Warum sind Creative Commons Non-Commercial-Lizenzen aus rechtlicher Sicht problematisch? Mit einer Veröffentlichung Ihrer Werke unter einer non-commercial Lizenz, können Sie ausschließen, dass Dritte sich an den von Ihnen erstellten Inhalten bereichern. Allerdings wird durch eine NC-Lizenzierung auch die Nachnutzbarkeit der Materialien - und damit deren Reichweite - erheblich eingeschränkt. Warum das so ist? Derzeit gibt es in Deutschland keine gefestigte Rechtsprechung zum Verständnis der „kommerziellen Nutzung“ nach Creative Commons. In vielen Fällen lassen sich die kommerzielle und nicht kommerzielle Nutzung nicht eindeutig voneinander trennen. Nach einer strengen Auslegung des Begriffs, gilt bereits jede Veröffentlichung im Internet als kommerziell, weil die Nutzung in diesem Fall nicht mehr rein privat ist. In einem Urteil des Oberlandesgerichts Köln wird hingegen die gemäßigte Ansicht vertreten. Diese berücksichtigt, von wem, wie, wo und wozu die Nutzung erfolgt. Danach ist ein kommerzieller Zweck dann gegeben, wenn zum Beispiel eine Gewinnerzielungsabsicht besteht, wenn die Nutzung Werbezwecken dient, aber auch dann, wenn der Veröffentlichungsort eine kommerzielle Plattform ist, die sich durch Werbung oder Datenverarbeitung finanziert. Als Konsequenz der rechtlichen Grauzone, bleiben viele Einrichtungen oder Personengruppen grundsätzlich von der Nutzung NC-lizenzierter Materialien ausgeschlossen oder werden im Zweifelsfall davon absehen. Das gilt zum Beispiel für Lehrende, die freiberuflich oder an einer privaten Bildungseinrichtung tätig sind oder auch für Einrichtungen der Weiterbildung, Vereine und andere gemeinnützige Organisationen. Die offenere Lizenz CC BY-SA bietet eine gute Alternative zu einer NC-Lizenz, da sie den sogenannten Copyleft-Effekt zur Bedingung hat. Dieser besagt, dass Bearbeitungen des Originalwerks oder darauf aufbauende Werke ausschließlich unter CC BY-SA wiederveröffentlicht werden dürfen. Aus diesem Grund ist die Nutzung von CC BY-SA lizenzierten Werken für kommerzielle Projekte meistens nicht sonderlich attraktiv. |