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Seevögel von Galapagos - Bewegungsweisen als Ernährungsstrategie

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Formal Metadata

Title
Seevögel von Galapagos - Bewegungsweisen als Ernährungsstrategie
Alternative Title
Galapagos Seabirds - Movement Adaptions as a Strategy in Food Acquisition
Author
License
No Open Access License:
German copyright law applies. This film may be used for your own use but it may not be distributed via the internet or passed on to external parties.
Identifiers
IWF SignatureD 1530
Publisher
Release Date
Language
Producer
Production Year1982

Technical Metadata

IWF Technical DataFilm, 16 mm, LT, 192 m ; F, 17 1/2 min

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
German
German
Das Flugvermögen von Maskentölpel, Blaufußtölpel, Rotfußtölpel, Meerespelikan, Noddiseeschwalbe, Lavamöwe, Gabelschwanzmöwe, Galapagos-Wellenläufer, Galapagos-Albatros, Galapagos-Pinguin, Stummelscharbe und Fregattvogel. Überwiegend starke Zeitdehnung.
English
English
The flight and feeding customs of the most important sea bird species of the Galapagos Islands are described. Some characteristic body and wing measurements are used to describe the flight of these species. The species which are able to forage furthest out at sea and deepest in the water are the most successfull on the Galapagos Islands, measured by their abundance. The least abundant bird is the lava-gull, a shore bird and surface-feeder.
Keywords
German
German
English
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IWF Classification
German
German
English
English
Transcript: German(auto-generated)
Die Inseln des Galapagos Archipels liegen am Äquator rund 1000 Kilometer vom südamerikanischen Festland entfernt im Pazifischen Ozean.
Die felsigen Küsten sind vegetationsarm und bieten nur wenigen Landtieren Ernährungsmöglichkeiten.
Das durch den Cromwell und den Humboldt-Strom an die Oberfläche getragenen nährstoffreiche Tiefenwasser dagegen ermöglicht in Verbindung mit der hohen Lichtintensität eine starke Plankton-Produktion, die Grundlage für den Fischreichtum.
Für tropische Gewässer ist ein so reicher Fischbestand eine Ausnahme. Hier können zahlreiche Robben und Seevögel von den Fischschwärmen leben. Außer den guten Ernährungsbedingungen im Meer bieten die vielen Küsten des Archipels vorzügliche Brutmöglichkeiten für zahlreiche Vogelarten.
Ein Nutznießer des Nahrungsreichtums ist der Maskentölpel, der auf dem Boden steiler Klippen und schräger Hänge nistet und dort seine jungen Gruß zieht.
Wie alle Tölpel zeichnet er sich durch ein sehr gutes Flugvermögen aus. Diese Aufnahme vom Start ist stark zeitgedehnt.
Auf Büschen und Bäumen nistet die zweite der drei Tölpelarten von Galapagos, der Rudfußtölpel. Der Blaufußtölpel dagegen bevorzugt Ebeneflächen für das Verpflanzungsgeschäft, hier zum Beispiel den Boden eines Kraters. Beim Anflug präsentiert der Tölpel seine blauen Füße und imponiert dadurch den Partner und den Nachbarn.
Beim Start zum Fischschwang werden die gut beweglichen Flügel weit
durchgeschlagen und bringen den stromlinienförmigen Körper schnell auf die nötige Fluggeschwindigkeit. Während der Rudfußtölpel hauptsächlich weit draußen auf dem Meer nach Fischen jagt, sucht der Maskentölpel bevorzugt zwischen den Inseln
und der Blaufußtölpel meist in unmittelbarer Küstennähe seine Beute, wie hier im Bild. Die Stoßtauchtechnik ist bei allen drei Tölpelarten grundsätzlich ähnlich und hat beigetragen zum großen Erfolg auf Galapagos.
Über 700.000 von ihnen leben hier. Aus dem Suchflug kippt der Tölpel in die steile Stoßbahn ab. Dabei beschleunigt er zusätzlich mit einigen Flügelschlägen. Rotationen um die Längsachse stabilisieren den Stoß.
Kurz vor dem Eintauchen werden die Flügel nach hinten gestreckt. Durch die widerstandsarme Eintauchhaltung und die hohe Stoßgeschwindigkeit können Tölpel noch in 20 Meter Tiefe fischen. Hier noch einmal in realer Geschwindigkeit.
Vielseitiger als Tölpel ernähren sich die Meerespelikane. Diese großen Tiere bleiben in Küstennähe und nutzen dort jede sich bietende Nahrungsquelle. So folgen sie Fischer- und Touristenboden und fressen die Abfälle.
Im Gegensatz zu ihren altweltlichen Verwandten erbeuten Meerespelikane Fische meist im Sturzflug. Der unter Wasser weit geöffnete Schnabel und der breite Körper bremsen den Stoß bereits an der Wasseroberfläche ab.
Da der Meerespelikan durch seine breiten Flügel und den schweren Körper wenig hochseetüchtig ist, bleibt der Nahrungsraum für diese auf Galapagos nicht sehr häufiger Art begrenzt.
Der Pelikan hat es vor allem auf mittlere bis große Fische abgesehen.
Die mitgefangenen kleinen Meerestiere werden von anderen Seevögeln genutzt. Eine Noddy Seeschwalbe landet hier auf dem Kopf des Pelikans.
Sie lauert auf alle Kleintiere, die der braune Meerespelikan mit dem Wasser aus dem Kescherschnabe wieder herausströmen lässt.
Die zum Beutefang erforderlichen Flugmanöver auf engstem Raum gelingen der Noddy mühelos. Sie kann sowohl auf der Stelle fliegen als auch senkrecht nach unten stoßen. Ihr Körpergewicht ist gering und ihre Flügel sind verhältnismässig groß.
Beides wichtige Voraussetzungen für den Langsamflug. Der breite und lange Schwanz unterstützt den Langsamflug und hilft beim Steuern und beim Bremsen.
Im Gegenlicht erkennt man gut die Größe des Kescherschnabels und seinen Inhalt. Hier mittelgroße Fische, die verschluckt werden. Noddy Seeschwalben sind weltweit in den Tropen verbreitet.
Sie haben verschiedene Strategien um an Nahrung heranzukommen. Hauptsächlich erbeuten sie ihre Nahrung aus dem Fluge von der Wasseroberfläche, oft in Gemeinschaft mit Raubfischen. Die großen Fische jagen kleinere Arten bis an die Wasseroberfläche, sodass diese für die Noddy Seeschwalbe erreichbar werden.
Auch ein Audibon-Sturmtaucher nutzt dieses günstige Nahrungsangebot und stößt ins Wasser.
Am Ufer suchen andere Seevögel nach Nahrung, wie zum Beispiel die seltene Lavamöwe.
Diese nur auf Galapagos in weniger als 600 Paaren vorkommende Art frisst alles, was sie am Strand oder auf der Wasseroberfläche findet.
Vom Hauptnahrungsangebot des Meeres kann diese Möwe allerdings nur wenig profitieren. Fische im Wasser kann sie nicht erreichen und tagsüber an der Oberfläche treibende Planktonwesen sind wahrscheinlich zu klein. So bleibt wenig Nahrungsmöglichkeit, was ein Grund für die Seltenheit der Lavamöwe sein mag.
Die ebenfalls nur auf Galapagos vorkommende Gabelschwanzmöwe ist weitaus häufiger. Mehr als 15.000 Paare finden hier ihr Auskommen durch nächtliches Jagen.
Die großen Augen sind für das Dämmerungssehen hervorragend geeignet. Nachts steigen viele Meerestiere wie Fische, Krebse und Tintenfische an die Oberfläche und können von der Gabelschwanzmöwe mühelos erbeutet werden.
Auch ihr ausdauernder und wendiger Flug und das Ausnutzen der nächtlichen Vertikalwanderungen vieler Meerestiere haben die Gabelschwanzmöwe zur erfolgreichsten Möwenart von Galapagos werden lassen.
Ähnlich häufig ist der Galapagos albatros. Auf dem Archipel leben über 15.000 Paare. Sie erscheinen nur in der windreichen Jahreszeit von Mai bis Dezember im Brutgebiet. Trotz dieser Auftriebshilfe haben sie beim Starten von der Wasseroberfläche Schwierigkeiten.
Als Meeressegler besitzen die Albatrosse bei hohem Gewicht sehr lange Flügel, die zum schnellen Schlag nur bedingt geeignet sind.
Wie die Gabelschwanzmöwe ernährt sich der Galapagos albatros von Beutetieren der Meeresoberfläche. Er benötigt jedoch größere Nahrungsbrocken und muss oft lange danach suchen. Durch eine ökonomische Segeltechnik ist er dazu in der Lage.
Der nur staren große Wellenläufer, ein Verwandter des Albatrosses, hat verhältnismäßig kurze Flügel, die eine rasche Schlagfolge ermöglichen.
Deshalb kann dieser Oberflächenjäger auch bei Windstille schnell und wendig fliegen, wie hier in starker Zeitdehnung gut erkennbar ist. Start von der Wasseroberfläche, kurzer gerade Ausflug und Landung gehen mit wenigen Flügelschlägen lückenlos ineinander über. Immer wieder scheint der Vogel mit seinen schwachen Beinen auf den Wellen zu laufen, daher der bezeichnende Name.
Da Wellenläufer wegen ihrer geringen Masse mit wenig Energieverlust abbremsen und beschleunigen können, lohnt es sich für sie, außer Großplankton und Abfällen, selbst kleinste Partikel als Nahrung aufzunehmen. Durch das Ausnutzen dieser Nische sind Wellenläufer zur häufigsten Seevogelgruppe auf Galapagos geworden.
Völlig anders als Stoßtaucher und Oberflächenjäger geht der Galapagos Pinguin auf Jagd. In der Luft ist er, wie alle Pinguine zwar flugunfähig, unter Wasser jedoch rudert er mit schnellen Flügelschlägen dahin.
Der Nahrungsbezirk reicht vom versteckreichen Ufer bis weit ins freie Wasser. Der Galapagos Pinguin zählt zu den kleinsten Vertretern der eigentlich antarktischen Tiergruppe.
Ca. 8000 von ihnen bietet das kalte und nahrungsreiche Tiefenwasser des Humboldtstromes Lebensmöglichkeit in Äquatornähe.
Der Antrieb im Wasser wird ausschließlich mit den Flügeln erzeugt. Die schwimmhautbesetzten Füße bleiben nach hinten gestreckt und wirken bestenfalls beim Steuern mit.
Nur mit den Füßen alternierend rudernd jagen andere Tauchvögel im Uferbereich nach Bodentieren, die nur auf Galapagos in knapp 1500 Exemplaren beheimateten flugunfähigen Stummelkormorane. Das Gefieder ist, wie bei seinen flugfähigen Verwandten, zur Erhöhung des spezifischen Gewichts beim Tauchen benetzbar
und muss regelmäßig an Land getrocknet werden. Von allen Seevögeln Galapagos besitzen die Fregattvögel zweifellos die beste Flugfähigkeit. Die Männchen fliegen sogar mit aufgeblasenem Kehlsack, den sie normalerweise bei der Balz auf Büscheln
und den darauf errichteten Nestern den Weibchen präsentieren. Fregattvögel besitzen auffallend kleine Füße, mit denen sie sich gerade eben auf Zweigen festhalten können.
Zum Schwimmen sind sie nicht geeignet. Bei einer Spannweite von über zwei Meter haben diese großen Vögel, hier ein juveniles Tier, nur ein Gewicht von höchstens 1,5 Kilopont. Ihre Nahrung nehmen sie im Fluge auf, sowohl vom Strand als auch von der Wasseroberfläche.
Ein Rotfußtölpel kehrt mit gefülltem Kopf vom Fischfang heim.
Die Fregattvögel attackieren ihn sofort. Sie sind dem Tölpel flugtechnisch in allen Belangen überlegen. Mit ihrer geringen Masse und den sehr beweglichen großen Flügeln sind sie erheblich wendiger und schneller.
Immer wieder wird der Tölpel belästigt, bis diese einen Fisch herauswirkt, der sofort von einer Fregatte ergriffen wird.
Hier ein weiterer Angriff auf einen Rotfußtölpel. Durch diese spezielle Form des Parasitismus haben die nicht tauchenden, aber sehr gut fliegenden Fregattvögel ihren Nahrungsraum auch in vertikaler Richtung erweitert, bis in die Tauchtiefe der Tölpel.
Das reiche Nahrungsangebot in den Gewässern um die Galapagos-Inseln wird von den Seevögeln durch vielfältige Bewegungsanpassungen und Jagdstrategien genutzt, so dass viele Arten und Individuen auf engem Raum nebeneinander existieren können.