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Wie digitale Medien das Machtmonopol von Spitzensportverbänden verändern

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Wie digitale Medien das Machtmonopol von Spitzensportverbänden verändern
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234
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Abstract
Digitale Medien und sportpolitische Blogs haben einen immensen Einfluss auf Veränderungen im Spitzensport. Sie können dazu beitragen, den Sportverbänden das Machtmonopol über den Spitzensport zu entreißen. Neben Bloggern müssen Spitzensportler in der Zukunft digitale Medien intensiver nutzen, um eigene Interessen durchzusetzen. Athleten sind in der heutigen Zeit nicht mehr von den traditionellen Medien abhängig und können so eigenständig über die digitalen Medien ihre Meinung äußern, Interessen vertreten und sich vermarkten.
Lorenz curveMainframe computerDigital mediaVariable (mathematics)Computer animationJSONXMLUMLLecture/ConferenceMeeting/Interview
Computing platformGoogle BloggerSkypeMeeting/InterviewLecture/Conference
SkypeMeeting/Interview
Zusammenhang <Mathematik>MomentumMoment (mathematics)Military baseLattice (order)SpeciesLecture/ConferenceMeeting/Interview
Military baseLattice (order)InformationDigital mediaLecture/Conference
Potential gameKommunikationDigital mediaLattice (order)DigitizingGoogle BloggerHand fanTransmitterHIT <Programm>Lecture/ConferenceMeeting/Interview
Computing platformFile formatSoftware developerComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Computing platformComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
GoogleLattice (order)BlogFussball <Computerspiel>Eigenvalues and eigenvectorsExpert systemComputing platformOpen innovationBlock (periodic table)Form (programming)Sanitary sewerLaceMeeting/Interview
Computing platformFile formatKommunikationPower (physics)Meeting/Interview
Moment (mathematics)Form (programming)Meeting/Interview
User interfaceMilitary baseStudent's t-testMeeting/Interview
Spoke-hub distribution paradigmDigital mediaZusammenhang <Mathematik>Perspective (visual)Meeting/Interview
Expert systemComputing platformDigital mediaPoint cloudComputer animationMeeting/Interview
Computing platformPerspective (visual)Lattice (order)Direction (geometry)FactorizationEigenvalues and eigenvectorsGRADEForceMeasurementLecture/ConferenceMeeting/Interview
Meeting/Interview
MittelungsverfahrenMusical ensembleMeeting/InterviewComputer animation
Digital mediaLattice (order)ArmEigenvalues and eigenvectorsKettenreaktionMittelungsverfahrenSeries (mathematics)Meeting/Interview
Digital signalSpring (hydrology)EmailSanitary sewerElectrical contactsMeeting/Interview
Meeting/Interview
Lattice (order)Sound effectPotential gameMeeting/Interview
Sanitary sewerFacebookMeeting/Interview
Lattice (order)Moment (mathematics)Digital signalKommunikationMeeting/Interview
Game theoryDigital signalDigital mediaMeeting/Interview
Meeting/Interview
ParallelenMeeting/Interview
Lattice (order)Software developerEigenvalues and eigenvectorsEvent horizonMeeting/InterviewLecture/Conference
Computing platformMeeting/InterviewLecture/Conference
Bewegtes BildMeeting/Interview
User interfaceEmoticonWorld Wide WebMeeting/Interview
Computing platformComputer animation
Computing platformDigitizingMeeting/Interview
Professional network serviceLecture/ConferenceMeeting/Interview
Professional network serviceDirection (geometry)Bewegtes BildRange (statistics)Sanitary sewerComputing platformMeeting/InterviewLecture/Conference
Computing platformFacebookSoftware developerRow (database)Sanitary sewerTwitterLIGA <Programm>Meeting/Interview
Tor <Netzwerk>Computing platformInstanz <Informatik>TelecommunicationSoftware developerLattice (order)FacebookPositionTwitterMeeting/Interview
Meeting/Interview
RoundingState of matterDirection (geometry)Meeting/Interview
Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
Herzlich willkommen auf der Republika 2017. Herzlich willkommen auf der Bühne 3.
Mein Name ist Christoph Braun. Ich bin heute hier der Stage Host. Und wir beginnen endlich und zwar mit der Diskussion wie digitale Medien. Das Machtmonopol von Spitzensportverbänden verändern.
Und wir haben dazu ein Panel und ich begrüße ganz herzlich Marthe Victoria Lorenz. Sie ist die Gründerin der Sportförderplattform Fairplate.org. Das ist eine Crowdfunding Plattform und die größte unabhängige Sportförderplattform Deutschlands.
Ich begrüße weiterhin Benjamin Bendrich, Sportwissenschaftler mit vielen internationalen Forschungsaufenthalten. Und außerdem Blogger bei Der Ball lügt nicht.
Und außerdem Jonathan Sachse, Reporter bei Korrektiv und außerdem Betreiber des Blogs Fußballdoping.de. Und wir haben noch einen weiteren Teilnehmer bei Skype, der uns per Skype zugeschaltet ist.
Und zurzeit, er war gerade noch da, sein Name ist Jonathan Koch. Er ist aktiver Athlet, und zwar Ruderer im Leichtgewicht mit drei Olympischen Teilnahmen. Und er sitzt in der Athletenkommission, die die Belange der Athleten in Deutschland vertritt.
Wir versuchen jetzt gerade noch mal eine Verbindung zu ihm aufzubauen über Skype.
Also der Mann in der roten Jacke und dem Ruder mit der Deutschlandflagge versucht und versucht, aber wir kriegen die Verbindung nicht hin.
Ich denke, wir beginnen jetzt erstmal mit einem kurzen Impuls zum Thema mit Benjamin Bendrich.
Ja, ich möchte Sie auch ganz herzlich begrüßen. Wir kriegen jetzt leider noch keine Verbindung zu Jonathan Koch. Ich hoffe, wir kriegen das gleich noch hin. Das wäre ganz schön. Ja, ich möchte Ihnen erst kurz einen Überblick geben über die aktuelle Situation im Spitzensport. Ja, weitreichende Doping- und Korruptionsskandale haben den Sport in den letzten Monaten erschüttert.
Der Spitzensport hat insgesamt an Glaubwürdigkeit und Ansehen verloren und befindet sich in seiner wohl größten Sinnkrise. Besonders Athleten leiden unter diesem Imageverlust. Sie sind es, die zum Beispiel gerne eine Olympische Spiele in Deutschland hätten, aber dies ist im Moment gesellschaftlich einfach nicht gewollt. Noch immer instrumentalisieren International besonders Funktionäre den Spitzensport für die
eigenen Interessen, anstatt die Athleten in den Mittelpunkt zu stellen. Die Athleten hingegen müssen sich immer wieder Verbands- und Förderstrukturen fügen. Nun kurz zu den Besonderheiten in Deutschland. Zum einen haben wir den Fußball als platzraubendes Ungeheuer, das jeder
anderen sportpolitischen und spitzensportlichen Diskussion so ein wenig die Luft nimmt und wir somit auch von einer Monokultur Fußball sprechen können. Zweitens gibt es auch eine weitere Besonderheit in Deutschland, die Spitzensportreform 2017.
Sie stellt viele Athleten, aber auch Stützpunkte sowie Verbände vor eine ungewisse Zukunft. Die Sportförderung ist zwar vielfältig, aber ungenau und unpräzise. Das kann man auch daran erkennen, dass es zum Beispiel ein Berufsclustering gibt, hinsichtlich, dass
die Athleten meistens oder die besten Förderstellen bei der Bundeswehr, dem Zoll und der Polizei erhalten. Diese Fördermaßnahmen stehen hinsichtlich der Stellenverteilung, der dualen Karriere und der Qualität der Berufsausbildung in der Kritik. Des Weiteren gibt es innerhalb der Spitzensportreform weiterhin eine stärkere Zentralisierung und eine Stützpunktreduzierung.
Das heißt, viele Athleten müssen dieses Jahr ihren ursprünglichen Standort verlassen und müssen an einen neuen Stützpunkt wechseln. Für viele studentische Spitzensportler, wie zum Beispiel Jonathan Koch, der auch studentischer Spitzensportler ist, ist dies ein großes Problem.
Die breite Öffentlichkeit wünscht sich einen Spitzensport, der zwar nach Leistung strebt, aber fair und verantwortungsvoll mit dem Gegner umgeht. Und sie wünschen sich eben nicht Medaillen um jeden Preis.
Doch warum all diese Informationen? Was hat diese Problematik mit digitalen Medien zu tun? Ganze Disziplinen werden in Zukunft wenig oder gar keine Förderung mehr erhalten. Was bedeutet dies für die einzelnen Athleten? Können sie ihren Unmut und ihr Bedenken äußern oder müssen sie auch Sanktionen befürchten? Wie vermarkten sie sich in Zukunft?
Dabei bieten die digitalen Medien eine Möglichkeit, aber sie können auch eine Gefahr darstellen für den einzelnen Athleten. Die Spitzensportreform hinterlässt bei den Athleten zwiespältige Gefühle. Sicher ist, es wird Gewinner und Verlierer dieser Reform geben.
Zudem zeigen sich einige der Verbände oder zeigen sich insichtlich der digitalen Medien keinen großen Reformwillen. Einige haben keine Ahnung, was digital auf sie zukommt. Die Chancen und Potenziale des Spitzensports, über das Netz und die sozialen Medien die Kommunikation weiterzuentwickeln und zu intensivieren
und über neue Medien Zuschauer zu binden, waren nie größer. Soziale Netzwerke fördern den direkten Austausch. Es kommt zu einer Emotionalisierung und einem schnelleren Informationsaustausch. Auch die kritische Auseinandersetzung mit dem Spitzensport wird durch die sozialen Netzwerke und das Netz verändert.
So sind Seiten wie Fußballdoping.de Seiten, die den Sport beobachten und auch das Verhalten dieser Sportarten. Diese neuen Wege können die mächtigen Filter von Funktionären, Verbänden oder auch Sportsendern umgehen und kritisch begleiten.
So werden Veränderungen durch die Digitalisierung vorangetrieben. So sind es Journalisten, Blogger und Athleten, die sich dem Gelegenheitsjournalismus entgegenstellen und Veränderungen herbeiführen bzw. Machenschaften aufdecken. Journalisten und Blogger wie Jens Weinreich, H.U. Seppelt, Bianca Schreiver-Rietig
oder Rechercheteams wie um Footballleaks oder auf Fußballdoping.de liefern neue Perspektiven. Hinzu kommen die Chancen der Athleten. Erstens, sie haben die Möglichkeit nun direkten Kontakt mit ihren Zuschauern und Fans
aufzunehmen und sie auch an ihre Sportart oder an ihre Persönlichkeit zu binden. Zweitens, die Möglichkeit Missstände aufzudecken. Drittens, Missstände aufzudecken ohne den Kontakt zu Journalisten zum Beispiel. Sie können es heutzutage einfach ins Netz stellen. Drittens, neue Möglichkeiten sich neben der Verbandsförderung und der Sporthilfe zu finanzieren.
Da kommt dann die Plattform von Marte ins Spiel. Zum Beispiel Fairplate liefert neue Möglichkeiten und das Knowhow, sodass sich Spitzensportler oder auch Breitensportler über Projekte finanzieren können. Das Ergebnis ist mehr Kommunikationsautonomie für die Athleten.
Somit bündeln und entfachen neue Plattformen wie Fußballdoping.de, wie Fairplate, wie viele unterschiedliche Blogs, Interessen und Streit, Kultur und Sport auf neue Art und Weise. Warum wir mit dieser Entwicklung noch ganz am Anfang stehen, möchte ich heute mit den Diskussionsteilnehmern vertiefen.
Genau und darüber werden wir jetzt sprechen. Ich versuche jetzt nochmal Jonathan zu erreichen.
Wir können ja vielleicht schon mal übergehen in die Diskussion. Erste Frage an Jonathan. Plattform habe ich so ein bisschen schon erwähnt, aber vielleicht kannst du nochmal erzählen, worum es da wirklich geht. Also Fußballdoping.de ist ja jetzt ein Ding von dir und Daniel Drepper.
Also ihr habt das ursprünglich zusammen gemacht. Und vielleicht erzählst du ein bisschen was über die Historie, wie es dazu kam. Genau, wir haben also Daniel Drepper, der jetzt nicht hier sitzt, der seit ein paar Wochen der neue Chefredakteur von Buzzfeed in Deutschland geworden ist.
Der hat sich vor vier Jahren glaube ich etwa gedacht, dass der Bereich Doping im Fußball ein Sportbereich ist, wo noch zu wenig über Doping berichtet wird. Und vor allen Dingen, wenn berichtet wird, mit zu wenig Schlagkraft. Und da ist die Idee entstanden, dass man eine monothematische Seite, einen Blog startet, wo man regelmäßig über das Thema berichtet.
Dadurch sich selbst als Journalist dann auch verpflichtet, an dem Thema dran zu bleiben. Aber auch für die Öffentlichkeit sozusagen eine Anlaufstelle zu haben, wo es um das Thema Doping im Fußball geht. Ich bin dann ein Jahr später dazu gestoßen.
Mittlerweile läuft Fußballdoping unter dem Dach von Correktiv. Und was wir dort probieren ist, dass wir einerseits eigene Recherchen anstoßen in dem Bereich mit sehr vielen ehemaligen und aktuellen Fußballern. Sprechen wir das Thema Doping im Fußball, um da sozusagen Bild darstellen
zu können, wie sehr ist sozusagen der Fußball wirklich von Doping betroffen. Das ist sozusagen die eine Part, eigene klassische Recherchen. Und die andere Seite ist, dass wir einfach auf der Seite covern, was wird sonst weltweit über Doping im Fußball berichtet. Und das dann zusammenfassen oder auch einfach nur auf unseren sozialen Kanälen verbreiten.
Und ihr interagiert ja viel auch mit der sogenannten Crowd. Und wie läuft das genau ab? Also die bringen euch zum Teil auch auf neue Ideen. Genau, also ich glaube, eine Chance ist bei so einer monotonatischen Seite als Journalist, dass man so nach und nach eine Lesenschaft gewinnt, die selbst Experten in dem Bereich sind.
Man kann sozusagen ein bisschen spitzer, mit ein bisschen weniger Hintergrundwissen Sachen formulieren und tiefer in manche Texte oder Materie einsteigen. Und wir bekommen dadurch auch viele Hinweise. Also dadurch entsteht automatisch mal eine Interaktion.
Also mit vielen ehemaligen Fußballern zum Beispiel, mit denen wir einfach nur dadurch, dass es uns gibt, das Plattform. Wenn man Doping Fußball googelt, kann gerne hier mal testen, ob das nur bei mir passiert. Aber ich glaube, es passiert immer, landet man an erster Stelle auf unserer Seite. Und dadurch komme ich automatisch schon mit irgendwie einer Art Community in Kontakt. Aber wir setzen die Community auch gerne ein, indem wir mit den Leuten zusammen recherchieren.
Also ein Beispiel mal bei der Weltmeisterschaft in Südafrika. Wollten wir wissen, wie viele Doping-Kontrollen gab es eigentlich vor der Weltmeisterschaft, weil groß angekündigt wurde, dass es in den Wochen vorher, wenn die Mannschaften schon anreisen, nicht Südafrika, Entschuldigung, Brasilien, dann wird sozusagen schon kontrolliert.
Und normalerweise taucht dann immer in den lokalen Medien irgendwo ein Bericht auf, deutsche Nationalmannschaft wurde kontrolliert, Asianische da. Und wir konnten das selbst nicht erfassen. Deswegen haben wir ein klassisches Crowdsourcing gemacht, indem wir Leute gebeten haben, verlinkt man einfach über Google Drive alle Sekundärquellen,
sozusagen Presseberichte, wo ihr Hinweise findet, wo irgendwie Spieler kontrolliert wurden. Und dadurch haben wir dann sozusagen einen Zusammen mit der Crowd addiert, wie viele Spieler wirklich in welcher Mannschaft kontrolliert wurden. Und haben dadurch auch Hinweise bekommen, wo vielleicht zu wenig Kontrollen stattfanden. Dann konnten wir wieder Verbände konfrontieren und dadurch sind dann eigene Geschichten entstanden.
Und wie sind die Resonanzen zum Beispiel von den Verbänden, also von der anderen Seite, vom Fußball aus? Also ich meine, das ist ja eine kritische Berichterstattung. Also das Gute ist, dass wir auch in dem Bereich, so bei den typischen Player, also der DFB zum Beispiel, das Deutsche Fußballverband, da uns jetzt jeder kennt und wir sehr leicht mit den Leuten um ein Gespräch kommen können, da auch so
weit ernst genommen werden, dass wir jetzt nicht über die Presseabteilung unbedingt den Umweg hinkriegen müssen, so dass wir von vorne vom DFB dann vielleicht nur so allgemeine Statements bekommen, sondern wir können sehr direkt mit den Leuten im Verband sprechen. Das ist sozusagen die positive Seite, dass wir uns da etablieren konnten und soweit auch ernst genommen werden.
Aber sonst ist es schon so, wie es eigentlich ist, wenn man über was kritisch berichtet, dass wir das jetzt nicht irgendwie das Wunschthema der Sportverbände, wenn sonst das DFB ist, das geht ja auch um die eigene Vergangenheit. Leute, die man nachweisen konnte, dass sie früher gedopt haben, die selber jetzt immer noch im Ämtern drin sind, dadurch gibt es automatisch schon viele Konflikte.
Dann würde ich erstmal übergehend zu Marte kurz zu deiner Plattform. Vielleicht kannst du auch kurz was zu Fair Played sagen. Vielleicht kennen es noch nicht alle. Das ist eine Plattform für den Breitsport, den Spitzensport, den Crowdfunding. Genau, ja FairPlayed.org ist Deutschlands größte Crowdfunding Plattform, nur speziell für den Sport. Also damals, ich bin eben selbst Sportlerin, war ehrenamtlich aktiv im Verein, Trainerin, Abteilungsleiterin, Basketball.
Und da ist eigentlich die Idee entstanden auch, weil ich natürlich gesehen habe auch im Verein, dass wenn man was will, zum Beispiel wollten wir auch eine Jugend-Bundesliga-Mannschaft gründen, da braucht man mal eben 25.000 Euro. Und die hatten wir halt nicht. Und dass einfach der Markt, also die Märkte, die da sind, einfach schon gesättigt und begrenzt sind,
das ist einfach, der Sponsoring-Markt ist einfach total abgegrast. Auf der einen Seite und auf der anderen Seite gibt es eben die Fördergelder, die wir wissen, immer weniger werden und nicht mehr werden. Das heißt, du hast zwei Märkte, wo es immer weniger Geld eigentlich gibt und ein Markt, der eigentlich noch überhaupt nicht bespielt wird,
nämlich die Gesellschaft, die Privatbevölkerung, die sich sehr wohl einbringen möchte. Das glaube ich zeigen wir auch gerade, weil wir im letzten Jahr alleine 1,2 Millionen Euro verteilt haben an Athleten und an Vereine. Und da geht es ganz klar darum, auch wirklich diese Gelderverteilung eben direkt stattfinden zu lassen. Die Menschen, die Gesellschaft hat die Möglichkeit, direkt Athleten zu fördern ohne eine Zwischeninstanz.
Also da steht jetzt niemand dazwischen, sondern die Kohle kommt von uns direkt dann an den Athleten oder den Verein. Und es geht natürlich darum, jedem eine Chance zu geben beim Crowdfunding. Denn jeder, also ich kann ja später auch nochmal darauf eingehen, was Erfolgsfaktoren sind, aber bei uns ist jeder,
der engagiert ist, kann bei uns eine erfolgreiche Kampagne starten und Gelder für seinen Sport gewinnen und gleichzeitig Bekanntheitsgrad gewinnen. Und das ist eigentlich das Ziel, dass wir wirklich jedem eine Chance geben wollen, egal ob Breitenspitzensport, egal welche Sportart. Wir haben auch Fußballprojekte bei uns, die gescheitert sind. Wir haben Röhnradprojekte, die also horrend erfolgreich waren.
Und das finde ich eigentlich das Spannende an dem Thema, dass wirklich jeder die Gelegenheit hat, hier seinen Sport zu realisieren. Und denkst du, es gibt da einen Unterschied zwischen Breitensport und Spitzensport bei Crowdfunding-Projekten? Oder würdest du eher sagen, das ist so ein Mythos und das ist eigentlich von der Sache her gleich?
Gibt es da einen Unterschied oder eben nicht? Also es ist fast schwierig zu sagen, aber ich würde fast sagen nein. Also tatsächlich ist es so, dass einfach die Menschen, die engagiert sind, das sind die, die erfolgreich werden, egal ob Spitzensport oder Breitensport.
Und es ist fast noch so, dass der Spitzensport hat natürlich andere Voraussetzungen. Die haben zum Beispiel manchmal besseren Zugang zur Presse aufgrund ihrer Leistungen, die ja auch eher in der Presse veröffentlicht werden. Oder es sind einfach andere Motive häufig dabei. Im Breitensport geht es ja häufig um Nachwuchsarbeit, um Kinderarbeit. Während es beim Spitzensport häufig um die eigene Leistung, um die Verbesserung der eigenen Leistung geht.
Also die Kommunikation sieht anders aus. Aber ich kann jetzt nicht sagen, dass wir mehr erfolgreiche Breitensportprojekte oder mehr erfolgreiche Spitzensportprojekte haben. Da gibt es eigentlich fast keine Unterschiede. Jeder kann erfolgreich werden. Okay, dann kommen wir einmal zu Jonathan Koch, der hinter uns auf dem großen Bildschirm zu sehen ist.
Er ist Ruderer im Leichtgewicht, dreimaliger Olympiateilnehmer und Teil der Athletenkommission soweit ich weiß im Moment. Und vielleicht kannst du kurz deine eigene Situation ein bisschen beleuchten.
Und kannst du kurz vielleicht was zur aktuellen Spitzensportreform, die ich ja vorhin kurz erwähnt habe. Ich glaube, das hast du leider nicht mitgekriegt. Ja, hast du leider nicht gehört. Vielleicht eigene Situation ein bisschen beschreiben. Wie siehst du die Spitzensportreform 2017? Was bedeutet das für dich, vielleicht für andere Studenten, Spitzensportler und insgesamt?
Ist es denn so, dass wenn man den Stützpunkt jetzt wechseln muss, wenn man dies nicht tut, dass man dann die komplette Förderung wegfällt für den einzelnen Athleten? Oder wie läuft das ab? Wie ist das vorgesehen?
Gut, jetzt wollen wir nochmal ein bisschen zurückkommen zu dem Thema. Wie nutzt du digitale Medien im Zusammenhang mit deiner Funktion vielleicht auch? Oder was hast du für Erfahrungen selber gesammelt in der Vergangenheit? Was ist deine Perspektive dazu?
Jetzt die Frage an Marte vielleicht gleich direkt im Anschluss. Wie siehst du das denn? Du bist ja in diesem Bereich eine Expertin. Jonathan hat jetzt geschildert, dass es nicht so gut für ihn funktioniert hat. Und er jetzt nicht die besten Erfahrungen gemacht hat in der Vergangenheit.
Wie siehst du das Ganze? Gut, da war jetzt das Thema Sponsoring. Es war jetzt keine Crowdfunding-Kampagne. Also vor allen Dingen zum Thema auch Zeit haben, um sich überhaupt eine Community oder eine Crowd aufzubauen. Ich glaube, viele wissen gar nicht, dass sie bereits eine Crowd haben. Wir haben ganz speziell zum Beispiel einen Triathleten bei uns gehabt, Sebastian Maus Ingolstadt,
der zum Ironman Hawaii wollte und dafür Geld gesammelt hat. Und er hat nicht mal eine Facebook-Seite gehabt und auf Instagram 100 Follower irgendwie. Er hat am Ende 150 Unterstützer und hat 8.500 Euro an einem Tag für seinen Sport generieren können.
Also ich glaube, das ist erst mal das eine, dass man ja schon eine Crowd häufig auch schon hat, die man gar nicht kennt. Also es muss ja nicht immer gleich digital vernetzt sein. Natürlich bestehen aber große Chancen, glaube ich, wenn man eben den Menschen davon erzählt,
was man tut, was man macht, dass diese Menschen dann ein gewisses Interesse an einem gewinnen. Ich glaube, ich hätte zum Beispiel nie erfahren, dass Thomas Röhler vorgestern, glaube ich, seine neue persönliche Bestleistung geworfen hat, wenn ich ihm nicht bei Instagram folgen würde. Und er das dort auch präsentiert hätte, hätte ich das niemals erfahren.
Und ich glaube, dass das einfach eine Riesenchance ist, Menschen für sich zu begeistern und dann letztendlich durch die Begeisterung auch Unternehmen oder eben auch Unterstützer zu gewinnen. Das denke ich ist einfach eine Riesenchance. Aber aus meiner Sicht, wenn man eben möchte, dass man auch finanzielle Erfolge unabhängig
beispielsweise von den staatlichen Fördermitteln bekommen möchte, glaube ich, ist diese Arbeit zu tun unerlässlich. Also es geht einfach gar nicht anders, als in irgendeiner Form Bekanntheitsgrad zu gewinnen oder eben Kontakte, ein Netzwerk aufzubauen.
Das muss jetzt nicht immer unbedingt über digitale Medien sein, aber einfach, dass man ein Netzwerk mit Menschen in Kontakt kommt und sie als Unterstützer gewinnt. Ich glaube, dass das in Zukunft unerlässlich ist, wenn man eben, wie Jonathan auch gesagt hat, in einer sehr, sehr großen Abhängigkeit steht. Und das glaube ich, die Sportler stehen in einer Riesenabhängigkeit,
also finanziell auf der einen Seite. Und auch, ob sie bei Wettkämpfen teilnehmen dürfen oder nicht, da entscheidet ja immer jemand, der den Daumen hoch oder runter macht. Und ich glaube, da einfach auch noch alternative Wege zu gehen, glaube ich, in der Zukunft wird immer wichtiger werden. Jonathan, wie siehst du das? Ich meine, ihr seid ja auch Experten beide im Bereich des Crowd Fundings.
Also du ja auch mit eurer Plattform. Ihr finanziert euch auch darüber. Wie siehst du da die Perspektiven für Sportlines insgesamt? Also kurz das ein bisschen gerade zurück. Wir haben sozusagen auch eine Crowd Funding-Plattform bei uns, wo wir aber externe Projekte finanzieren von meistens freien Journalisten, die Lust haben auf spezielle Themen, die wir aus unserem Kernbudget nicht finanzieren können.
Aber grundsätzlich sind wir jetzt korrektiv über Fördermitglieder und Spenden finanziert. Zu den Sportlern, also ich kann die Perspektive sehr gut verstehen und bin jetzt erstmal ein großer Fan davon, wenn ein Sportler sich von allen Einflussfaktoren, die kommen,
von Seiten, von Sponsoren, also aus der Wirtschaft, irgendwelchen Privatpersonen, die da ein Business drin sehen und den Verbänden so weit loslösen, wie es geht und da sozusagen ihren eigenen Weg gehen, da bin ich erstmal ganz großer Fan von, was wir im Bereich Fußball sozusagen im extremen Bereich erlebt,
dass die Sportler da meistens 99 Prozent des Tages fremdbestimmt sind und sozusagen man durch die Richtung kämpfen müssen, da eigene Sachen zu machen. Deswegen finde ich das ganze Crowd Funding-Modell da auch ein ziemlich attraktives Modell für Sportler und das auch einfach als Plan B, was ich darin auch gut finde, ist in der Sportförderstruktur in Deutschland ist es ja so,
dass viele, gerade für die kleineren Sportarten, viel Geld an die tatsächlich in Erfolge geknüpft ist und wir da sozusagen ein stark leistungsorientiertes System haben und Erfolg heißt halt oft, wenn Sekunden über Platz drei bis zehn entscheiden, dann kann halt eine Sekunde zu wenig oder vielleicht sogar weniger Dauer entscheiden,
dass man in den nächsten Olympiaden, in den nächsten vier Jahren weniger Fördermittel bekommt und das ist ja eine extreme Abhängigkeit, die ich so schwierig finde, die kann meinetwegen einen kleinen Faktor ausmachen in der Förderung, welche Zielvorgaben oder Orientierung es ja geben, aber die ist aus meiner Sicht deutlich zu groß
und da ist das sicherlich ein guter Weg und so aus der eigenen Crowd Funding-Erfahrung, das kann ich total gut nachvollziehen, was du beschrieben hast, der Vorteil bei Sportlern ist, die haben schon eine Community, die ist bei einem groß und dann nicht und jetzt geht es darum, den Leuten einmal zu sagen, hallo, ich brauche Geld, ihr findet mich doch ohnehin schon gut, gebt allen einen kleinen Anteil und dann können wir was bauen.
Interessante Frage jetzt für Jonathan Koch wäre ja auch, die Athletenkommission will sich unabhängiger machen, warum macht man nicht Crowd Funding als Athletenkommission und versucht dadurch, Gelder zu generieren? Ich glaube, ihr habt ja schon eine hohe mediale Aufmerksamkeit, also das, wovon Marta auch gesprochen hat, warum also nicht?
Weil ich glaube, die mediale Aufmerksamkeit, die würdet ihr schon bekommen und die Geschichte würde auch jeder, glaube ich, aufnehmen, auch die Presse deutschlandweit,
ich meine, da bestehen, glaube ich, große Chancen für euch als Athletenkommission, wenn die gerade sagt, wir brauchen ein bisschen mehr Unabhängigkeit und ich glaube, Marta, würdest du nicht auch sagen, das wäre erfolgsversprechend oder wie siehst du das denn? Nee, also ich kann mir das sehr gut vorstellen, eben weil, ich habe auch darüber gelesen, unabhängige Athletenkommission
und dann irgendwie müssen wir uns finanzieren, lass uns doch irgendwie beim DOSB das Geld wieder dafür holen und da sehe ich halt Schwierigkeiten. Ich glaube, das Crowd Funding tatsächlich, ich meine, ich bin jetzt als Plattformbetreiber natürlich auch nicht ganz neutral, aber tatsächlich glaube ich einfach so, dass das eine der besten Mittel wäre.
Ich glaube, dass viele das Interesse hätten und dem auch etwas beisteuern würden, um eben zumindest die ersten Jahre auch erstmal zu sagen, jetzt sind wir unabhängig und zwar wirklich unabhängig und hängen nicht noch an irgendeinem finanziellen Strang, der ja am Ende doch wieder dann ein bisschen mitentscheidet.
Noch ein anderes Beispiel, was jetzt gerade diese Woche total diskutiert wurde, es gibt in Deutschland den Doping-Opfer-Hilfe-Verein, der sozusagen darum kämpft, dass Doping-Opfer aus der DDR hauptsächlich anerkannt werden und dafür gibt es dann Fördermittel und so und die kämpfen seit Ewigkeiten,
das ist sozusagen der Dauerbrenner in der Diskussion darum, dass irgendwie Fördermittel bekommen, um ihre Arbeit finanzieren zu können. Wir haben zum Beispiel so einen Doping-Alarm, nennt sich das glaube ich, eine Telefon-Hotline, die betreut werden muss, wo Athleten anrufen können, also ehemalige und dann sozusagen ihre Geschichte einfach mal erzählen können, dabei auch therapeutisch begleitet werden und so,
weil das ein langer Prozess für manche ist, gerade wenn es so die DDR-Zeit, Kinder-Doping und so ist und dort sollen jetzt die Fördermittel gekappt werden in nächsten Wochen. Ich glaube, Ende Mai läuft die Förderung aus. Das wäre für mich genauso was, ja, die kämpfen seit Ewigkeiten darum. Ich glaube, Sie haben eine Botschaft, die man sehr leicht vermitteln kann.
Ich denke, die allgemeine Community oder die Gesellschaft kann man da leichter ansprechen und überzeugen, dass dort sozusagen Mittel investiert werden sollen, als die Verbände, die da nun mal interessensgesteuert sind oder auch über die Ministerien zu gehen, weil dort sozusagen Geld in den Bereich der Vergangenheit investiert werden soll,
auf den viele Sportverbände und Funktionäre auch nicht stolz sind. Da ist es immer ein großerer Kampf, als wenn man irgendwie für die Zukunft, für Medaillen, für öffentliche Aufmerksamkeit um Geld investiert. Ich habe voraus auch mit Max Hartung und Sege Kastner ein bisschen gesprochen, auch von der Athletenkommission und Sie haben auch nochmal darauf hingewiesen, wie wichtig der kritische Journalismus in der heutigen Zeit ist,
also gerade auch mit den digitalen Medien, um Sachen aufzudecken, dass das wirklich eigentlich der kritische Journalismus mehr getan hat für den Sport als alle anderen, weil Sie eben die Storys über Doping und so weiter aufgedeckt haben. Wie siehst du das, Jonathan? Wie hat sich die Arbeit da auch verändert innerhalb des Journalismus und den digitalen Medien?
Also das beste Beispiel ist, glaube ich, da jetzt gerade die ganze FIFA-Aufbereitung oder sagen wir mal FIFA und die ganze Russland-Doping-Geschichte sozusagen, das sind zwei Ereignisse aus den letzten Monaten, aus dem letzten Jahr, wo es konkret darin lag, dass Journalisten hartnäckig lange am Thema drangeblieben sind und dazu was veröffentlicht haben.
Und dadurch passiert jetzt gerade Veränderung. Also selbst in der FIFA, dem Verband, wo man irgendwie schon eigentlich aufgegeben hatte, dass dort Veränderung möglich ist, scheint etwas zu passieren. Zumindest gibt es sozusagen zahlreiche staatsanwaltschaftliche Ermittlungen und Leute werden eingebuchtet. Und da ist eine Reihe von Kettenreaktionen stand,
die auch weiterhin im Gang ist. Da bin ich gespannt, wie sich das verändert. Das war auf jeden Fall sportjournalismus. Das waren Leute, die wie Jens Weinreich, gibt es aber auch noch mehrere andere, die sozusagen langfristig zum Thema berichtet haben. Und in dem ganzen Doping-Bereich ist ja auch eine Menge passiert. Ich erzähle jetzt nicht nur mal nach. Und wiefern sich das verändert hat, ich glaube, es gibt einfach jetzt viel mehr Möglichkeiten. Also die eine Sache ist,
wir können viel leichter mit vielen anderen Journalisten oder interessierten Bürgern, Aufklärern, Aktivisten zusammenarbeiten durch das Digitale. Die Football-Leaks-Geschichte, wo zuletzt sozusagen Vertragsdokumente genau analysiert wurden im Fußballbereich. Das war auch eine Kooperation von 60 Journalisten,
die weltweit tätig waren, die sozusagen die Möglichkeit hatten, durch das Digitale zusammenzuarbeiten, Dokumente zu analysieren und auch erst die Hinweise zu bekommen. Also für Hinweisgeber bei allen Gefahren und der Verantwortung, die wir uns als Journalisten erst recht bewusst sein müssen, dass wir unsere Quellen schützen, ist es trotzdem einfacher für Hinweisgeber, erstens, dass sie Menschen kennenlernen,
Journalisten, denen sie vertrauen, in denen sie ihre Texte lesen, die Leute leichter nachverfolgen können und dann auch die Leute zugehen können durch verschlüsselte E-Mails und alle möglichen anderen Kanäle. Und genau, die Zusammenarbeit ist einfacher und man kann auch leichter Hinweise unterlassen
und mit bissel bloren Kontakt treten. Vielleicht kann Jonathan Koch nochmal sagen, wie wichtig der kritische Journalismus auch für euch ist in der täglichen Arbeit und in dem, was ihr auch als Ziele habt, für die Athleten zu erreichen.
Würde ich vorschlagen, gehen wir nochmal zu Marte über. Vielleicht kannst du noch ein bisschen was erzählen. Also vielleicht nochmal, was du Erfahrungen schon mit Olympioniken gemacht hast in der Crowdfunding oder in den Projekten.
Da gibt es ja glaube ich auch schon einige Projekte, die ihr hattet. Das ist ja vielleicht auch noch ein ganz interessanter Aspekt, gerade für die Spitzensportler, was da schon funktioniert hat und dann vielleicht auch auf die Frage nochmal einzugehen, kann man das denn auch wiederholen oder ist ein Crowdfundingprojekt nur eine einmalige Sache oder kann man das wirklich kontinuierlich durchziehen
als Spitzensportler vielleicht auch? Also wir haben schon einige Olympioniken bei uns gehabt. Nadia Priess zum Beispiel BMX-Fahrerin, die zwei Trainingslager in den USA finanziert hat. Beachvolleyballerinnen, die auch Trainingslager, also das Thema Trainingslagers hoch im Kurs oder eben auch ganz aktuell eigentlich die Sitzvolleyball-Nationalmannschaft,
um auch so ein bisschen den Bogen zu schlagen zum Thema Verbände, die eben zu wenig Förderung bekommen haben und gesagt haben, es reicht mir einfach nicht, was da kommt und ich möchte mich noch besser vorbereiten und dann eben die Kampagne gestartet haben, um noch weiter nach vorne zu kommen, zu pushen und es geht ja auch nicht nur darum, dass man irgendwie Geld bekommt, sondern auch Motivation, weil die Menschen, die einen unterstützen,
die sprechen einem Mut zu, die verfolgen dann auch weiterhin, was man macht. Also ich glaube, es hat noch mehr Effekte als jetzt nur den finanziellen und ja, man kann es wiederholen. Wir haben sehr viele Sportler, die tatsächlich jedes Jahr eine Kampagne machen. Charles Franzke ist, glaube ich, so unser Wiederholungstäter Nummer eins, der immer zur Obstacle Course Racing Weltmeisterschaft fährt nach in die USA
und wirklich jedes Jahr ein Projekt startet, beispielsweise. Wir hatten aber durchaus auch schon Fälle, wo die Verbände nicht so erfreut waren darüber, beispielsweise. Also wir hatten eine Nationalmannschaft, wo tatsächlich das Projekt gestartet ist und am Tag darauf der Anruf kam, wir sollen bitte die Projektseite sofort löschen,
obwohl sie selber die Finanzierung leisten sollten. Aber dann haben sie was gemacht, was aber dem Verband dann nicht geschmeckt hat. Und dann wurde sofort bei uns angerufen, wir sollen bitte die Projektseite löschen. Das Projekt war letztendlich erfolgreich. Die haben auch geredet, aber es gab tatsächlich auch Nachwirkungen. Ihnen wurde jetzt im Nachgang verboten,
Eigensponsuring zu betreiben. Also da hat man auch einfach gemerkt, glaube ich auch, um ein bisschen zum Thema Verbände auch zurückzukommen, dass durch dieses Thema eben, dass die Athleten selbst etwas tun, sei es jetzt in der Selbstvermarktung, wo ja auch Potenziale für jeden Verband da ist, die er nicht mehr so einfach nutzen kann,
weil er den Zugang zum Account zum Beispiel nicht hat, oder auch durch Eigenfinanzierung auf einmal Leute wachgerüttelt werden. Wir hatten auch ein Projekt beispielsweise, da hat die Stadt nicht bezahlt, dann ist der Verein an die Öffentlichkeit gegangen, hat eine Crowdfunding-Kampagne gemacht, hunderte Leute haben die unterstützt, und dann hat die Stadt gemerkt, so, huch, ne, ne, ne, wir bezahlen jetzt ja doch.
Wo die auch so unter Druck gesetzt werden, wo man dann merkt, jetzt kriegt es ja auch jeder mit. Und ich glaube, das ist einfach der große Vorteil, wenn Social-Media-Kanäle genutzt werden, dass es eben jeder die Chance hat, seine eigene Öffentlichkeit herzustellen und genau solche Missstände auch zu veröffentlichen,
ohne über andere Zwischeninstanzen gehen zu müssen, wo dann vielleicht was verloren geht. Und da sehe ich eben große Chancen, natürlich mehr Arbeit, auch irgendwie in der Öffentlichkeit her, überhaupt über Jahre aufzubauen. Aber letztendlich kann man das dann für so viele Themen nutzen. Crowdfunding ist ja nur ein Teil.
Und ich glaube auch hier, was du sagt. Ich wollte nur fragen, hattet ihr schon mal Konflikte mit internationalen Sportverbänden wie dem IOC? Also ich denke nämlich nur daran, dass bei den Olympischen Spielen kennt man das, das taucht dann sozusagen immer wieder vorher auf, dass alle Athleten spezielle Social-Media-Richtlinien unterschreiben müssen, wo sie dann drin steht. Sie dürfen die Wörter nicht verwenden, sie dürfen das nicht machen,
sie dürfen aus den Stadien nichts twittern, kein Facebook machen. Und da kommen ja vielleicht so Konflikte auf, die ganz natürlich sind beim Crowdfunding, oder sie dürfen das Wort Olympische Spiele nicht schreiben oder mit den Ringen werben und so die ganzen Sachen. Gab es da schon Konflikte? Also tatsächlich waren unsere Kampagnen immer weit vorher, also wo eben dieses Verbot noch gar nicht eingetreten ist,
hatten wir speziell damit keine, also hatten jetzt die Athleten oder die bei uns Projekte gestartet haben, keine Probleme, aber tatsächlich wie gesagt, dass der Verband eben das dann doch nicht so toll fand, dass sie da selbst eben was gemacht haben. Aber nicht nur auf Verbandsseite, auch in den Vereinen gab es auch schon, wenn jemand halt selbst aktiv wird,
dass dann versucht und dann vielleicht der Verband auch merkt, jetzt kann ich was nicht mehr kontrollieren. So und in dem Moment, wo vielleicht die Kontrolle dann so ein bisschen so wegrutscht, dass man dann versucht irgendwie nochmal die Leute an den Zaum zu legen. Ja, aber ich glaube, dass vor allem die digitalen Mähne, das zeigt glaube ich Crowdfunding und auch Social Media in der Kommunikation,
dass es eben nicht mehr so einfach ist, die Leute zu kontrollieren, sondern dass jeder jetzt sein eigenes Ding machen kann und damit auch erfolgreich sein kann. Da gleich mal eine Frage an Jonathan Koch. Warum sind Spitzensportler in Deutschland oft noch sehr skeptisch gegenüber Crowdfunding zum Beispiel? Also wenn ich zum Beispiel an die USA denke, also ganz andere Situationen, viele Spitzensportler nutzen das schon, um auch Projekte zu finanzieren.
In Deutschland sieht man noch relativ wenige. Kannst du da vielleicht irgendwelche Gründe für nennen oder kannst du das auch nicht genau erklären?
Aber glaubst du nicht, dass du die noch viel vergrößern kannst durch die digitalen Medien?
Glaubst du nicht, dass du da noch viel größere Chancen hast und du das vielleicht auch als Athlet noch unterschätzt? Weil das zeigen viele Beispiele international, dass das funktionieren kann.
Ja, wir haben ja schon mal so jetzt unterschiedliche Perspektiven gehört, aber was auffällt, ist ja vor allem so Begriffe wie
Eigeninitiative, Unabhängigkeit, was könnte man noch sagen, Individualität. Ja, worauf läuft das hinaus, Jonathan? Ist das jetzt zu allgemein formuliert? Die formulieren immer gut deine, ich habe noch gar keinen Punkt verstanden. Ja, wir haben jetzt ja viel gehört, dass es viel um Eigeninitiative geht,
Individualität und Unabhängigkeit. Wie können wir das jetzt alles zusammenbringen? Ich meine, diese Begriffe spielen anscheinend für alle Dinge, die wir jetzt angesprochen haben, eine wichtige Rolle. Wie siehst du das? Ja, genau. Wir haben ja schon ein paar Sachen genannt, wo wir das zusammenbringen können, indem man sozusagen Initiativenplattformen schafft,
wo Sportler das umsetzen können. Das geht ja für verschiedene Bereiche, auch den journalistischen Bereich genauso. Genau, das meine ich, dass diese Parallele ja auch gibt. Ja, genau. Sportjournalismus versteht man immer von einem klassischen Konflikt,
wenn man als Journalist nur in der Sparte unterwegs ist, dass man mit verschiedenen Interessen zu kämpfen hat. Einerseits möchte man über ein Sportevent regelmäßig berichten und andererseits soll man kritisch bleiben. Gerade die Fernsehjournalisten stehen vor dieser Herausforderung für einen Spargat, der aus meiner Sicht kaum lösbar ist,
das hier entertainment machen auf der einen Seite und dann gibt es irgendwie noch die Anforderung Journalismus. Vielleicht können wir da noch kurz eingehen, wie siehst du denn die Entwicklung, das ist jetzt gerade für dich auch interessant, dass immer mehr Verbände und Vereine, die Übertragungsrechte selber übernehmen, ist das ein Nachteil für die Sportjournalisten oder eher vielleicht sogar ein Vorteil?
Also wenn das richtig genutzt wird, dann ist das aus meiner Sicht ein Vorteil, da vertrete ich eine Ansicht, die viele Kollegen vielleicht nicht so haben, weil es momentan so ist, dass in der Sportübertragung im TV-Bereich bei der reinen Übertragung meine ich jetzt nicht die ganze Berichterstattung, warum,
aber da passiert eh nicht viel Journalismus aus meiner Sicht. Da gibt es viele Events, wo sozusagen, wenn ich jetzt Sky nehme im Fußballbereich, das ist jetzt kein kritischer Sportjournalismus, das wäre mir total egal, das kann auch der DFB machen, also das ändert nicht viel. Dann würde ich es aber toll finden,
das meine ich, das muss nicht genutzt werden, wenn die Leute, die ja nichts mehr zu tun haben, trotzdem dann die Kohle da bleibt und sie dann einfach kritischen Journalismus machen können, indem sie Zeit für Recherchen haben, die ja sonst nicht gegeben ist, und sie haben dann auch plötzlich freie Sendeplätze, wo sie diese Recherchen senden können und so, dann wäre plötzlich eine ganz große Chance da.
Ich finde die Diskussion, die jetzt sozusagen mal aufkommt, also im Fußball gibt es diese große Diskussion, jeder Verein macht seinen eigenen TV-Kanal, Bayern München hat glaube ich, also Real Madrid schon ganz lange, Bayern München glaube ich jetzt auch bald oder jetzt schon einen 24-Stunden-Kanal, wo sie die ganze Zeit berichten, dort sind auch übrigens ehemalige Sportjournalisten hauptsächlich angestellt und das ist auch okay,
das kann man auch gar nicht mehr aufhalten, das ist sozusagen nur die natürliche Entwicklung, die es gibt und dann hängt es wirklich davon ab, wie man das Geld nutzt. Genau, vielen Dank. Wir haben jetzt noch 15 Minuten Zeit, ich würde vorschlagen, wir nehmen jetzt noch Fragen aus dem Publikum,
wir haben viele unterschiedliche Themen angeschnitten, Crowdfunding, Bereich im Fußball ein bisschen, ein bisschen Doping, dann natürlich auch die Spitzensportreform mit Jonathan Koch. Ich würde vorschlagen, dass wir jetzt einfach dann die Fragen machen. Herzlichen Dank nochmal, Marta Victoria Lorenz,
Jonathan Koch, Benjamin Bendrich und auch Ihnen Jonathan Sachse. Es könnten sich ja zum Laufe der Diskussion Fragen ergeben haben im Publikum, ich werde das Mikrofon dann an Sie reichen.
Gibt es Meldungen? Maren Hüfle vom NDR, öffentlich-rechtlich, solche Plattformen,
wie geht ihr damit um, dass ja dieser Sportmarkt ja leider sehr rechtebelegt ist und ihr habt ja also Bewegtematerial ist ja oft sehr besetzt mit Rechten, ist das dann so Freibild oder geht ihr Risiko oder wie geht ihr damit um gerade auf solchen Plattformen? An wen ist die Frage gerichtet?
An zum Beispiel Jonathan. Wie wir damit umgehen? Naja, wir müssen ja gar nicht so speziell mit umgehen. Also du meinst sozusagen, es gibt natürliche Abhängigkeiten, wo man gar nicht rauskommt aus der... Wo man gar nichts... Ja, also Bewegtematerial zeigen kann, schriftlich kann man natürlich immer was machen, das ist klar, aber heute ist ja alles bewegt
und alle wollen immer Bewegt-Bilder sehen. Ja, also genau, okay, aus der Perspektive, also ich würde sagen, wenn man jetzt nicht darum geht, ein Sport-Event zu covern und das irgendwie eins zu eins abzubilden, dann kann man ja selber Bewegt-Bild schaffen, wenn man eigene Recherchen hat,
wo man sozusagen in Themenbereiche reingeht, die auch nicht die klassische wöchentliche Sportberichterstattung abdecken, dann ist man ja automatisch in Themenfeldern, wo man ganz viel Bewegt-Bild hat und nicht sozusagen das Spielfeld braucht, wo man irgendwie von links nach rechts filmt.
Da sehe ich jetzt ganz zu die Hürde, ja. Hallo, Christopher Buders, meine Name, an Jonathan Koch nochmal. Es gibt ja eine Option, die der Deutschlandachter dann auch gewählt hat. Die haben meines Erachtens eine eigene GmbH gegründet,
das heißt, die haben sich auch so ein bisschen losgelöst. Das heißt, sie haben versucht, einen eigenen Weg zu gehen, von dem ich mir jetzt vorstellen kann, okay, sie betreiben das eigene Marketing, holen da sicherlich auch wieder eigene Gelder mit ran, aber wie ist da eigentlich euer Verhältnis dann zu so einem Zugpferd, das sozusagen nur seine Marke auswertet? Ist das gut für euren Sport dann
oder seht ihr das eher kritisch?
Gibt es noch weitere Nachfragen?
Hallo, Tilo Specht aus Frankfurt. Meite, eine Frage an dich. Sportspitzensport in Deutschland findet vor allen Dingen
in einer Zielgruppe statt, die ganz hart mit Bibi's Beauty Palace und anderen konkurriert. Deine Plattform hast du vorgestellt, so ist es bei mir angekommen, vor allen Dingen als eine Fundraising-Plattform, hast aber auch immer wieder mal von Sponsoring gesprochen und Eigenvermarktung.
Und ganz am Anfang erinnere ich mich, hast du gesagt, ihr hättet einen Online-Seminar gemacht mit einem Athleten, das im Namen ja leider schon wieder entfallen ist, der aber sehr erfolgreich war daraufhin. Das heißt, ist das ein Stück weit auch euer Modell, Spitzenathleten, Athleten, soweit zu fördern, dass sie überhaupt eine Eigenvermarktung leisten können?
Hört das dazu? Oder versteht ihr euch als reine Plattform? Nein, es gehört ganz klar dazu, weil wir sind nicht eine reine Plattform. Wir möchten Sportförderung betreiben. Crowdfunding ist ein Teil davon, aber ich glaube vor allem das Wissen zu vermitteln, wie man ein Tool, das ja technisch total gut funktioniert, aber dann auch wirklich nutzen kann. Das gehört dazu. Deswegen sind unsere Online-Seminare auch kostenfrei
und dazu gehört eben auch, wie baue ich mir ein Netzwerk auf? Wie kann ich das Netzwerk dann ansprechen, auch ohne auf in Anführungsstrichen Battle-Tour zu gehen, sondern wirklich den Leuten auch was zu bieten im Gegenzug, was ja eigentlich auch das Herz vom Crowdfunding ist. Also ganz klar gehört das dazu, dieses Wissen oder diese Kompetenz an die Sportler mitzugeben,
weil ich eben glaube. Und ich habe es ja selber bei mir im Verein gesehen, nicht im Spitzensport, auch im Breitensport, ist ein massiver Mangel an Wissen, wie Marketing funktioniert. Der Sport ist aus meiner Sicht 5 bis 7 Jahre hinterher, was die Digitalisierung angeht. Und das ist natürlich auch ein Problem für uns
oder eine Herausforderung für uns als Plattform, weil wir natürlich, je erfolgreicher die Projekte sind oder desto mehr kommt natürlich auch bei uns der Fluss in Gang. Für uns ist es also eigentlich immer von Vorteil, dass auch die Sportler entsprechend ein Netzwerk aufgebaut haben und das dann auch nutzen können. Also das gehört bei uns auf jeden Fall dazu. Dieses Netzwerk bauen aber die Sportler alleine auf
oder habt ihr auch Gespräche mit Industrie, mit Wirtschaft, wo ihr vermittelt? Beides. Wir haben ja beispielsweise auch immer mehr Sponsoren, die bei uns Gelder verteilen. Also beispielsweise ein ganz klassisches Co-Funding machen. Für jede 5 Euro geben wir 5 Euro dazu. Dafür finden wir auf den Projektseiten beispielsweise statt.
Wir haben natürlich auch Netzwerke, die wir liefern können, aber wir können natürlich nicht zu dem engen sozialen Netzwerk, den Zugang, den hat der Sportler selbst, den muss er sich auch aufbauen. Im Übrigen glaube ich nicht, dass die Zielgruppe immer BV's Beauty Palace ist,
sondern eine sehr diverse Zielgruppe, aber dass man natürlich auch Zielgruppen anspricht, die auch offline stattfinden. Also es hat nicht immer digital was zu tun. Es ist von Vorteil, weil man eben das Thema erst mal streuen und veröffentlichen kann. Aber es hat auch viel mit Netzwerken, auch so mit den Menschen in Kontakt zu bleiben,
das muss nicht immer digital stattfinden. Also es ist gar nicht mal so, wie man denkt, nur die junge Zielgruppe, die bei uns aktiv wird, überhaupt nicht. Ja, also wir haben noch ein paar Minuten für Nachfragen.
Da vorne war er glaube ich noch. Ja, das war die NDR-Kollegin hat schon gesagt, dass die Frage in die gleiche Richtung ging. Ja, wenn nicht, ja, es gibt doch nochmal eine Meldung. Ich springe mal kurz hier runter.
Mein Name ist Markus Eckers, schwerst sportlich interessiert und auch so ein bisschen was beruflich damit zu tun. Was wir immer wieder erlebt haben, ist das, was eben schon mal angedeutet wurde, dass im Prinzip die Rahmenbedingungen für Berichterstattung von Sportereignissen eigentlich total eingeschränkt sind. Wir hatten das Thema im Rennsport, wo halt im Prinzip mitbetretener Rennstrecke
keine Bewegtbilder gemacht werden durften, keine Streams etc. Was sich in den letzten drei, vier Jahren deutlich verändert hat, das wurde auch schon angedeutet. Was ich als Beispiel sehe, auch nochmal zu Bibis Beauty Palace, wenn es in Deutschland möglich ist, über den kompletten Winter jeden Samstag irgendwie 17 Stunden gehaltlosen Wintersport
durchzudrücken, für eine riesen Zielgruppe, dann denke ich, dass die Zielgruppe für das, was ihr macht, nämlich spezifische Arten, eigentlich relativ groß ist, dass es aber im Prinzip an Abspielkanälen fehlt, also auch an Reichweiten für diese Sportarten. Da kann sich Sport 1 auf den Kopf stellen, das wird nicht funktionieren meines Erachtens. Die Frage ist ja,
wie fern die einzelnen Beteiligten genau diese Plattform ermöglichen oder vielleicht auch den Leuten, die Leute dahin bringen, dass es diese Plattform gibt und dass man eben in einer sehr engen Zielgruppe auch sehr viel machen kann. Also wenn 5000 Leute ein Regionalliga-Handballspiel sehen, ist das mal 50 mal mehr, als wir wahrscheinlich in der Halle wären. Ich glaube nicht, dass es ein Massen-Ding ist,
aber dass man in der Nische durchaus was machen kann, wenn man sehen kann, dass auch Drittliga-Eishockey live übertragen werden kann, wenn die Rechte geklärt sind. Inwiefern? Also meine Frage dahingehend, wie seht ihr die Entwicklung? Geht das dahin? Kann das diversifiziert werden oder wird es weiterhin bleiben, dass man seine zehn Hauptanlaufkanäle für Sport hat und das war's dann.
Und hin und wieder, wenn mal einer ein bisschen innovativ ist, streamt er halt seine Veranstaltungen bei Facebook oder sonstiges. Seht ihr da eine Entwicklung oder seht ihr das eher so als langweilig und da kommt nicht so viel? Also den einen Punkt hast du in den letzten Sätzen schon angesprochen, die gibt's ja insofern schon, dass es viel mehr Kanäle gibt, wo sozusagen Sport-Live-Bereichterstattung abläuft.
Ich glaube, gestern oder vorgestern, auf jeden Fall diese Woche kam eine Meldung raus, dass es auf Twitter jetzt auch neue 24 Stunden Livestreams geben wird, wo sozusagen fest abgeschlossene Kooperationen und Twitter stattfinden. Das geht ja auch im Sportbereich sozusagen,
da ist schon wieder eine neue Plattform geöffnet, um von seiner Sportart live zu streamen. Auf Facebook passiert das ja schon, also gerade im Sportbereich, bei den Mannschaften, die ein bisschen mehr Geld haben im Fußballbereich, die ganzen Trainingslagerspiele, die werden ja alle auf Facebook mittlerweile live gestreamt und so Geschichten. Also da gibt's glaube ich schon
natürliche Entwicklungen, dass sozusagen die technische Hürde nicht mehr da ist. Und ich theoretisch auch mit meinem Telefon schon irgendwie das Event abdecken kann, wenn ich irgendwie eine gute Position für die Kamera finde. Das ist ja schon mal super. Ich glaube aber, die große Diskussion bleiben wird, dass sozusagen ab wann kann der Verband da mit entscheiden und auch das sagen, nee, hier dürft ihr sozusagen ab der
Profistufe dürft ihr nicht mehr euer eigenes Ding machen. Kenne ich jetzt auch wieder nur das Fußballbeispiel, wo es zum Glück ein positives Ende gab, wo es lange Diskussionen gab, um die Übertragung von Amateurfußball, die sozusagen eine Plattform geschaffen haben, ein Kollege von Zeit Online, Oli Fritsch, wo sozusagen
die Tore des Monats aus dem ganzen Amateurbereich immer hochgeladen wurden und der DFB hat die Plattform dann verklagt, ging auch um ganz schön viel Geld und mehrere Instanzen. Am Ende hat euer Journalist recht bekommen, sozusagen der Amateurbereich ist eindeutig kein Bereich, wo der DFB sozusagen mit reinreden darf und bestimmen darf,
wo wer was übertragen kann. Das ist, glaube ich, das wird schon noch aktuell bleiben. Wer kriegt da die Kommunikationsvorhalt und so. Nur das Technische, das ist gelöst. Da kann theoretisch jeder sofort loslegen. Also ich vielleicht noch spannend, in der Hinsicht finde ich, dass die Nischen ja nicht mehr nur national begrenzt sind,
sondern beispielsweise, wir hatten unser allererstes erfolgreiches Projekt auf Fair Played war die Unterwasserhockey in der Frauen-Nationalmannschaft und das ist natürlich also die nischigste Nischensportart, die man sich wahrscheinlich vorstellen kann, Unterwasserhockey und da ist es natürlich so, dass man gleich eine ganze globale
Community ja letztendlich damit ins Boot holt, auch mit solchen Kampagnen oder mit der Vernetzung, also dass man dann gar nicht mehr in der Sportart nur noch national denkt, ich bin jetzt hier der deutsche Unterwasserhockey-Verband oder wie auch immer, sondern dass es wirklich eine Community ist, die dann schon weltweit agiert, weil sie eben national vielleicht auch einfach zu wenig Leute das überhaupt machen, aber
international machen dann genug Leute mit und ich glaube, dass man da einfach auch globaler vielleicht denken muss in Zukunft und nicht mehr so, jetzt habe ich hier Deutschland, sondern vielleicht auch global, wenn man auch in die Sportart vermarkten möchte in der Zukunft, dass man dann nicht mehr nur lokal oder deutschlandweit national denkt, sondern eben noch viel globaler geht.
Ja, herzlichen Dank nochmal für diese Runde Ihnen vieren und auf dieser Bühne geht es in einer Viertelstunde weiter und zwar mit Luca Hammer und dem Vortrag mit den
Trollen ums Datenfeuer tanzen, also da gehen wir nochmal in eine ganz andere Richtung. Herzlichen Dank.