Schindelmachen und Dachdecken im Schwarzwald
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Formal Metadata
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License | No Open Access License: German copyright law applies. This film may be used for your own use but it may not be distributed via the internet or passed on to external parties. | |
Identifiers | 10.3203/IWF/C-1793 (DOI) | |
IWF Signature | C 1793 | |
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Production Year | 1991 |
Technical Metadata
IWF Technical Data | Film, 16 mm, LT, 200 m ; F, 18 1/2 min |
Content Metadata
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Transcript: German(auto-generated)
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Das Dach ist, wie es aussieht, mindestens schon 50 Jahre alt. So ein Schindeldach hält 25 Jahre. Noch mal fast so lange kann man es noch fliegen. Und das ist eines von denen, die mindestens 25 Jahre lang gefliegt worden sind.
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Ich habe das Dachdeckenhandwerk von meinem Vater gelernt. Und vor dem Krieg habe ich schon in der Fabrik geleert.
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Als ich nach Hause kam, war in der Fabrik nichts mehr los. Da ist nichts gelaufen. Dann sind die Leute gekommen. Mein Vater war auch Dachdecker. Dann sind die Leute gekommen und hatten Dächer kaputt. Sie haben geplagt. Mach uns Dächer wieder. Jetzt haben wir ein Dachdecker-Geschäft aufgefahren.
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Also praktisch nur ein Schindel. Das blieb bis 1961. Ich habe eine Bandschiebelite zum Krieg mitgebracht. Dann musste ich es aufstecken. Ich bin jetzt Rentner.
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Ich mache die Trips jetzt noch weiter und mache Schindeln, solange ich kann. Wenn es mal nicht mehr geht, wird es von selber rauf. Bei uns macht man Schindeln, das Brot an den Holz. Ganz an Orten, wo es nie trocknet, wo es zu nie nahe kommt.
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Da kann man Weiß an den Holz verwenden. Aber sonst halten sie nicht lange ins Fleisch. Vor etwa 100 Jahren ist der Wald angesetzt worden. Das war früher mal ein Lager. Meine Großeltern waren daheim auf dem kleinen Ort.
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Die Großmutter hat noch geholfen, eine Pflanze zu pflanzen. Früher mussten Männer Pflanzenlöcher machen. Und Frauen mussten Pflanzen setzen. Auf dem kleinen Stuhl da drüben, da musste ich noch krähen. Da mussten Pflanzen noch krähen. Jetzt habe ich den Wald schon weggehalten. Die Pflanze ist wieder groß und das Blei ist wieder ganz hoch.
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Jetzt müssen wir einen Schindelbaum suchen. Der sieht nicht schlecht aus. Es hat nicht viel Est oben. Aber von unten kann man einen Stück nehmen.
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Sie sollte nicht nach rechts drehen. Wenn Sie nach rechts drehen, gibt es Windflügel. Es gibt keine Schindeln, die spalten gar nicht. Wenn Sie nach links drehen, spielt es immer. Gerade ist das Richtige. Oder die Rindenstruktur. Das spielt auch eine Rolle dabei.
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Und oben an den Est. Wenn die Est am Baum schräg runtergehen, spalten sie bestimmt. Oder wenn ein Ameisenest unten drin ist, spalten sie auch. Ganz hundertprozentig.
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Man muss Schindelholz suchen im Wald. Der will nicht drei hauen. Der will natürlich nur einen hauen. Bei einem Ameisen, der spielt. Und wenn es der Fall ist, dann ist man auch der Fachmann.
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Ein Baum mit einem Festmeter oder einem Kubik, da gibt es ca. 35 Quadratmeter Schindeln am Land. Die 35 Quadratmeter Schindeln sind ungefähr 5500 Stück.
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Die Rollen sind 25 cm lang. Das gibt einen Anschlagschindler, 25 cm lang. Die kommen an die Wand. Wenn man sie kreiert, wäre sie versägt. Wenn man sie in die Werkstatt kreiert, wäre die Schindel trocknet.
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Wenn sie mal richtig trocken sind, wäre sie nachgeknackt. Bei Mieteilen muss man gleich wegen Vorsicht walten lassen. Damit man die Asträder drin nicht im Holzklotz hat. Sonst gibt es grobe Schindeln. Wenn die alle versägt haben, ist man mit dem Schubkarren nicht in der Werkstatt.
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Dann wäre die Schindel nicht dran verschaffen. Ein großer Bauernhof hat ca. 900 bis 1000 Quadratmeter Dachfläche. Um die Fläche mit Schindeln zu decken, brauchen wir rund 100.000 Schindeln.
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In einem Tag machen wir ca. 500 Schindeln. Wenn man hier einen großen Bauernhausdach mit fast 1000 Quadratmetern Schindeln machen möchte, wären wir 200 Tage am Arbeiten. Ein Mann.
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Von diesen Bäumen, um einen so grossen Bauernhausdach zu machen, würde man über 30 Bäume brauchen. Man nimmt aber keine von so kleinen. Man nimmt eine große davon. Dann gibt es mehr Schindeln und breitere Schindeln.
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Dementsprechend braucht man weniger Bäume. Beim Schindeln-Spalten wird man am Viertel eine Viertelzeit machen. Aus den Teilen, die man macht, von darunter rollen, sagt man ein Viertel. Von diesem Viertel spaltet man die Schindeln ab.
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Da darf man die erste mehr durchspalten. Die erste ab oben anzeichnen und die zweite zu. Dann werden beide miteinander runter gespalten. Dann bleiben beide ganz. Im anderen Fall geht die erste kaputt. Die gespaltet nicht bis unten aus. Aufs Dach nimmt man 50 cm lange Schindeln.
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Die deckt man vierfach. Dann braucht man auf den Quadratmeter etwa 100 Stück. Von der dicken Kletze, von unten rauf,
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macht man lange Schindeln. Von kleineren Schindeln macht man auch kürzere Schindeln. Das gibt nur noch 14 cm lange Schindeln. Rund 5 cm breit. Wenn ich Schindeln mache, schaffe ich immer in der gleichen Reihe.
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Erst mache ich die vorderen Hälfte oben drauf. Super. Und vierge sie auf die linke Seite. Nachher wird sie halb rechts herumdreht und geschnotzt. Nachdem wird sie auf den Kopf gestellt und auf der rechten Seite gefegt.
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Und unter drin die Hinterhälfte super gemacht. Nachher wird sie auf die rechte Seite dreht. Und oben drauf die zweite Hälfte super gemacht. Wenn sie fertig ist, hebt sie vor mich nach. Und gucke, ob sie im Winkel ist.
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Auf der Seite wird man die Schindeln viergen. Und vorne, schräg genau machen, sagt man, man schnotzt Schindeln. Das ist der Schnotz. Die Oberseite ist auf der ganzen Fläche geschnitten.
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Daher kommt der Name Pschnindesel. Man tut Schindeln nicht schninden, sondern Pschninden. Die Spanze ist ein wenig Säugekind dabei. Jetzt pressen wir die Schindeln an der uralten Presse.
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Der Vater in seiner Lehrberberzeit ist schon da gearbeitet. Das war schon ein uraltes Ding. Das ist heute noch. Und wenn das heute noch geht, das macht bloß so, wenn alles recht ausgelaufen ist.
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So werden sie gepresst. Dann zieht man den Abfall auf der Seite weg. Und der Rest wird mit dem Messer gemacht.
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An die Wand, die gerade, da machen wir 25 cm lange. Die deckt man dreifach. Und da braucht man 150 Stück auf den Quadratmeter. Dann machen wir es etwas schräg stellen. Die einzelnen Schindeln.
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Sonst geht der Stempel hinten aus. Der Stempel läuft schräg nach unten. Wenn man ganz kleine macht, runde. Z.B. die 6 cm breite. Die werden dreifach deckt.
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Und da braucht man auf den Quadratmeter 440 Stück. Mit den Schindeltächern hatten wir früher Schwierigkeiten. Die haben es doppelt verlangt. Weil Schindeln leicht brennbar sind. Mittlerweile hat man festgestellt, dass es gefährlicher ist als ein Schindeltach.
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Wenn das Schindel fertig ist, sind wir in den Zellen. Dann biegen wir es schön nach unten. Wir machen es so, dass die Schindeln nicht zu knapp liegen. Das ist wegen dem Druck. Damit sie gerade bleiben. Ich zeige mal, wie man früher die Technik nicht gekannt hat.
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Das ging langsamer als sonst.
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Ich würde sagen, man hatte auch mehr Zeit. Die Deckung ist dreifach gedeckt. Das ist ein Schindel, das ist 25 cm lang und eine Reihe 8 cm.
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Das gibt dann dreifache Deckung. Zum Schindeln annageln macht man einen Leer. Damit jeder genau gleich fährt wie der andere mit der Reihe. Es wird eine Schnur gespannt.
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Und mit dem Leer zeichnet man über dem Nagel, an dem die Schnur gespannt ist, mit dem Beil an. Es ist Hieven und Reben genau gleich. So kommt man nachher auch gleichmäßig unten auf. Die Schindeln habe ich getaucht, damit sie nicht so riesen.
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Sonst sind sie besser zu verschaffen, wenn sie nass und feucht sind. So kommen die nächsten 8 cm. Heute nehmen wir mit dem Handnagel die Technik ein. Die Klammern halten die noch besser als die Nägel.
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Das sind Doppelklammern. Das geht sich auch viel schneller. Jedes Schindel wird 4x annagelt. Oben 2x, rechts 2x und links 2x.
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So wie die Schindel und auch die untere wieder. Da braucht man natürlich immer noch zum Schneiden an der Ecke.
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Die Ecken sind so gestaltet, dass einmal so rumgedeckt wird und einmal so rum. Jetzt muss ich wieder auf die andere Seite vom Fensterfutter her decken.
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Man tut auch noch darauf achten, wie das Wetter herkommt. Das gibt es eben links deckende Schindeln, die links rüber sind. Und dann gibt es noch Schindeln, die rechts deckend sind.
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Das sieht man hier. Hier ist der Fass auf der Seite und da ist es auf der anderen Seite. Da habe ich zum Beispiel 2 Sorten verwendet, wegen der Fensterfutter. Die Ansicht von vorne her ist schöner. Darum haben wir hier eine andere Sorte.
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Auf den Quadratmeter brauchen wir ungefähr 145 Schindeln von dieser Sorte. Und die Deckung, die ich gerade hier hin mache. Die Schindeln werden nicht auf die Schnur, sondern über die Schnur genagelt.
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Wir sind jetzt am Türmle vom Heimundmuseum Hüsli. Am Versich wollte man das Türmle jetzt gar nicht machen mit der Sanierung. Aber der Specht hat da so viele Löcher reingemacht, dass es notwendig war, dass man es jetzt auch hätte erneuern müssen.
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Und wie gesagt, darum sind die jetzt imprägniert worden, dass Ungeziefer nicht reingeht. Und so hofft man, dass der Specht dann weg bleibt. Die Schindel ist 15 cm lang und 6 cm breit.
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Der Schindelmacher nimmt meistens die Abfälle. Von der großen Schindel nimmt er die Abfälle, um diese kleinen Schindeln herzustellen.
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Für das Dach nehmen wir Rückenschindeln. Und die sind natürlich größer. Eine Schindel ist 48 cm lang und eine Reihe ist 12 cm.
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Das wird dann vierfach gedeckt. Das gibt praktisch einen Pelz von 6 cm. Von der Lebensdauer hält so ein Dach ca. 60 bis 70 Jahre. Die Schindeln werden hergestellt vom Schindelmacher. Das gehört am Besichter im Schwarzwald zu den Dachdeckern.
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Früher hat man den ganzen Winter Schindeln gemacht. Heute braucht man auch nicht mehr so viel, weil viele Schindeln gesegelt werden. Dann geht das auch schon schneller. Aber das sind handgespaltene Schindeln und haben dementsprechend auch eine längere Lebensdauer.
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Wenn ich noch lang gesund bleibe, dann habe ich unter Umständen noch einen Nachfolger. Das ist die Tochter und die hält schnell dran. Die möchte die kleinen Schindeln probieren, ob sie es nicht machen können. So lange, dass ich noch lebe und das Holz säge und das Holz haue, dass ich es selber abnehmen kann.
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Ich bin halt ein typischer Schwarzwäler. Ich bin schon seit 7 Jahren Rentner und mache ab und wieder. Ich mache es so lange, bis es nicht mehr geht.