Im April 2019 startete die Stadtbücherei Frankfurt eine Strategie-Entwicklung. Der Impuls selbst kam aus dem Kollegium. Die rasante Digitalisierung rückte bei den Mitarbeitenden die Fragen nach der Selbstdefinition des Hauses, nach der Positionierung einer zukunftsfähigen Stadtbücherei und dem sinnvollen Gleichgewicht zwischen traditionellen und neuen Aufgaben in den Fokus. Von Beginn an war klar, dass die Antworten auf diese Fragen nicht rein pragmatischer Natur sein können. Vielmehr geht es darum, gemeinsam eine Haltung zu entwickeln, die es der Stadtbücherei als Organisation ermöglicht, immer wieder flexibel, engagiert und kreativ auf die aktuellen und die kommenden Herausforderungen zu reagieren, also zukunftsfähig zu sein.
Der Prozess ist konsequent als partizipativer angelegt. Ein Kreis aus Kolleg*innen quer durch die Bibliothek steuert das Vorgehen. Die Bibliotheksleitung als Auftragsgeberin ist Mitglied eines Lenkungskreises, der als „Soundingboard“ fungiert. Die Strategieentwicklung wird von einer externen Beraterfirma eng begleitet. Nach einem Open Office mit großer Beteiligung folgten zwölf Lernreisen. 125 Mitarbeitende besuchten andere Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Die Aufbruchsstimmung der Lernreisen wurde durch Corona hart ausgebremst. Doch nach einem Moment des Innehaltens in „Schockstarre“ wurde klar: Wir sind bereits mitten im Prozess. Die Krise stoppt uns nicht, sie ist der Realitätstest. |