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Auf dem richtigen Weg? Institutionelles Diamond-OA-Publizieren in der Schweiz

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Auf dem richtigen Weg? Institutionelles Diamond-OA-Publizieren in der Schweiz
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32
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CC Attribution 3.0 Germany:
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Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
Ja, wir, Elio und ich, sind an der Universitätsbibliothek Bern im Open Science Team, unter anderem für die Publikationsplattform Bern Open Publishing verantwortlich, die ähnlich einiger
solche Unterfangen Bücher und Zeitschriften publiziert, mit einer Ausnahme komplett im Diamond Open Access. Und da sind Dienstleistungen dabei und eben auch die Infrastrukturwelle
betreuen. Und die Beobachtungen, die wir jetzt über die Schweiz anstellen werden und die, vor allen Dingen die Ratschläge, mit denen wir schließen würden oder die Vorschläge, die es zu diskutieren gilt, die kommen aus dieser Perspektive. Der Diamantenweg ist auch in der Schweiz eine Möglichkeit, die wir sehen, eine ganz wichtige Möglichkeit,
um den prävalenten, derzeitigen und sehr kostspieligen Open Access Geschäftsmodellen der kommerziellen Verlage entgegenzuwirken und Open Access ein bisschen voranzubringen. Dazu braucht es Alternativen und nicht zuletzt eben Publikationsunterfangen wie bei
Open Publishing. Aber da sind wir natürlich nicht alleine. Da steht die Schweiz, glaube ich, ganz gut da. Wir haben ähnliche Unterfangen in Basel, in Zürich. Wir haben sie in Genf. Wir haben ein neues Projekt, das an den Start gegangen ist, Soap 2, wo
sich verschiedene HIIs zusammengetan haben, um gemeinsam eine OEOS Plattform zu betreiben für ihre Forscherinnen und Forscher. Ich denke also, in der Beziehung sind wir ganz gut aufgestellt. Und das ist nicht nur aufgrund der Initiativen der
verschiedenen Einrichtungen so, sondern das ist auch politisch erkannt worden und bereits verankert. Die Schweiz hat seit 2017 eine nationale Open Access Strategie. Und dort wurde die Notwendigkeit für eine Infrastruktur bereits das erste Mal erwähnt.
2018 kam dann ein Aktionsplan dazu, aufgrund dessen die Umsetzung dieser Strategie stattfinden sollte. Dort wurde das bekräftigt. Und 2019 gab es dann einen Leitfaden zu den Open Access Richtlinien. Und da haben wir einen Exerpt mitgebracht,
das Sie hier sehen. Dort wurde das dann etwas konkretisiert. Und da heißt es, wie wir das sehen, jede Hochschule kann eine Publikationsinfrastruktur für Open Access Publikation betreiben, um damit ihren Forschenden anbieten zu können, ihre eigene
Zeitschriften und Bücher dort zu attraktiven Konditionen zu veröffentlichen. Also in der Beziehung sind wir hier ganz gut aufgestellt, was den Diamantenweg angeht und das institutionelle Publikieren angeht. Ich glaube, das ist ein Vorteil. Wir machen uns auch keine großen Sorgen jetzt. Vielleicht sind wir da ein bisschen
fahrlässig, aber wir machen uns im Moment keine großen Sorgen über Dinge wie Tools, die Technik, die mit Publikieren zusammenhängt, undockbare Systeme. Da ist sehr viel unterwegs. Da gibt es große Kollaborationen internationalen, die sich um solche Sachen kümmern. Ich denke da an Diamas zum Beispiel.
Das heißt, auch da wird gebündelt und verbessert. So, es gibt allerdings, und das sehen wir so, eine große Hürde zu überwinden auf dem Diamantenweg in der Schweiz. Und das ist, wie soll das anders sein, das
Lebegeld. Es geht nicht um die Finanzierung von diesen infrastrukturellen oder Tool-Geschichten, sondern es geht eher um die Finanzierung der Redaktionen und Erherstellung der Publishing cost money. Und die Leute, die diese Gefäße, die wir jetzt bauen, befüllen, die müssen ja irgendwie unterstützt werden. Und hier, und das werden wir dann
am Schluss noch mal sehen, hoffen wir auf einen kollaborativen Ansatz, um die Finanzierung für solche Unterfangen gemeinsam von verschiedenen Einrichtungen hinzubekommen. Ob das HIIs sind, ob das die Akademien sind, der Schweizer Nationalfonds und so weiter.
Genau, dann habe ich noch ganz kurz, um auf die Erfahrungen zurückzukommen, die wir jetzt mit Bob gemacht haben in den letzten Jahren hinweg, noch ein bisschen was zu sagen zu dem Bild, wie es momentan sich darstellt, wie finanzieren sich die Inhalte momentan. Bei Zeitschriften gibt es da verschiedene Möglichkeiten. Manche, viele von den
Zeitschriften, die wir entweder unterstützen oder hosten, nehmen mehr als eine dieser Optionen in Anspruch. Sammelfinanzierungen, das sind oftmals Einzelkämpfer, die sich nicht unbedingt in eine Publikationsplattform einfügen und selbst Geld sammeln.
Dann haben wir, ganz wichtig, Teilfinanzierungen durch Akademien und Gesellschaften. Dazu wird Elio gleich mehr sagen. Ganz zentral. Das sehen wir sehr viel. Institutsfinanzierung, das ist total wichtig. Hier werden Stellen gesprochen oder
Stellenanteile gesprochen. Hier werden zum Teil ab und zu auch Budgets gesprochen, je nachdem. Das sind die Institute der Herausgeberschaften oder zum Teil auch Autoren und Buchherausgeber, die an diesen Instituten angegliedert sind. Aber nach wie vor ist der größte und der wichtigste Teil, die größte und wichtigste
Das sind Leute, die machen das aus Liebe zur Sache nebenher und versuchen, ihre Sachen am Lauch umzubringen. Ich habe hier ein Bild von Linguistik Online. Das ist eine Zeitschrift, die sehr etabliert ist, die bei uns seit Jahren ist,
die es seit Ende 90er Jahre gibt, von Anfang an Open Access war. Also Veteranen, das lastet exklusiv auf den Schultern einer emeritierten Professorin. Kann nicht sein, wenn sie das nicht mehr macht, dann fällt uns das auf die Füße. Und hier braucht es einfach Unterstützung.
Bei den Büchern sieht es schlimmer aus, aber das ist im Open Access ja normal. Wir hinken mit den Büchern sowieso immer hinterher. Hier sehen wir Finanzierungshilfen von Stiftungen, Institutsmittel wieder auch hier, dass Stellen irgendwie frei geschaufelt werden. Die Akademien halten sich
etwas bedeckt und unterstützen hauptsächlich, wenn, dann Buchreihen. Und auch hier ist die Selbstausbeutung ganz zentral. Das Loch, das hier prangt, das ist der Schweizer Nationalfonds. Den brauchen wir hier auf unserer Seite, damit wir hier weiterkommen. Und da sagt jetzt
Elio etwas dazu. Sehr gerne, vielen Dank. Andrea hat es schon erwähnt, wichtig für die Finanzierung von Publikationen sind in der Schweiz die Akademien. Allen voran die Geisteswissenschaften und die Naturwissenschaften, die
finanzieren Buchreihen und Journals mit bis zu fast 50 Prozent der Kosten. Der Rest muss durch Mitgliederbeiträge, Stiftungen und so weiter zusammengebracht werden. Journals, die mit Aboeinnahmen rechnen, sind im Moment ein bisschen in Rücklage. Sie können sich vorstellen, weshalb
gedruckte Journals verkaufen ist eine schwierige Sache im Moment. Die Akademie für Medizin macht vor allem Anschubfinanzierungen für die Umstellung auf Open Access. Da geht es nun aber vor allem um APCs.
Diamond OA ist für die Medizin kein großes Thema leider im Moment. Dann was passiert mit Zeitschriften, die nicht von den Akademien unterstützt werden, die müssen sich andere Mittel suchen, auf APCs ausweichen, denn auch die Mittel der Akademien sind selbstverständlich
nicht unendlich. Andrea hat es schon angedeutet, der Nationalfonds als der größte Geldgeber für Forschung unterstützt kein Diamond OA. Da werden vor allem APCs und BPCs bezahlt. Das heißt, das ist ein
Förderkonzept, das auf Forschende und Verlage ausgerichtet werden. Es gibt Anstrengungen vom SNF zu einem Konzept für Diamond OA. Da kann ich natürlich nichts darüber sagen. Wir sind nur nicht ganz
so optimistisch, aber wir lassen uns in Session 9 dann gerne positiv überraschen. Also die Förderung des SNF exklusiv auf APCs und BPCs ausgerichtet. Bei den Akademien ist das etwas anders.
Da wird Diamond Open Access explizit erwähnt in den Grundsätzen, im Positionspapier und nicht nur das. Von den Akademien geförderte Journals können auch auf institutionellen Publikationsplattformen erscheinen. Hier sind zwei davon genannt.
Bernoben Publishing und Hope in Zürich. Juristisch ist das abgesichert im Fall von der Uni Bern mit dem bernischen Universitätsgesetz. Wir dürfen Dienstleistungen erbringen,
die im Zusammenhang mit der Bildungs- und Forschungsaufgabe stehen, die wir haben. Und unsere Publikationsdienstleistungen werden als Dienstleistungen in diesem Rahmen gesehen. Mit einer richtigen Einschränkung. Wir dürfen diese Dienstleistungen, sie kennen das auch, nur für unsere Leute anbieten. Unsere Rechtsabteilung geht
davon aus, dass wir für externe Forschende keine Publikationsdienstleistungen anbieten dürfen. So weit sind wir juristisch sicher. Wir haben nur ein zweites Problem.
Genau das ist eine Bedingung, die der SNF stellt. Publikationsdienstleistungen müssen für alle zugänglich sein, wenn der SNF die unterstützen will. So hat man uns das mitgeteilt. Für diese Bedingungen haben wir in den Förderkriterien des SNF keine Grundlage gefunden. Für uns ist das ein willkürliches Kriterium.
Aber das ist vielleicht nicht der Moment, das zu diskutieren, wie der Marsal, wir haben Lösungsvorschläge, bitte. Ja, und da sind wir dann auch bei der letzten Folie. Wir haben vier Lösungsvorschläge, wie wir jetzt weiter marschieren
auf dem diamanten Weg, der sicher in unser aller Interesse ist. Und bei dem ersten Punkt greife ich gern auf, was die Kolleginnen aus Berlin bereits angezettelt haben in ihrem Umfeld, was glaube ich sehr wichtig ist. Und das ist der kollaborative Gedanke.
Allerdings würde es für uns Sinn ergeben, eine schweißweite Kollaboration von diamanten Angeboten, Open Access Publikationsmöglichkeiten anzubieten, damit es möglich ist für Schweizer Forscherinnen und Forscher an einem dieser Knotenpunkte, die es aus diesem Netzwerk geben könnte,
wenn wir kollaborieren, publizieren zu können. Das könnte dann vielleicht auch für den SNF die Sache erleichtern, dort fördernd zu wirken. Apropos, wir würden uns sehr wünschen, vom SNF ein Finanzierungsgefäß
einzurichten für Diamond Open Access Journals für Herausgeberschaften. Denn APCs, damit können wir nicht arbeiten. Und das ist für den SNF natürlich auch sehr schwierig. Und wir hoffen, dass es hier weiterhin Austausch gibt,
damit wir so etwas bauen können. Weiterhin wünschen wir uns aber auch, dass die bestehenden Förderungsangebote für Buchprojekte vom SNF für diamantene Publikationen auf Publikationsplattformen wieder geöffnet wird.
Genauso in der Pflicht stehen unsere Ansicht nach, stehen sie noch nicht, aber es wäre schön, wenn sie das wären, wir hoffen sehr darauf, dass die Einrichtungen selber weiterhin unterstützend wirken. Vor allen Dingen bei Sammelfinanzierungen für diamantene Unterfangen.
Ich denke da an so Sachen wie Koala. Da werden wir noch was hören dazu in den nächsten Tagen. Solche Crowdfunding-Kollektiv-Modelle. Mir fallen auch Open-Book-Collectives ein, die jetzt von Kopenholt gegründet wurde. Das ist ganz wichtig, dass wir hier mittel-, wenn nicht gar langfristig uns comitten und hier unterstützend wirken von den Erwerbungsetats aus.
Ich denke, das sollte fest verankert sein in den Erwerbungsstrategien und Budgets. Und zu guter Letzt würden wir gerne eine Idee aufgreifen, die in ähnlicher Form bereits 2018 in dem vorher erwähnten Aktionsplan formuliert wurde.
Und zwar würden wir gerne zur Diskussion stellen, dass die Schweiz einen gemeinsamen Fonds einrichtet. Ein Fonds, der sich für Diamond Open Access-Initiativen einrichten lässt
und sich schweißt aus einem Prozentzahl der Web- und Publish-Verträge. Wie hoch dieser Prozentzahl ist, wie das geregelt wird, das sind andere Fragen. Es gibt in der Schweiz sehr viele Strukturen und Netzwerke, die sowas leisten können.
Aber es wäre ein Game-Changer. Wenn wir hier eine parallele Finanzierungsstruktur erbauen könnten zu dem ganzen Geld, das wir in diese Web- und Publish-Geschichte schmeißen, dann könnten wir mit Diamond Open Access tatsächlich attraktive Bedingungen schaffen, die es den Forschenden dann erleichtert bei uns zu publizieren.
Vielen Dank.