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Open Source und die EU

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Open Source und die EU
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49
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Im vergangenen Jahr 2019 hat die Europäische Kommission im Rahmen des EU-FOSSA (Free and Open Source Software Auditing) Projektes unter anderem drei Hackathons für Open Source-Projekte veranstaltet sowie Bug Bounties für Sicherheitslücken in Open Source-Software ausgelobt. Warum interessiert sich die Europäische Union für Open Source? Und was bedeutet die Open Source-Arbeit eigentlich finanziell und gesundheitlich für die Entwicklerinnen und Entwickler, die tagtäglich dafür sorgen, dass es beispielsweise ein funktionierendes Ökosystem für PHP gibt? In diesem Vortrag berichtet Sebastian Bergmann von seiner Teilnahme am EU-FOSSA Cyber Security Hackathon sowie der Open Source Beyond 2020 Konferenz. Im vergangenen Jahr 2019 hat die Europäische Kommission im Rahmen des EU-FOSSA (Free and Open Source Software Auditing) Projektes unter anderem drei Hackathons für Open Source-Projekte veranstaltet sowie Bug Bounties für Sicherheitslücken in Open Source-Software ausgelobt. Warum interessiert sich die Europäische Union für Open Source? Und was bedeutet die Open Source-Arbeit eigentlich finanziell und gesundheitlich für die Entwicklerinnen und Entwickler, die tagtäglich dafür sorgen, dass es beispielsweise ein funktionierendes Ökosystem für PHP gibt? In diesem Vortrag berichtet Sebastian Bergmann von seiner Teilnahme am EU-FOSSA Cyber Security Hackathon sowie der Open Source Beyond 2020 Konferenz.
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Point cloudOpen sourceComputer hardwareStolenOpen sourceSoftwareSource codeComputer hardwareDevice driverPeripheralMikrocomputerAdaptive behaviorIndexAbstract syntax treeMikroarchitekturOperating systemSiebzigBenz planeComputer animation
Stallman, RichardSoftwareComputer hardwareOpen sourceDevice driverSource codeMoment (mathematics)Computer animation
SoftwareOpen sourceTwitterCodeYouTubemakeSource codeIndividuelle DatenverarbeitungLINUXComputer hardwareComputing platformSoftwareCodeRandAmiga <Computer>Software developerOperating systemConstraint (mathematics)Multitier architectureMotion (physics)Single-precision floating-point formatFirefox <Programm>Web browserMotif (narrative)Computer hardwareSource codeOpen sourceYouTubeWebsiteRALLY <Programm>PHPNetscapeComputer animation
Open sourceState of matterComputer animation
PILOT <Programmiersprache>SoftwareApache <Programm>InternetOpen sourceReliability (psychometrics)HypermediaCode variabler LängeDrupalGNU <Software>InternetdienstSymfony <Framework, Informatik>Tomcat <Programm>Open sourceSoftwareInternetNoten <Programm>Programmer (hardware)Streaming mediaExpert systemHacker (term)RandPasswordExplosionEins DIR plusArmDrupalApache <Programm>ClefServer (computing)WEBMeeting/InterviewComputer animation
PHPAPISymfony <Framework, Informatik>Computing platformAdditionOpen sourceApache <Programm>Software developerSoftwareEmailNumberWEBPHPFocus (optics)SupremumLotus SYMPHONYGRADEHacker (term)James <Programm>FRAMEWORK <Programm>Sound <Multimedia>Event horizonArmSoftware engineeringSource codeCode refactoringComputer programming6 (number)Server (computing)Computer animation
SoftwareSoftware developerQuoteHacker (term)Apple KeynotePhysical lawComputer animation
PHPMagnetic stripe cardApple Keynote
Computer scienceInternetdienstComputer scientistInternetdienstIT-AbteilungDigital signalComputer animation
Apple Keynote
Source codeSet (mathematics)CONSULTANT <Datenbank>CompilerRun-time systemOpen sourceProgramming languageSoftware developerInformation technology consultingApple KeynotePHPComputer animation
Point cloudJSONXMLUML
Transcript: German(auto-generated)
Hallo, ich bin Sebastian und ich möchte euch heute von meinen Erlebnissen auf dem EU Fossa Cyber Security Hackathon im vergangenen Jahr berichten, ebenso von der Open Source Beyond 2020 Conference.
Worum soll es heute gehen? Zum einen, was ist Open Source? Wo kommt das her? Was ist die Geschichte? Warum unterhalten wir uns heute darüber? Warum ist das für unsere Gesellschaft wichtig? Was ist die Europäische Union? Das sollte natürlich für jeden Bürger in der Europäischen Union eigentlich klar sein,
aber die eine oder andere Institution kommt in diesem Vortrag vor und da sollte es schon klar sein, wer da was ist und welche Institution für was verantwortlich ist. Warum interessiert sich die Europäische Union für Open Source? Warum ist das für die Europäische Union auf einmal ein Thema?
Und was tut die Europäische Union für Open Source? Was hat sie in der Vergangenheit bereits getan? Was tut sie heute für Open Source? Wir müssen zunächst ein bisschen zurück in die Vergangenheit gehen. Bis weit in die 1970er Jahre hinein war es absolut normal, dass Software, auch kommerzielles Software, im Quelltext distribuiert wurde.
Das heißt, ein Unternehmen oder eine Universität hat sich Hardware angeschafft, hat einen neuen Computer gekauft, ein Peripheriegerät für den Computer und hat die Software, das Betriebssystem, den Treiber für die Hardware im Quelltext ausgeliefert bekommen
und konnte nicht nur Einsicht nehmen, was ist das für Software, die hier auf meinem Gerät in meinen Räumlichkeiten läuft, sondern konnte auch Anpassungen daran vornehmen. Ein Umdenken oder eine Bewegung davon weg, dass es der Standardfall ist, dass Quelltext für Software mit ausgeliefert war,
die Ursache dafür liegt im US Copyright Act von 1976, wo das Copyright-System reformiert wurde und auf einmal begannen Firmen, insbesondere große Firmen, damit den Quelltext nicht mehr auszuliefern. Und in der damaligen Hobbyisten-Szene, wo sehr viel Grundlagenarbeit für Software, für Konzepte, für Architekturen,
für Microcomputer der damaligen Zeit, aber auch nachhaltend bis heute Dinge erfunden und ausprobiert und getüftelt wurden, begannen Software zu kopieren.
Das führte dazu, dass das einigen natürlich nicht gefallen hat, insbesondere denen, die mit Software Geld verdienen wollen. Und es gibt diesen berühmten Brief von Bill Gates an die Hobbyisten, der im Laufe des Jahres 1976 fast monatlich in den einschlägigen Magazinen veröffentlicht wurde.
Eine der vielen Repliken, Antworten auf diesen Brief von Bill Gates, kommt von Jim Warren,
sehr zeitnah, schon im Sommer 1976, in den Notices der ACM, wo er schreibt,
Open Source, freies Software, so wie wir sie heute kennen, hat ihren Ursprung, ihren Urknallmoment in diesem Stück Hardware, was wir auf diesem Bild sehen. Das ist ein Ausschnitt aus einem Werbeprospekt
für den Xerox 9700 Drucker. Ja, damals war ein Drucker ein Raumfüllendes Gerät, das von mindestens einer Person bedient wurde, damit man da überhaupt drucken konnte. Und es ist so viel falsch mit diesem Foto, mit, brauchen wir gar nicht drüber reden,
nur als Beispiel, wie damals dieser Hardware aussah. Warum ist dieser Xerox 9700 so wichtig? Nun, das MIT schaffte sich so einen an und ein gewisser Richard Stallman, der für das Vorgängermodell oder für den Drucker, der vorher im Haus war, den Druckertreiber angepasst hatte an bestimmte Bedürfnisse der Leute, die dort im Labor gearbeitet haben,
konnte dies auf einmal nicht mehr tun, weil Xerox sich entschieden hatte, den Druckertreiber die Software, um dieses Gerät zu benutzen, nicht mehr im Quelltext auszuliefern. Ja, this experience convinced Stallman of people's need to be able to freely modify the software they use.
Das hat letztendlich zum Start des GNU-Projekts geführt. Das hat letztendlich zur Gründung der Free Software Foundation geführt. Und auf der Website der Free Software Foundation kann man heute unter anderem diese vier Säulen der freien Software nachlesen.
Freie Software darf für jeden Zweck genutzt werden und ist frei von Einschränkungen wie dem Ablauf einer Lizenz oder willkürlichen geografischen Beschränkungen. Freie Software darf praktisch kostenfrei kopiert und weitergegeben werden.
Freie Software Code darf ohne Vertraulichkeitsvereinbarungen oder ähnliche Einschränkungen von allen untersucht werden. Freie Software darf beliebig modifiziert und angepasst werden. Verbesserungen dürfen weitergegeben werden. Ja, das sind die vier Grundsäulen der freien Software.
Das ist sehr dogmatisch, sehr ideologisch, wie es in einem relativ neuen Buch formuliert wird beispielsweise als Just as a vegetarian does not eat meat to the extent that he's able. Bradley Coon, einer der Gründer der Software Freedom Conservancy, does not use proprietary software.
This means not using websites like Twitter, Medium, YouTube or GitHub. Code like livestock needs liberation from humanity even at the expense of personal convenience.
Dieses ideologische, dieses dogmatische ist einigen schon damals vor 20, 30 Jahren zu, ja extrem ist vielleicht das falsche Wort, aber zu extrem gewesen, haben nach einem anderen, nicht so ideologisch aufgeladenen Begriff als Alternative zur freien Software gesucht.
Und heraus kam der Begriff Open Source. Ja, Eric S. Raymond is part of a group of programmers who embraced the term open source, hoping to distance themselves from free software's ideological positioning and make the idea seem more commercially friendly.
Ja, und heute begreifen wir als Open Source Software, deren Quelltext öffentlich und von dritten eingesehen geändert und genutzt werden kann. Open Source Software kann meistens kostenlos genutzt werden. Warum machen das Leute? Software kann sowohl von Einzelpersonen aus altruistischen Motiven zu Open Source Software gemacht werden, wie auch von
Organisationen oder Unternehmen, um Entwicklungskosten zu teilen oder Marktanteile zu gewinnen. Für mich persönlich, als ich angefangen habe, Bibliotheken und Werkzeuge für die PHP-Entwicklung zu bauen, für mich war es
absolut normal und selbstverständlich zu dem Zeitpunkt vor etwa 20 Jahren, beispielsweise, als ich mit der Entwicklung von PHP Unit angefangen habe, dass das ein Werkzeug ist, das jede PHP-Entwicklerin und jeder PHP-Entwickler frei verwenden können soll. Für mich hat sich überhaupt nicht die Frage gestellt, ob ich das als etwas anderes als Open Source veröffentlichen soll.
Ja, es gibt auch Beispiele in der Geschichte, wie beispielsweise Netscape, die zu einem Zeitpunkt entschieden haben, den Quelltext ihres Browsers zu veröffentlichen. Daraus entstand dann Mozilla und Firefox, um Marktanteile zu gewinnen, Entwicklungskosten zu teilen, die Community
einzubeziehen. Viele Entwickler, mehr Entwickler da draußen sehen mehr Probleme, können mehr beitragen, können neue Features implementieren, können Fehler beheben und so weiter. Warum das für mich völlig normal war, für mich persönlich völlig normal war, PHP Unit und andere Bibliotheken und
Werkzeuge, die ich im Laufe der letzten 20 Jahre entwickelt habe, als Open Source zu veröffentlichen, das habe ich vor einiger Zeit verstanden, als ich dieses Buch von Jimmy Mayer gelesen habe.
Ich hatte am eigenen Leib erfahren, als Teenager zugegeben, ohne das damals so
richtig zu reflektieren, das kam erst später, dass es nicht gut ist, wenn das Betriebssystem einer Plattform nicht Open Source ist, weil wenn die Firma, die für diese Computerplattform verantwortlich ist,
in Konkurs geht, das Betriebssystem nicht mehr weiterentwickelt wird, hat niemand den Quelltext, um die Plattform weiterzuentwickeln, am Leben zu halten oder zumindest wird das alles sehr, sehr, sehr schwierig. Und das sind Probleme, die sich noch heute in meinem Hobby niederschlagen, aber genug von meinem Hobby, das Retro und wo ich
herkomme. Ich bin irgendwann als Programmierer sozialisiert worden auf dem Amiga, wie man vielleicht schon entdeckt hat, aber das nur so als Kurzrandnotiz am Rande, warum Open Source für mich die logische Wahl war.
Wir haben die Geschichte von Open Source rekapituliert, kommen wir zur Politik, kommen wir zur Europäischen Union. Die Europäische Union ist ein Staatenverbund aus 27 europäischen Staaten. Es gibt das Europäische Parlament als Bürgerkammer für die Gesetzgebungsfunktion, die teilt es sich mit dem Rat der Europäischen Union, das ist die sogenannte Staatenkammer.
Dann gibt es eine Regierung, das ist die Europäische Kommission und das war natürlich jetzt sehr, sehr stark verkürzt und nicht vollständig, hat aber die Institutionen zumindest mal namentlich und im gröbstmöglichen Kontext etabliert, die jetzt im
weiteren Verlauf relevant sind. Das ist Julia Reda und wahrscheinlich ist es nicht übertrieben, wenn man sagt, dass sie sich in den letzten Jahren verstärkt für Open Source interessiert und beginnt, sich für Open Source auch einzusetzen.
2014 hat Julia Reda das EU-Fossa-Programm initiiert. Das ist der Free and Open Source Security Audit gewesen, weil sie
an Sicherheitsaspekten aufzuhängen. Es gab dann eine Pilotphase, die lief von 2015 bis 2016. Genau, wie schon gesagt, der Free and Open Source Software Audit. Part of it was to create an inventory of the Free and Open Source Software
used at the European Commission and at the European Parliament. Man kann sich das vielleicht gar nicht so direkt vorstellen, vielleicht aber auch schon. So große Organisationen wie die Europäische Kommission und das Europäische Parlament,
da gibt es ganz viel IT, da gibt es ganz viel Software, die auf ganz vielen Maschinen läuft und man hat gar nicht so richtig den Überblick, was für Software wird denn hier eigentlich verwendet und wo es recht, wenn es sich bei dieser Software um Open Source handelt, für die man keine Lizenzgebühren zahlt, was im Natur der Sache von Open Source liegt.
Es ist natürlich viel einfacher, ein solches Inventar, ein Inventory zu erstellen von Software, für die man vielleicht sogar regelmäßig, jährlich, monatlich, was auch immer, Lizenzgebühren zahlen muss. Da kann man ziemlich einfach nachhalten,
aha, für diese Software zahlen wir zumindest Geld, das wird irgendwo genutzt werden. Bei Open Source, in der Natur der Sache liegend, geht das nicht so einfach und der erste Schritt war erst mal überhaupt ein Inventory, ein Inventar zu erstellen,
welche Free and Open Source Software bei der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament eigentlich benutzt werden. Die Ergebnisse, die verschiedenen Reports etc., kann man natürlich im Internet nachschauen. An der Stelle sehr lobend zu erwähnen, wie transparent und ausführlich die Europäische Union solche Dinge dokumentiert,
das ist für jeden einsehbar. Und in der Pilotphase hat man sich auf zwei Stücke Software besonders fokussiert, weil man recht früh identifiziert hat, dass zum einen der Apache Web Server und zum anderen der Passwort Safe Key Pass sehr häufig genutzt werden.
Ja, und warum hat man das gemacht? Was ist das Argument dafür gewesen, mit der Julia Reda und andere, die Europäische Union unter überzeugen konnten, überhaupt in so etwas wie EU Fossa zu starten?
Ja, das ist die Realisierung, dass unser tägliches Leben heute, unser Alltag digital ist,
zumindest mal bei den Privatpersonen und einigen Unternehmen. Der Rest der Welt ist leider nicht so digitalisiert, wie es sein könnte, wie wir jetzt coronabedingt gerade erfahren, aber das nun mal so am Rande.
Und die Erkenntnis auch da drin mitschwingend, dass vieles des neuen digitalen Alltags basiert auf freier Software. Das Internet wurde auf freier Software gebaut. Ja, nach dieser Pilotphase,
die erfolgreich abgelaufen ist, wurde EU Fossa für weitere drei Jahre verlängert. Das war 2010, 2017, Entschuldigung. Und dann gab es ein paar Ziele, die definiert wurden für diese nächsten drei Jahre.
I want the EU to reach out more directly to developers, security researchers and hackers, also möglichst viele Expertinnen und Experten aus dem Feld involvieren, nach ihren Ansichten fragen, sich ihren Rat, ihr Wissen einholen, um Verständnis aufzubauen, was ist zu tun, wie kann geholfen werden?
Ja, ein Ansatz oder ein Aspekt von dieser zweiten Phase von EU Fossa waren Bug Bounties, beispielsweise für den VLC Media Player, ein anderes Stück Software, das sehr stark bei der EU eingesetzt wird für Videoaufzeichnung und Video Streaming.
Nach diesem ersten Bug Bounty Programm, was sich auf VLC fokussierte, gab es dann von 2018 bis 2019 weitere Bug Bounty Programme für FileZilla,
Apache Kafka, Notepad++, Putty, 7-Zip, Symphony, Apache Tomcat, die Standard GNU C Library, die G-Lib C, Drupal und andere. Und dann das Große, was letztes Jahr passierte, war tatsächlich, und das mag man sich heute in Tagen von Corona gar nicht mal so richtig vorstellen,
ist schon eine ganze Weile her, dass das absolut normal war, dass sich Leute in der echten Welt tatsächlich getroffen haben in Person, persönlich und an Software gearbeitet haben, über Probleme diskutiert haben und so weiter.
Und der erste dieser drei Events, die im Rahmen von EU Fossa letztes Jahr stattfanden, war ein Symphony Hackathon am 6. und 7. April 2019. Symphony, ein sehr populäres, weit verbreitetes Web-Entwicklungs-Framework in der PAP-Welt.
Und bei der Europäischen Kommission gibt es sehr viel Individual-Software, die auf Basis von PAP und Symphony implementiert ist. Und deswegen der Einstieg in diese Hackathons über die Symphony Community.
Genau. Und da waren über 59 Kontributoren von Symphony vor Ort für zwei Tage in Brüssel. Die haben an Symphony, an der API-Plattform, an Doctrine etc. gearbeitet. Und wie die beiden anderen Hackathons, die im Laufe des Jahres noch folgten, hat die Europäische Kommission dafür die Kosten übernommen.
Reisekosten, Unterbringung, Venue, wo das Ganze stattgefunden hat. Genau, das war der erste im April für Symphony. Da ist auch ziemlich viel bei passiert. Da gab es nur 22 Pull-Requests, die dabei rausgekommen sind, 90 Tickets wurden geschlossen, 47 Leute, ganz viel was gemacht.
Super Sache. Ein Monat später gab es den Hackathon für Apache. Das war Fokus auf Apache Web Server, Apache Kafka und einige andere Schlüsseltechnologien, die aus dem Apache Software Foundation Space kommen und bei der EU sehr stark verwendet werden.
Da habe ich keine genauen Zahlen zugefunden, wie viele Leute da waren und was da passiert ist. Und dann gab es den dritten und letzten EU-Fossa Hackathon im Oktober des letzten Jahres. Und der war ein bisschen speziell. Da waren hauptsächlich Projekte da und Entwicklerinnen und Entwickler da von Teams,
die bei der Europäischen Union, insbesondere bei der Europäischen Kommission an Software arbeiten und auf Beschluss der Europäischen Kommission in Zukunft zum einen ihre Software, die
sie für die Europäische Union bauen, als Open Source veröffentlichen sollen, wollen, werden und zum anderen auch zu den Open Source Projekten beitragen, auf deren Fundament sie ihre Software bauen. Und dann stellte man fest, dass es eine schlaue Idee wäre, da es da
auch einige PHP-basierte Projekte gibt, noch weitere PHP-Entwickler aus Open Source Projekten einzuladen. Und so bekam ich ungefähr zwei, drei Wochen vor dem genannten Datum 5.6. Oktober 2019 eine Einladung per E-Mail.
Ich solle doch bitte nach Brüssel kommen und unter anderem meine beiden Kollegen von der PHP-Consulting-Company, Arne Blankats und Stefan Priebsch, sowie Kontributoren zu PHP-Unit mitbringen, maximal fünf Leute sollte ich mitbringen, um zwei
Tage lang zum einen an PHP-Unit im Rahmen des Hackathon arbeiten zu können, aber auch um für Gespräche mit den Entwicklerinnen und Entwicklern der Europäischen Kommission zur Verfügung zu stehen. Und zusätzlich zu der Einladung an mich und die fünf Personen aus dem PHP-Unit-Umfeld gab es eine Einladung an das PHP-Stan-Projekt,
was ein statisches Code-Analyse-Tool für PHP-Quelltexte ist. Ja, und so waren wir dann, ich war da, Arne Blankats war da, Stefan Priebsch war da, und zwar jeweils mit unterschiedlichen Hüten natürlich,
wie das halt so ist, auch im echten Leben, nicht nur bei der Softwareentwicklung, wo man ab und zu mal den, ich schreibe jetzt gerade Code-Hut auf hat, und ich schreibe jetzt gerade Test-Hut auf hat oder ich mache jetzt Refactoring-Hut auf hat, so gibt es auch im echten Leben unterschiedliche Hüte, die man auf hat.
Also ich war da und habe das PHP-Unit-Projekt repräsentiert, zu einem gewissen Grad auch das PHP-Projekt und habe meine Erfahrung beigetragen aus über 20 Jahren Open Source, hatte aber auch den Hut auf als Mitglied der Interessengemeinschaft PHP e.V.
Und natürlich auch den Hut auf, dass ich mein Geld verdiene mit Beratungsdienstleistungen rund um PHP und verwandte Technologien. Und ähnlich ging das mit Arne Blankats und Stefan Priebsch mit den unterschiedlichen Hüten Stefan Priebsch zu dem Zeitpunkt
Erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft PHP e.V. und dann PHP-Stan-Entwickler Andreas Möller und Ewald Peter den Auden noch von PHP-Unit. Genau. Und dann haben wir da zwei Tage lang an PHP-Unit gearbeitet, uns mit den PHP-Stan-Leuten ausgetauscht,
Gespräche geführt mit Mitarbeitern der Europäischen Kommission und anderen Politikern, die da teilweise da waren und aus anderen Behörden und gesprochen mit den Software-Entwicklerinnen und Entwicklern von den anderen Projekten. Das war sehr interessant, mal einen Einblick zu bekommen, wie Software bei der Europäischen Union entwickelt wird,
was für Probleme man damit löst, wofür eigentlich Software da beispielsweise gebraucht wird. Verteilte Software-Systeme beispielsweise, um Fischfangquoten durchzusetzen, Software, die auf einem Schiff läuft,
wo dann eingegeben wird, ich habe jetzt eine Tonne den und den Fisch an der und der Stelle aus dem Meer gefischt
Genau. Und da gab es dann auch einen Rahmen aus Vorträgen. Ich selbst hatte kurz, ich glaube zwei oder drei Tage vor diesem Wochenende erfahren, dass ich eine Keynote halten soll.
Zum einen vor allen Teilnehmern des Hackathons, aber auch vor Abgeordneten des Europäischen Union. Vor allen Dingen die Europäischen Parlaments und Mitglieder der Europäischen Kommission und entsprechenden Bürokraten. Das ist hier zum Auftakt der Thomas Gageig von der Generaldirektion Informatik,
die innerhalb der Kommission für die Bereitstellung digitaler Dienste zuständig ist, die andere Kommissionsdienststellen und EU-Institutionen in ihrem Tagesgeschäft unterstützen und die Zusammenarbeit der Behörden in den EU-Ländern fördern. Das ist quasi die IT-Abteilung der Europäischen Union.
Ja, da gibt es den Thomas Gageig, den wir gerade auf dem Foto gesehen haben. Das ist der Director Digital Business Solutions der Generaldirektion Informatik. Darüber gibt es den Mario Campolargo, der auch da war, den stellvertretenden Generaldirektor, die Generaldirektorin Gertrude Ingestad und darüber den EU-Kommissar,
was das Äquivalent zu einem Minister ist und darüber die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen. Gerade schon erwähnt, ich habe recht kurzfristig erfahren, dass ich eine Keynote halten sollte,
die auch nur irgendwie, also ursprünglich sollte ich eine Keynote 60 Minuten lang halten, und dann habe ich gesagt, das ist aber sehr, sehr schwierig, 60 Minuten Vortrag zu machen, der so völlig unterschiedlichen Leuten im Publikum gerecht wird und nicht stellenweise und große Gruppen des Auditoriums langweilt
und habe dann gesagt, ich mache 10 bis 15 Minuten und absolut nicht technisch, sondern nur über die Probleme. Das wurde sehr, sehr begrüßt, insbesondere von den nicht technischen Leuten im Publikum. Und jetzt gibt es ein kurzes Recap von meiner Keynote.
Die hatte ich überschrieben mit May the Source be with EU or May the Source be with you. Das ist so ein Wortspiel, was irgendwie im Untertitel des EU-Fossa Hackathons irgendwo mal stand und ich fand das eigentlich sehr, ja, eine sehr lustige Formulierung
und warum soll ich da nicht die Keynote mit überschreiben? Ja, ich habe mich dann vorgestellt, hallo, ich bin Sebastian und ich mache seit über 20 Jahren PHP Unit. Das ist der eine Hut, den ich aufhabe. Ich bin aber auch aktiv im PHP Projekt. Ich helfe die Programmiersprache PHP und die entsprechende Laufzeitumgebung
und ihren Compiler zu testen und weiterzuentwickeln. Ich habe auch den Hut auf, dass ich irgendwie Geld verdienen muss, weil man von Open Source nicht leben kann und arbeite als Consultant bei der PHP Consulting Company.
Und ich möchte gerne damit beginnen, dass ich mich bei allen hier im Raum dafür bedanke, dass sie an Open Source arbeiten und damit die Welt besser machen. Ja, und das ist nicht selbstverständlich, dass man an Open Source arbeitet, weil dazu braucht es eine ganze Menge Mut, Mut der ganzen Welt den eigenen Quelltext zu zeigen.
Ja, ich erlebe es in meinem Alltag als IT-Berater immer wieder, eigentlich ständig, dass mir Software-Entwicklerinnen und Entwickler sagen, den Code, den ich hier schreibe oder an dem ich hier arbeite, der ist furchtbar, da bin ich nicht stolz drauf.
Ich bin froh, dass das nicht Open Source ist, dann sieht das keiner. Ich könnte nicht mit der Vorstellung leben, dass das, was ich hier schreibe, für alle Welt sichtbar ist.