Open Library of Humanities- Konsortiale Förderung von Open Access in den Geisteswissenschaften
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Formal Metadata
Title |
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Title of Series | ||
Part Number | 5 | |
Number of Parts | 7 | |
Author | 0000-0003-4388-2552 (ORCID) | |
Contributors | ||
License | CC Attribution 3.0 Unported: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/31042 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
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Production Year | 2017 |
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Abstract |
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Bibcast 20175 / 7
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Computer animationMeeting/Interview
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Meeting/Interview
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Computer animation
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Computer animationMeeting/Interview
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Computer animation
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Computer animationMeeting/InterviewProgram flowchart
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Computer animation
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Computer animation
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Computer animationMeeting/Interview
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Meeting/Interview
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Meeting/Interview
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Meeting/Interview
Transcript: German(auto-generated)
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Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, liebe Kolleginnen und Kollegen, ich heiße Sie alle sehr herzlich willkommen zum insgesamt fünften Vortrag im Rahmen der Bibcast-Reihe im Vorfeld des 106. Bibliothekartags.
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Diesen Vortrag wird bestreiten Frau Anja Oberländer. Frau Oberländer hat an der Universität Dortmund Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studiert und an der Universität Wuppertal im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften promoviert.
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Sie ist Referentin für Open Access und elektronisches Publizieren an der Universität Konstanz und im Rahmen dessen unter anderem zuständig für das Repository Management in Konstanz, für die Koordination der ja allseits bekannten Informationsplattform openaccess.net,
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für die Deutsche Kontaktstelle im EU-Projekt Open Air und den Publikationsfonds der Universität Konstanz. Also im Bereich Open Access wahrlich eine beschlagene Kollegin und sie spricht nun heute über die Open Library of Humanities,
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einem Weg der konsozialen Förderung von Open Access im Bereich der Geisteswissenschaft. Bitte schön, Frau Oberländer. Alles klar. Vielen herzlichen Dank, Herr Mittermeier. Jetzt muss ich mal den Bildschirm mit Ihnen teilen.
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Ich hoffe, meine Präsentation zu sehen. Ich hoffe, dass das nun klappt. Wie Herr Mittermeier schon ganz richtig erwähnt hat oder wie Sie aus meiner Vita ersehen können, bin ich weder wieder eine Geisteswissenschaftlerin noch in irgendeiner Form
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für die Open Library of Humanities offiziell tätig, sondern mein Hintergrund, warum ich Ihnen heute mehr darüber berichten möchte, ist einfach, dass ich aus meiner persönlichen Erfahrung im Bereich Open Access als dieses Modell Open Library of Humanities aufkam,
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einfach sehr, sehr begeistert von dieser Idee war und beschlossen habe, wir haben als Einrichtung, als Universität Konzerns beschlossen und auch ich ganz persönlich, dass das ein Modell ist, was Unterstützung verdient und benötigt, weil es viele der bestehenden Probleme, die wir im Open Access-Bereich haben,
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insbesondere in den Geisteswissenschaften, doch, wie ich finde, sehr erfolgreich aufgreift. Frau Oberländer, wenn ich nur noch einmal kurz unterbrechen darf, einen Aspekt habe ich noch vergessen, Fragen im Anschluss an den Vortrag können gerne gestellt werden, aus technischen Gründen ist das aber nicht live möglich,
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sondern ich bitte alle, die eine Frage oder einen sonstigen Kommentar haben, das Isopad zu benutzen, das Sie ja finden beim Abstract des Vortrags. Sie können dort die Fragen notieren und ich werde Sie dann anschließend an die Referentin stellen.
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Dankeschön. So, jetzt geht's los. Alles klar. Ganz kurz zum Einstieg, worüber reden wir überhaupt? Was ist die Open Library of Humanities? Wir reden über ein alternatives, qualitativ hochwertiges und nachhaltiges Publikationsmodell für Open Access in den Geisteswissenschaften. Es ist eine Plattform für Open Access-Zeitschriften
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und gleichzeitig ein gleichnamiges Mega-Journal Open Library of Humanities. Die Open Library of Humanities kommt aus der Wissenschaft, für die Wissenschaft, ist von zwei Wissenschaftlern gegründet, mit viel Unterstützung aus weiteren Communities. Wir haben es mit einem gemeinnützigen Modell zu tun,
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in dem keine Artikel-Processing-Charges bezahlt werden. Das heißt, wie wir es normalerweise von goldenen Open Access-Modellen kennen, dass ein Autor, wenn er in so einer Zeitschrift, in einer Open Access-Zeitschrift publizieren will, zum Teil doch inzwischen sehr horrende Summen von 2.000, 3.000, 4.000 Euro zahlen muss,
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um in dieser Zeitschrift veröffentlicht zu werden. Dieses Modell arbeitet eben ohne solche APCs, sondern wird finanziert zum einen durch die Andrew-Mellen-Stiftung,
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die hier eine Anfangsstart-Finanzierung in nicht ganz unerheblicher Höhe gegeben hat. Und zudem ist es ein Modell, was einfach durch Konsortialzahlungen von Bibliotheken finanziert. Und Sie sehen, dass sich hier auch große Verbündel, wie Just Collections oder Larisses in den USA und in Großbritannien
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auch dieser Förderung hier schon angeschlossen haben. Ein zentraler Aspekt der Open Library of Humanities ist die Umwandlung von Subskriptions-Zeitschriften in Open Access-Zeitschriften. Wie ist das Ganze entstanden? Das hat einen relativ langen Vorlauf. Kopf der ganzen Sache sind Caroline Edwards und Martin Eve.
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Das ist einmal kurz unterbrechend. Entschuldigung, ein kleiner Hinweis aus der Technik. Im Moment scheint das falsche Fenster aktiv zu sein. Wir sehen noch die erste Folien. Deswegen nochmal vielleicht den Modus beenden und dann das andere Fenster.
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Sehen Sie jetzt die richtige Folie?
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Herr Mittermeier, sehen Sie die richtige Folie? Müsste heißen Folie 3. Entstehung der Open Library of Humanities. Nein, Folie 1. Es ist einfach der Start und es ist nicht der Präsentationsmodus. Jetzt sind wir bei Folie 3, aber auch noch nicht im Präsentationsmodus.
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Okay, dann ist das komisch. Dann machen wir das vielleicht anders. Dann gehe ich auf die, ich ziehe bei mir, das tut mir leid.
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Dann gehe ich einfach vorsichtshalber auf eine Präsentation und dann müsste das hoffentlich klappen. Die andere Variante ist natürlich den ganzen Desktop zu teilen. Dann müsste das auch klappen.
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Das können wir natürlich auch nochmal probieren.
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Oh nein. Das ist die Tücken der Technik. Ich probiere es jetzt nochmal mit dem ganzen Bildchen freigeben. Moment, das ganze Bildchen teilen.
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Sehen Sie jetzt wieder meine Präsentation? Herr Mittermeier, sehen Sie die Präsentation? Sehen Sie Folie 3? Ja. Ach, Gott sei Dank.
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Okay, Tücken der Technik. Genau, wir waren bei der Gründung von oder der Idee zu Open Library of Humanities. Wie gesagt, das sind zwei Literaturwissenschaftler aus England, Martin Eve und Caroline Edwards, die 2012 eine kleine Open Access-Seite für Literaturkritik gegründet haben
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und damals, quasi 2012, war die Zeit des berühmten Finch Reports, der halt in England verdeutlicht hat, dass es halt einfach die Verpflichtung der Förderer immer mehr hin zu Open Access gehen und vor allem auch hin zu goldenem Open Access,
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was halt einfach auch ein Modell ist, was nicht so wirklich zu den Geisteswissenschaften passt und veröffentlichen in den Geisteswissenschaften insbesondere die Preise, die dort zum Teil aufgerufen werden für APCs, sind halt einfach bei den begrenzten Fördermitteln in den Geisteswissenschaften gegenüber den Naturwissenschaften, einfach ist, dass es kein Modell, was dort umsetzbar ist.
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Und aus dieser Lage heraus haben die beiden sich überlegt, ob es nicht ein alternatives Modell ohne APCs für die Geisteswissenschaften geben könnte, um dort trotzdem Open Access umzusetzen. Um das zu tun, haben sie sich ganz viel Zeit und ganz viel Vorlauf gelassen
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und haben so alles zusammengetrommelt, was Rang und Namen hat, haben also beratende Ausschüsse aus Befürworter von Open Access, Vertreter der Wissenschaft von Verlagen und Bibliotheken gegründet und wer sich so ein bisschen auskennt in der Open Access Community, dem werden da viele Namen sehr, sehr bekannt vorkommen,
09:41
die sie da halt mit einbezogen haben, um ein Modell zu entwickeln, wie man das nun umsetzen kann. Mit diesem Modell sind sie durchaus auf sehr, sehr große Zustimmung in der Wissenschaft und bei den Bibliotheken gestoßen und halt auch bei der Mellon Foundation, die das Ganze zunächst für ein Jahr mit 90.000
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und inzwischen für weitere drei Jahre mit 741.000 Dollar fördert. Beim Start des ganzen Projektes gab es bereits über 100 unterstützende Bibliotheken. Was passiert nun? Also wenn wir uns unser bestehendes System angucken,
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wir Bibliotheken subscribieren normalerweise Zeitschriften und pumpen da doch gewaltige Summen ins System dafür, dass zwar Publikationen in der Regel veröffentlicht werden, aber sie doch eigentlich weder den Wissenschaftlern
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noch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Dann gucken wir uns das Modell der Open Library of Humanities an. Auch hier bezahlen Bibliotheken Beiträge, konsoziale Beiträge in sehr, sehr viel geringerem Maße als das Geld, was momentan in bestehende Systeme fließt.
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Es wird auch publiziert, nur mit dem Ergebnis, dass es im Grunde genommen hinterher alles im Sinne von Open Access frei zugänglich im Internet verfügbar ist. Das heißt, wir haben den Zugriff für die Wissenschaftler. Die Wissenschaftler behalten ihre Rechte, wie wir das von Open Access Publikationen herkennen.
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Darüber hinaus hat natürlich nicht nur Zugang, wer in einer Universität ist, sondern es gibt ja doch auch viele, viele Themen und Artikel, die auch den Normalbürger oder andere Bildungsbereiche oder wie auch immer betreffend die Leute, die das nachnutzen können und wollen.
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Und was wir natürlich als ganz wichtigen Punkt einfach haben, bisherige Publikationen in Standardmodellen erlauben natürlich nicht die Nutzung, die wir uns heute vorstellen, rechtlicher Art.
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Das heißt, die Sachen werden hier unter Creative Commons Lizenz veröffentlicht und können so weiter benutzt werden, wie die Wissenschaftler das aus ihren jeweiligen Fächern heraus wollen und können uns nicht diesen Restriktionen unterworfen, wie wir das von traditionellen Publikationen in traditionellen Modellen kennen.
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Die Open Library of Humanities wird inzwischen unterstützt von über 230 Institutionen weltweit. Sie sehen, hier sind so ein paar ganz kleine Fische dabei, Namen, die uns allen bekannt sind und Universitäten von Rang und Namen und wie gesagt auch viele Konsortien, die sich dem inzwischen angeschlossen haben. Das Ganze trifft also auf eine sehr, sehr große Zustimmung.
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In Deutschland ist das Ganze noch etwas mau. Und das ist halt auch unter anderem ein Grund, warum ich mich so dafür einsetze, weil ich möchte, dass sich das verändert. Deutschland fördert im Moment nur die Universitäten in Bielefeld, Regensburg und Konstanz, die Open Library of Humanities in der Schweiz,
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noch die Universität Zürich. Und der FWF in Österreich ist einer der größeren Unterstützer, die eine 5-Jahre-Förderung mit 18.000 Euro jährlich zugesichert haben. Das entspricht einem Beitrag für 15 beteiligte Institutionen. Zudem unterstützt die Akademie der Bildenden Künste Wien auch das Modell.
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Ein paar Zahlen und Fakten. Inzwischen laufen unter dem Deckmantel der Open Library of Humanities 23 Open Access Zeitschriften, davon das Mega-Journal Open Library of Humanities Journal. Zwölf dieser 23 Zeitschriften sind transformierte Subskriptionszeitschriften.
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Die von den 230 Unterstützern habe ich Ihnen bereits berichtet. Insgesamt sind im ersten Jahr 909 Artikel veröffentlicht worden, inklusive dem Inhalt aus den transformierten Zeitschriften. Es gab 118.686 Seitenaufrufe im ersten Jahr.
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Und das bedeutet durchschnittlich 131 pro Artikel. Damit liegen die durchschnittlichen Kosten pro Bibliothek unter 1000. Nein, für durchschnittliche Kosten pro Bibliothek im ersten Jahr unter 1000 Dollar bedeutet das 55 Dollar pro Zeitschrift, pro Einreichung,
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ein bisschen mehr als einen Dollar pro Artikel, pro Einrichtung. Und einen verschwindend geringen Beitrag pro Einrichtung, pro Leser. Wenn wir uns überlegen, welche Kosten wir für APCs aufrufen, oder dass das alleine hier mein Publikationsfonds, den ich in Konstanz betreue, nicht gern mal 100.000 im Jahr für APCs in anderen Open Access Zeitschriften zahlt,
14:47
denke ich, sind es so verschwindend geringe Summen, sondern sich eine Förderung durchaus mal zu Gemüte führen sollte. Was sind die Mehrwerte des Open Libraries, Library of Humanities Modells?
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Wir als Bibliotheken und in den Unis und die Wissenschaftler haben einfach mehr wissenschaftliche, redaktionelle und finanzielle Kontrolle über die Publikationstätigkeit. Wir pumpen nicht mehr Unsummen in Systeme, die, wer weiß, wie hohe Renditen für Verlage bedeuten,
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sondern haben einfach ein sehr kosteneffizientes Modell aus der Wissenschaft für die Wissenschaft. Das Modell und die technologischen Innovationen, die durch die Library of Humanities entwickelt werden, können genutzt werden für teilnehmende Zeitschriften,
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ohne dafür den Namen und die Unabhängigkeit aufgeben zu müssen. Zudem gibt es ein paar Dinge, die dort möglich sind, wie zum Beispiel die Einbindung anderer Formate. Es hat eine qualitative, ich finde, sehr hochwertige Präsentation mit solchen Dingen wie Anmerkungsfunktionen, Kommentarfunktionen,
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die halt einfach, also ganz viele interaktive Features, die einen wissenschaftlichen Austausch hier fördern. Ich kann das Ganze selbstverständlich über Social Media Buttons verbreitern, auch die Langzeiteichemierung ist gesichert und auch die Dokumente sind leicht auffindbar und überall verzeichnet,
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wo man sie denn nun lesen will. Auch maschinelle Lesbarkeit und Suche ist natürlich gewährleistet. Genau, durch die Library of Humanities werden auch diverse Softwareentwicklungen vorangetrieben, die insbesondere für Geisteswissenschaftler sehr interessant sind wie Annotations- und Übersetzungstools und die sind halt, wie gesagt, open source
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und können von jedem, der das wünscht, nachgenutzt werden. Ein ganz prominentes Beispiel, was inzwischen unter dem Logo der Open Library of Humanities mitsegelt, ist die Zeitschrift Glossa. Viele von Ihnen werden sich vielleicht erinnern,
17:00
dass es hier ein großes mediales Echo gegeben hat. 2019 hat sich nämlich das Herausgeber-Kollektiv der Zeitschrift entschlossen, nicht mehr mit Elsevier zusammenzuarbeiten. Sie wollten eine Open Access Zeitschrift machen. Elsevier hat sich geweigert, diese Zeitschrift auf Open Access umzustellen
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und dann hat innerhalb kürzester Zeit das Herausgeber-Gremium gekündigt und alle Editoren sind zurückgetreten und sind geschlossen abgewandert und das läuft inzwischen unter anderem unter dem Teil dieser Initiative,
17:43
einer niederländischen Initiative, die mit der Open Library zusammenarbeitet und die die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Journale, die im Bereich dieses Pilotprojektes Linguistics in Open Access umgestellt werden,
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die hier langfristig das garantiert, dass da auch nachhaltig gearbeitet wird. Das gibt einen ganz, ganz spannenden Vortrag auf den letzten Open Access Tagen von der Walter Paul, die da in eine führende Rolle, bei der Zeitschrift Lingua früher und jetzt Glossa einnimmt,
18:23
die da wirklich einen sehr spannenden Vortrag bei den Open Access Tagen gehalten hat. Also wenn Sie sich da ein bisschen weiter schlauer darüber machen wollen, kann man das nochmal nachsehen, glaube ich, und hören. Für uns ganz interessant bei den Geisteswissenschaften sind ja Sprache,
18:43
Mehrsprachigkeit immer ein ganz, ganz wichtiger Faktor. Die Open Library of Humanities gibt es bereits in französischer Oberfläche und sie wird es demnächst auch in Deutsch geben. Die Kollegin Christina Riesenweber und ich haben uns, haben die Seiten übersetzt,
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also die Oberfläche übersetzt, sodass es demnächst halt auch in Kürze umgesetzt wird, dass man das Ganze auch auf Deutsch anschauen kann, aber das ist natürlich eigentlich nicht das Interessante dabei, sondern zum einen sind Einreichungen in mehreren Sprachen möglich beim Mega-Journal Open Library of Humanities,
19:23
aber zum Beispiel halt auch bei dieser neuen Open Access Zeitschrift, oder auf Open Access umgestellten Zeitschrift, die Sie hier sehen, die Einreichungen Deutsch, Englisch und Französisch annimmt.
19:40
Was in dem Zusammenhang auch ganz spannend ist, was ich Ihnen später noch ganz kurz vorführen möchte, ist, dass auch eine Übersetzungssoftware hier ins Leben gerufen wurde, die halt auf all diesen Journals anwendbar ist, gleich noch so einen kleinen Demonstrator.
20:00
Für Deutschland und für das Mega-Journal gibt es inzwischen ein deutsches Editorial Team von durchaus sehr namhaften Geistesumschaffern, die sich für verschiedene Sektionen als Editoren bereit erklärt haben mitzuarbeiten, die also, wenn hier Einreichungen auf Deutsch kommen, mit begutachten,
20:25
beziehungsweise als Editoren fungieren. Genau, ich habe eben schon angedeutet, dass hier diverse weitere Softwareentwicklungen vorangetrieben wurden. Sie sehen hier eins, ohne dass ich Ihnen da wirklich im Detail mehr kann.
20:42
Ich habe alles verlinkt, das heißt, wenn Sie das anklicken, können Sie sich hier, wenn Sie das interessiert, diese Type-Setting-Tools, die hier entwickelt wurden, können Sie das sich sowohl von hier anschauen, als auch, wie gesagt, nachnutzen. Genau, von diesem Übersetzungstool würde ich Ihnen mal kurz,
21:02
ich hoffe, dass das jetzt klappt, bitte berichten Sie, wenn das nicht tut.
21:47
Darf ich mal ganz kurz fragen, funktioniert das, dass Sie auch was hören? Man hat nur ganz schwach gehört, dass etwas gesagt wurde. Okay, dann würde ich das an der Stelle.
22:00
Ich habe es gerade gedacht, dass das hier, dass das dann vermutlich nicht funktioniert. Also dann mal eben wieder auf die Präsentation zurück. Dann müssen Sie sich das, wenn Sie daran Interesse haben, einfach mal selber unter dem angegebenen Link anschauen.
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Das ist auf jeden Fall sehr spannend, weil halt durchaus Übersetzungen ein ganz, ganz wichtiger Faktor sind, da viele Geistenschaften ja durchaus in ihren oder in sehr vielen verschiedenen Sprachen schreiben und einfach es nicht so ist wie in den Naturwissenschaften, dass es auf Englisch geschrieben wird, sondern das ist ja doch,
22:42
wie gesagt, sehr viel mehrsprachiger unterwegs. Und dieses Übersetzungstool, glaube ich, ist hier wirklich eine sehr spannende Erneuerung, die hier umgesetzt wurde. Warum sollten auch Sie die Open Library of Humanities unterstützen? Also ich habe Ihnen schon am Anfang gesagt, für mich ist einfach,
23:02
dass ein Modell Open Access so wie es sein sollte. Viele andere Entwicklungen, die wir im Moment in Open Access Bereich sehen, bedeuten eigentlich, dass wir wie immer eine Geisel der Großverlage im Grunde genommen bleiben, dass wir da, dass wir aus diesen ganzen Preissteigerungen
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irgendwie auch nicht rauskommen, wenn wir auf großer Ebene verhandeln. Und auch grünes Open Access bietet uns ja nicht all die Vorteile, die wir uns da erhoffen oder ist ja mit vielen, vielen Problemen verbunden. Und ich finde einfach, das ist ein Modell, was den Publikationsbedürfnissen der Geistenschaft, die Community entspricht, durchdacht, kosteneffizient
23:43
und nachhaltig ist und von daher einfach sehr, sehr förderungswürdig ist. Und damit bin ich auch schon, bin ich auch schon am Ende. Und ich würde mich sehr freuen, wenn sich die eine oder andere Einrichtung auch dazu entscheiden kann, zukünftig mit dem wirklich im Moment
24:03
sehr, sehr geringen Beitrag von irgendwie zwischen 800 und 2000 Euro je nach Größe der Institution dieses Modell zu unterstützen. Und damit bin ich am Ende. Ganz herzlichen Dank, Frau Oberländer.
24:23
Ich hoffe, dass ich jetzt wieder sichtbar bin. Möglicherweise müssen Sie noch. Ja, ich, Moment, ich bin, ich würde gerne, wenn ich könnte. Ja. Alles klar.
24:42
Prima, vielen Dank, Frau Oberländer. Es gab auch schon einige Fragen im Etherpad, die ich jetzt einfach ein bisschen sortiert Ihnen übermitteln möchte. Zunächst mal war die Frage, ob die Open Library of Humanities
25:03
tatsächlich gemeinnützig ist, dieser Begriff viel wohl. Und wie transparent ist das Geschäftsmodell? Also, ich glaube wirklich sehr. Also, die legen komplett alles offen. Und ja, das ist komplett gemeinnützig.
25:21
Okay, dann war die Frage nach APCs. Ist es tatsächlich ohne APCs? Denn bei Lingua OE ist auch von APCs die Rede. Okay, das ist eine gute Frage. Also eigentlich bin, gehe ich davon aus, dass wir von einem, also dann müsste ich dann im Detail tatsächlich noch mal bei Martin nachfangen.
25:43
Aber eigentlich müsste es ohne APCs sein, dass es tatsächlich so ist, dass das, was normalerweise über APCs generiert würde, wird dem Verlag oder der Zeitschrift erstattet aus den Töpfen der Open Library of Humanities. Also es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, wenn ich jetzt eine Fachgesellschaft bin und sage,
26:02
ich möchte über dieses Modell meine Zeitschrift umstellen. Auf das OLH-Modell gibt es halt die Möglichkeit, dass man sagt, okay, ich habe bis jetzt irgendwie 20.000 im Jahr damit irgendwie eingenommen, dass die Open Library of Humanities diesen Beitrag übernimmt und dafür, dass das Journal umgestellt wird auf ein Open Access Journal.
26:29
Möglicherweise bezog sich das darauf, was Sie jetzt eben gerade ausgeführt haben, dass es intern eine Verrechnung auf Artikelbasis zwar gibt,
26:40
um zwischen OLH und dem jeweiligen Verlag abzurechnen, aber dass eben nicht die Einrichtungen oder gar die Autorinnen und Autoren mit einer dezidierten APC belastet werden. Da gibt es also nur auf dieser Seite der Rechnung sozusagen, gibt es nur die institutionellen Beiträge der Einrichtungen,
27:05
aber nicht mehr dann eine artikelbasierte Abrechnung. Genau. Also es können sich ja zum Beispiel auch, es können ja auch Journal mitmachen, die schon APCs erheben, die sagen, ich möchte mich einfach dort anschließen, weil ich möchte halt einfach vom Modell und den technologischen Innovationen
27:22
irgendwie profitieren, weil das ist ja doch für jede Zeitschrift des Einzelns verwältigend nicht immer möglich. Genau. Und da sagen die aber schon, das sind jetzt, also das müssen natürlich moderate APCs sein. Das dürfen nicht irgendwie vielleicht welche sein, die wir aus der naturwissenschaftlichen Bereich kennen, sondern vielleicht irgendwie eher 300, 400, 500 Dollar.
27:43
Und ja, dann, also die haben da auch über dieses Lingo A gibt es halt auch eine ganze Liste von Regeln, die Journal erfüllen müssen, damit sie dafür in Frage kommen. Hier ist von 400 Euro die Rede.
28:01
Wieder eine kleine Zwischenfrage aus der Technik, Frau Überlenner. Ihr Freigabe ist noch nicht beendet. Oh, wie schön. Also wir sahen jetzt diverse Blickschirme. Inzwischen den Isopad. Jetzt sehe ich gerade mich selbst. Okay, das heißt aber.
28:20
Sie haben jetzt. Sie sind jetzt wieder weg hoffentlich. Wunderbar. Jetzt sehen wir sie. Alles klar. Es gab die Frage nach der Höhe der jährlichen institutionellen Beiträge und eine Antwort, dass das zwischen 800 und 1200 Euro je nach Institutionsgröße und Art sei.
28:43
Ja, ich glaube sogar 2000 tendenziell. Also ganz, ganz große Einrichtungen können mehr bezahlen. Okay. Und diese Summen würden jetzt theoretisch steigen. Also es gibt ja halt dieses dieses Library Board, was halt dann also Zeitschriften bewerben sich,
29:01
die auf die Plattform aufgenommen werden wollen. Und dann ist es halt so, dass es jetzt zukünftig ein halbjährliches Einreichungsverfahren geben soll und dass halt in dieser Kommission der teilnehmenden Einrichtung entschieden wird, wie viele Zeitschriften und welche Zeitschriften aufgenommen werden. Letztes Jahr sind halt vier aufgenommen worden. Beworben haben sich aber irgendwie 20.
29:22
Und die sind aus unterschiedlichen Gründen nicht aufgenommen worden. Können Qualitätsgründe sein, aber vielleicht auch, weil die Kosten oder Einnahmen, die da generiert werden wollten, zu hoch waren. Das heißt, je mehr Zeitschriften es gibt, desto höher würde natürlich auch irgendwann der Beitrag werden.
29:42
Aber das entscheidet man halt selbst. Das entspricht ja doch dem Modell, wie wir es jetzt ganz traditionell halt auch haben. Je mehr Zeitschriften ich abonniere, desto mehr zahle ich. Und da ist halt genauso, je mehr Zeitschriften ich ins Modell übernehme, desto höher würden irgendwann natürlich halt auch die Beiträge je Institution.
30:03
Mit dem kleinen Unterschied, dass in der Regel die Bibliothek selbst entscheidet, wie viel sie lizenziert. Man könnte es vielleicht vergleichen mit einem Konsortium, in dem das Konsortium insgesamt entscheidet, was im Konsortium lizenziert wird.
30:20
Und je mehr, desto mehr müssen auch alle dafür bezahlen. Wie geht OLH mit dem Freerider-Problem um? Das ist definitiv vorhanden, keine Frage. Da kann man natürlich darüber reden, dass halt einfach nur die, die teilnehmen, auch bezahlen.
30:48
Und dass es natürlich Einrichtungen gibt, die da einfach mitlesen, ohne dass sie sich beteiligen. Aber das ist halt einfach so ein bisschen, möchte ich mein Commitment einer Idee geben, möchte ich diese Idee unterstützen und dann, ja.
31:03
Wobei, leider Gottes muss ich sagen, das Problem natürlich möglicherweise umso größer wird, je größer die OLH wird. Denn wenn man sich irgendwann mal überlegt beizutreten, wenn dann der Jahresbeitrag schon bei 50.000 liegt, dann würde man sich fragen, ja warum eigentlich?
31:22
Wenn wir gleich noch zum Thema MINT-Fächer kommen, dann wird das vielleicht auch nochmal ein Thema sein. Aber vorher hätte ich noch eine andere Frage, die Abgrenzung zu Knowledge Unledged.
31:41
Wie sehen Sie die, jetzt mal abgesehen davon, dass sich Knowledge Unledged bisher jedenfalls auf Bücher konzentriert? Grundsätzlich sind da ja aber Zeitschriften auch nicht ausgeschlossen. Ja, also genau das ist halt die Abgrenzung, die ich da halt sehe, dass die einen sich im Moment auf Monographien konzentrieren und die anderen eher auf Zeitschriften.
32:04
Und wenn man halt auch fragt, wie sieht das bei euch aus und wie seht ihr das mit den Monographien, dann kommt halt auch so ein bisschen zur Antwort, ja Monographien, das macht halt eigentlich gerade Knowledge Unledged. Also so, die sehen sich da glaube ich schon irgendwie so ein bisschen komplementär und ja, dass sie da halt einfach unterschiedliche Bereiche abkriegen.
32:27
Ok, ja, jetzt wird das Freerider-Problem gerade nochmal diskutiert, in Ordnung. Dann wäre aber in der Tat eine Frage in den SCM-Fächern, in den Naturwissenschaften.
32:45
Die sind ja für die Bibliotheken dann auch tatsächlich das Problem. Keine Bibliothek glaube ich, also keine Universitätsbibliothek, hat ein Problem wegen der hohen Ausgaben für geisteswissenschaftliche Zeitschriften,
33:00
sondern Probleme existieren ja im naturwissenschaftlichen Bereich. Entsprechend wäre dort auch, ist das so, die Finanzsumme eine ganz andere. Ja, natürlich. Also jetzt hat ja auch schon jemand gerade ins Pet geschrieben, dass das natürlich halt sowas ist, was wir jetzt halt auch schon bei Scope 3 gesehen haben.
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Und dass dann natürlich, wenn wir uns da die Summen angucken, dann da reden wir natürlich über ganz ganz andere Summen, keine Frage. Aber ich finde, grundsätzlich ist das schon denkbar und überlegbar. Also es gibt auch Überlegungen, das für die Mathematik zu erweitern
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und überhaupt zu anderen Fächern zu erweitern. Also neben der Aufgleisung und Erweitern in andere Sprachen geht halt auch die Richtung irgendwie vielleicht als nächstes eine Open Library of Mathematics zum Beispiel zu machen. Aber ich glaube, das Interessante hier ist ja eigentlich auch, dass es halt sowas ist,
34:03
was halt gerade eben dieser Situation in den Geisteswissenschaften so sehr entspricht und was ja auch extra halt für diese Gruppe gemacht wurde, was für diese Fächer gemacht wurde, weil eben die anderen Modelle halt so nicht passen. Und deswegen glaube ich auch nicht, dass es mal ebenso einfach übertragbar wäre,
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halt auf die großen naturwissenschaftlichen Fächer müsste man halt auch einfach passende Modelle bauen. Aber grundsätzlich Konsoziale Förderung halte ich für denkbar. Und mindestens ist es, wenn man jetzt den Gesamtblick auf das gesamte Zeitschriftenwesen nimmt,
34:43
ein weiterer Stein, der aus der Mauer der Subscription herausgebrochen wird. Es ist ein anderer Ansatz, als es in den Naturwissenschaften in aller Regel gefahren wird, wo eben, wenn dann APC-basierte Modelle vorherrschen. Aber auch das ist eben eine Alternative zu einem subscriptionsbasierten Ansatz.
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Ja. So, dann war die Frage, ob die Präsentationsfolien schon irgendwo online sind.
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Nee, noch nicht. Aber sie werden. Natürlich. Gut. Ein Dank an die klaren Analysen in der Diskussion. In Ordnung. So.
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Ja, jetzt kann ich eigentlich nur noch kommentieren, dass im Etherpad Knowledge Unledged nochmal erwähnt wurde und jetzt auch mit einem Link auf die nächste Pledging-Period versehen wurde.
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Für Knowledge Unledged kann ich sagen, dass es jetzt dann aber Ideen oder Überlegungen geben wird, dass in der dann folgenden Runde auch SDM-Titel in Knowledge Unledged aus dem Monographienbereich eine Rolle spielen sollen.
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Gut. Dann danke ich nochmal ganz herzlich, liebe Frau Oberländer, für Ihren spannenden Vortrag. Ich bedanke mich bei allen, die sich im Etherpad an der Diskussion beteiligt haben
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und die auch einfach still zugehört haben und ihr Wissen erweitert haben. Und schließlich ein ganz herzlicher Dank an die Technik, die all das, was wir hier erleben, das möglich machen. Es ist ja schon immer wieder spannend. Dankeschön und wir sehen uns dann und hören uns zum dritten Vortrag des heutigen Nachmittags wieder um 16 Uhr.
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Da ist dann Felix Lohmeier dran, offene Landskripte mit Gitbook. Ich freue mich. Tschüss, bis dann. Tschüss.
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