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Formelgebundende Mittelverteilung Checkliste 3 - Screencast

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Formal Metadata

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Formelgebundende Mittelverteilung Checkliste 3 - Screencast
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Number of Parts
17
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CC Attribution 4.0 International:
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Production Year2021
Production PlaceOsnabrück

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Abstract
Dies ist Teil 3 von 3 der Screencastreihe Formelgebundene Mittelverteilung Checkliste. Professor Ziegele erklärt in diesem Screencast, welche Aspekte bei der Gestaltung einer Formel beachtet werden sollen und geht auf mögliche Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung ein.
Keywords
Transcript: German(auto-generated)
Ich habe zum Schluss noch Beispiele. Ich habe willkürlich ein paar Beispiele aus dem großen Fundus realer Systeme herausgegriffen. Ich habe mal zwei Beispiele für Mittelverteilung innerhalb von Fakultäten.
Die sind sehr unterschiedlich. Damit will ich Ihnen zeigen, dass man da auch verschiedene Wege finden kann. Die Beispiele sind nicht ganz up to date. Die sind ein bisschen älter oder aus einer älteren Quelle. Das sind ja aus einer Studie, damals war das noch HISS, von Michael Jäger, der auch viel Forschung gemacht hat zu diesem Thema.
Der hat mal zusammengetragen Mittelverteilungsmodelle, vor allem in Berlin, innerhalb von Fakultäten. Die sind so heute nicht mehr gültig. Das sind also ältere Modelle, aber sie zeigen ganz interessante Mechanismen. Hier war die FU Berlin mit der Fakultät Philosophie und Geisteswissenschaften. Die haben also Indikatoren. 45% der Mittel werden nach Lehrindikatoren verteilt, 45% nach Forschung und 10% nach verwaltungsbezogenen bei der Lehre.
Sie sehen, das ist so ein Punktemodell. Man kriegt für verschiedene Leistungsparameter Punkte.
Da gibt es eine Tabelle, die sagt, so und so viel x ergibt so und so viele Punkte. Daraus wird dann die Gesamtpunktzahl errechnet und aus diesen Gesamtpunkten wird dann bestimmt, welchen Teil des Budgets man kriegt. Wenn man 10% der Gesamtpunkte hat, kriegt man 10% des Gesamtbudgets.
Sie sehen hier die Beispiele bei den qualitativen Aspekten bei der Lehre. Für die Evaluationsergebnisse gibt es Punkte 2 bis 10. Für die Zahl der Teilnehmer an Examen oder Veranstaltungen gibt es 1 bis 5 Punkte. Für eine Masterthesis oder für eine Promotion gibt es Punkte.
Bei der Forschung gibt es 20% für Publikationen, Artikel, Bücher, 20% für Drittmittel, 5% für Mitgliedschaften in irgendwelchen Fachorganisationen, für die Organisation von Konferenzen. Und 1 bis 10 Punkte gibt es ja noch, wenn man intern in einer Fakultätskommission mitmacht oder wenn man Dekan oder Pro-Dekanin ist,
dann kann man da auch noch etwas für seine Einheit verdienen. Das ist doch ein eher komplexes, aber differenziertes Punktesystem. Jetzt habe ich noch das Beispiel, die Theo Berlin, Mathematik und Naturwissenschaften.
Das ist ein viel simpleres System, die vergeben einfach nach Zahl der Mitarbeiter, also Zahl der Professorinnen und Wissenschaftlerinnen und haben Gewicht für teure Disziplinen. Das kriegt ein Gewicht von 1,5 extern finanziert.
Das ist quasi so ein Äquivalent für ein Drittmittelindikator. Das extern finanzierte Personal mit 0,5. Die Zahl der Prüfungen bei experimentellen Prüfungen 0,4, sonst 0,3. Und dann noch die Zahl der Studierenden, auch wieder mit so einem Gewicht für teure Disziplinen, wird mit 0,02 multipliziert.
Sie sehen viel einfacheres, viel stabileres System. Also die Geisteswissenschaftler im ersten Fall, die haben schon irgendwie differenzierte Leistungsindikatoren gesucht. Die haben hier eher ein sehr stabiles System, weil es sehr nach Staff-Numbers geht und so ein bisschen Nachfrageorientierung über Examen und Studenten.
Das sind einfach Beispiele, die Ihnen zeigen sollen, Fakultäten gehen da sehr unterschiedliche Wege. Und ich habe noch ein letztes Beispiel, das ist ein bisschen entfernter als die Berliner Universitäten. Das ist nämlich die Uni Tampere in Finnland.
Das ist auch nicht ganz up to date, weil vor wenigen Jahren hat die Uni Tampere mit zwei anderen Hochschulen fusioniert. Das ist also noch das Modell, das die vor der Fusion betrieben haben. Inzwischen wird da auch was Neues aufgebaut nach der Fusion. Aber ist, wie gesagt, ist auch noch instruktiv und ganz interessant, weil hier steckt auch ein interessanter Aspekt drin,
nämlich der Aspekt, wie wird ein Modell, ein staatliches Modell der Mittelverteilung umgesetzt in ein Hochschulinternes? Weil was Sie hier sehen in der Grafik ist zunächst mal das staatliche Modell.
Und die Uni Tampere, die nimmt das staatliche Modell, aber nicht eins zu eins, sondern sie modifiziert es. Ja, also das staatliche Modell sehen Sie hier. Education 41%, Research 34%, Other 25%.
Und Sie sehen, das finnische Modell ist ein sehr formelorientiertes. Also 41% des Budgets wird nach Lehrindikatoren verteilt. Sie sehen hier Master Degree 14%, Bachelor Abschlüsse 6. Dann gibt es auch Spezialindikatoren, Credits in Open University Programs, die die Studenten, die mehr als 12 Credits erworben haben.
Es gibt auch noch Geld nach Evaluation, Student Feedback, auch kleines, nur 1% nach Number of Employed Graduates. Und dann gibt es noch was für Internationalisierung, Master Degrees und die Mobilität.
Dann bei Forschung Promotionen 9%, Publikationen 13%. Da gibt es dann so ein System, das hier angedeutet ist, PhDs für Ausländer 1%, internationales Personal 2%. Und dann gibt es noch Competed Research Funding 9%.
Das ist dann quasi so eine Trittmittelorientierung bei den Indikatoren, national und international. Das ist die Formel. Und nur unten dieser Teil, 25%, das ist nicht formelbezogen. Das ist nämlich für strategische Entwicklung, für Sonderfinanzierung von Fächern, zum Beispiel bei Kunst oder bei Engineering.
Da gibt es so ein paar Sonderfinanzierungen. Und National Duties, da ist zum Beispiel Teacher Training, also für Lehrerausbildung, weil das ist ja quasi was, was der Staat bestellt bei der Hochschule.
Da gibt es auch noch mal eine Extrafinanzierung. Und Sie sehen also 75% wird hier wirklich nach einer Formel verteilt. Das ist das Staatliche, das Modell von Finnland. Und jetzt sagt die Uni Tampere intern, wir kopieren das Modell nach innen, aber nicht eins zu eins.
Und das ist das, was Sie in diesen kleinen blauen oder orange-roten Kästchen sehen. Was nämlich die Uni Tampere macht, ist, sie variiert die Gewichte. Wenn man oben guckt, die Master Degrees im staatlichen Modell waren 14. An der Uni Tampere sind es 18%. Bachelor war 6, sind 13.
Dafür das, was hier rot eingekastelt ist, also die Study Credits in Open University Program, Student Feedback und Employed Credits, das lassen die ganz weg. Also die streichen die einfach, die Indikatoren, weil die sagen, die ergeben für uns intern keinen Sinn.
Wahrscheinlich haben die gar keine Open University Program, da muss man auch nicht das Geld danach verteilen. Also die machen hier eine Umgewichtung oder PhD Degrees, gewichten sie mit 13 statt 9, Publikationen mit 20. Dafür aber zum Beispiel das Competed Research Funding nur mit 7 statt 9.
Also das ist ja auch insgesamt, Education war staatlich 41, Blauer Kasten ist intern, Tampere 51 oder Research wird von 34 42 und diese andere Blocks ist nur noch 7. Also das zeigt noch so ein typisches Phänomen.
Hochschulen greifen in ihrer internen Mittelverteilung an die Fakultäten das staatliche System auf. Aber sie setzen es nicht eins zu eins um, sondern sie modifizieren es. Da ist Tampere so ein ganz, ganz plakatives, anschauliches Beispiel dafür,
weil man eben einfach intern doch noch ein bisschen andere Prioritäten hat. Oder bestimmte Indikatoren passen nicht intern und oder man will intern noch mehr Formel Orientierung hier wie Tampere, als es auf staatlicher Ebene passiert. Das war im Prinzip das, was ich.