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Versuche zur haptischen Wahrnehmung

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Formal Metadata

Title
Versuche zur haptischen Wahrnehmung
Alternative Title
Demonstrations in Haptic Perception
Author
License
No Open Access License:
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Identifiers
IWF SignatureD 1640
Publisher
Release Date
Language
Producer
Production Year1982

Technical Metadata

IWF Technical DataFilm, 16 mm, LT, 175 m ; F, 16 min

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
German
German
Demonstrationen von Leistungen des haptischen Sinns, die gut bekannte optische Entsprechungen haben: Herstellung von subjektiver Vertikaler und Horizontaler; Wiederauffinden von Orten im Greifraum; Formwahrnehmung. Nachweis einer haptischen Streckentäuschung.
English
English
Demonstrations of the achievements of the haptic sense, which have well known optical equivalents: production of subjective verticals and horizontals, refinding places in haptic space, perception of forms. Proof of a haptic illusion as to distances.
Keywords
German
German
English
English
IWF Classification
German
German
English
English
Transcript: German(auto-generated)
Mit dieser Versuchsanordnung lässt sich erfassen, wie gut senkrechte und waagerechte taktil hergestellt werden können. Das Versuchsgerät besteht aus einem Metallstab, der an einem Kardanengelenk so gelagert ist, dass er in allen Dimensionen frei drehbar ist.
Über eine Skala mit Gradeinteilungen können Abweichungen von der Nullstellung einfach und zuverlässig erfasst werden. Eine Blindbrille verhindert die optische Orientierung. Der Versuchsleiter instruiert die Versuchsperson.
Das Gerät wird auf einen zuvor definierten Platz gestellt, die Gerade in die Ausgangsposition gebracht. Die Versuchsperson soll nun in einem ersten Versuch die Gerade in die Senkrechte bringen.
Dazu steht ihr beliebig viel Zeit zur Verfügung. Die Abweichung in der Frontalebene und in der Sagittalen.
Die Abweichungen werden in einem Protokollbogen eingetragen. Sie betragen 5 Grad nach rechts und 4 Grad nach hinten.
Innen im zweiten Versuchsdurchgang soll der Stab in eine waagerechte auf der Frontalebene gebracht werden.
Auch diese Werte werden wieder eingetragen. Zum Abschluss soll die Gerade in eine Waagerechtstellung auf der Sagittalen kommen.
Diese Messungen werden je nach Fragestellung wiederholt.
Es folgt ein Versuch zur haptischen Orientierung. Die Versuchsperson wird mit der Hand an einen Ort im Greifraum geführt, den sie anschließend reproduzieren soll. Der wichtigste Teil des Versuchsgeräts besteht aus einer verschiebbaren Styroporplatte. Auf Millimeterpapier sind mehrere Punkte markiert.
In diese Punkte werden Nadeln gesteckt, die die Versuchsperson ertasten und wiederfinden soll. Der Versuchsleiter erklärt den Versuch. In einen Punkt wird eine Nadel mit einem Fähnchen gesteckt. Diesen Ort soll die Versuchsperson haptisch erfassen, um ihn später zu rekonstruieren. Damit sie dabei ständig ein stabiles, räumliches Bezugssystem hat, wird ihr Kopf auf einer Kindstütze fixiert.
Der Versuchsleiter führt die rechte Hand der Versuchsperson zur Nadel. Die Versuchsperson wird angewiesen, die Hand so lange zu halten, bis sie sicher ist, den ertasteten Ort auch wiederfinden zu können.
Sobald sie sicher ist, zieht sie die Nadel heraus und legt die Hand ab. Der Versuchsleiter schiebt den Läufer mit der Platte zurück. Nun soll die Versuchsperson mit der Nadel den Ort im Raum markieren, den sie zuvor erfasst zu haben glaubt.
Die Ortung wird aufgenommen.
Abweichungen auf der Frontalebene zeigt das Millimeterpapier. Verschätzungen in der Sagitalen werden mit einer Skala an der Schiene des Läufers erfasst. Natürlich muss jener Betrag, um den die Nadel eingestochen worden ist, berücksichtigt werden. Ein anderer Versuch. Bilateraler Transfer.
Die Abweichungen fallen deutlicher aus. Der Protokollbogen zeigt auch die Zufallsfolge, in der die Raumorte gegeben wurden.
Die Händigkeit der Versuchsperson sollte vermerkt werden. Aus der optischen Wahrnehmung wissen wir, dass eine in Teilstrecken eingebettete Strecke länger erscheint. Die untere, isolierte Strecke ist anschaulich etwa ebenso lang wie die obere eingebettete.
Werden die Randstücke entfernt, wird diese Täuschung deutlich. Die isolierte Strecke wird um den Täuschungsbetrag vermindert. Gibt es die Täuschung auch im haptischen Bereich? Da es sich um eine sehr einfache Figur handelt, kann leicht ein entsprechendes Versuchsgerät entwickelt werden.
Es besteht aus einer Metallplatte mit einer Längsrille. Die isolierte Strecke von zwei Metallnuppen begrenzt. Die eingebettete Strecke. Beide Strecken lassen sich mit zwei Schrauben einfach verstellen.
Die eingestellten Längen können am Fuß des Gerätes abgelesen werden. Sind eingebettete und isolierte Strecke auch haptisch phänomenal ungleich? Zuerst werden die Hände der Versuchsperson geführt, weil sie sich symmetrisch bewegen sollen.
Wenn die Versuchsperson einen gleichmäßigen Rhythmus gefunden hat, erfolgt der Vergleich.
Der Durchgang ist beendet, wenn die Versuchsperson sich ein sicheres Urteil gebildet hat. Der Versuchsleiter kontrolliert, ob auch die richtigen Reize gemeint sind.
Streckentäuschungen bestehen auch im haptischen Bereich. Sie unterliegen den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie in der optischen Wahrnehmung. Bei diesem Versuch soll untersucht werden, wie gut eine Reliefartige Vorlage ertastet werden kann.
Die Reproduktion soll unter optischer Kontrolle erfolgen. Zunächst darf nur mit einer Hand getastet werden.
Jetzt steht auch die andere Hand zur Verfügung.
Nun aber soll die Versuchsperson die Figur später nicht nachzeichnen, sondern beschreiben, um was es sich handelt.
Eine andere Variante ist die der grafischen Reproduktion ohne optische Kontrolle. Die Versuchsperson erfasst die Vorlage dazu mit der Zeigefingerkuppe, um sie dann direkt mit dem Finger nachzuzeichnen.
Mit solchen unregelmäßigen Figuren lässt sich die Gestaltwahrnehmung untersuchen.
Wie bei der optischen Gestaltwahrnehmung zeigt sich auch hier eine Tendenz zur sogenannten guten Gestalt, etwa als Neigung zu Rechtwinklichkeit und Symmetrie.