We're sorry but this page doesn't work properly without JavaScript enabled. Please enable it to continue.
Feedback
00:00

Formal Metadata

Title
Biologie der Stechmücke Anopheles
Alternative Title
Biology of the Mosquito Anopheles
Author
Contributors
License
CC Attribution - NonCommercial - NoDerivatives 3.0 Germany:
You are free to use, copy, distribute and transmit the work or content in unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor.
Identifiers
IWF SignatureC 1950
Publisher
Release Date
Language
Other Version
Producer

Technical Metadata

IWF Technical DataFilm, 16 mm, LT, 154 m ; F, 14 min

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
Die Stechmücke Anopheles ist weltweit verbreitet. Sie spielt eine wichtige Rolle als Überträger der Malaria. Am Beispiel von Anopheles stephensi wird ihr vollständiger Entwicklungszyklus gezeigt: Eiablage, Entwicklung der Eilarve und das Schlüpfen, Verhaltensweise und Morphologie der Larven, Morphologie der Puppen und der Schlüpfvorgang der adulten Mücken. Die wesentlichen Merkmale der männlichen und weiblichen Mücke werden vorgestellt sowie das Blutsaugen, das Voraussetzung für die Eireifung ist. Mit Zeitraffung.
Keywords
IWF Classification
Die Gattung Anopheles gehört zur Familie der Stechmücken Einheimische Arten bevorzugen als Brutstätten stehende Gewässer Noch vor wenigen Jahrzehnten übertrugen die blutsaugenden Weibchen auch in Europa den Erreger der Malaria
Die Randgebiete mit ihrem dichten Pflanzenbewuchs bieten genügend Schutz vor Fischen und Lurchen den wichtigsten Feinden der Mückenlarven und Puppen Ob ein Gewässer mit Anopheles besiedelt ist läßt sich leicht überprüfen
Eine flache Schale wird auf die Wasseroberfläche aufgesetzt und heruntergedrückt Der entstehende Sog spült Larven und Puppen in das Gefäß Die adulten Mücken findet man hier aber nicht
sie sitzen bei Tag in Verstecken im Gebüsch oder in Gebäuden An der typischen Sitzposition ist die Anopheles Mücke leicht zu erkennen Der gestreckte Körper bildet mit der Unterlage einen spitzen Winkel Ein weiteres Merkmal sind die gefleckten Flügel
Weibliche Mücken ernähren sich von Nektar und Blut Dem Stechrüssel liegen die langen dunklen Maxillarpalpen eng an Die Fühler des Weibchens sind dünn und haben feine Borsten Das Männchen dagegen besitzt büschelförmige Fühler und breitere Maxillarpalpen
Seine Mundwerkzeuge entsprechen dem stechend saugenden Typ des Weibchens sind jedoch schwächer ausgebildet Es ernährt sich ausschließlich von Pflanzensäften Zu bestimmten Zeiten meist in der Dämmerung verlassen die Männchen ihre Ruheplätze und bilden Schwärme
Weibchen fliegen in diese Schwärme ein und werden begattet Details der Kopulation zeigt diese Laboraufnahme Mit Klammerhaken an der Abdomenspitze hält das Männchen das Weibchen fest und deponiert das Sperma in die Bursa copulatrix die Kopulationstasche
Die Geschlechtsöffnung des Weibchens liegt zwischen den zapfenartigen Genitallappen Von dort wandern die Spermien in die Spermatheka ein die hier als dunkler Bereich zu erkennen ist
Die Spermatheka ist eine stark chitinisierte Kapsel Sie wurde hier mit dem zuführenden Gang freipräpariert Im Inneren befinden sich die Spermien in heftiger Rotation
Dieser Vorrat an Samenzellen reicht aus um alle Eier eines Weibchens während seiner Lebenszeit zu befruchten Die Spermien sind fadenförmig Ihre Köpfe sind nur leicht verdickt und setzen sich daher wenig vom Schwanzbereich ab
Die Gesamtlänge beträgt ca 300 Mikrometer Nach der Begattung benötigen die Weibchen Blut für die Eireifung Die dämmerungsaktiven Mücken finden ihren Wirt mit Hilfe von Sinnesorganen auf Fühlern und Maxillarpalpen die Duftstoffe Kohlendioxid und Wärme wahrnehmen
Beim Sondieren der Kapillaren knickt das Labium ab nur der Stechapparat wird eingeführt Der gleichzeitig injizierte Speichel enthält gerinnungshemmende Faktoren und wirkt gefäßerweiternd
Im Mitteldarm wird das aufgenommene Blut durch Extraktion von Wasser und Salzen konzentriert Dabei scheidet die Mücke überschüssige Flüssigkeit aus
Sie ist zunächst klar später rötlich durch Hämoglobin Die aufgenommene Blutmenge kann bis zum Doppelten des eigenen Körpergewichts betragen
An einem dunklen Ruheplatz wird anschließend das Blut verdaut Seine Proteine werden zur Bildung des Dottermaterials der Eizellen verwendet Nach 2 5 Tagen sind die Eier ausgereift Sie werden erst kurz vor der Ablage befruchtet
Die ca 1 mm großen Eier sind an beiden Polen zugespitzt Sie werden einzeln auf der Wasseroberfläche abgelegt und bilden dort einen lockeren Verband
Die Gelegegröße beträgt je nach Jahreszeit zwischen 150 500 Eiern Luftgefüllte Schwimmkammern verhindern ein Absinken Innerhalb von wenigen Stunden härtet die Eihülle aus Auf der dunklen Oberfläche kann man die Schwimmkammern und säume besonders gut erkennen
Die Schwimmvorrichtungen sind Sonderbildungen der äußeren Eihaut und typisch für Anopheles Im Ei entwickelt sich die Larve hier dargestellt in 3000 facher Zeitraffung
Am verdickten Ende liegt der Kopf des Embryos dessen Auge durch die Eihülle hindurchschimmert Die Abgrenzung zwischen Kopf und Thorax die Kopffurche wird jetzt als senkrechte Linie sichtbar Nach ca 2 Tagen schlüpft die Larve mit dem Kopf voran
Zwischen den rötlichen Augen ist als dunkler Fleck der Eizahn zu erkennen Er dient zum Öffnen der Eihülle Der schlanke Körper ist dorsoventral abgeplattet und mit kräftigen Borsten besetzt
Im Verlauf ihres Wachstums wird sich die Larve mehrmals häuten Ihr Kopf besteht aus einer starren Chitinkapsel Oberhalb der Mundöffnung befinden sich kräftige Strudelborsten
Sie erzeugen einen Wasserstrom aus dem die Nahrung herausgefiltert wird Zum Abweiden der Wasseroberfläche können die Larven ihren Kopf um 180 Grad drehen Seitlich gelegen findet man die Anlage der Komplexaugen die zu diesem Zeitpunkt schon weit entwickelt sind
Bei den älteren Larvenstadien ist der Thoraxbereich stark ausgeprägt Das Abdomen ist in 9 Segmente gegliedert Das letzte trägt Ruderblättchen und
Schwanzborsten Wasserabstoßende Haare ermöglichen die feste Verankerung der Larve an der Wasseroberfläche Wegen ihrer besonderen Form werden sie Palmhaare genannt Sie liegen paarig angeordnet auf den Abdominalsegmenten
In der seitlichen Ansicht wird die typische horizontale Lage zur Wasseroberfläche deutlich Der Gasaustausch erfolgt über 2 Atemöffnungen die Stigmen Sie liegen im dorsalen Bereich des vorletzten Abdominalsegmentes im sog Stigmenfeld einem von Wasser unbenetzbaren Bereich
Die Larven schwimmen mit seitlich zuckenden Bewegungen direkt an der Wasseroberfläche können bei Störungen aber auch abtauchen
Nach einer weiteren Häutung schlüpft aus dem 4 Larvenstadium die Puppe Sie nimmt keine Nahrung mehr auf und treibt meist an der Wasseroberfläche
Frisch geschlüpfte Puppen sind noch hell Kopf und Thorax sind miteinander verschmolzen das bewegliche Abdomen ermöglicht Schwimmbewegungen Die Puppe atmet über prothorakal gelegene Atemhörnchen
In Ruhelage ist das Abdomen unter den Thorax gekrümmt Es streckt sich erst kurz vor dem Schlüpfen Innerhalb von 2 3 Tagen haben sich die Anlagen der Mücke in speziellen Scheiden vollständig entwickelt
Die Fühlerscheide läuft oberhalb des Facettenauges im Bogen nach hinten Deutlich erkennt man die dunkel gefleckten Beine und die gefalteten Flügel
Vor dem eigentlichen Prozess des Schlüpfens der Imago aus der Puppe löst sich die alte von der neuen Kutikula Diesem Prozess gehen mehrstündige Schluckbewegungen der Cibarialpumpe und des Oesophagus voraus
Dadurch wird vermutlich Flüssigkeit aus dem Spaltraum entfernt und Luft über die Stigmen angesaugt Schließlich streckt sich die Puppe und die Kutikula reißt entlang der präformierten Häutungsnaht auf
Schaut man von vorn auf die schlüpfende Puppe erkennt man wie durch Pumpvorgänge zunächst der Thorax aus der Puppenhülle gedrückt wird Bei der Häutung werden alle Oberflächen ektodermalen Ursprungs erneuert so auch Vorder und Enddarm sowie die Tracheen
Als ein dünner Faden wird hier die Puppentrachee aus der Atemöffnung gezogen
Der hohe Hämolymphdruck der durch den luftgefüllten Darm erzeugt wird entfaltet zunächst die Kopfanhänge später Beine und Flügel Er wird aufrechterhalten bis die Extremitäten verfestigt sind
Durch Bewegungen des Abdomens und der Beine versucht sich die Mücke aus der Puppenhülle zu befreien
Nur bei ausreichend ruhiger Wasseroberfläche kann das Schlüpfen ungestört ablaufen Nach Beendigung des Vorgangs gibt die Mücke einen Tropfen klarer Flüssigkeit ab
Diese besteht aus dem Sekret der Malpighischen Gefäße und aus Resten des larvalen Darminhalts Erst mit vollständiger Aushärtung der Kutikula wird die Mücke flugfähig