Umzug einer Universitätsbibliothek unter Corona – (wie) ist das möglich?
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Number of Parts | 43 | |
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Identifiers | 10.5446/55616 (DOI) | |
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Computer animation
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Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Herzliche Grüße aus Chemnitz nach Bremen und auch herzlichen Dank für die Ankündigung an die Moderation. Mein Vortrag ist, wie schon erwähnt, Umzug einer Universitätsbibliothek unter Corona, Klammer auf, wie, Klammer zu, ist das möglich. Zu meiner Person, diese Folie, die
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würde ich jetzt einfach mal überspringen, weil ich freundlicherweise schon vorgestellt bin und würde gleich zur Universitätsbibliothek Chemnitz vor dem Umzug kommen. Und zwar verfügt unsere Bibliothek über circa 1,2 Millionen Bücher und 1000 gedruckte Zeitschriften,
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56 Mitarbeiterinnen und vor dem Umzug waren wir auf drei Standorte aufgeteilt und die Gebäude waren zum Teil angemietet oder auch eben kein Bibliotheksgebäude an sich, sondern unter ehemaligen Studentenwohnheimen. Und es ist tatsächlich jetzt 2020 ein lang gehegter Wunsch
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in Erfüllung gegangen, weil Planung für ein eigenes Bibliotheksgebäude gibt es bereits seit der Gründung der TU Chemnitz als Hochschule für Maschinenbau 1953. Also ein sehr lang gehegter Wunsch. Das neue Bibliotheksgebäude war und wer sich vielleicht
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mit Chemnitz so ein bisschen beschäftigt hat, den wird das nicht so sehr verwundern, ein ehemaliges Industriegebäude. Also Chemnitz ist ja eine, hat eine starke Industrietradition und das war schon eine ganz schöne Challenge, dieses ehemalige
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Industriegebäude. Also es war ein Spinnereimaschinengebäude zu einer, zur neuen Zentralbibliothek, also zu einem Bibliotheksgebäude umzubauen. Es hat insgesamt fünf Jahre gedauert, also der Beginn der Umbauarbeiten waren 2015 und 2000,
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im Mai 2020, also mitten in der Corona-Pandemie wurde das Gebäude übergeben. Hier vielleicht für diejenigen, die sehr bauaffin sind, noch so einige Zahlen, die eben im Grunde genommen deutlich machen, dass tatsächlich dieses gesamte
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Gebäude eben umgestaltet werden musste. Hier sehen Sie auch so ein bisschen so ein Vorher-Nachher. Jetzt an sich zu dem Umzug unter Corona-Bedingungen. Also seit März 2020,
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und es ist tatsächlich seit März 2020, befinden wir uns im Standby-Modus, beziehungsweise im eingeschränkten Regelbetrieb, bedeutet das im Grunde nur 25 bis 40 Prozent der Belegschaft vor Ort sein müssen und der Rest muss im Homeoffice sein.
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Im Juni 2020 hat uns dann der Finanzminister besucht, weil dort doch auch eine ganze Menge Investitionen geflossen sind. Die Zahl nenne ich später dann noch. Und hier, jetzt wird man die dritte Zahl, sieht Juni bis September 2020, Umzug der Bestände, also tatsächlich
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hier auch mittendrin. Und es sind immerhin 38 Kilometer Bibliotheks- und Archivs gut, was dort aus drei Standorten auf einen Standort umgezogen wurde. 21. bis 30. 9. 2020, das hatte jetzt nichts mit Corona zu tun, sondern das hatte tatsächlich dann mit
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dem Umzug an sich zu tun, dass dort eben die Bibliothek tatsächlich komplett geschlossen war. Also Sie sehen hier, während des gesamten Umzugs waren wir nur eine einzige Woche für die Nutzung nicht zur Nutzung zugänglich, was uns doch auch sehr mit Stolz erfüllt. Ja und
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am 1.10.2020, Sie sehen es hier, ich habe es in Anführungsstriche gesetzt, Eröffnung im neuen Gebäude, weil es war eine stille Eröffnung. Keine große Feier, sondern auf Grund Corona. Ja, eine stille Eröffnung, wie gesagt. Was sind jetzt, wenn man sich diese
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Faktoren anguckt, also im Grunde genommen, drei bis vier Monate für den Umzug, nur eine Woche geschlossen für die Nutzung, was sind jetzt nur die Erfolgsfaktoren für diesen Umzug trotz Corona. Also ich habe hier jetzt im Wesentlichen drei aufgelistet und zwar betreibt
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die Universitätsbibliothek Chemnitz schon seit Jahren eine sogenannte Digital First Strategie. Das heißt also, dass fast alle wichtigen Vorgänge wie Katalog, Ausleihen, Bestellungen, Zahlungen etc. online erledigt werden können und wenn möglich bei der Beschaffung den
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elektronischen Medienvorzug vor der Beschaffung der Printversion gegeben wird. Dann auch ein weiterer Erfolgsfaktor, eine langfristige abgestimmte Planung. Das heißt also, weit im Vorhinein wurden in die Planung alle wichtigen Stakeholder eingebunden, wie zum Beispiel Hochschulleitung, Bauplanung, Unternehmen, auch das Umzugsunternehmen und es
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wurde engmaschig auch intern kommuniziert. Das heißt also, dass das Umzugskonzept auf einer Vielzahl von universitären Gremiensitzungen wiederholt vorgestellt wurde. Es wurden die MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek regelmäßig informiert über Fortschritte
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und Umzugsplanungen und es erfolgten immer wieder Meldungen über universitäre und eigene Kommunikationskanäle, hier insbesondere Social Media, sodass hier auch sowohl die MitarbeiterInnen als auch die Beschäftigten der TU Chemnitz und die Studierenden sehr gut
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erreicht werden konnten. Der dritte Erfolgsfaktor aus meiner Sicht war eben auch eine transparente partizipative Aufgaben- und Kompetenzverteilung innerhalb der Universität beim Umzug. Das heißt also, dass jeder MitarbeiterInnen der Universitätsbibliothek
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langfristig wusste, was zu welchem Zeitpunkt erledigt sein musste und dass auch das nicht einfach übergestülpt wurde, die Planung, sondern dass jeder MitarbeiterInnen die Möglichkeit hatte, eben eigene Ideen dort einzubringen und das natürlich auch einen
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motivierenden Faktor hat. Hier vielleicht noch so einige Fax and Figures zum neuen Universitätsgebäude. Also vorher drei Standorte, jetzt nur ein Standort. Ich glaube, insgesamt 53,5 Millionen Euro in dieses neue Gebäude investiert wurde. Wir
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haben eine Nutzfläche von 12,3 Quadratkilometer. Insgesamt davon 8,5 Quadratkilometer Freihandbereich. Vier bis sechs Geschosse, also die Seitenflügel haben vier Geschosse, der Mittelbau sechs Geschosse. Insgesamt über 22 Kilometer, ja, Regalkilometer,
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wenn man es so will. Fußbodenheizung 710 NutzerInnenarbeitsplätze, 71 Büroarbeitsplätze und selbstverständlich WLAN im gesamten Gebäude. Benefits aus diesem neuen Bibliotheksgebäude. Einmal die Konzentration auf einen Standort statt
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ganz klar. Dann, wie Sie hier sehen, zentrale Lage in der Innenstadt. Die Universitätsbibliothek wurde auch in der Stadtentwicklungskonzept von Chemnitz eingebunden, dass sich die Stadt heile drum herum dann dort noch weiter beleben.
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Und Sie sehen hier sehr günstige verkehrstechnische Anbindung zum Hauptbahnhof, zur zentralen Bushaltestelle, Bushaltestelle direkt vorm Haus. Also sehr günstige Sache. Und was jetzt auch durch Corona erheblich verzögert wurde und noch nicht umgesetzt
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werden konnte beziehungsweise, aber was von Anfang an mitgeplant war, dass die Universitätsbibliothek Chemnitz die einzige Gesamtbibliothek in Sachsen sein wird mit einem 24-7-Betrieb. Das ist noch nicht, aber das wird so sein. Das ist auch mit dem Gebäude mitgeplant worden. Das Gebäude wurde an verschiedene Nutzungsgewohnheiten
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angepasst. Das heißt also, dass unten im Grunde genommen die Lern- und Kommunikationsbereiche, die lauten Bereiche sind, während es nach oben hin immer stiller wird mit Computer-Arbeitsplätzen und ganz oben im dritten und vierten Bereich reservierbare Carrels sind. Das neue Bibliotheksgebäude bietet ganz neue
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Möglichkeiten im Gegensatz zu den alten Gebäuden. Wir haben endlich einen zentralen Lesesaal, den wir vorher nicht mehr hatten. Wir haben Schulungsräume, wir haben Veranstaltungsräume, die wir hoffentlich bald dann auch nutzen dürfen. Wir haben auch speziell für die NutzerInnen mit Kindern einen Eltern-Kind-Bereich und
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ich hatte es schon mit dem WLAN erwähnt, aber auch noch mit einigen anderen Sachen, Selbstverbotungsanlage und so weiter eine moderne technische Ausstattung. Und um zum letzten Punkt zu kommen und vielleicht auch dann noch zur Diskussion oder für
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Fragen gewappnet, für hoffentlich nicht eintretende, zu zukünftige Herausforderungen aller Corona. Technisch bietet das neue Gebäude, dass Prozesse weitgehend automatisiert sind. Wir haben eine moderne Buch-Transportanlage, wir
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haben ein Selbstverbuchungsautomat, wir haben ein Buch-Karbeautomat, also hier Automatisierung, dann eben auch Digitalisierung mit einer zum Beispiel einer interaktiven Online-Standortkarte, wo man sich dann online orientieren kann und es befinden sich eine 3D-Visualisierung und eine barrierefreie
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Orientierung in Bearbeitung. Prozessual haben wir unter Corona insbesondere unser Online-Schulungsangebot und die Online-Angebote insgesamt ausgebaut mit Tutorials, Schulungen, Quiz. Dann auch, weil physische Sprechstunden zu der
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Zeit nicht gegeben waren, die Online-Terminbuchung Book a Librarium, wo man eben Online-Konferenzen buchen konnte mit BibliotheksmitarbeiterInnen. Wir haben
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auch einen Online-FAQ-Bereich eingerichtet für Studierende und dass man sich also dort auch mit seinen Fragen speziell auch was die Besonderheiten oder Corona anbelangt eben informieren kann. Und zu den weiteren Online-Maßnahmen
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gehört dann eben auch ein Online-Raumbuchensystem für die Carols und für die Schulungsräume, das sich momentan im finalen Stadium befindet und wir werden auch weiterhin unsere E-Medien und Datenbanken ausbauen. Hier das im
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Internet natürlich dann eine sehr interessante Sache. Ist dies auch auf andere Universitätsbibliotheken anwendbar? Und ja, diese Erfahrungen, die wir hier gemacht haben und ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich
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auf die Diskussion beziehungsweise Fragen.
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