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Formale Metadaten

Titel
Robotron
Untertitel
a tech opera
Serientitel
Anzahl der Teile
102
Autor
Lizenz
CC-Namensnennung 4.0 International:
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Erscheinungsjahr
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Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Abstract
In den letzten 2 Jahren habe ich mich in meiner künstlerischen Arbeit mit der Computerherstellung in der DDR beschäftigt. Technikproduktion in der DDR war durch Planwirtschaft und dem COCOM-Hochtechnologieembargo besonderen Bedingungen unterworfen. Entlang der künstlerischen Ausseinandersetzung möchte ich in dem Vortrag ein Bild über Ostdeutsche Computertechnologie nachzeichnen. Die Web Serie Robotron – a tech opera spielt im VEB Kombinat Robotron, dem größten Computerhersteller der ehemaligen DDR und einer der bedeutendsten Produzenten von Informationstechnologie im sozialistischen Osteuropa. Anhand der eigenen Familiengeschichte zeichne ich eine Technikgeschichte nach die heute niemanden mehr interessiert. Weil sie nicht der Logik einer Erfolgsgeschichte entspricht und es sich bereits um obsolete Technik handelt. Als zeitgenössisches Netzformat tauchen in den meisten ASMR Videos nur aktuelle High-tech Utensilien auf um Tingles (Kopfkribbeln) hervorzurufen. In Soft Nails ~ ♥ [ASMR] Kleincomputer Robotron KC87 ♥ greife ich bewusst auf High-tech aus der DDR zurück und überführe sie in ein popkulturelles Format. Der Versuch einer gängigen US-amerikanischen Technikerfolgsgeschichte ein alternatives Narrativ entgegensetzen/ hinzufügen. In der Arbeit The Adventures of WH beschäftige ich mich in Kollaboration mit der Künstlerin Anne Baumann, mit Werner Hartmann (1912 - 1988), mein Stiefopa und der Begründer der Mikroelektronik in Ostdeutschland. Von 1961 – 1974 war er Leiter der AME, auch genannt AMD (Arbeitstelle für Molekularelektronik Dresden). Werner Hartmann gehörte einer wissenschaftlichen Elite in der DDR an und wurde aufgrund seiner Parteilosigkeit seit 1965 in der DDR systematisch beschattet und sogar 1974 wegen Spionage-Vorwürfen als Direktor der Arbeitsstelle für Molekularelektronik in Dresden suspendiert. Die Stasi hat 49 Ordner zur Überwachung von WH angelegt. Parallel legte WH ein Archiv mit seinen Memoiren (wissenschaftl. Tätigkeit in der Nazizeit, Sowjetunion und der DDR) sowie seinen Gedanken zur Mikroelektronik, u.a. an.
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DatenverarbeitungssystemComputerindustrieObjekt <Kategorie>JSONVorlesung/Konferenz
DatenverarbeitungssystemComputerindustrie
RollbewegungYouTube
MikroelektronikPositionWelle
Zentralstelle für Maschinelle DokumentationMikroelektronik
Vorlesung/Konferenz
SuchmaschineDatentechnikSpieltheorie
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Uniformer RaumApple <Marke>MagnetbandPackung <Mathematik>Computeranimation
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YouTubeAggregatzustand
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World Wide WebSimulationSpieltheorieVererbungshierarchieEASY <Programm>Computeranimation
EASY <Programm>World Wide WebStabHebelSun <Marke>BenutzeroberflächeKAM <Programm>ComputeranimationVorlesung/Konferenz
HackerSinusfunktionMilan <Programmiersprache>World Wide WebDatenverarbeitungssystemPeripheres GerätRechenwerkIBM 360SystemidentifikationRechnerorganisationFormation <Mathematik>NeunzehnDatenverarbeitungComputeranimation
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ZeichenketteBenutzeroberflächeBewegungHebelSage <Programm>Fächer <Mathematik>Computeranimation
HackerBenutzeroberflächeStabWorld Wide WebRollbewegungDatenbusBesprechung/Interview
Milan <Programmiersprache>HebelBenutzeroberflächeSun <Marke>Computeranimation
Milan <Programmiersprache>BenutzerführungOWL <Informatik>ASCIIBenutzeroberflächeBesprechung/Interview
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Milan <Programmiersprache>Sun <Marke>EckeStabArbeit <Physik>Computeranimation
Mono-FrameworkRechenschieberVollständiger VerbandProgramm/QuellcodeVorlesung/Konferenz
MomentenproblemVorlesung/Konferenz
Vorlesung/Konferenz
Vorlesung/KonferenzJSONComputeranimation
Computeranimation
Transkript: German(automatisch erzeugt)
Nächstes Talk ist Robotron, ein Opera mit Nadja Butchendorf. Please give her a grand round of applause.
Danke. Auf dem Camp wird man ja immer am Anfang gefragt, ob man zum ersten Mal da ist oder zum zweiten Mal. Und ich würde fragen, hat jemand von euch bei Robotron gearbeitet?
Niemand? Okay. Also, ich bin Künstlerin und hatte bereits vor anderthalb Jahren auf dem ersten Kongress in Leipzig über einige meiner Arbeiten gesprochen. Dabei ging es vor allem um performative Schmuckobjekte und Nail Art. In verschiedenen aktuellen Werken untersuche ich die Geschichte der Computerentwicklung in der DDR, ausgehend von meiner eigenen Familiengeschichte.
Gelangweilt von einem erfolgreichen US-amerikanischen Technologienarrativ, versuche ich mit dem folgenden Projekt der Erzählung eine komplexere und diversere Geschichte hinzuzufügen. Na ja, wenn jetzt niemand bei Robotron gearbeitet hat, weiß ich nicht, ob vielleicht einige die Geschichte schon sehr gut kennen.
Egal. Robotron Attack Opera ist die erste Seifenoper, die in der Computerindustrie der DDR spielt. Eine Webserie, die die Entwicklung von Computern in einer Planwirtschaft unter Embargobedingungen thematisiert und einen Alltag in Ostdeutschland nachzeichnet.
Also Geschichten, für die sich heute niemand mehr interessiert, weil es sich bereits um obsolete Technik handelt und Geschichte, wie wir wissen, nur von Siegern geschrieben wird. Der Begriff der Tech Opera, den habe ich von der Soap Opera entlehnt und verbindet emotionale Verwirrungen mit Computergeschichte.
Robotron Attack Opera ist eine Webserie, in der ich alle Rollen selber spiele und auch alles andere in Personalunion übernommen habe. Also wie Set-Design, Kamera, Maske, Post-Production, Sound-Design, Special Effects, Regie etc.
Staffel 1 wurde damals komplett in meiner Berliner Einraumwohnung im Hochsommer 2018 im Greenscreen-Paradies aufgenommen. Hier seht ihr auch die Protagonisten. Ich kann das so schlecht drauf zeigen. Aber in diesem Coup-Optik-Blouson, das ist Kollegin H., im Fat Lab-T-Shirt, das ist Kollegin M., und Kollegin X. sind alle anderen.
Dass ich alle Rollen selber übernommen habe, ist einerseits Konzept und andererseits hatte ich auch kein Budget, um andere Mitarbeiterinnen vernünftig zu bezahlen. Ich habe die Serie mithilfe von unzähligen YouTube-Tutorials produziert.
Aber wie kam es eigentlich zur Robotron Attack Opera, da muss ich jetzt weiter ausholen und auf meinen Stiefoper Werner Hartmann zu sprechen kommen. Werner Hartmann von 1912 bis 1988 war mein Stiefoper und der Begründer der Mikroelektronik in der DDR.
Hier seht ihr ihn, als er gerade seinen zweiten Nationalpreis der DDR erhalten hat, das war 1970. Er hat 1961 AMD gegründet, die Arbeitsstelle für Molekularelektronik Dresden. Nicht zu verwechseln mit AMD aus Silicon Valley.
Aufgrund seiner Position und Parteilosigkeit wurde er seit 1965 systematisch beschattet und 1974 wegen Spionage Vorwürfen als Direktor der Arbeitsstelle suspendiert. Sein wissenschaftlicher Verdienst wurde erst 1990 wieder anerkannt.
Die Gründung von AMD war für die Mikroelektronik der DDR ziemlich wichtig. Und 1987 wurde das Institut in ZMD umbenannt, Zentrum Mikroelektronik Dresden. Unter dem Namen existiert es heute auch noch.
2017 wurde ich zusammen mit der Künstlerin Anne Baumann eingeladen für die Ausstellung Requiem for Failed State in der Halle 14, Zentrum für Zeitgenössische Kunst Leipzig, uns künstlerisch mit dem Fall Werner Hartmann auseinanderzusetzen. Die Stasi hat 49 Ordner zu seiner Überwachung angelegt und parallel legte aber Werner Hartmann selbst ein Archiv mit seinen Memoiren an.
Durch diese Beschäftigung mit der Geschichte ist mir auch wieder eingefallen, dass meine Eltern bei Robotron gearbeitet haben, also auch in der Technikbranche der DDR tätig waren. Und damit bin ich aufgewachsen mit diesem Schriftzug in Dresden.
Hier seht ihr jetzt den Stammsitz des VEB Kombinates Robotron mitten im Zentrum von Dresden. Wenn man heute in die Suchmaschine Robotron eingibt, wird einem zuerst Robotron ein Arcade Game von 1984 angezeigt. Aber es gibt glaube ich auch eine Skateboard Marke aus Stuttgart, die Robotron heißt.
Also die Marke Robotron war zu Ostzeiten in Osteuropa sehr bekannt und neben der Sowjetunion auch der führende, führend in der Computertechnik. Das wurde auch gerne gezeigt, zum Beispiel hier einen Ausschnitt aus der Krimiserie Polizeiruf. Der Aufklärung wird von uns erwartet, also Aktenstudium, Tätervergleichskartei, EDV. Kennen wir? Treiben jetzt.
Jagtst du mich mal das durch den Rechner? Wäre schön, wenn Hauptverdächtige gleich hinten rauskommen. Habt ihr dich schon einmal enttäuscht? Ständig. EDV, Ende der Vernunft.
Der VEB Kombinat Robotron war der größte Computerhersteller in der DDR und wurde am 01.04.1969 gegründet und 1990 durch die Treuhand aufgelöst. Der Stammsitz war wie gesagt Dresden und im Hintergrund könnt ihr ja auch sehen, da wird das Robotron Gelände in Dresden gerade gebaut, 1969.
Der VEB Kombinat Robotron bestand aus mehreren Kombinatsbetrieben, DDR-weit verteilt. Mit Stand von 1988 waren es insgesamt 20 Betriebe, die dazugehörten.
Insgesamt arbeiteten 68.000 Beschäftigte im VEB Kombinat Robotron. Im Dresdener Stammbetrieb waren es damals 6.700. Der Kennerin fällt vielleicht auf, dass die Auflistung nicht ganz vollständig ist.
Ich habe den VEB Robotron Rationalisierung Weimar in Klammern RRW und den VEB Robotron Goldpfeil Magnetkopfwerk Hartmannsdorf GmH vergessen. Den Namen Robotron gab es aber bereits vor der Gründung des VEB Kombinats. Am 1.04.1987 wurde in Karl-Marx-Stadt der VEB Elektronische Rechenmaschinen Karl-Marx-Stadt als wissenschaftlicher Industriebetrieb gegründet.
Auch bekannt unter der abgekürzten Form El-Rema. Später wurde er auch als Fachbereich Geräte in das VEB Kombinat eingegliedert.
Und zur Gründung, also 1957, als El-Rema gegründet wurde, gab es einen Wettbewerb unter den Mitarbeiterinnen, wo es um die Schaffung einer neuen Warenbezeichnung ging. Und da hatten Mitarbeiterinnen einen Entwurf eingereicht, der eben Robotron hieß.
Und der Robotron ist ein Kunstwerk aus Roboter und Elektronik. Es gab halt auch noch diese anderen Vorschläge, Calcutron, Memotron. Da seht ihr den Robotron 300, da seht ihr noch das Robotron mit dem Wimpel und dem Elektron drinnen. Das war der erste Großrechner, der von Robotron dann gebaut wurde.
Und hier ist jetzt die klassische Wortbildmarke. Da unten seht ihr auf der Streichholzpackung das Robotron, die dann halt für die Warenbezeichnung der Erzeugnisse und auch für das Kombinat herhielt. Und diese Streichholzpackung ist so aus den 80ern. Und die fand ich irgendwie ganz interessant, weil, also Bit für Bit Qualität,
aber auch diese aus der Magnetbandspule kommt diese Schlange und die den Apfel hält. Das war halt auch zu der Zeit, wo Apple dann auch schon groß geworden ist. Und ich denke mal, das wird kein Zufall sein mit dem Apfel und der Schlange. Ein wichtiger Teil meiner Recherche waren die Betriebszeitschriften, die jede Woche herausgegeben wurden, von 1969 bis 1990.
In dieser GIF ist ein GIF aus dem Film Schräge Vögel, ein DEFA-Film. Und das ist, wenn Kaminke, der Protagonist, gerade sagt, gute Nachrichten hier, die heutige Presse besteht nur aus Huldigungen.
Bei den Zeitungsdurchblättern bin ich auch auf die Lachkarte gestoßen. Das war das betriebseigene Cabaret. Vielleicht kennen einige Wolfgang Stumpf, der war damals auch Teil davon, noch ein deutscher Schauspieler.
Im VEB-Kombinat gab es damals sechs Ensembles. Der VEB-Kombinat kümmerte sich auch um gesundheitliche und soziale Betreuung der Werktätigen, Ferien- und Erholungswesen, Kinderbetreuung und Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen. Von den 68.000 Beschäftigten im Kombinat Robotron waren ca. 44% Frauen tätig.
Neben der Essensversorgung fanden hier auch zahlreiche, ach so, das ist die Robotron-Kantine und links das schwarz-weiß-Bild ist von 1967.
Und daneben ist, wie die Robotron-Kantine heute aussieht, das ist der eine Schauplatz der Webserie auch. Und die sollte mittlerweile schon abgerissen werden, glaube ich, 2015 oder so. Wurde aber gestorbt und jetzt kauft, hat Dresden sozusagen, kauft die Kantine wieder zurück.
Und es wird jetzt gerade überlegt, was da reinkommt, soll ein Kulturbereich werden. Entweder kommt das Museum oder ein TU-Lab rein, glaube ich. Aber neben der Essensversorgung fanden da auch zahlreiche Kulturveranstaltungen und Betriebsfeiern statt.
Das Rechenzentrum, das ist der andere Schauplatz der Serie. Da seht ihr ganz links auch schwarz-weiß, da wird das Rechenzentrum gerade erbaut. Dann kurz vor Abriss das Rechenzentrum, da seht ihr, da war dann Teppichfreund lange drinnen und dann wurde es halt abgerissen.
Und da standen damals vier Großrechner dran, wo halt auch die Protagonisten gearbeitet haben. Einer der Großrechner war der ESA 1040, den seht ihr hier als Modellform.
Und der Computer wurde Anfang der 70er Jahre von Robotron hergestellt und vertrieben. Und die Insider wissen wahrscheinlich, dass es sich dabei um einen komplett reverse-ingenierten IBM 360 handelt. Mitarbeiterinnen berichteten mir auch, dass sie die Fehler des IBM 360 verbesserten.
Und so sah dann der Arbeitsplatz am ESA 1040 aus. Und natürlich hatte die Stasi exklusiv Zugriff auf die Rechner gehabt.
Regelmäßig hatten die Bedienkräfte frei, wenn die Stasi Rechenzeit am ESA 1040 benötigte. Sie kam dann mit ihren eigenen Bedienkräften und schloss die Türen ab. Es gab natürlich auch IEMs, also inoffizielle Mitarbeiter, bei Robotron zur Überwachung der Angestellten. Und aus erster Hand weiß ich auch, dass Mitarbeiterinnen unter Beobachtung standen, da sie angeblich Flugblätter verteilten, die nachweisbar auf einem Robotron-Drucker aus der Abteilung gedruckt wurden.
Und wie alle sozialistischen Staaten unterlag die DDR dem CoCom-Technologie-Embargo des Westens. Besonders die Computerentwicklung war davon natürlich betroffen.
Und das ist ein Buch von Gerhard Ronneberger, in dem er ziemlich detailliert beschreibt, wie der Hightech-Schmuckel damals vonstatten ging. Und dafür wurde er der Bereich Kommerzielle Koordinierung, abgekürzt CoCo, dessen Aufgabe einer der Aufgaben war, Embargo-Waren, die auf der CoCom-Liste standen, zu beschaffen.
Das ist ein Satellitprojekt zur Robotron Attack-Opera. Ihr kennt sicherlich die ganzen ASMR-Videos auf YouTube, die sich auch mit Vintage-Computern beschäftigen.
Jetzt kommt gleich ein kleiner Ausschnitt aus meinem ASMR-Video, in dem ich mal den KC87, also den KC87 von Robotron genommen habe, anstatt immer nur Commodore oder Atari. Die Softnails aus Silikon sind auch Teil meiner Arbeit. Und die sollen eigentlich eher diesen Meridian-Response verstärken.
Jetzt kommt ein kleiner Ausschnitt.
Und im Frühjahr gab es eine Ausstellung, die hieß Computer Girls. Die fand schon letztes Jahr statt in Dortmund und ist dann weiter nach Paris gewandert. Und dann haben sie halt dieses Bild mit den Softnails und dem KC87 als Kommunikationsbild benutzt
und überall in der Pariser U-Bahn plakatiert. Und ich habe mich halt total gefreut, weil sozusagen Robotron Technik jetzt wieder in Paris rumgeistert. Mittlerweile ist die Ausstellung jetzt in Eindhoven zu sehen, falls jemand da hinkommt noch bis 6. Oktober.
Genau, und in den Technischen Sammlungen in Dresden wird auch gerade 50 Jahre Robotron gefeiert. Und da kann man auch die Webserie von mir sehen. Ich habe mich besonders gefreut, dass sie neben der ganzen Robotron Technik jetzt steht. Aber was natürlich schon witzig ist, dass Robotron gibt es seit 30 Jahren nicht mehr.
Und die Firma bestand auch insgesamt nur 20 Jahre. Und jetzt wird 50 Jahre Robotron gefeiert. Als nächstes schauen wir die Webserie. Die ist jetzt nicht so lang. Also wir schauen Trailer und Staffel 1. Staffel 2 könnt ihr euch dann heute Abend im Zelt auf YouTube angucken.
Der Trailer ist eigentlich das längste. Ich fange einfach mal an. Wir befinden uns jetzt gerade am Set von Robotron Tech Opera. Eine Webserie, in der ich alle Rollen selber spiele. Und auch das Skript schreibe. Obwohl, das Skript zoome ich mich mal kurz raus.
Und dann könnt ihr sehen, wie es hier aussieht. Also, das Green Screen Paradies. Da oben in der Ecke seht ihr den Kostüm Fundus. Mein Bett.
Das ist wirklich schwer. Im Early YouTube Style auf Büchern. Ja, das ist auch gerade das Problem und war auch in verschiedenen Archiven. Hab aber festgestellt, eigentlich wusste ich das schon. Was ich euch heute zeigen will, ist, wie man zu DDR-Zeiten
Squiggle Eyebrows gemacht hat. Instagram-Trend, Wafie, Augenbrauen. Schon out of date. Es gibt ziemlich viele Tutorials. Man braucht ganz viel Kosmetika, Gel, Eyeliner, ein bisschen Lidschatten.
Und vielleicht sogar noch, was weiß ich. Zu DDR-Zeiten gab es nicht viel. Ich habe nur einen Eyebrowstift. Ein einfacher Eyebrowstift. Keine bestimmte Marke. Ich habe jetzt einen sehr hellen ausgesucht. Meine Augenbrauen sind sehr hell.
Zu DDR-Zeiten war das eigentlich ganz einfach. Also, bisschen die Stirn freilegen. Und dann hier soll eine Welle sein.
Ich ziehe das erst mal so vor. Man muss ein bisschen gucken, dass man den natürlichen Schwung seiner Augenbrauen mitnimmt. Hier geht es bei mir auch so hoch. Jetzt ist auch eine Welle. Männer mit Gefühlen interessieren sich auch für Technik.
Das kommt davon. Ich hab's gesehen. Ich hab's gesehen. Ich hab alles gesehen. Robotron. Robotron. Robotron. VEB Kombinat. Robotron.
Alle arbeiten bei Robotron. Das kommt davon. Das kommt davon. Auf deiner Jacke Robotron. Meine Jacke auch Robotron. Du kannst mein Pausenbrot haben. Technik für Männer mit Gefühlen für Frauen.
Technik und Gefühle bei Robotron. Alle in die Produktion. Das kommt davon. Ich hab's gesehen. Ich hab's gesehen. Ich hab alles gesehen. Robotron. Ich bin jetzt total gut geworden.
Robotron. Alle arbeiten bei Robotron. Das kommt davon. Das steht dem komplizierten Tutorial in nichts nach. Früher war alles einfacher. Mehr Zeit für den Haushalt. Die Kinder und die Arbeit. Deswegen hatten die früher schon ziemlich gute Tricks drauf.
Wie man futuremäßig unterwegs sein kann. Wir sehen uns dann. Robotron. Ciao. Instagram, Instagram. Stasi war voll Instagram. Das kommt davon.
Stasi war voll Instagram. Das kommt davon. Stasi war voll Instagram. Robotron. Das kommt davon. Robotron.
Das war jetzt erst mal der Trailer. Es geht noch weiter. Genau. Der Song ist von FutureMaps030. Der Titelsong. Aka Jana Bartel. Und jetzt noch mal 10 Minuten für Staffel 1.
Robotron. Robotron. Robotron. VEB Kombinat. Robotron.
Alle arbeiten bei Robotron. Das kommt davon. Das kommt davon. Baby mag Gefühle. Baby mag Technik. Sie interessiert sich für Technik. Sie hat auch Gefühle. Gute Gefühle.
Schlechte Gefühle. Mittagspause bei Robotron. Das kommt davon. Ich hab's gesehen. Ich hab's gesehen. Ich hab alles gesehen. Robotron. Robotron. Robotron.
Hi guys. Cool, dass ihr dabei seid bei der ersten Folge von Robotron, der Tech Opera. Das wird jetzt eher so eine Einführungsfolge, in der ich kurz auf das Setting eingehe, in dem Robotron eine Tech Opera angesiedelt ist.
Wie ihr hier sehen könnt, 1968 treffen sich die GSR, VR Polen, die DDR, VR Bulgarien und die UDSSR, um über ein einheitliches System elektronischer Rechentechnik zu verhandeln. Später kommt auch noch die sozialistische Republik Rumänien und Kuba hinzu.
Die UDSSR sind natürlich der Bestimmer und hier sieht man die DDR jetzt ein bisschen angepisst, weil sie sich auf Peripheriegeräte in der Produktion und Entwicklung konzentrieren soll. Das heißt zum Beispiel Magnetbandspeichergeräte oder Paralleldrucker, Lochkartenleser etc.
Da hat die DDR natürlich überhaupt keinen Bock drauf, weil sie schon längst elektronische Datenverarbeitungsanlagen entwickelt und produziert, zum Beispiel den R300. Die konnten sich dann aber noch in einem gesonderten Zweiabkommen einigen. 1969 haben dann alle dieses mehrseitige Regierungsabkommen unterschrieben
und man musste sich jetzt nur noch darauf einigen, was für eine Rechnerarchitektur man kopiert und als Grundlage für das ESA benutzt. Man wusste ja, dass man sich um einige Jahre im Rückstand befand, gemessen am internationalen Standard. Das beste Modell seinerzeit war der
IBM 360. Er war weit verbreitet und deswegen gab es besonders viele Dokumentationen zu seiner Arbeitsweise, die natürlich auch in die Hände von Computerentwicklern bei Robotron fielen. Es soll sogar einen echten
IBM 360 bei Robotron gegeben haben, trotzdem Bargobestimmungen, der komplett reverse engineered wurde. Und 1972 wurde dann der erste ESA-Rechner bei Robotron fertiggestellt. Also das war der erste ESA- Rechner überhaupt. Das war der ES
1040. Und der ES 1040 war dann sogar mit IBM kompatibel. Und da stand einer der ersten Rechner des ESA. Und viele Menschen arbeiteten mit ihm. Und unter anderem auch Kollegin H., die seit
1976 als Operator 3 im Bereich E43 im Rechenzentrum des VEB Robotron Zentrum für Forschung und Technik arbeitet. Und hier sehen wir Kollegin H. bei der Arbeit am Lochkartenleser.
Kollegin H., du hast vergessen, die Anlagenschuhe anzuziehen.
Hi, Fans and Friends.
Hey, Kollegin H. Na, wie geht's? Sag mal, was hältst du denn eigentlich von dem neuen Vier-Schicht-System? Du meinst die rollende Woche, ne? Ey, es ist mir echt egal. Achtung, das geheime Kollektiv E6 ist wieder im Anmarsch und will die Maschine übernehmen. Okay, Kolleginnen, haben wir jetzt erst mal
wieder vier Stunden Freetime. Wer kommt mit in die Kantine? Ich muss mal pullern. Mittagspause bei Robotron, das kommt da vorne.
Geil, Kapernklöseln. Also, ich finde es schon gut, dass es jetzt während der Spätschicht auch warmes Essen gibt. Also, wisst ihr, mir ist irgendwie nichts mit der rollenden Woche. Mir ist es einfach zu weit weg. Ich warte
ja ewig auf den Bus am Wochenende. Wenn ich da hier von vom Randgebiet komme. Also, ich finde es schon praktisch, ne? Durch die Freizeit in der Woche springt mehr für den Haushalt raus. Und ich habe auch mehr Zeit für die Kinder tagsüber. Finde ich gut. Und vor allem finde
ich das Food abends besser als Mittag. Baby mag Gefühle. Baby mag Technik.
Arbeitsschutz geht jeden an. Wieso? Ist doch rollende Woche.
Robotron, das kommt da vorne.
Baby mag Gefühle. Baby mag Technik.
Gestern war ja die Disco. Wart ihr da? Nee, ich auch nicht. Obwohl in erster Linie für Jugendliche
des Kombinates gedacht, waren unter den 200 Jugendlichen ganze 30 Robotrone. Wir hoffen, das nächste Mal mehr bekannte Gesichter zu sehen. Oder gibt es gar keine tanzlustigen Robotrone? Boring.
Erste ES 1040 in Indien übergeben. Hey, Kollegin H. Kennst du eigentlich den schon?
Nee, erzähl mal. Hast du einen dummen Sohn? Schicke ihn zu Robotron. Hast du derer zwei? Schicke sie zur Polizei.
Arbeitest du auch bei Robotron?
Genau. Staffel 2 ist schon online. Es soll insgesamt 5 Staffeln geben. Das dauert noch ein bisschen, bis die alle fertig sind. Ich habe noch eine Slide. Es gibt auch
Robotron-Merge. Slow-Merge. Auf den kann man bis zu 10 Jahre warten. So wie man früher 12 Jahre auf ein Trabant gewartet hat. Ich habe den Slow-Merge im April gelauncht und die ersten Bestellungen sind bis heute noch nicht bearbeitet.
Vielen Dank. Applaus. Danke. Fragen. Einen Moment bitte.
Ja? Darf ich einen Robotron-Witz erzählen? Ja, gerne. Ich kenne aber schon fast alle. Mal gucken, ob du den kennst. Woran erkennst du, dass die Stasi bei dir in der Wohnung Robotron-Banzen einsetzt? Äh, warte. Scheiße, den kenne ich. Weil man einen neuen Schrank hat.
Unten ist ein Untrabachhäuschen fertig. Danke. Super, danke. Bitte. Andere Fragen?
Vielen Dank. Noch ein Applaus für Nadja Budendorf. Danke.
Danke.