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Soziales Verhalten der Graugans - Fortpflanzung

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Formal Metadata

Title
Soziales Verhalten der Graugans - Fortpflanzung
Alternative Title
Social Behaviour of the Greylag Goose - Reproduction
Author
License
CC Attribution - NonCommercial - NoDerivatives 3.0 Germany:
You are free to use, copy, distribute and transmit the work or content in unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor.
Identifiers
IWF SignatureD 976
Publisher
Release Date
Language
Producer

Technical Metadata

IWF Technical DataFilm, 16 mm, LT, 124 m ; SW, 11 1/2 min

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
German
German
Anser anser. Begattungsverhalten: Halseintauchen, Koggenhaltung des Ganters, Besteigen der Gans, Begattung, Nachspiel. Brutverhalten: Nestbau, Nestwache, Brüten, Nestgeschrei und -verteidigung. Führen der Jungen, gemeinsames Führen mehrerer Familien, Territoriumsabgrenzungen.
English
English
This film shows reproductive behaviour of grey-lag geese: mating behaviour, behaviour patterns of male and female during breeding season and parental behaviour.
Keywords
German
German
English
English
IWF Classification
German
German
English
English
Transcript: German(auto-generated)
Die zahmen Graugansparam Essee in Oberbayern suchen sich zur Fortpflanzungszeit Nisthütten aus, die eigens für sie im See verankert sind. Hier legt eine Gans anstelle von Schilfhalmen oder Stroh Eisstückchen zurück.
Diese Nestbaubewegung am Ersatzobjekt zeigt an, dass sich die Gans in intensiver Brutstimmung befindet. Der Ganter hält neben der Hütte Wache. Heftig vertreibt er alle Gänse aus seinem Territorium.
Anschließend kehrt er zur Gans zurück, um ihr intensives Triumphgeschrei anzutragen. Dieses Grußzeremoniell dient dazu, die Paare zusammenzuhalten. Durch kein Hindernis lässt sich der Ganter davon abhalten, diese Verhaltensweise auszuführen. Hier fliegt er zum Beispiel zu weit, wendet sich zur Gans zurück, immer noch mit schräg nach vorne gehaltenem Hals das Grußzeremoniell äußert.
Während die Gans Nestbaubewegungen ausführt, hält der Ganter Nestwache. Mit hocherhobenem Kopf sichert er.
Fliegend greift er andere Gänse an. Nach jeder Vertreibung kehrt er laut Triumphschreiend zurück.
Immer wieder vertreibt der Ganter andere Gänse. Enden dagegen lässt er unbehelligt.
Verlässt die Gans die Nisthütte, so hört er auf zu sichern und begleitet sie zum Wasser.
Im Wasser führt das Paar das sogenannte Halseintauchen aus. Diese Verhaltensweise leitet die Begattung ein. Der Ganter nimmt die Koggenhaltung ein, so genannt, weil dabei der Hinterleib wie das Heck einer Kogge hoch aus dem Wasser ragt. Die Flügel sind dabei angehoben.
Nach einigen Eintauchbewegungen macht sich die Gans flach, das Männchen besteigt sie, packt sie am Hals und es erfolgt die Begattung.
Anschließend führt der Ganter das Nachspiel aus. Eine Imponierbewegung, bei der die Flügel angehoben sind, der Hals hoch aufgerichtet, der Schwanz gespreizt und der Hinterleib erhoben ist. Die Gans führt meistens kein Nachspiel aus, sondern badet. Bei Gänsepaaren, deren Partner sich wie in diesem Falle nicht sehr gut kennen,
ist die Koggenhaltung beim Ganter stark ausgeprägt und auch beim Weibchen angedeutet. Solche Paare führen auch das Nachspiel sehr viel intensiver aus. Die Gans hebt ebenfalls die Flügel an und nimmt den Hals hoch.
Andere Gänse werden durch die sexuellen Verhaltensweisen angelockt und schwimmen neugierig hinzu. Einzelne Gänse bauen sich wie Freilebende ihre Nester im Schilf. Hier eine brütende Gans. Der Ganter hält einige Meter vom Nest entfernt, wache.
Er warnt, sobald der Gans eine Gefahr droht.
Jetzt nähert sich ein Mensch dem Nest, um die Eier zu kontrollieren. Die Gans stößt lautes Nestgeschrei aus, eine Lautäußerung, die dazu dient, den Ganter zu alarmieren und Artgenossen zu vertreiben. Wagt der Ganter nicht anzugreifen, wie zum Beispiel dem Menschen gegenüber, so verteidigt die Gans selber ihr Nest.
Sie breitet die Flügel aus und nimmt den Hals zurück, um im nächsten Augenblick zuzubeißen und zu schlagen. Die Haltung ist die gleiche, wie die bei einem Ganter, bevor er auf seinen Gegner zustürzt. Hier das Nestgeschrei.
Nach der Störung bringt die Gans ihr Nest wieder in Ordnung. Sie legt die Dunen zurück und sichert anschließend.
Hier wartet ein Ganter auf seine Gans, die mit den frisch geschlüpften Jungen vom Nest kommt. Er schwimmt in leichter Imponierhaltung, schüttelt sich und spreizt den Schwanz. Er ist unruhig.
Die Gans bahnt sich einen Weg durch das Schilf, die einen Tag alten, gerade trocken gewordenen Gössel folgen ihr.
Dann schwimmt sie hinaus aufs freie Wasser. Sie ist ängstlich, spreizt und schüttelt den Schwanz. Die Gössel drängen sich dicht an sie. Sobald sie den Ganter erblickt, trinkt sie an.
Das Paar äußert nur einige Begrüßungslaute. Die Familie schwimmt vorsichtig, stets nach Feinden ausschauhaltend auf den See hinaus. Die neue Familie sucht Anschluss an andere. Einer der Ganter übernimmt das Sichern.
Das ist ein Vorteil gemeinsamen Jungenführens. Die einzelnen Familien halten jedoch eine bestimmte Distanz voneinander ein. Kommen sie sich zu nah, drohen sie sich an. Denn jetzt ist nicht mehr das Nest, sondern die Gans und die Jungen der Territoriumsmittelpunkt für den Ganter.
Beim Weiden auf dem Lande gehen die Familien ebenfalls zusammen. Häufig sichern die Ganter, während die Gänse eilig dem Futter zustreben. Die Jungen halten sich dicht bei ihren Eltern.
Überschreiten die Familien auf begrenztem Weideraum die Territoriumsgrenze der Nachbarn, so drohen sich die Eltern an, während die Jungen weiter fressen und in das Triumphgeschrei ihrer Eltern mit Grußlauten einfallen.
Die Auseinandersetzungen zwischen den Gantern sind sehr gehemmt. Nur selten kommt es zu Vorstößen und Vertreibungen. Durch die ständige Nähe der Nachbarn leben die Gänse jedoch in einer fortwährenden Spannung.
Hier äußert sich diese Spannung in dem sogenannten Futtertrampeln, einer Verhaltensweise, die bei Entenvögeln weit verbreitet ist und ursprünglich dazu diente, Larven und Würmer zu veranlassen, aus der Erde hervorzukommen.
Bei Graugensen tritt dieses Verhalten häufig dann auf, wenn die Familie beim Fressen bedroht wird. Bei der Verteidigung der Jungen verfügt die Gans über die gleichen Bewegungsweisen wie der Ganter. Hier zeigt sie typisches Für-Verhalten. Zwischen der Nahrungsaufnahme droht sie immer wieder durch kurzes Anheben der Schnabelspitze zu der Nachbarn hin.
Heftige Bewegungen würden die Gössel, die sich stets bei ihr aufhalten, stören. Deshalb werden Rangordnungskämpfe in dieser Zeit nur ganz selten ausgetragen. So leben Ranghohe und rangtiefe Tiere dicht nebeneinander.
Nähert sich eine rangtiefere Familie einer ranghöheren, so drohen sich die Ganter gehemmt an.
Der ranghöhere Ganter schüttelt sich in der starken Konfliktsituation bedingt durch die Hemmung, den rangtieferen anzugreifen, der viel zu weit in sein Territorium eingedrungen ist. Um seiner Aggression abzureagieren, beißt er das Gössel seines Nachbarn,
das sich zu weit von seinen Eltern entfernt hat. Der rangtiefere Ganter wagt ihn nicht anzugreifen, sondern entfernt sich mit seiner Familie. Einzelne Gänse, die sich den Familien nähern, werden heftig vertrieben. Anschließend führt die Familie gemeinsam mit den Gösseln das Grußzeremoniell aus.