Was sind die wichtigsten (ersten) Schritte für barrierearme OER? OER stehen für einen freien Zugang zu Bildung, Information und Wissen. Dazu gehört neben lizenzrechtlicher und technischer Offenheit natürlich auch, Inhalte so abzubilden, dass alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten, gleichberechtigt teilhaben können. Eine barrierearme Gestaltung von OER beeinflusst den Lernerfolg aller Nutzer:innen positiv und stellt außerdem sicher, dass die Inhalte für möglichst viele Rezipient:innen verwendbar sind. Dies ist insbesondere für Personen wichtig, die aufgrund bestimmter Einschränkungen bei der Bildungsteilhabe strukturell benachteiligt werden. Beispielsweise durch Hör- und Sehschwächen, motorischer Beeinträchtigungen oder auch Schwierigkeiten in der Differenzierung diverser Reize. Absolute Barrierefreiheit lässt sich leider kaum in jedem Material erreichen, doch oft ist schon viel gewonnen, wenn das Material sowohl auditiv als auch visuell wahrgenommen werden kann. Hier einige Tipps, die Sie bei Ihrer nächsten Materialerstellung berücksichtigen sollten: Eine klare Struktur erleichtert die Navigation durch Ihr Material ungemein – lassen Sie Platz und Freiraum. Achten Sie bei der Farbgestaltung auf starke Kontraste. Diese können nicht nur Menschen mit vermindertem Sehvermögen, sondern auch Farbblinde unterstützen, die farbliche Elemente nicht oder nur schwer voneinander unterscheiden können. Bei Schaubildern kann eine Erläuterung des dargestellten Inhalts hilfreich sein. Auf Webseiten können Sie diese zum Beispiel als Alternativtext hinterlegen. Bitte fügen Sie einen Alternativtext aber nur bei Abbildungen hinzu, die inhaltlich relevant sind. Achten Sie bei Videos darauf, einen Untertitel einzublenden und vermeiden Sie eine dominante Hintergrundmusik. Fügen Sie Ihrem Video ein Skript hinzu, in dem der Inhalt nachgelesen werden kann. Prüfen Sie, ob Ihre Texte markiert und kopiert werden können - besonders, wenn es sich zum Beispiel um eingescannte Passagen aus Büchern handelt. Nur, wenn der Text als solcher erkannt wird, können Screenreader ihn erfassen. Das Einfügen von Texten als Bilder - also beispielsweise bei Screenshots - ist generell nicht zu empfehlen. Ein abschließender Hinweis: Die Integration von Barrierearmut muss kein erheblicher Mehraufwand sein. Es ist schon ein großer Fortschritt, wenn Sie im laufenden Prozess ein paar dieser Tipps im Hinterkopf behalten. |