Im Jahr 2015 wird die Max-Planck-Medaille an Prof. Dr. Viatcheslav F. Mukhanov von der Ludwig-Maximilians-Universität München verliehen: „In Würdigung seiner grundlegenden Beiträge zur Kosmologie und insbesondere zur Strukturbildung aufgrund von Quantenfluktuationen im frühen Universum.“ Viatcheslav F. Mukhanov hat in den 80er Jahren vorhergesagt, dass während einer Phase sehr schneller Ausdehnung des frühen Universums Quantenfluktuationen angeregt wurden, die schließlich zu klassischen Dichtefluktuationen führten. Insbesondere hat er das Spektrum und die Statistik dieser Fluktuationen berechnet und die Hypothese aufgestellt, dass sie die Anfangsstörungen für die Bildung der großräumigen Strukturen im Universum darstellen. Die Vorhersage, dass kleinste Quantenfluktuationen der Ursprung der größten Strukturen im Universum sind, war kühn. Sie wurde aber inzwischen durch Messungen der Fluktuationen der kosmischen Mikrowellenstrahlung nachdrücklich bestätigt – zuerst durch den COBE Satellit der NASA und am genauesten durch das Planck-Weltraumteleskop der ESA. Diese Voraussage über die Inflation des frühen Universums ist die einzige, die durch Beobachtungen bestätigt wurde, und sie ist somit ihre wichtigste Stütze. Auch auf anderen Gebieten der Kosmologie ist V. Mukhanov ein sehr aktiver und einflussreicher Forscher. Er hat unter anderem Inflations-Modelle entwickelt („k-Inflation“, „Vektor-Inflation“) und sich mit Problemen der Quanteninformation im Zusammenhang mit schwarzen Löchern sowie der dunklen Energie beschäftigt. Mukhanov studierte von 1973 bis 1979 am Institute for Physics and Technology in Moskau und promovierte dort 1982 in Physik und Mathematik bei Vitaly Ginzburg. Nach Anstellungen am Institute for Nuclear Research in Moskau war Mukhanov von 1992 bis 1997 Dozent mit Lehrauftrag an der ETH Zürich (Schweiz). Seit 1997 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Kosmologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. In Anerkennung seiner Leistungen wurde Mukhanov bereits mehrfach ausgezeichnet. |