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Bewegung, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung bei Wobo gigas (Rhizopoda)

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Formal Metadata

Title
Bewegung, Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung bei Wobo gigas (Rhizopoda)
Alternative Title
Motility, Food Intake and Reproduction of Wobo gigas (Rhizopoda)
Author
License
CC Attribution - NonCommercial - NoDerivatives 3.0 Germany:
You are free to use, copy, distribute and transmit the work or content in unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor.
Identifiers
IWF SignatureC 1638
Publisher
Release Date
Language
Producer
Production Year1986

Technical Metadata

IWF Technical DataFilm, 16 mm, LT, 67 m ; F, 6 min

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
German
German
Der ein bis mehrere Millimeter großer Protist der Familie Reticulomyxidae ist von einer dünnen, flexiblen Hülle umgeben. Durch eine pseudostomaartige Öffnung wird ein Pseudopodium nach außen gestreckt, das sich verzweigt und ein retikuläres Netzwerk bildet. Hier werden Nahrungspartikel phagozytiert und anschließend zum Zentralbereich transportiert. Unverdauliche Reste werden durch die Öffnung nach außen transportiert. Zum Ortswechsel wird eine Migrationsader ausgebildet, die sich teilen kann, was einer asexuellen Fortpflanzung entspricht.
English
English
A protist of the Reticulomyxidae family which can be several millimetres long and is enclosed in thin flexible hull. A pseudopodium emerges through a pseudo stoma-like opening, branches and forms a reticular net work. Here nutrient particles are taken up by phagocytosis, transported to the central area and non-digested residues removed through the opening. Movement is a migration stream which can divide, synonymous with asexual reproduction.
Keywords
German
German
English
English
IWF Classification
German
German
English
English
Transcript: German(auto-generated)
Bobo Gigas gehört zur Familie der Reticulomyxidae und lebt im Süßwasser.
Von der Gattung Reticulomyxa unterscheidet sich Bobo vor allem durch den einfacheren, meist ungegliederten Aufbau des Zentralbereiches und durch den Besitz einer gehäuseähnlichen Hülle. Der mehrere Millimeter lange Zentralbereich weist eine bidirektionale Plasmaströmung auf.
Die flexible Hülle ist nur wenige Mikrometer dick. Die gehäuseähnliche Hüllstruktur wird an der häufig endständigen Pseudostom-artigen Öffnung deutlich. Hier münden die retikulopodialen Hauptstränge in den stationären Zentralbereich.
Stränge des retikulopodialen Netzwerkes sind häufig stark verbreitert und abgeflacht. An solchen Stellen lassen sich im Phasenkontrast und bei starker Vergrößerung längsgerichtete Strukturen nachweisen, die Mikrotubuli-Bündel darstellen. Man erkennt, dass die Bewegung der einzelnen Partikel nur entlang dieser vorgegebenen Bahnen verläuft.
Mikrotubuli-Bündel befinden sich vor allem an der Unterseite der Stränge. Ob und in welcher Weise sie an der Erzeugung der Triebkraft beteiligt sind, ist bisher unklar. Auch größere Vakoolenkomplexe werden entlang der Mikrotubuli-Bündel transportiert.
In der Peripherie des pseudopodialen Netzwerks haben die einzelnen Stränge einen sehr geringen Durchmesser. Es sind labile Zellfortsätze, die ihre Position ändern, sich retrahieren, sich verzweigen oder miteinander verschmelzen können.
Die feinsten Ausläufer der retikulopodien sind kaum ein Mikrometer dick. Wenn Bobo eine Ortsveränderung vornimmt, schmilzt er zunächst das pseudopodiale Netzwerk ein
und bildet dann eine unidirektionale Strömung aus. Bei dieser Migration fließt das gesamte Plasma aus der Hülle heraus. Die Migrationsader ist einstrenig und morphologisch klar umrissen. Die Wanderung geht zügig voran, so dass meist nach einer halben Stunde bereits ein neuer Zentralbereich ausgebildet ist.
Bei diesem Exemplar bilden sich zwei Migrationsadern heraus, wobei die Bifukation im Bereich der Austrittsstelle aus der alten Hülle liegt. Dieser Vorgang ist zugleich eine asexuelle Fortpflanzung.
Eine Aufteilung in Tochterorganismen kann sich auch noch in größerer Entfernung vom ursprünglichen Zentralbereich vollziehen. Hier wird durch zwei aufeinanderfolgende Bifukationsvorgänge die Teilung in drei Tochterorganismen eingeleitet.
Sobald ein neuer Zentralbereich ausgebildet worden ist, setzt wieder die Bidirektionalströmung ein.
Die Plasmodien von Vobogigas ernähren sich durch die Phagozitose von anderen Einzellen, wie hier zum Beispiel Flagelaten der Gattung Chlorogonium. Die aufgenommenen Zellen werden durch eine zykloseartige Strömung im Zentralbereich durchmischt.
Nahrungsorganismen werden von den feinen Ausläufern der Reticulopodien eingefangen und inkorporiert. Anschließend setzt der Transport in Richtung Zentralbereich ein.
Viele Reticulopodien münden in Sammeladern, die schließlich als dicke Einzelstränge in den Zentralbereich hineinführen. Die gegenläufige Strömung transportiert Plasma zur weiteren Ausbildung des pseudopodialen Netzwerks.
Eine Verdauung der Nahrungsbestandteile findet erst im Zentralbereich statt. Da dieser von einer Hülle umgeben ist, kann Vobogigas nicht an der gesamten Zelloberfläche unverdauliche Reste ausscheiden.
Defekationsvakuolen werden aus dem Zentralbereich heraus transportiert. Im Bereich der Einmündung der Pseudopodien geben sie ihren Inhalt nach außen ab, sodass es hier zu einer Anhäufung von Exkrementen kommt.