Schnittbereiche.
Carsten, wir können dich nicht mehr hören.
Du ruckelst gerade sehr stark. Hört sich fast so aus, als ob sein Rechner abgeschmiert ist. Sein Rechner ist abgeschmiert, hat zu viel Last. Jens, macht das Sinn, wenn du gerade weitermachst kurz?
Ich frage mal ganz kurz, was los ist. Und dann würde ich... Alles klar. Ich habe ein Ohr auf euch. Ansonsten werden wir warten, bis Carsten quasi wiederkommt.
Kann ich ja ganz kurz einfach mal kompletten Themenwechsel machen und einfach mal ein bisschen auch erzählen, wie das bei uns war. Im Grunde genommen, im öffentlichen Dienst ist es ja so, dass mit Homeoffice und Telearbeit, wie es so schön heißt, ja auch immer ein organisatorisches Problem ist. Es gibt dann auch mal Betriebsvereinbarungen
zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber. Das ist schwierig. Aber das Thema ist interessanterweise schon seit vielen Jahren auch auf der Agenda. Das heißt, das ist ein Thema, das man auf jeden Fall schon lange hätte kommen hören oder kommen sehen müssen. Und deswegen finde ich das auch ganz spannend, weil wir halt da jetzt durch das Homeoffice,
durch das angeordnete Homeoffice im Grunde genommen, dann auch in eine Situation gekommen sind, die ja eigentlich so nicht hätte sein müssen. Grundsätzlich kann man bei uns die Arbeit halt auch in verschiedene Bereiche unterteilen. Also was die Entwicklung an und für sich anbelangt, also Technologienentwicklung, Softwareentwicklung, da ist der Free- und Open-Source-Stack
an Software, den wir vorher hatten, eigentlich weitestgehend erhalten geblieben. Also Sachen wie Jenkins, Icinga, Docker, Kubernetes, Kraster, das sind so Sachen, klar, die bleiben, die verändern sich jetzt nicht aufgrund der Krise. Aber spannend ist das Thema Kommunikation, also traditionell als Entwickler kommuniziert man dann über Matamost,
über Jitsi, wir haben Nextcloud entsprechend für Kommunikation. Und das ist sehr spannend, weil dieser Bereich wurde einfach komplett erst durch Fußabstimmung, sage ich jetzt mal, also durch Mehrheitsentscheid, durch Teams ersetzt. Wobei es aber auch eine ganze Zeit lang gar nicht klar war, wo wir uns jetzt zum Beispiel zum Daily Scrum treffen. Also die einen hingen plötzlich bei Teams und die anderen hatten
eine Jitsi-Konferenz geöffnet. Das waren teilweise echt skurriere Situationen und letztendlich wurde es quasi entschieden, dass wir dann einfach uns bei Teams zusammensetzen. Was Konferenzen mit externen anbelangt, ist das auch nochmal eine spannende Sache, weil da ist das Chaos länger geblieben.
Also da hat sich gesetzt, bei uns zumindest noch kein Favorit herauskristallisiert. Vielleicht viele benutzen Zoom, andere Jitsi. Da ist die Frage, wie kommt man da zu einer Mehrheitsentscheidung oder überhaupt zu einer Entscheidung. Also andere haben wahrscheinlich andere Erfahrungen gemacht, aber bei uns hat sich das bei der Kommunikation extern noch nicht herauskristallisiert. Ansonsten, was die Lehre an der
Uni anbelangt, ist es auch ganz spannend. Es gibt an der Uni Born verschiedene Systeme, unter anderem auch ein Big Blue Button Instance, aber meiner Erfahrung nach, das mag subjektiv sein, benutzen alle Zoom. Ansonsten werden halt Systeme benutzt, die quasi vorher schon existent waren, wie zum Beispiel
Ilyas, das in Bornheit eCampus heißt. Das heißt also, da hat sich gar nicht so schrecklich viel verändert. Carsten, bist du wieder da? Sorry, das war dann ein technisches Problem bei mir, das Headset hat genau jetzt versagt. Das hat mich ein Jahr ganz treu begleitet und jetzt hat es aufgegeben.
Ja, alles hat ein Ende, nicht wahr? Das ist schön, weil ich bin nämlich gerade auch am Ende angekommen, dann würde ich sagen, kannst du einfach da wieder uns abholen, wo du gerade eben aufgehört hast. Entschuldigung, wie das halt so ist. Okay, also ich hatte ja gesagt, dass die Softwarelösungen an allen Schulen ziemlich unterschiedlich ist, dass
jede Schule ein anderes System hatte. Beispielsweise habe ich mal in einer Stadt nördlich von Köln an einem Broskodik gearbeitet und diese Stadt baut im Prinzip fast komplett auf Microsoft. Das heißt, das BK war mit Office 365 ausgestattet, ein anderes BK, was da ist wohl auch. Die anderen Schulen der Stadt, da sind relativ viele, also die Stadt ist nicht ganz klein,
haben auch überwiegend Office 365-Säulenes bekommen oder was da auch ist, die werden dann von einem Unternehmen unterstützt oder haben die Software gekauft von einem Unternehmen, die auf Office 365 beziehungsweise auf Microsoft Produkte aufbaut. Das heißt, irgendwie ist quasi diese fast komplette
Stadt größtenteils basierend auf Microsoft. Im Unterricht sieht das dann fast genauso aus. Das heißt, da wird dann Office, da wird natürlich Microsoft Office dann benutzt. An dem Berufskolleg nochmal extremer war das dann auch, dass dann tatsächlich für die Grafikbearbeitung nur Photoshop eingesetzt wird und auf Nachfrage, warum das dann alles so ist, wurde dann
gesagt, weil man die ja dann für den Beruf vorbereitet und die sollen natürlich dann in der Schule schon die Software nutzen, die sie da auch im Beruf nutzen. Und Gespräche über Datenschutz werden da überhaupt nicht geführt. Das steht dann komplett außen vor. Das heißt, im Kollegium ist das aber auch nicht viel besser. Da bekommt man natürlich dann auch nur Punkt-Doc-X geschickt, was für Leute, die nicht
unbedingt von Microsoft affin sind, dann immer ein relativ großes Problem ist. Aber da gehört man ab zur absoluten Minderheit. Das zentrale Problem ist, dass an jeder Schule hat, wie eben gesagt, immer diese einen bis drei Lehrer sind. Das sind vereint sind sogar Menschen, die unglaublich viel Ahnung haben, die wirklich
kompetent sind, was dann aber eher ein Zufall ist. Das heißt, die kommen dann auch aus anderen Bereichen, sind irgendwie vorgebildet oder interessieren sich privat unglaublich viel für irgendwas, was dann mit Serverwartung, mit Aufsetzen von Moodle und so weiter, was das betrifft, oder kommen auch aus dem Bereich, das irgendwas programmiert haben, aus der Softwareentwicklung. Im Regelfall ist das aber eher so, dass das zumindest
die Kollegen sind, die etwas mehr wissen als die anderen halt. Das heißt, Einäuge unter den Blinden und sich damit dann quasi fast in Anführungsstrichen freiwillig melden, diese ganzen Aufgaben, die dann intern zu erledigen sind, zu übernehmen. Von den Personen, das heißt von diesen einen bis drei Personen pro Schule,
werden dann natürlich auch die ganzen Lösungen überlegt. Oder halt, man kann es auch oft nur gebastelt nennen. Ich war jetzt auch schon an vielen Schulen, wo dann weder was gekauft wird, noch etwas aus dem Open Source Bereich genommen wird, sondern tatsächlich selber irgendwas zusammengeschustert programmiert wird, um die interne Software, das heißt die Verwaltungssoftware, mit den restlichen Systemen zu verbinden.
Das ist manchmal sehr gut, das läuft auch oft relativ passend. Das Problem ist halt nur, diese Person darf da nicht in Rente gehen. Wenn diese Person in Rente geht, bricht das ganze System zusammen, weil kein anderer wirklich Durchblick hat, was diese eine Person dann über 10, 20 Jahre gebastelt hat. Naja, das ist ein bisschen die Vorgeschichte. Das, was ich jetzt von der Stadt nördlich von Köln erzählt habe, trifft im Prinzip
auch fast alle Schulen zu. Das heißt, die meisten Schulen bauen auf Microsoft, die meisten Kollegen nutzen das Office und so weiter. Dann kam das Homeschooling. Das wird vielleicht nochmal kommen. Und ich war zum Glück in der Zeit, als das mit dem Homeschooling angefangen hat, das heißt Anfang des Jahres, an einer Schule, die mit einem relativ
gut funktionierenden Moodle ausgestattet war, also eine von den zwei Schulen, die einen Moodle besaßen. Das war dann natürlich vorher so ein bisschen halt vergessen, verstaubt, irgendwo in der Ecke. Aber im Endeffekt existiert, das konnte ausgegraben werden und reanimiert. Dann hatte ich einen Kollegen, der das verwaltet hat.
Bin ich schon wieder weg? Du bist noch da, aber es tickert die ganze Zeit so ein bisschen. Okay, jetzt habe ich tatsächlich das Headset, das ich mitgeschickt bekommen habe, angeschlossen. Will ich denn? Mach einfach weiter, ist okay. Man kann nicht gut verstehen, ist tickert halten
oder kann man sich glaube ich erst mal dran gewöhnen. Okay, ja gut. Ich mache einfach mal ansonsten einfach in den Chat schreien oder dazwischen rufen. Dann habe ich einen Kollegen, der zum Glück offen war, zumindest für Empfehlungen. Und dem, nachdem dann Jitsi in einer
Lehrerkonferenz getestet wurde und man natürlich die Feststellung gemacht hat, die vermutlich sehr, sehr viele gemacht haben in den letzten Monaten, dass Jitsi offenbar oft Probleme hat mit größeren Gruppen und größer kann teilweise schon 20, 30 Leute heißen. Woran das genau liegt im Detail, kann ich nicht sagen. Das ist dann vielleicht auch eher der Part von manchen, die jetzt gerade hier dabei sind
und zuhören. Tatsächlich aber hat sich herausgestellt, Jitsi funktioniert nicht so richtig gut. Und ich hatte ihn darauf hingewiesen, dass es für Moodle natürlich auch dieses Big-Bubb-Button-Plugin gibt, was er dann netterweise auch direkt installiert hat. Das hat dann auch deutlich besser geklappt und darüber konnte dann auch Unterricht gemacht werden. Das heißt, ich war in dieser glücklichen Situation in einer Schule zu sein mit Open Source, Moodle und Big-Bubb-Button-Nutzung.
Wobei da natürlich dann das große Problem war, was auch eine lange Diskussion war und sich erstmal nicht geändert hat, dass die vorinstallierten Server, wenn man beim Moodle das Big-Bubb-Button-Plugin installiert, natürlich die Server von Blindside Networks sind, das heißt, vom Big-Bubb-Button-Anbieter. Und es ist natürlich nicht als Dauerlösung gedacht. Das heißt, eigentlich bräuchte die Schule bzw. die Stadt
dann eigene Server, weil das schon eine relativ große Serverliste ist, die da erfordert wird oder gefordert wird. Und da hatte ich dann eine sehr, sehr lange Diskussion mit Schulleitung und Stadt. Die haben mir dann das quasi übergeben von der Schule, dass ich mich darum kümmern darf, soll, wie auch immer. Das ist dann mit den Freiwilligen. Hat im Prinzip aber bis zum Sommerferien nichts gebracht. Oder hat sich nichts ergeben.
Dann wurden da dauerhaft die Test-Server genutzt. Viele Probleme, die jetzt während des Homeschoolings aufgetreten sind, haben sich im Prinzip aber, das ist auch jedem klar, schon deutlich vorher abgezeichnet. Das heißt, an den meisten Schulen existierte keine Lösung. Das heißt, die meisten hatten nicht diese glückliche Situation, die ich hatte, dass zumindest ein Mude da war. Das heißt, es war überhaupt nichts
vorhanden oder sehr, sehr wenig. Viele Lehrerinnen und Lehrer sind vollkommen mit jeglicher Technik, jenseits von Word, WhatsApp und beispielsweise schon dem Abrufen von Mails vollkommen überfordert. Das heißt, da muss man oft bei den grundlegendsten Sachen schon anfangen, werden und wurden aber auch kaum geschult.
Das heißt, gerade die etwas älteren Kollegen, die vielleicht nicht ganz so technikaffin groß geworden sind, waren natürlich vollkommen außen vor erstmal. Das heißt, wir waren dann quasi genötigt, für alle Kollegen Schulungsunterlagen zu erstellen, Material zu erstellen, Videos aufzunehmen und so weiter, um denen zumindest nahezulegen, wie man mit Moodle und dann auch mit Glowatten
unterrichten kann aus der Ferne. Und da kann man sich natürlich schon denken, wie sieht das denn aus, wenn man eine Schule hat, wo überhaupt nichts vorhanden ist, wo kein Moodle, gar nichts da ist. Und da kommen dann gleich in dem Teil, wo auch ein paar Gäste eingeladen sind, auch ein paar nette Zitate von Eltern, von Lehrern und so weiter, wie das an anderen Schulen dann aussieht. Ja, und wie ging das dann weiter?
Die Schulen brauchten irgendeine Lösung, die Lehrer haben im Prinzip keine Ahnung. Und jetzt kommt der Punkt, wo ich das eigentlich ganz spannend finde, wenn man auf so einer Konferenz wie jetzt der FOSS kommt, wo halt dann die Diskussion ist, proprietär oder FOSS, warum ist FOSS besser? An die Stelle kommt man
an den meisten, also an diesen Punkt kommt man in den meisten Schulen gar nicht. Das heißt, die Kluft zwischen dem, was die Lehrer mitbringen und dieser Stelle, wo man anfängt über die unterschiedlichen Lösungen zu diskutieren, ist so groß, dass man gar nicht an die, also an diese Stelle kommt, gar nicht die Möglichkeit hat, darüber zu diskutieren, dass FOSS eigentlich
die bessere Alternative wäre, weil alle nur froh sind, überhaupt irgendwas zu haben. Und leider sieht das auf der Datenschutzseite genauso aus. Das heißt, man kann im Prinzip den Datenschutzaspekt und die Datenschutzdiskussion auf die gleiche Stufe stellen wie FOSS oder nicht FOSS. Und das geht im Prinzip komplett unter. Das ging schon vor Corona unter und durch mit, jetzt nach
Corona noch viel mehr. Weil natürlich jetzt schneller Lösungen her müssen. So, dann, ja, wie ging's weiter? Plötzlich mussten überall diese Lösungen her. Und ja, es passiert das, was halt klar ist, was man auch ziemlich gut durch ein Zitat von einem Kollegen zusammenfassen kann. Ich hatte sehr viele Unterhaltungen, wie ihr euch denken könnt, an allen Schulen mit allen zuständigen Kollegen. Und
ein Kollege, mit dem hatte ich darüber gesprochen, warum ich Office 365 nicht besonders toll finde und warum Moodle etc. gute Lösungen wären oder vielleicht sogar Logineo dann eine bessere Alternative ist. Und sein Zitat war Komfort vor Datenschutz. Er war im Prinzip der erste, der das in diesen drei Wochen mal wirklich schön konkret ausgesprochen hat.
Also schön in Anführungsstrichen. Aber das ist das, was man im Prinzip als Überschrift für Software in Schulen nehmen kann oder allgemein alles, was mit Computertechnik in Schulen zu tun hat. Die Komfortlösung ist natürlich das, was irgendwie begehrter ist. Man möchte irgendwas haben, was einfach klappt, was schnell klappt, was unproblematisch
ist, was unkompliziert ist. Und das sieht nicht nur die Lehrerseite so, sondern oft auch die Städte. Ich hatte jetzt einmal die nette Gelegenheit, mit den Städten oder mit einer Stadt zu kommunizieren. Und mit denen darüber zu diskutieren, was jetzt eine Option wäre nach den Ferien, was man machen könnte. Und auch da wurde dann im Prinzip die Entscheidung nach Komfort vor Datenschutz getroffen.
Die Entscheidung für die Lösung, die Sie jetzt gewählt haben, ist vielleicht nicht ganz so schlimm wie Office 365. Aber es ist halt auch eine propertäre Kauflösung. Nur damit ist halt die Arbeit quasi abgeschoben. Ich habe mir bei diesen ganzen Diskussionen auch im Nachhinein mit Unterhaltung mit anderen ganz oft die Frage gestellt,
warum muss man überhaupt innerhalb der Schule diese ganze endlose Diskussion über Zoom, Teams, generell Microsoft und so weiter, das heißt über diese ganze Software führen, die eventuell nicht datenschutzkonform ist oder doch. Das heißt, ich habe mich oft gefragt, warum muss der Weg möglichst nah an dieser Grenze verlaufen? Warum muss ich versuchen, irgendwie eine Gradwanderung hinzukriegen, dass ich eine Software benutze, die vielleicht
noch gerade so in Ordnung sein könnte, wenn es eigentlich Möglichkeiten gibt, die ganz unproblematisch sind. Das heißt, man kann ja durch Moodle, Next, Bicbo, Button und so weiter problemlos eine Schule versorgen. Aber genau, das Zitat trifft es. Das heißt, da liegt die Antwort drin. Komfort vor Datenschutz. Und das eine Komfortproblem ist dann halt, dass
man natürlich jemanden bräuchte, der Ahnung hat. Das heißt, man bräuchte beim Träger und oder bei den Schulen jemanden, der das ganze System administriert. Das heißt, jemand, der Moodle installiert, das wartet, der die Daten einflegt, der sich um Bicbo Button kümmert und so weiter. Das kann kein Lehrer. Das kann auch nicht zwingend jemand bei der Stadt, weil da die Leute, die
sich um die Technik kümmern, meistens nicht in der Richtung ausgebildet sind. Das heißt, es sind keine Administratoren. Und das ist im Prinzip so eins der Kernprobleme, was die ganze Problematik betrifft. Das heißt, es fehlt definitiv das geeignete Personal an allen Stellen. So, genau damit sind wir bei der aktuellen
Situation. Nachdem man dann irgendwie sich über die Sommerferien gerettet hat, das Problem war klar, kommen schnell Lösungen her. Was machen alle Schulen? Sie kaufen sich oder die Städte dann halt diese fertigen Lösungen. Meine alte Schule hat das gemacht mit einem Produkt aus Süddeutschland. Viele nehmen dann die Microsoft Office 365 Lösung. Dann gibt es halt diesen Anbieter aus der Nähe von Aachen, der auch ein ähnliches System hat, was ich eben schon erwähnt
hat, was in der Stadt nördlich von Köln benutzt wird und so weiter. Das war jetzt so ein kleiner Einblick, wie sieht das überhaupt aus an den Schulen? Was wird da gewählt und was ist das Problem?
Was ich jetzt nicht angesprochen habe, sind diverse andere Probleme. Das heißt, es gibt natürlich noch unzählige andere Themen, über die man reden könnte, die aber nicht direkt mit Forst zu tun haben. Das heißt, nicht so 100%ig zur Forst kann passen. Das wären zum Beispiel das
die Technikausstattung da sein muss. Das heißt, viele Lehrer haben keine vernünftige Technik zu Hause. Die Schüler sind oft nicht ausgestattet. Das heißt, man muss natürlich gucken, dass die Geräte vorhanden sind und so weiter. Man kann keine Schüler gleichwertig bewerten, wenn nicht alle die gleichen Möglichkeiten haben
und so weiter. Den Rest kann man vielleicht auch in den Fragenteilen am Ende stellen, wenn da noch irgendwie was offen ist. Das heißt, ein Hauptproblem wäre auf jeden Fall auch, dass die Lehrer vor Corona nie ein LMS gesehen haben, nie an Videokonferenzen teilgenommen, nicht mal teilweise wussten, wie man aus Bildern und Textdateien irgendwie eine PDF-Datei
zusammenschnürt und so weiter. Da kommt dann auch gleich noch ein nettes Zitat zu. Personal ist ein Hauptproblem. Das wäre so eins der Fazit. Also geeignetes, administratives Personal, die Ausstattung an den Schulen, Schulungen für alle Beteiligten. Damit das jetzt alles nicht so vollkommen negativ
klingt, noch ein positiver Punkt zum Schluss von mir. Eine Sache, die ich jetzt in den letzten Monaten oder im letzten Dreivierteljahr festgestellt habe, ist, dass es unglaublich viele Menschen gibt, die halt auch diese Probleme erkannt haben und sich in diversen Gruppierungen, Vereinen und so weiter ehrenamtlich mit sehr viel Zeit und Arbeit darum kümmern, ganz viel investieren und versuchen, diese Lücken zu schließen.
Da gibt es zum Beispiel dann den Verein Cyber for Education. Da kommt dann hoffentlich vielleicht gleich der Micha im freien Teil mit dazu und erzählt was. Ich sehe gerade in der Liste, er ist dabei. Der kann was über den Verein erzählen, die da sehr aktiv sind und auch versuchen, Schulen zu versorgen. Dann ist morgen ein Talk von Dominik von Schulfrei, da habe ich mir letztes Jahr angeguckt.
Der war auch ganz interessant. Das ist quasi, ich nenne es mal, ein Bonner Gegenstück oder so was, ein Bonner Partner, die auch sehr, sehr viel in der Richtung arbeiten. Aber was ich halt immer sehr traurig finde, ist halt, dass das überhaupt notwendig ist. Diese Initiativen sollten eigentlich nicht benötigt werden.
Damit das nicht zu sehr ausschafft, höre ich an der Stelle mal auf und gehe mal zurück an Jens. Das Spannende an der ganzen Sache ist ja, dass man, dass das Format eigentlich viel zu kurz ist, um alle Erfahrungsberichte nochmal zusammenzufassen. Deswegen kann man auch gespannt sein auf den Teil mit den Erfahrungsberichten jetzt gleich und vor allem sind wir
auch gespannt auf das, was ihr als Teilnehmer hier vielleicht noch dazu zu berichten hat. Ich würde an der Stelle gerne einmal kurz die vielleicht allgemeinen Punkte zusammenfassen, was denn da jetzt genau passierte, als die Krise ausbrach. Also die erste Beobachtung ist sicherlich, dass
ganz viel Infrastruktur einfach wild aus dem Boden gestampft wurde oder eingekauft wurde oder plötzlich benutzt wurde. Dann natürlich ganz interessante Aspekt, dass Hersteller Software verschenken und natürlich auch im Vertrauen geworben haben. Google, Microsoft, WebEx zum Beispiel haben sich da ja als
wie soll man sagen, als große Geber in der Krise stilisiert. Die andere Beobachtung klingt jetzt ein bisschen platt, aber alle nutzen plötzlich Zoom und Teams. Das hat sich zum Beispiel auch bei den Software-Tipps aus dem Heiseverlag, die ja normalerweise nicht sehr einseitig sind.
Und natürlich die endlose Suche nach der funktionierenden, nach der perfekten Software für Videokonferenz, für kollaboratives Arbeiten, für was auch immer für Aufgaben. Und damit verbunden natürlich immer diese Aussage Software X funktioniert gar nicht gut. Bei mir funktioniert das überhaupt nicht und meistens dann halt auch ohne den Hinweis, ja, welche Server
Instance verbindest du denn? Was ist denn genau das Problem? Aber dann halt meistens diese Aussage Software X funktioniert nicht gut, sei es Jitsi, sei es Nextcloud, sei es welche Software auch immer. Und wir wollen jetzt mal übergehen in den Bereich mit den Erfahrungsberichten aus anderen Bereichen. Ihr habt zwei
Berichte aus dem Bereich Wissenschaft, Forschung, Entwicklung und aus dem Bereich der Schulen, Lehrerbericht quasi gehört. Natürlich die Welt ist noch viel größer und wir haben jetzt einfach mal ein paar Leute eingeladen, auch ein bisschen zu erzählen, was sie so erlebt haben. Und Kasten, vielleicht, wenn du jetzt gleich anfängst mit
den ersten Zitaten, mit den ersten Rückmeldungen, ich würde ganz kurz, bevor du loslegst, quasi nochmal die Leitfragen vorstellen. Das sind so die vier Fragen, die uns besonders interessiert haben. Die erste Frage, was wird denn nun wirklich an Software verwendet, weil das war ja auch eine Zeitlang einfach bei vielen Sachen, auch heute noch gar nicht klar,
worauf es sich jetzt eigentlich eingependelt hat, ob das jetzt wirklich Teams ist, ob es Jetsy ist, ob es Zoom ist. Und dann die Frage natürlich, welche Akzeptanz findet die Software, wie performant läuft sie, ist das jetzt technisch ausgeklügelt, meckern die Leute oder funktioniert das als perfekten Reibungslos? Dann auch die Frage nach den Datenschutz und Sicherheitsbedenken.
Wie sieht das Ganze formal juristisch aus und gibt es überhaupt Datenschutz und Sicherheitsbedenken? Ich bin da gespannt auf die Rückmeldung und natürlich auch die Frage, wie viel Open Source Software wird verwendet und da ist die Frage, wie viel wird noch verwendet? Also sprich, ist sie abgelöst worden, wie viel wird wieder verwendet? Ist vielleicht irgendwas,
was früher verwendet wurde, wieder in die Verwendung gekommen, oder was ist vielleicht auch an neuer Software dazu gekommen? Also das sind die vier Fragen, Carsten. Ich würde dann jetzt an der Stelle direkt mal an dich übergeben. Okay, ich hatte gerade im Chat etwas geschrieben von Grundschulen. Ich hatte halt mal so ein bisschen breit gefächert, rumgefragt nach Erfahrungen im Homeschooling.
Ich hatte das im Mai gemacht und dann jetzt in den Sommerferien nochmal, was sich was verändert hat. Und ich hatte von drei Elternteilen von Grundschulkindern im Prinzip fast die gleichen Feedbacks bekommen. Bei dem einen IT-Fehlanzeige nach den Ferien gab es eine Mail, also nach den Weihnachtsferien gab es eine Mail, ne Osterferien müssen es ja gewesen sein, dass wir einmal wöchentlich auf dem Schulhof
bereits kopiertes Material abholen können. Eine andere Grundschule, Online-Fehlanzeige, alles über Blätter, eine Klassenlehrerin ist top und bemüht sich sehr, von den anderen hört man gar nichts. Denn es den äußerst mageren wöchentlichen Papierstapel gibt, ist das schon das Maximum. Jetzt gibt es dann einmal drei Stunden, als dann wieder Präsenz angefangen hat, einmal drei Stunden
Unterricht, wo dann die Blätter bearbeitet werden. Und ein dritter Elternteil, das fand ich auch ganz lustig, hab auf Empfehlung der Klassenlehrerin Bücher gekauft und noch ein paar zusätzliche dazugeholt und unterrichte damit zu Hause selber. Das läuft super. Das ist ungefähr der Status an den Grundschulen, das heißt die Grundschulen waren meistens noch viel schlimmer dran als die weiterführenden Schulen.
Da gab es in den meisten Fällen fast gar keine Basis, zumindest von denen, wo ich jetzt irgendwie ein Feedback bekommen hab. Geh ich schon weiter, jetzt müsste der Basti live dazugeschaltet werden. Genau, also der Basti arbeitet seit vielen Jahren bei der Aktion Deutschland hilft, in der Abteilung Marco Online. Und ich glaube, seine Erfahrungen sind
repräsentativ für viele Erfahrungen in solchen Einrichtungen. Bastian, kannst du sprechen oder? Ja, hörst du mich? Ja, perfekt, super. Hi, grüß dich, grüß dich auch Carsten. Ja, schön, dass du mich gefragt habt. Du hast ganz recht,
wahrscheinlich bin ich so traditionell so ein bisschen so der typische Verlauf, wie es so mit Software aussieht aufgrund von Corona. Du hast schon ganz richtig gesagt, ich arbeite bei einer Hilfsorganisation, da kommt eine weitere Komponente noch mit dazu. Und zwar ist es so, dass wir als Bündnis von Hilfsorganisationen, ich gehe jetzt nicht zu sehr ins Detail, aber wir sammeln im Endeffekt für Notleine von Katastrophen.
Und Corona ist ja nichts anderes, als eine sehr lang laufende Katastrophe. Haben wir zu dem Zeitpunkt, als Corona ausgebrochen ist, zwei sozusagen Doppelbelastungen gehabt. Die eine Frage war, wie kriegen wir schnellstmöglich hin, Spenden so zu sammeln, dass entsprechende notleidende Menschen auch Geld bekommen. Das ist das eine. Und gleichzeitig
mussten wir auf der Arbeitsperspektive, worum wir uns ja hier so ein bisschen unterhalten, die Frage ist, wie arbeiten wir jetzt eigentlich, wenn wir eigentlich gar nicht vor Ort arbeiten können zum Beispiel. Bei uns ist es so gewesen, wir haben bevor wir in den Lockdown teil gekommen sind,
wegen Corona, gab es bei uns sozusagen schon einen Tag Homeoffice, der sozusagen sich so über sehr lange Zeit durchgesetzt werden musste. Es hat sehr lange gedauert. Und als dann Corona kam, ich musste dazu einschränken, dazu sagen, ich war aufgrund vom Urlaub, den ich dann halt abbrechen musste, irgendwann erst
so zwei, drei Wochen später, als viele der initialen Dinge passiert sind erst später mit drin. Aber ich habe ein bisschen vorher abgefragt, damit ich kann ich so ein bisschen Erfahrungsberichte live vor Ort geben, wie das war, als Corona direkt ausgebrochen ist und man die Arbeitssituation hatte. Womit arbeiten wir eigentlich? Und die Frage ist, welche Software haben wir bis jetzt verwendet? Oder
was wird noch verwendet? Und ich habe mir drei rausgesucht, die wahrscheinlich klassisch dafür sind. Die sind aber auch unterschiedlich bei uns angefangen. Wir haben Slack bei uns eingeführt, vor ungefähr anderthalb Jahren. Das heißt, das war ein Tool, was im Endeffekt schon da war, um miteinander zu kommunizieren.
Dazu kann ich aber gleich nochmal was dazu sagen. Das Tool, was dazu kommt, wurde jetzt hier schon öfters mal erwähnt, das war nämlich Zoom. Auch hier klassisch, wir hatten die Situation, intern wurde viel über Slack und Mails gelöst. Aber wie spricht man extern
mit Leuten? Und der Entscheidungsprozess dahinter war das, was schon krass im Endeffekt auf einen guten Satz zusammengebracht hat. Komfort schlägt alles andere so ein bisschen. Oder in dem Fall bei uns auch ein bisschen der Pragmatismus. Weil es musste in dem Fall schnell, schnell, schnell gehen. Um das so ein bisschen zu erklären,
wenn man nicht bei einer Katastrophe, wenn es initial anfängt, wie bei der Corona-Pandemie, ich kann euch jetzt auch ein Beispiel geben aus der jüngeren Zeit, wer es mitbekommen hat, die Explosion in den ersten Tagen. Auch da ist es so, dass in den ersten Tagen die Medienberichte immer sehr hoch gehen. Und man muss halt schnell dabei sein. Ich arbeite ja im Marketing, um zu gucken, dass man den Leuten darauf hinweist,
ja, wir sammeln für Notleide vor Ort. Das ist jetzt bei Corona ein bisschen verlängert, aber es ist nicht anders. Und deswegen musste es sehr schnell gehen, damit wir auch sagen können, wir können weiterarbeiten, um das auch weiter zu gewährleisten. Und um weiterhin mit Leuten innerhalb unseres Lebens zu kommen, wurde sie schnell auf Zoom geeinigt.
Das ist die zweite. Und die letzte ist Next Cloud. Auch da ist es so, das hat wieder weniger Corona bedingt was zu tun. Da haben wir jetzt auch eine Fosse, wie ich so gelernt habe. Ich musste zugeben, ich kannte den Begriff fürs vor kurzem auch gar nicht so diese Abkürzung. Da ist es auch so, dass es einfach aus einer Notwendigkeit abgelöst werden musste, weil unser altes System nicht mehr funktioniert hat.
Das sind sozusagen die drei Software, die ich so ein bisschen vorstellen kann. Es gilt aber auch bei Slack und Zoom, das bei Slack ja hat hier erzählt, dass wir das vor anderthalb Jahren schon eingeführt haben, dass so das praktische Reinkommen, was Carsten schon so ein bisschen mit erwähnt hat, dass es noch viele Unterweisungen bedarf. Das hat man bei der Einführung der Software
vielleicht ein bisschen links liegen lassen, während man bei Zoom einfach gesagt hat, wir brauchen jetzt eine Software, also nehmen wir jetzt irgendwas und dann nimmt man natürlich den, der am lautesten brüllt. Und man kann ja sagen, dass Zoom sich jetzt nicht gerade die Organisation dahinter oder die Firma leise verhalten hat während der Corona-Zeit und dann hat man sich dafür
schnell entschieden. Das heißt, man hatte auch gar keine Zeit dafür, sich andere Strukturen anzugucken. Dadurch, dass wir Nextcloud hatten und ich das auch erst vor ein paar Monaten kennengelernt habe, wäre ja zum Beispiel auch Gespräche darüber möglich. Ich habe die Funktion noch nie getestet, aber ich wusste, dass das existiert. Trotzdem hat man sich zusammen relativ schnell für Zoom mitentschieden.
Einfach weil man gesagt hat, es benutzen die meisten. So das Killer-Argument, weil die meisten es benutzen, wird es ja wohl auch gut sein und dann wird es auch funktionieren. Da ist dann auch direkt die Frage, welche Daten und Sicherheitsbedenken gibt es? Zusammengefasst in der Schnelligkeit keine. Das hat Carsten ja vorhin schon mal so ein bisschen erwähnt. Jetzt im Nachhinein macht
man sich schon Gedanken drüber. Ja, ist das datenschutztechnisch denn überhaupt so gut drin? Was bedeutet das für uns? Genau. Und um noch so ein bisschen Hintergrund mitzugeben, damit ihr so einen Einblick bekommt, wie das bei uns gelaufen ist, ist es so gewesen, dass als Corona ausgebrochen ist,
es interessanterweise trotzdem nicht so trublig war, weil die Notwendigkeit der Situation schnell weiterarbeiten zu können, um in dem Fall Spenden für die Notleidenden zu sammeln, bedeutet, wir müssten schnell Homeoffice, das hatte ich am Anfang erwähnt, mit einführen. Das gibt es jetzt regulär eigentlich immer. Bis vor kurzem wurde jetzt sozusagen ausgesagt, dass vielleicht wenn jetzt eine zweite
Weile kommen sollte, dass es dann wieder natürlich Homeoffice die ganze Zeit gibt. Wenn Corona hätte vorbei sein können, was schön gewesen wäre, wären wir bei zwei Homeoffice-Tagen so gelandet. Aber das ist dann innerhalb von wenigen Wochen passiert, während dieses Homeoffice, was wir vor sozusagen mit einem Tag hatten, sehr lange gebraucht hat, bevor es dazu gekommen ist. Es gab halt so die
typischen Bedenken. So, bevor ich ins Schwafeln gerate, kann ich noch zum Schluss sagen, dass letztlich das, was ich an freier Software benutzen halt Nextcloud ist. Wenn ihr Typo auch darunter zählt, aber das fällt jetzt für mich hier nicht so mit rein, ist natürlich auch so ein bisschen mit dabei. Das sind so die Dinge, die wir so benutzt
haben und die wir auch so erlebt haben. Also das ist wirklich ein, es ist gar kein großartiges Nachdenken über Datenschutz, sowas in die Richtung gewesen, sondern pragmatisch, wie schnell können wir irgendetwas umsetzen. Und ich sag mal so, wenn ich die Notsituation da wäre, würde ich mir schon wünschen, dass man dann vielleicht doch sich ein bisschen mehr Gedanken macht und auch
überlegt, welche Alternativen gibt es in diesem freien Softwarebereich, die helfen könnten. So würde ich das zusammenfassen. Jens, wenn du noch Fragen hast, die ich vielleicht nicht beantwortet habe, dann gerne. Aber das ist so ein bisschen der Erfahrungsbericht. Ich hoffe, ich bin jetzt nicht so sehr gesprungen. Ja, was ich so ein bisschen erzählen kann, wie das bei uns gewesen ist. Danke schön, Bas, wir kommen
gleich nochmal auf dich auch zurück. Danke für diese Einblicke. Ihr seid ja nochmal doppelt quasi betroffen gewesen und trotzdem, glaube ich, sind viele deiner Erfahrungen auch symptomatisch, klingt so negativ, aber auch repräsentativ für vieles, was wir erleben konnten. Bevor wir gleich
mit dem Andri weiter machen, Christian, würde ich, Carsten, würde ich dich bitten, dass du einfach mal mit Christian vielleicht sprechen kannst. Jetzt wäre die Frage, das hatte ich gerade versucht zu klären, ist, ob mein Christian da ist. Der käme nämlich live, wenn er vorhanden wäre.
Also ich sehe keinen Christian in der Liste. Habt ihr den Guest Chris angeschrieben, ob er mein Chris ist? Also, Chris, wenn du der Chris bist, der jetzt reden sollte, bitte melde dich. Ansonsten kannst du ja schon mal einfach anfangen und wenn er sich
jetzt noch meldet, dann erzähle ich einfach so. Ich hatte gestern Abend eben noch telefoniert und das war dann relativ spontan, aber dann live mit dazu kommt, ob ich ihn nur zitieren soll. Also der sagte, Chris arbeitet bei einem relativ großen IT-Unternehmen hier aus Deutschland. Die glaube ich auch sitzen anderswo in Europa, England und so haben, aber ganz genau weiß ich das gar nicht.
Den hatte ich auch gefragt, der ist Vater von drei Kindern, davon gehen zwei zur Schule, die wohnen in Rheinland-Pfalz und sind Waldorf Schüler. Das fand ich interessant, weil Waldorf immer so ein eigenes Ding ist und war immer neugierig, wie die das geregelt haben. Und er hatte mir dann damals bei der ersten Frage nach der Regelung im Homeschooling geschrieben, Homeschooling ist ein Witz. Die Lehrer sind IT-Seite komplett
überfordert, Eltern aber genauso. Hardware-Sites der Schulbetriebe mangelhaft, bei den Eltern solala, digitales Zeitalter, ach nee, die sollten bei alle draußen spielen gehen. Ich lese es einfach vor, wie es hier steht, am Arsch, beispielgefällig. Drei Seiten werden aus einem Buch eingescannt, damit die Kids es lesen sollen. Natürlich stellt man die Scanauflösung am besten auf 600 DPI,
wofür auch immer. So wird jede Seite im Schnitt 50 Megabit groß verkleinert, die jagt man dann so in den Äther. Wir haben eine 100 Megabyte Leitung, also kein Thema. Andere Haushalte mit einer 6er Leitung oder weniger, die kommen somit wieder ins erste Endzeitalter. Weil es so lustig ist, sind auch viele
Eltern IT-Seite komplett unbedarft, gerade vermutlich an Waldorfschulen. Was macht man also? Nach einer Stunde Download, mit dem einen Bild im Download, klar, man klickt auf Drucken und wartet und wartet und spammt den Mailverteiler den ganzen Tag voll. Das ist eventuell zu groß für einen alten
kleinen Catch von dem Drucker. Oder so was ein könnte. Man hat ja nur diesen 79 Euro alten Kennen da stehen. Auf die Idee kommt keiner und weiß keiner was. Dann ohne Scheiß, also Zitat er, ich habe schon allen Angeboten, dass ich denen ein System aufsetzen kann,
die Teile bei mir zusammenlaufen, ich die in einheitliche Formate bringe und so weiter. Warum mit PDF arbeiten, wenn man ODT oder DocX versenden kann und so weiter? Dann kam die Frage, aber warum denn, Herr X-Punkt? Es funktioniert doch. Sein Sohn 9. Klasse wird vom Physiklehrer zweimal die Woche
im Zoom-Meeting beschult. Das läuft top. Da gibt es auch permanent Aufgaben, ansonsten nur Blätter, Blätter, Blätter. Anmerkung, das war die einzige Videokonferenz, die an dieser Schule wohl für diesen Schüler in der 9. Klasse stattgefunden hat. Die werden vorwiegend über den
Rheinland-Pfalz-Schulserver der Waldorfschulen online gestellt. Das heißt, es gibt wohl in Rheinland-Pfalz diesen Rheinland-Pfalz-Waldorfschulserver, über den alles dann läuft, der natürlich dann regelmäßig in die Knie geht, hat er geschrieben, bei dieser totalen Überlastung mit diesen riesigen Bilddateien und so weiter. Das war so im Prinzip sein
Statement im Mai, wie es gerade läuft in Rheinland-Pfalz-Waldorfschulen. Gestern hat er dann nochmal geschrieben und auch gesagt, es hat sich im Prinzip nichts verändert, nichts gebessert. Und er meinte auch, wenn er in seinem Betrieb, also in seinem IT-Unternehmen auch nach Anderen zu arbeiten würde, hätten wir ihn schon längst hochkant rausgeschmissen, was natürlich auch vollkommen rechtfertigt wäre.
Das wäre so Statement Rheinland-Pfalz-Waldorf. Das ist eine ganz spannende Sache irgendwie. Entweder es bewegt sich überhaupt nicht, oder es bewegt sich sehr viel, so dass man fast gar nicht hinterherkommt, oder? Hast du? Und dann oft in die falsche Richtung. Es kommt immer auf den, liegt im Auge des Betrachters, nicht wahr?
Perspektivenwechsel ist gerade so Thema, ne? Ja. Und da freue ich mich jetzt auf eine ganz andere Perspektive. Ich freue mich jetzt, den Andre auch vorstellen zu können, der seit anderthalb Jahren Informationssicherheitsberater, war vorher Informationssicherheitsbeauftragter bei der Late-Hunger-Hilfe und davor lange Jahre tätig
als Systemadministrat worden. Er ist ein open source Software- und Linux-Verfechter, aber auch Realist. Seine Themen sind so IoT, Gebauert-Sicherheitstechnik, BSI, IT-Grundschutz und ISO 27000. Andre, schön, dass du da bist, und ich freue mich, dass du uns jetzt auch ein bisschen an deinen
Erfahrungen teilhaben lassen möchtest. Ja, schön, dass ich hier mal beteiligen kann. Ich fand's halt interessant, als Anfang des Jahres diese Meldung kam, ja, alle ins Homeoffice, bei mir in der Firma, vor allen Dingen vor einem Hintergrund.
Ich hab vor einem Jahr bei der Firma angefangen, da hieß es auf meine Frage beim Vorstellungsgespräch, wie sieht's eigentlich mit Homeoffice aus? Da kam dann die Antwort, ja, in Ausnahmefällen geht das, weil wir arbeiten ja in einem Sicherheitsbereich, also wir sind Sicherheitsberater, wir arbeiten viel mit Banken, öffentlichen Stellen auf, wir haben
viel mit Geheimschutz und so weiter zu tun. Da geht das nicht, da ist das zu kompliziert wegen der Sicherheit und so. Ja, dann kam Corona und wir hatten glücklicherweise kurz vorher, muss ich sagen, ein bisschen was leider auf Office 365 gesetzt und Teams eingeführt, sodass das dann auch irgendwie möglich war und plötzlich ging das einfach.
Jetzt hatte ich halt dieses Jahr vor drei Wochen mein letztes Mitarbeitergespräch, dann sagte mein Chef dann, ey, alles geht, wir machen das so, die Leute können selbst entscheiden, Homeoffice, so viel wie sie wollen. Also ein totaler Paradigmenwechsel hat da stattgefunden, was ich durchaus
interessant fand. Paradigmenwechsel hat aber auch tatsächlich stattgefunden an der Stelle bei der Frage nach, was wird dann Software verwendet? Man hat sich überhaupt keine Gedanken drüber gemacht, man hat wirklich das genommen, was gerade da war. Was gerade da war, ist in der Regel das, was gerade kreuzenquere durch die Medien getrieben wird,
was laut auftaucht, egal ob positiv oder negativ. Und das war, wie schon immer, nicht der Open-Source-Bereich, sondern tatsächlich dieser ganze Close-Source-Kram. Vorneweg, Zoom, wenn auch negativ, ging durch die Medien alles schlecht. Das Problem
war auf der einen Seite Datenschutz und auf der anderen Seite, was ich tatsächlich noch viel schlimmer fand, Informationssicherheit, weil man da ganz munter über den Kleinen an die Rechner voll Kontrolle bekommen konnte. Und das hat irgendwie jeder ignoriert. Insofern
interessant, wenn dann da hinter Unternehmen stehen, die seit neun Jahren unterwegs sind auf dem Markt und seit neun Jahren sich kein bisschen für die Technik interessiert haben und dann innerhalb von einem Monat mit irgendwelchen angeblichen Lösungen kommen, finde ich etwas merkwürdig. Interessant an der Stelle war, wie da mit der Akzeptanz umgegangen
wurde. Open-Source-Lösungen waren teilweise gar nicht erstmal ausprobiert. Und das ist das, was ich festgestellt habe. Wir haben bei uns tatsächlich direkt das Thema Teams angegangen. Ja, wir haben es ja gekauft, wir haben es ja im Haus, also sind wir mit Teams unterwegs. Funktioniert auch, muss ich sagen, sehr gut, aber auch nicht schlechter als
ich hab jetzt einen Kirchenbereich, bin ich privat auch unterwegs und die setzen auf die Kirche, wo ich unterwegs bin, setzt auf Big Bull Button. Und ich muss sagen, das funktioniert da eigentlich nicht schlechter als ein Teams funktioniert, nicht schlechter als ein WebEx funktioniert, weil die Technikprobleme gibt es da auch. Irgendwo hatte jemand im Chat auch angemerkt, ja,
wenn es halt in einem Closed-Source-Bereich ist, wird halt gesagt, ja, die sind überlastet und bei Open-Source die Software ist Mist. Genau das habe ich an der Stelle auch festgestellt. Hängt aber auch manchmal so ein bisschen damit zusammen, dass es einige Lösungen im Open-Source-Bereich gibt,
die auf dem Markt sind, wo sich über die Usability tatsächlich nur aus bestimmten Blickrichtungen Gedanken gemacht wurden. Eben wurde das Thema Photoshop angemeldet. Ich selber bin begeisterter Hobby-Fotograf und ich verwende tatsächlich, muss ich zu meiner Schande gestehen, an der Stelle Lightroom,
weil ich bisher noch nichts gefunden hab, was auch nur annähernd den Funktionsumfang oder die Usability abbildet. Das ist halt leider an der Stelle bei vielen Open-Source-Produkten so der Fall. Problem ist halt da auch wieder der psychologische Effekt. Die Leute denken in Schubladen,
das ist Open-Source, das muss schlecht zu bedienen sein und dementsprechend gehen die Leute auch an die Open-Source- Lösungen ran. Leider. Wie performant die ganzen Sachen laufen, ist halt auch wieder massiv davon abhängig, was an Systemen zur Verfügung gestellt wird. Microsoft hat
Wahnsinnsressourcen im Hintergrund. Microsoft hat vom Weltwand umspannt das weltweit größte Netzwerk. Klar sind die leistungsfähig. Klar können die alles aus den Ärmel zaubern. Klar sieht das toll aus, wenn die das erstmal für kostenlos machen und man muss eins ganz klar sagen, Datenschutz, Datensicherheit.
Da haben sich die Leute gar keine Gedanken drüber gemacht, weil formal juristisch steht Microsoft prima da. Also wenn man sich verschiedene Datenschutzbeauftragte in Deutschland angucken, die versuchen da jetzt vorzugehen. Ich glaube, die stehen da auf ziemlich wackeligen Füßen, weil formal juristisch, also rein rechtlich, stehen die super
da. Also auch nachdem der Privacy, das Privacy-Shield-Abkommen da gefallen ist, haben die immer noch dieses Standard Contextual classes, die ziehen, die sind alle ganz prima, alle ganz toll. Dass die nichts wert sind tatsächlich in der realen Welt steht auf einem anderen Blatt Papier.
Aber formal juristisch sind die erstmal okay. Also da gibt es die Rechtsfiktion, dass das alles gut ist. Also ist der Datenschutz auch okay. Und wir haben auch viele Anfragen von verschiedenen Kunden bei uns bekommen. Wie sieht es aus? Können wir denn Microsoft verwenden? Können wir denn WebEx verwenden? Was können wir denn verwenden? Auch bei uns im Haus kam die Diskussion
auf. Und was dann beim Datenschutz und Sicherheitsbedenken immer diskutiert wird, ist, wie ist die rechtliche Lage? Da wird drauf geguckt, wenn die rechtliche Lage okay ist, wird ein Hanken hintergemacht und das war's. Auf das Thema Informationssicherheit und so wird da gar nicht mehr geguckt. Man guckt halt wirklich nur Datenschutz rechtlich, okay, passt. Das war's. Sicherheit.
Was passiert mit meinen Daten? Da werden die irgendwo abgelegt. Ganz ehrlich, ich habe bei uns in der Firma und auch in dem Küchenbereich, wo ich unterwegs bin, wo ich auch Datenschutzbeauftragter bin, habe ich ganz klar gesagt, bei mir in der Firma bin ich Informationssicherheitsbeauftragter und da haben wir mit dem Vorstand auch gesagt, geht nicht,
Zoom zu nutzen. Die haben zwar jetzt alles gepatcht scheinbar, aber wenn man sich das anguckt, bei denen läuft immer noch in Amerika alles über die Server und in China teilweise über die Server. Man kann es nicht nachvollziehen. Man kann es nicht kontrollieren. Man weiß nicht, was am vertrauenswürdigen Daten da eventuell eingeschaut werden kann.
Machen wir nicht. Und innerhalb von einem Monat kann keine Software schmiede, die über 10 Jahre eine Software entwickelt hat, wirklich tatsächlich mit verhältnismäßig normalen Ressourcen, ohne die Ressourcen massiv aufzustocken, alle Fehler stopfen. Das halte ich für mutig, das zu behaupten, dass das jetzt sauber und gut ist und funktioniert.
Deswegen hatten wir uns an der Stelle tatsächlich in der Firma entschieden. Geht nicht. Ich habe in der Kirche gesagt, geht nicht. Wir machen da Open Source. Wir setzen auf Big Blue Button. Leider ist dann aber auch da ein bisschen gegengewirkt worden, weil wir Vorstand jemanden haben, der an WebEx rankommt und da finden jetzt viele Veranstaltungen über WebEx statt, was ich dann auch schade finde. Also würden
teilweise auch Sicherheitsbedenken von Datenschutzbeauftragten und der Formation Sicherheitsbeauftragten einfach weggewischt. Wie viel Open Source wird überhaupt benutzt oder verwendet? Wenn ich jetzt bei mir in die Firma gucke, hat es einen Totalschwenk gegeben in Richtung Office 365, obwohl
vorher gesagt wurde, Cloud ist ganz böse. Wird das jetzt durchgängig genutzt, weil halt die rechtliche Lage da klar ist? Bei Open Source ist immer das Problem, man braucht auch Systemadministration, die Administratoren das betreuen können. Das ist auch wieder eine Ressourcenfrage an der Stelle. Und eine Kostenfrage, weil es wird immer gesagt, Open Source
ist günstig, was so nicht stimmt. Also wenn man es wirklich ordentlich betreibt, richtig einsetzt, ist es nicht wesentlich günstiger als Closed Source. Und das ist natürlich bei einem Management, was betriebswirtschaftlich auch gucken muss, ein ganz großes Thema. Deswegen schafft es auch Microsoft,
Apple und Co. immer wieder in Schulen reinzukommen, weil die halt da wirklich Kampfangebote machen, weil sie wissen, da ist die Kasse lau, da ist die Organisation lau, wir können euch das anbieten, schenken euch das und haben nachher die Schüler im Prinzip an der Fuchtel. Das heißt, da ist
diese Lizenzfalle, die da ist, was dann auch jetzt in der Corona-Krise deutlich genutzt. Verschenken das alles, haben die gesagt. Ja, nach der Corona-Krise kostet es dann Geld und dann ist man in dieser Lizenzfalle drin und da kommt man auch nicht wirklich wieder raus. Danke, André, an der Stelle für diese Perspektive, vor allem
auch aus Richtung Datenschutz. Oder hatte ich dich jetzt gerade komplett unterbrochen? Nee, ich war jetzt im Prinzip bei meinem Resümee. Wir waren da an der Stelle wirklich so die Frage nach, was brauche ich eigentlich, wofür und was kann ich wie einsetzen, wurde gar nicht gestellt.
Also quasi Anforderungsanalyse, sagst du? Genau, das gab es nicht. Nirgends. Dann nehmen wir den Aspekt auf jeden Fall mit in die Diskussion. Sogar nicht bei der Zusammenfassung, wenn das in Ordnung ist. Dann würde ich jetzt nochmal sagen, wir haben den Ernst gleich noch und davor kommt noch der Micha. Und wenn wir uns
irgendwie auf, sagen wir mal, drei bis vier Minuten irgendwie beschränken können, dann kommen wir mit der Zeit auch noch auf jeden Fall hin und noch in die Diskussion starten. Carsten, würdest du an der Stelle übernehmen? Genau, wir streichen so ein paar Zitate noch aus, auch wenn sie lustig gewesen wären, aber dann käme jetzt der Micha. Also dann gibst du das Mikrofon mal weiter nach Berlin.
Jetzt habe ich drei Minuten, ja. Also ich will erstmal versuchen kurz zu erklären, wo aus welcher Ecke ich nun komme. Ich bin kein Pädagoge, ich bin Informatiker und Unternehmer. Ich bin in diese ganze Ecke dadurch gekommen, dass ich
erstmal auch Vater bin. Und in den letzten Jahren an den Schulen meiner Kinder versucht habe, irgendwie bei der Digitalisierung sinnvoll zu unterstützen. Und aus all dem, was ich da zusammen vor allen Dingen auch mit ein paar Freunden getrieben habe, ist auf dem letzten Kongress
die Initiative Cyber4EDU entstanden. Erstmal mit dem abstrakten Ziel der Digitalisierung aus unseren Möglichkeiten irgendwie auf die Beine zu helfen. Und haben uns da vor allen Dingen mit Datenschutzaspekten oder mit Checklisten, die wir für not- oder relevant halten, um
Softwareentscheidungen an Bildungseinrichtungen zu treffen, zu erarbeiten. Und als dann die Pandemie sich androhte oder ankündigte oder irgendwie absehbar war, dass da vielleicht was notwendig sein wird, sind wir dann dazu übergegangen, uns darum zu kümmern,
erstmal Videokonferencing und Mini-Plattformen zum Austausch der Schülerschaft aufzubauen. Das erstmal an den Schulen, wo wir jetzt direkt involviert waren. Das hat erstmal gut geklappt, weil wir doch das Glück hatten, da auf Pädagogen, zumindest auf eine kleine Gruppe jeweils von Pädagogen zu stoßen, die
das Ganze bei sich innerhalb der Schülerschaft und auch bei den Kollegen, was mindestens eine genauso große Herausforderung war, entsprechend zu begleiten. Und wir haben Schulungen angeboten. Und so haben wir da ein paar Schulen auf den Weg gebracht, die, wo wir jetzt sagen können, das hat auch mit einigen Hundert
Schülern und das auch über mehrere Wochen sehr gut funktioniert. Und daraus ist jetzt entstanden, dass wir inzwischen mit größeren Partnern und mit einem gegründeten Verein und mit einer noch in Gründung befindenden, sich befindenden Genossenschaft Infra-Run, das Ganze
auf noch solidere Füße stellen vor dem Hintergrund, dass der technische Betrieb natürlich innerhalb einer Schule überhaupt aus vielen Gründen, die ja eben schon genannt worden sind, nicht leistbar ist, dass die zuständigen Träger das absehbar nicht hinbekommen werden und in diese Lücke versuchen wir jetzt zu springen, um da nicht gewinnorientiert
Open Source verpflichtend und dem Datenschutz auch sehr hohen Datenschutzansprüchen verpflichtet, Services anzubieten. Das, nachdem jetzt dann der größte Druck bei der Pandemie dann zumindest
gefühlt wieder rausgegangen ist, haben wir natürlich auch gesehen, dass Dinge wieder viel langsamer vonstatten gehen und Diskussionen sich unglaublich in die Länge ziehen. Wir sind auch gerade noch mit einem Bundesland im Gespräch, was ja einen großen Bedarf hat, vor allen Dingen,
weil sie über die Landesdatenschutzbeauftragte ordentlich einen über die Rübe gekriegt haben, wegen der vorhandenen Infrastruktur, wo vor allen Dingen eines der Probleme ist, dass Einwilligungserklärungen fehlen. Also ist Infrastruktur über die letzten Jahre angeschafft worden, Lernmanagementsysteme und auch
jetzt Videokonferenz und es fehlen einfach komplett für Zehntausende von Schülern und also viel mehr von den dazugehörenden Eltern die Einwilligungserklärung, also so ein kleiner formaler Fauxpas, der aber auch ein riesen Problem darstellt, weil mal eben jetzt
da zu reparieren ist schon alleine von der Arbeit her gigantisch. Was wir einsetzen ist jetzt eigentlich ausschließlich Big Blue Button. Trotzdem immer wieder Menschen auftauchen, die meinen das geht alles nicht und das macht Probleme und man kann mit mehr als drei Leuten oder acht oder
sowas das nicht nutzen. Haben wir inzwischen Cluster, auf denen wir halt viele Schulen mit Big Blue Button versorgen und trotz aller Bekundungen, dass das technisch alles nicht gehen soll und das einzige gangbare Lösung Zoom sei, kann ich sagen, dass das alles ganz
gut funktioniert und ja, was wir noch dazu jetzt in das Paket reintun ist Nextcloud, was vor allen Dingen von den Pädagogen angefragt wird, also um die Arbeit der Pädagogen untereinander zu ermöglichen,
rollen wir jetzt auch Nextcloud aus, was auch natürlich eine sehr große Challenge ist, weil Nextcloud ja alles und nichts ist und auch nicht ja so das. Das braucht auch viel Ruhe und Geduld, das zu vermitteln und richtig zu positionieren. Und was dann vor allen Dingen auch ein Thema
ist, mit dem wir uns beschäftigen, was aus meiner Sicht immer oder fast überall nicht richtig beachtet wird, ist der Umgang mit den Accounts. Also ich hab schon erlebt, vor allen Dingen auch bei meinen eigenen Kindern, dass dann an der Schule auf einmal Kinder mit vier, fünf, sechs Accounts an alle möglichen Diensten, dann Rosetta Stone,
Betta Marx, GeoGebra und wo nicht überall Lehrer meinen, dass man arbeiten kann, was ja auch zum Teil alles berechtigt und gut ist. Ach ja, E-Mail nicht zu vergessen. Also das Thema Single Sign-on
und ja, die technische Notwendigkeit, dass es total Sinn geben würde, an einer Schule einen Account zu haben und über den dann Mail, Moodle, Big Blue Button und was alles an den Diensten genutzt werden, dann zu authentifizieren, ist ja mir selten über den Weg
gelaufen. In der Regel endet das in einem Desaster an Accounts, was ja auch von der Handhabung und vom Supportaufkommen her in diesen Problemen führt. Ich kann jetzt gerne die Klappe halten und
auf Fragen reagieren. Das Gute ist ja, dass wir am Ende tatsächlich noch einen langen Diskussions- und Austauschpart haben quasi und alle, die es auch wirklich interessiert, dann da auch auf dich zukommen können. Vielen, vielen Dank für deinen Beitrag.
Ganz kurz noch, das hatte Michael jetzt gar nicht gesagt. Also wer da Interesse hat, ihr könnt auf die Internetseite gucken. Die treffen sich immer dienstags und da kann man natürlich auch in Ruhe dann noch mehr Fragen stellen und da ist auch viel mehr Zeit darauf einzugehen. Das stimmt. Die Infos finden sich auf der Internetseite. Das heißt, da hat natürlich mich dann auch viel mehr Freiraum in Ruhe
zu antworten und so weiter. Jens, bitte. Super. Dann werden jetzt immer schön abwechselnd quasi einen Bericht quasi aus dem Bereich der Bildung und Schule und dazwischen immer wieder auch aus der realen Arbeitswelt, sage ich jetzt mal. Und ich freue mich jetzt, dass wir noch
kurz auf jeden Fall einen Bericht vom Ernst hören. Ernst ist freiberuflich tätig und findet Open Source Software prinzipiell gut. Er hat aber so schön gesagt, er lebt den Konflikt zwischen Pragmatismus und Anspruch. Außerdem ist er ehrenamtlich in der Technik einer Kirche tätig und hat da ganz viele spannende Sachen zu berichten. Und da würde ich jetzt auch sagen, Ernst, wenn du dich irgendwie so auf
drei bis vier Minuten irgendwie einkürzen könntest, dann haben wir noch genug Zeit für die Diskussion. Ernst, ich freue mich, dass du da bist und übergebe es einfach an dich, wenn es recht ist. Ja, ich bin der Ernst Lechthor und ich mache alle möglichen Dienstleistungen für Verlage, also Übersetzung, Manuskriptbeurteilung, vereinzelt
auch irgendwie technische Übersetzung und schaue auch das eine oder andere Paper durch. Ja, Jens hatte mich gebeten, ein paar Worte aus dieser Perspektive eines Selbstständigen zu sagen, wobei ich ja natürlich auch nur ein sehr kleines Segment abbilde, weil ich glaube, es ist recht übersichtlich, wie viele freie Lektoren so unterwegs sind.
Und meine Software Anforderungen sind auch nicht wirklich komplex. Das ist meistens Text verarbeitet und dann wieder mal Grafikdesign. Also wenn ich manchmal ein Layout zugeschickt bekomme oder ähnliches. Also grundsätzlich habe ich eigentlich eine große Freiheit. Also ich kann ja arbeiten, womit ich will. Das interessiert ja meine Kunden nicht unbedingt, was für ein Betriebssystem
ich benutze oder welche Textverarbeitungssoftware ich nehme. Auf der anderen Seite bin ich auch an meine Auftraggeber gebunden, was jetzt irgendwie Abgabeformate angeht. Also ich, so ein Problem, ich bekomme zum Teil Vorlagen geschickt, die ich dann hineinarbeiten soll. Das dann hat eine Firma, wo ein Verein hat mir dann im Bereich
technische Übersetzung eine Word-Vorlage geschickt, die ich dann reinarbeiten sollte. Und da hatte ich jetzt auch nicht so die Wahl, da irgendwie eine Alternative vorzuschlagen oder ich habe auch schon ganz unprofessionell in eine Layout-Datei hinein übersetzt, die im Programm
des großen Grafikprogramm-Monopolisten gebastelt wurde. Gut, da bin ich eben an meinen Arbeitgeber gebunden. Und dadurch, dass ich auch Geld verdienen möchte, mache ich da meistens nicht so den großen Widerspruch, sondern nehme das halt hin. Was ich so als Selbstständiger erlebt habe während der Corona-Pandemie
oder während des Lockdowns, sage ich mal, ich hatte jetzt nicht so die große Umstellung auf Homeoffice, da Homeoffice für mich Alltag ist. Dadurch sind jetzt auch nicht große Bedürfnisse an irgendwelchen Collaboration-Tools angefallen. Natürlich habe ich auch den großen Aufstieg der Konferenzprogramme mitbekommen und habe da auch mit unterschiedlichen
Konferenzprogrammen arbeiten müssen. Die paar Treffen, die ich quasi im Meet-Space hatte, die wurden dann per Videokonferenzsoftware gehandelt. Das eine Treffen, das ich selbst initiieren durfte, das habe ich mit Yezi gemacht. Wir waren auch nur wenige Leute, weswegen es jetzt auch keine technischen Probleme gab.
Und die Leute waren auch sehr überrascht, dass das ja so gut funktionieren würde. Und dass sie das ja auch gar nicht kennen würden. Also insofern, das ist zumindest ein kleiner positiver Punkt. Ansonsten hat sich bei mir so gar nichts geändert. Also ich sehe auch nicht, dass meine Auftraggeber
in Zukunft auf andere Software umsteigen würden. Das ist, was ich spannend fand. Ich hatte einen Auftraggeber, bei dem hatte ich ein Nextcloud-Konto. Das war allerdings mit einer E-Mail-Adresse beim Verlag verknüpft. Und dadurch habe ich die ganzen internen Memos bekommen, die ich eigentlich nicht unbedingt hätte lesen dürfen. Der wurde dann auch folgerichtig eingestellt,
als ich das mal angemerkt habe. Allerdings wurde dann damit auch direkt der Nextcloud-Account gelöscht. Und bis heute gibt es keine bessere Lösung, wie ich den irgendwie große Datenmengen zukommen lassen sollte. Das ist ein bisschen schade. Der andere Bereich, ja, mein Ehrenamt in der Kirche, das ist schon so ein bisschen positiver.
Wir haben aber auch einen sehr kompetenten Datenschutzbeauftragten, der haut uns dann auch schon öfter, oder was heißt hier uns, aber der haut schon mal öfter auf die Finger, wenn Dinge angesprochen werden, die so gar nicht gehen. Und obwohl wir da viel Freiheit haben, in der Technik das zu benutzen, was wir wollen, also da kann ich dann auch tatsächlich mich als großer Champion,
der FOSS-Programmer hervortun. Also wir machen jetzt unseren Livestream mit OBS zum Beispiel oder benutzen eine eigene Open Source Präsentationssoftware. Und das funktioniert ganz gut, aber das ist auch personengebunden. Also wenn dieser Datenschutzbeauftragte
der gleichzeitig auch in der Technik tätig ist, wenn er und ich jetzt nicht mehr da wären, deshalb auch immer, dann bin ich mir sehr sicher, dass die Leute dann wieder auf die komfortabelste Lösung umsteigen würden. Also da herrscht auch, um jetzt auf das Thema Datenschutz einzugehen, ich habe das Gefühl, da herrscht sehr wenig Bewusstsein für Datenschutz, obwohl wir ja als Kirche eigentlich sehr viel,
sehr wichtige Daten zu schützen hätten. Aber das wird dann immer so ein bisschen sardonisch kommentiert, wenn man jetzt zum Beispiel in einem live gestreamten Gottesdienst keine Kranken mehr nennt oder keine Geburtstagsdaten oder so ähnliches, dann ist das immer so ein Ja, man darf das jetzt ja nicht mehr. Also um mir persönlich einfach das Bewusstsein dafür fehlt, was das bedeutet.
Ich glaube, ich kann das auch ein bisschen verallgemeinern, dass ich halte es auch für ein größer gesellschaftliches Problem, dass das oft sehr abstrakt gehandhabt wird, so Datenschutzbedenken. Das ist, ich glaube, die meisten Leute haben dann nicht so die Vorstellung davon, was denn eigentlich mit ihren Daten passiert oder was ihre Daten überhaupt sind.
Und da fehlt so komplett der persönliche Bezug, dann wird das eben oft irgendwie so abgecancelt. Ja, das sei diese lüde Datenschutz-Grundverordnung. Oh nee, das macht uns jetzt das Leben sehr viel komplizierter. Genau, das wäre auch so mein Plädoyer. Mein persönliches Plädoyer. Ich würde einfach hoffen, dass das irgendwie mehr so in den persönlichen
Raum gezogen wird, dass das dann Bewusstsein verwächst, dass das so Daten eigentlich schützenswert sind. Genau das. Vielen Dank. Also einmal so den Datenschutzaspekt und natürlich auch die Beordnung, das viel einfach auch an einzelnen Menschen hängt. Ich würde jetzt aufgrund der wortgeschrittenen Zeit mal kurz auf die Zusammenfassung eingehen.
Und ich bin jetzt einfach so frei. Ich fasse aus meinen eigenen Worten zusammen. Und wir kommen jetzt gleich noch zum Diskussionsteil. Das heißt also, wenn ihr euch falsch wiedergegeben fühlt, dann fühlt euch frei, vielleicht das im Diskussionsteil auch zu sagen. Ich freue mich auch auf Rückmeldungen aus dem Publikum, aus der Audienz, wenn auch nur virtuell.
Schade, dass es dieses Jahr nicht vor Ort stattgefunden hat. Aber fühlt euch frei und eingeladen, da auch gleich noch zu beizutragen und eure Diskussionspunkte auch anzubringen. Fangen wir mal mit Carsten an, der die Lücke zwischen dem Soll und dem Ist-Zustand halt auch gut thematisiert hat. Und die ganzen Themen, die da gerade auch an Schulen zu finden sind,
der Michael hat ja auch noch sich dazu geäußert, ein sehr weites Feld. Dann, ich persönlich würde mir halt vor allem mehr gesamtgesellschaftliches Mitdenken wünschen. Also auf der einen Seite inszenieren sich Firmen halt als Wohltäter und werden auch so wahrgenommen. Auf der anderen Seite, finde ich, ist die gesamtgesellschaftliche Komponente da irgendwie ein bisschen außen vorgekommen.
Und ich finde, wir müssen jetzt eine Diskussion nachträglich führen, die wir besser vorher hätten geführt hätten, weil die ganzen Aspekte waren ja vorher auch bekannt. Dann, der Vasthi hat nochmal aus einer ganz anderen Perspektive auch uns teilhaben lassen. Vielen Dank dafür. Und er wünscht sich halt positive Workflow Änderungen,
die nicht nur im Notfall halt konsequent umgesetzt werden und spricht da halt auch so ein bisschen an, dass für den Open-Source-Software da halt auch so ein bisschen in der Marketing und vielleicht auch in der Komfort schuld ist. Dann, Andrem, er hat es so schön zusammengefasst. Man muss den Mitarbeitern auch mal sagen, was geht und was nicht. Als Datenschutzbeauftragter
hat er natürlich auch nochmal einen besonderen Blick da drauf. Und die Frage ist halt, nehmen wir das, was vermeintlich professionell aussieht? Und vor allem haben wir Bedarfsanalysen und vor allem haben wir Datenschutzfolgeabschätzung. Das sind so Begriffe, mit denen wahrscheinlich viele Leute auch nicht wirklich was anfangen können. Das ist auf jeden Fall eine sehr wichtige Komponente. Ja, und Ernst, um es nochmal kurz zusammenzufassen.
Am Schluss hat uns ja nochmal auch aufmerksam gemacht, dass Menschen Datenschutzbedenken kleinreden und sich da Pragmatismus halb wahrhalten und der berühmte Fancy-Faktor bei Software halt aber auch vermischen. Und er wünscht sich halt weniger Abstraktion und mehr praktischen Bezug zum Datenschutz.
Ich hoffe, ich habe euch jetzt einigermaßen richtig wiedergegeben. Ansonsten fühlt euch frei, jetzt auch in die Diskussion mit einzusteigen. Ja, gibt es Rückmeldungen von denjenigen, die jetzt gerade auch sich gemeldet haben und auch was gesagt haben, in der Chatreihe auch in die Diskussion zu sehen und ansonsten aus der Audienz vielleicht, wenn sich...
In der Tat, also wir haben noch nicht mehr wirklich viel Zeit. Deswegen macht wahrscheinlich eine große Diskussion nicht mehr viel Sinn. Es können wohl noch ein paar Fragen gestellt werden. Allerdings, wobei jetzt läuft parallel die Keynote. Das heißt, wir haben eigentlich Zeit. Wer zur Keynote rüber möchte, bitte rübergehen.
Ich würde euch die Mikrofone freigeben und kurz die Anleitung posten, wie ihr das Audio connecten könnt, dass ihr mitsprechen könnt. Wenn das unseren Speakern als Format für die Fragerunde und Diskussionsrunde jetzt gefällt. Ja, gefällt uns. Okay, dann sind Mikrofone jetzt freigegeben.
Seid lieb zueinander, sonst muss ich sie wieder blocken. Und die Anleitung folgt sofort. Ich sehe auch schon die ersten Versuchungen gerade schon.
Sonst könnt ihr auch gerne Fragen noch in den Chat schreiben. Und ja, wenn ihr sie beantwortet, falls ich sie nicht vorlesen sollte, bitte vor der Beantwortung kurz einmal vorlesen.
Ja, Kars, vielleicht könntest du noch kurz was dazu sagen, was du gerade in den Chat noch reingepostet hast. Das könnt ihr euch mal durch, das ist ein Statement, was ich eben weggelassen habe von einer Lehrerin aus dieser besagten Stadt nördlich von Köln. Entschuldigung für die ganzen Upsets. Das hat irgendwie mit dem Copy-Paste gerade nicht so richtig funktioniert.
Sag da vielleicht noch ein bisschen was mehr zu. Das wird im Recording nicht zu sehen sein. Vielleicht gerade mal gucken, ob jemand eine Frage hat. Ich erzähle aber mal so lange. Also eine Lehrerin aus dieser Stadt nördlich von Köln, die hat da auch erzählt, dass bei dieser Schulschließung
diese Schulschließung einen Effekt hatte, dass die Stadt etwas erlaubt hat, was vorher die ganze Diskussion nicht geklappt hat, dass da ein Moodle eingerichtet werden konnte. Was sie dann auch auf eigene Stiebe gemacht haben, da war dann auch genug Personal, das wirklich Ahnung hatte.
Und damit haben sie sich dann quasi selber ein System erzeugt. Aber obwohl die Lehrer in seit Jahren das Bedürfnis hatten, ein LMS zu bekommen, dann hat es erst durch Corona funktioniert. Von der Stadt wurde vorher immer nur angekündigt, ja, irgendwann bald gibt es halt auch dieses Office 365, was in anderen Schulen existent war. Dann haben sie dieses Moodle von zwei Tagen aufgesetzt
und dann konnten alle Lehrer darüber den Distanzunterricht machen. Während die Stadt dann in den Sommerferien nicht geschafft hat, Moment, ich muss gerade mal selber gucken. Während die Stadt auch über die Sommerferien nicht hinbekommen hat, dieses Office 365 dann für die Schule bereitzustellen.
Das heißt, hätten die sich nicht selber um das Moodle gekümmert, wäre da wirklich nichts vorhanden. Und die hätten nur bei E-Mails weiter Kontakt zu den Schülern halten können oder über das, was die dann selber haben. Das heißt, Einnahmen in Nextcloud oder was auch immer. Aber wirklich dann nur private Ressourcen genutzt.
Und auch da ist diese Datenschutzdiskussion komplett außen vor, habe ich ja eben schon mal erwähnt. Man sich schreit als Abschlusssatz, es ist nicht nachvollziehbar, dass das Bildungsministerium es nicht seit Jahren hinbekommen hat oder seit Jahren nicht hinbekommen hat, vernünftige Open-Source-Software
für die Bedürfnisse von Schulen zu entwickeln. Bevor ich es mal weiterzeige, wie sieht das denn aus mit Fragen aus der Runde? Basti hat eine Frage. Du darfst auch gerne dich laut dazu äußern.
Meinst du mich? Ja, genau, du hast mir eine Frage hier in den Chat gestellt und so. Ja, genau, ich hatte nur, da ich nicht so ganz immer so in dem Free-Open-Software-Thema drin bin, hatte ich mich jetzt wirklich nur gefragt, ich habe auch in den Chat reingeschrieben,
wie das Leute im Chat sehen, es hinzubekommen, so ein Spagat zu lösen. Also ich merke das jetzt aus meiner Erfahrung in der Firma auch davor, dass es natürlich, wir haben sehr viele verschiedene Altersgruppen und jeder hat einen anderen Kenntnisstand. Ich gehe selber immer vom dümmsten anzunehmenden Nutzer aus und es geht immer noch dümmer, habe ich gemerkt, ohne es despektierlich zu meinen. Dümmer heißt für mich auch, dass man vielleicht gar nicht so viel Erfahrung
in dem Bereich hat und gleichzeitig versuchen, ich sage jetzt in Anführungszeichen, komplexere, freie Software einzubringen, weil ich verzweifle persönlich schon selber öfters mal daran, wenn es vermeintlich komfortable, kommerzielle Software ist, den Leuten das näherzubringen, weil das so ein bisschen auch mit in meinen Aufgabenbereich dazugehört
und ich als für wichtig erachte, dass alle mitgenommen werden. Denn nur wenn man die breite Masse damit erreicht, kann man auch dafür sorgen, dass eine bestimmte Software angenommen wird. Und bei mir ist manchmal das Gefühl, das ist jetzt meine private Meinung, dass man dabei freier Software manchmal noch ein bisschen mehr an die Hand genommen werden muss. Das ist jetzt rein subjektiv. Ich weiß nicht, wie das Leute im Chat sehen.
Würde mich interessieren. Dann kann ich mich mal kurz zu äußern. Ich habe es geschafft, meine fast 80-jährige Schwiegermutter dazuzubringen, auf einem Linux PC zu arbeiten. Und das funktioniert hervorragend. Die Sache ist, glaube ich, da. Ich nenne es mal böse, dass das Prinzip was Apple anwendet.
Man muss den Leuten schon ein bisschen was an die Hand geben und sie entsprechend etwas führen in der Benutzerführung. Der Nachteil von Open Source Software, gerade im Bereich Linux, ist oft, man hat so viele Möglichkeiten und die Leute kommen mit vielen Möglichkeiten oft nicht gut klar. Das ist so das Problem.
Das wirkt dann sofort unkomfortabel, nur weil man einen Button mehr hat oder einen Button zu wenig. Darf ich da gerade einhaken, Andrej, bei was du gesagt hast? Finde ich sehr, sehr wichtig. Zunächst einmal, ich kann die Erfahrungen, die da
Carsten gemacht hat im Schulbereich, nur bestätigen. Ich hatte vor vielen Jahren dort auch mal einen Einsatz in sogenannten erweiterten Realschulen und eben bei dem Vortrag so ein gewisses Déjà-vu-Erlebnis. Zu meiner Schulzeit war bei uns State of the Art das Sprachlabor, das aber nie benutzt wurde, weil die Lehrer es nicht bedienen konnten
und weil wir keine Lehrkassetten hatten. Heute scheint es offensichtlich so auszusehen, dass wir entweder keine gescheite Hardware haben oder wenn wir gescheite Hardware haben, dann kann sie keiner bedienen. Andererseits kann ich z.B. aus Frankreich berichten.
Dort hatte ich die Tare Kontakt mit einem Menschen aus der Verwaltung, wo man halt in den allgemeinbildenden Schulen sämtliche proprietäre Software und proprietäre Datenformate verbannt hat. Ähnlich hat man es auch in der Verwaltung gemacht, in dem Sicherheitsbereich.
Und ich muss mich allen Ernstes fragen, warum ein Industrieland wie Deutschland es 2020 noch nicht einmal hinbekommt, einen Fernunterricht anzubieten, den man z.B. in Australien schon als School of the Air seit Jahrzehnten kennt. Davon habe ich schon zu meiner Schulzeit und die ist 40 Jahre her gehört.
Das kriegen wir nicht auf die Reihe. Aber ich denke, das Kernproblem ist wirklich, dass ein Großteil der Schüler, vor allen Dingen solcher Schüler, deren Eltern nun mal nicht mit finanziellen Gaben gesegnet sind, einfach abgehängt sind. Es ist für mich nicht nachvollziehbar,
dass es ein Staat wie Deutschland nicht hinbekommt, jedem Schulkind heute ein Notebook zur Verfügung zu stellen, auf Mietbasis bzw. dass diese Geräte einheitlich geliest werden, einheitlich konfiguriert sind und dass diese Geräte dann eben als Lehrmittel zur Verfügung gestellt werden.
In Großunternehmen war es überhaupt kein Problem, umzustellen auf Homeoffice. Das musste einfach funktionieren. Und in Schulen hat man es da zum Teil mit Argumentationen zu tun, die nicht mehr nachvollziehbar sind. So nach dem Motto, wir brauchen unbedingt Microsoft Office, weil nur damit können wir Textverarbeitung
und Tabellenkalkulation machen mit nichts anderem. Das wäre ungefähr so, als wenn man nur mit einem Füllfederhalter einer bestimmten Marke das Schreiben lernen könnte. Es ist irgendwo nicht nachvollziehbar. Und da ändert sich auch nichts dran, wenn wir jetzt die Schulen mit irgendwelchen digitalen Whiteboards
ausstatten. Ich denke, hier fehlt einfach der politische Wille, eine einheitliche Struktur aufzubauen und zu sagen, okay, das ist jetzt halt eben der Schulcomputer. Und der ist mit diesem Betriebssystem ausgestattet und mit dieser Software ausgestattet. Und der ist bundesweit in allen beispielsweise Gesamtschulen gleich. So wie wir das z.B. in Frankreich haben,
wo es diese Problematik gar nicht gibt. Und dort spielt es auch letztlich keine Rolle, wo das Kind seinen Wohnort hat und welche Datenleitung dort vorhanden ist. Man schafft dort einfach die Infrastruktur, damit ein Kind, das beispielsweise auf dem Land wohnt,
eben nicht benachteiligt ist und abgehängt wird. In Deutschland kriegen wir das offensichtlich irgendwie nicht auf die Reihe. Danke schön. Ich sage da gerade mal zwei Sätze zu. Also gerade was die technische Ausstattung angeht, geht es ganz aktuell. In NRW tut sich ja tatsächlich etwas schneller was als in vielen anderen Bundesländern. Es werden Geräte besorgt, insbesondere jetzt erst mal für Lehrer, für Schüler.
Das ist teilweise auch geplant. Da sollen ja Gelder fließen und so weiter. Da entsteht direkt das nächste Problem aus meiner aktuellen Schule, wo ich gefragt habe, was das Gerät ich haben möchte und so weiter. Das wird jetzt auch an andere Schulen kommen. Das ist wieder keine zentral gesteuerte, gut überlegte, geplante Aktion, sondern es wird dann eher schnell entschieden. Es wird von Städten, Regionen. Ich weiß nicht, wo genau die höchste Instanz ist, die das mitentschaltet, aber es ist sehr lokal begrenzt.
Entschieden, welche Geräte gekauft werden, was da werden kann, ohne langfristig zu planen. Wer kümmert sich darum? Wer administriert das Ganze? Wer wartet die Geräte? Die sind natürlich, das habe ich eben gar nicht erwähnt. Ich glaube, das ist selbst erklärend. Alles, was in der Schule an Betriebssystemen genutzt wird, von Lehrern, Schule und so weiter auf den Geräten, die kommen, ist natürlich windlos, selbst erklärend.
Und da die Geräte, die kommen, dürfen natürlich nicht mehr 200 Euro kosten. Dafür kann man gleich was einigermaßen auch was bekommen. Da gab es auch den Vorschlag, man könnte ja auch alternativ Tablets nehmen zu Laptops. Aber ein Tablet, damit die komplette das komplette Homeschooling machen, ist natürlich fast unmöglich. Für den Unterricht selber wäre natürlich mindestens ein Stift dann praktisch. Ja, mit dem Tablet Unterricht machen per Homeschooling
ist natürlich fast unmöglich. Das heißt, es treten ganz viele andere Probleme auf, die jetzt durch diese Ad-hoc-Entscheidung dann auch wieder neu entstehen. Das heißt, es passiert jetzt was, aber wieder übers Knie gebrochen und wieder nicht zentral organisiert, dass es einigermaßen einheitlich ist und auch geplant wird, das dann administriert und so weiter.
Und für die Schüler, da gab es ja dann, dass die einen Antrag stellen konnten für staatliche Unterstützung von 300 Euro. Es ist natürlich auch fraglich, für 300 Euro ein komplettes Equipment kaufen wird schon ein relativ starker, ein relativ großer, ja, wie kann man es sagen, ein Contest, wir haben einen Anspruch, schwierig.
Ja, wenn ich mit Microsoft Windows 10 arbeiten will, stimme ich dir dazu, da wird mit 300 Euro nichts zu machen sein. Es ist für wesentlich weniger Geld zu realisieren. Ich habe es bereits realisieren können. Aber was du schon sagst, hier wird immer das eigene Süppchen gekocht. Jeder, ich sage jetzt mal Regionalfürst, glaubt, hier seinen eigenen Beitrag geben zu müssen
und möchte einfach meinen Beitrag damit beenden. Es gab früher mal so einen Spruch, als es noch diese gedruckten gelben Seiten gab. Vielleicht hätten sie jemanden fragen sollen, der sich mit so etwas auskennt. Es gab hier noch eine Frage aus dem Chat von Emker. Ist das in Frankreich zentral geregelt oder ist das ein Inselleben wie hier?
Kannst du dazu noch kurz was sagen oder? Ja, kann ich was zu sagen. Es gibt also einen offiziellen Beschluss der Assemblée Nationale, also des Pendants des Deutschen Bundestages. Man hat in Frankreich einfach ausgedrückt, in allen öffentlichen Bereichen inklusive dem Sicherheitsbereich, also sprich der Polizei,
der Militär, der allgemeinen Verwaltung im Schulwesen, im größtenteils auch im Krankenhausbereich, in den medizinischen Zentren, die es dort gibt, alle proprietäre Software und Hardware verwandt. Man setzt in der Regel eine französische Linux-Distribution ein,
die auch für den französischen Bedarf entsprechend angepasst worden ist. In vielen Schulen haben die Kinder vom Staat ein gefördertes Notebook.
Ich kann dir jetzt leider nicht genau sagen, was das für eins ist. Darauf läuft dieses Linux. Und soweit ich weiß, haben die Grundschüler auch ein Grafiktablett dabei, wo sie halt das Schreiben mit einem Stift lernen. Also es ist überhaupt kein Problem. Schüler, die, sage ich jetzt mal,
für ihre Hausaufgaben irgendwo auf dem flachen Land in Frankreich sitzen, wo die Struktur jetzt mit DSL nicht vergleichbar ist mit Deutschland. Denen hat man zum Teil irgendwelche Surfsticks angeboten, damit sie halt übers Mobilfunknetz, über LTE arbeiten können.
In Extremfällen sogar die Satellitenanbindung, damit das funktioniert. Vielen Dank für die Antwort. Dann ist die Frage, gibt es sonst noch Wortmeldungen aus dem Plenum? Ja, eine Kleinigkeit vielleicht noch von meiner Seite.
Ich hatte über eine Freundin mitbekommen, die ihre Mutter an einer Waldorfschule in Mönchengladbach unterrichtet. Dass dort jetzt z.B. für die Kommunikation zwischen Lehrkräften und den Eltern der Schülerinnen und Schüler Threema zum Einsatz kommt und die Schule für alle Lehrkräfte Threema-Lizenzen gekauft hat und da gerade auch sehr selbstständig,
wo ja eben die Waldorfschule auch als Negativbeispiel genannt wurde, da selbstständig gerade sehr viel Energie selbst reinsteckt und sehr viel Privatgeld. Nur das kleine Kommentar so. Es ist sehr schön, dass es auch positive Beispiele gibt. Bei Waldorfschulen ist wahrscheinlich das selbe Problem bei allen Schulen,
dass es dann Länderregionen unabhängig sind, dass die eigenständig agieren und sich nicht alle Deutschungen weiter absprechen. Ja, sind allerdings zum Glück halt nicht so sehr an Vorgaben des Landes gebunden. Aber dafür an die Finanzen, die sie selber verwalten. Exakt. Da kommt gerade mal ein Chat rein zu dem Thema Standard Contractual Clause.
Das habe ich eben, glaube ich, versucht klarzustellen. Ich sehe die auch problematisch. Sie sind aber formal juristisch gültig nach wie vor. Sie sind in Diskussion. Ja, aber sie sind nicht wie der Privacy Shield gekippt worden. Das heißt, formal juristisch gelten die.
Das ist einfach so. Und damit gibt es eine Rechtssicherheit für die Unternehmen und da stützen sie sich natürlich drauf. Denen gibt es so in der Form, ohne eine zusätzliche Prüfung im Open-Source-Bereich nicht. Das ist natürlich auch ein Riesenargument dann an der Stelle für die Rechtsabteilungen in Unternehmen, sich eventuell dann doch für Clause 2 zu entscheiden, obwohl die Lage eigentlich ein bisschen wackelig ist.
Ich meine, Privacy Shield zu kippen hat sieben Jahre gedauert. Wie lange wird es dauern, diese Standard Contractual Clause zu kippen? Das ist die Frage. Ja, es ging einfach drum.
Hier Guest Charlie 462 hatte sich dazu geäußert, dass kurz das Privacy Shield zur Diskussion kam, MS Teams. Also zwischendurch kam das Thema Rechtsgrundlage beispielsweise für MS Teams aus. Ohne Privacy Shield sollten die Standard-Trags-Klauseln nun Rechtssicherheit für den Einsatz geben. Aber nach meinem Verständnis sind die eigentlich auch wertlos.
Das ist richtig, das sehen auch viele so. Die Standard-Vertrags-Klauseln können die schönsten Datenschutzversprechungen enthalten. Am Ende muss ja ein US-Unternehmen aber den Gesetz beugen. Also den eigenen Geheimdienst zu griff geben, selbst wenn die Server nicht in den USA sind. Cloud Act, genau.
Sehe ich auch so. Am Ende ist das einfach nicht mit dem europäischen Gesetzen kompatibel, egal was in den Standard-Vertrags-Klauseln steht. Wie gesagt, es gibt im Moment die Rechtsfraktion, dass das so okay ist. Es gibt keinen Kippen der ganzen Angelegenheit. Es wird von sämtlichen Datenaufsichtsbehörden akzeptiert. Ich kann jetzt keine juristische Aussage dazu treffen,
weil ich selber kein Volljurist bin. Aber es wird juristisch akzeptiert. Das ist einfach so. Das ist Fakt. Und deswegen schmeißen sich die Leute genau da drauf. Danke André. Es gab noch andere Wortmeldungen, habe ich gerade gesehen.
Gibt es sonst noch weitere Fragen oder Anmerkungen von eurer Seite? Ansonsten, Carsten, würde ich sagen,
können wir an der Stelle einfach mal Danke sagen für die viel Beteiligung. Die Leute, die sich auch währenddessen noch mit einem Statement dazu gemeldet haben. Und genau, vielen Dank. Carsten, möchtest du auch noch was sagen? Noch ganz kurz vielleicht einen Satz, weil das eben auch nur in dem Chat lief und da geht es gerade zum Datenschutz. Also, nochmal dahin, dass bei Schulen
Datenschutz ist nicht genauso unter wie Kost. Was bevor jetzt irgendwie dann und wie man sich da Gedanken macht. Ich habe das eben im Chat geschrieben. Es gibt meistens eine Person, die Datenschutzbeauftragte ist. Die Person ist nicht geschult. Sie wird einfach auch aus der Welt. Sie bekommt ihre Aufgabe und darf dann ein bisschen rummappern, wenn sie denkt, da passt irgendwas nicht.
Das heißt auch noch lange nicht, dass das aufgehört wird. Danke schön für die Aufmerksamkeit, für das Interesse. Ich hoffe, es war in irgendeiner Form interessant.
Das wäre es dann auch von meiner Seite, wenn es keine mehr Fragen hat. Vielen Dank für euren Talk. Super interessant. Top Diskussion. Danke euch. Hat Spaß gemacht.