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Befall von Nematoden durch Mycel- und Konidienfallen der Gattung Nematoctonus

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Formal Metadata

Title
Befall von Nematoden durch Mycel- und Konidienfallen der Gattung Nematoctonus
Alternative Title
Infection of Nematodes by Hourglass Traps and Conidial Traps in Nematoctonus spp.
Author
License
CC Attribution - NoDerivatives 3.0 Germany:
You are free to use, copy, distribute and transmit the work or content in unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor.
Identifiers
IWF SignatureC 1873
Publisher
Release Date
Language
Other Version
Producer
Production Year1992

Technical Metadata

IWF Technical DataFilm, 16 mm, LT, 93 m ; F, 8 1/2 min

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
Nematophage Pilze des Basidiomyzeten Nematoctonus fangen und verdauen kleine Bodenorganismen, oft Nematoden. Dabei wählen sie zwischen zwei alternativen Strategien: einer räuberischen und einer eher endoparasitischen. Während der Aufnahmen zu dem Film wurde entdeckt, daß mindestens drei Arten beide Strategien verfolgen können; und zwar Nematoctonus leiosporus, Nematoctonus concurrens und Nematoctonus robustus. Abhängig von den Umweltbedingungen keimen die Konidiosporen entweder zu Myzelien mit sanduhrförmigen Klebefallen, oder ihre Konidien bilden analoge Fangorgane direkt an kurzen Keimschläuchen. Mit Zeitraffung.
Keywords
IWF Classification
Transcript: German(auto-generated)
Manche Pilze ernähren sich von kleinen Bodentieren, meist Nematoden. Hier wird eine Nematode an einer spezialisierten Fangeinrichtung des Myzels festgehalten.
Der Pilz verhält sich räuberisch. Eine andere Nematode wurde von Sporen mit adhersiven Fortsätzen befallen. Dieser Pilz verhält sich endoparasitisch. Einige Arten der Gattung Nematoctonus zeigen beide Verhaltensweisen.
Die Cornidiospore von Nematoctonus laiosporus hat apikal einen kurzen Fortsatz gebildet. Die Spore selbst ist umgekehrt keulenförmig. Sie ist in einen kurzen Keimschlauch ausgewachsen, der eine sanduhrförmige Fanghüfe trägt.
Die Fanghüfe ist von einer zähflüssigen Klebsubstanz umgeben. Mit ihrer Klebsubstanz bleibt die Spore an vorbeiziehenden Nematoden haften. Wenige Minuten nach dem Befall beginnt sich das Verhalten des Tieres zu ändern.
Es erlarmt, vermutlich als Reaktion auf Gift, das die Spore abgegeben hat. Die fortschreitende Lähmung führt nach ein bis zwei Stunden zum Tod.
Der Pilz bildet Fangeinrichtungen nicht nur an seinen Sporen, sondern auch am Myzel aus. Die Fangeinrichtung des Myzels ist wie die der Spore auch hier sanduhrförmig und von Klebsubstanz umgeben.
Wer rührt ein Nematode dieser Falle? So wird er festgehalten. Das Myzel von Nematoctonus concurens verzweigt sich in die Luft und bildet ebenfalls Konidiosporen aus.
Unter einem Deckglas keimen derartige Sporen zu normalen Hüfen aus. Die Hüfen verzweigen sich zu Myzelien. Auf belüftetem Agar ohne Deckglas bilden die Sporen einen extrem kurzen Keimschlauch.
Er endet in einem Fangorgan. Die Spore ist infektiös geworden und wird als Konidienfalle bezeichnet. Das Fangorgan ist sanduhrförmig wie bei Nematoctonus laeosporus.
Unter einem Deckglas wächst das Fangorgan als normale Hüfe weiter. Eine Schnalle entsteht. Konidienfallen sind also Keimlinge mit extrem reduziertem Myzel. Auf trockenem Agar haben die Sporen, hier eine Übersicht, die Entwicklungsstrategie der Konidienfallen gewählt.
Die Klebfallen liegen nicht dem Substrat auf, sondern ragen in die Höhe. Diese Nematodenlarve ist zu dünn, um eine Falle zu berühren.
Einmal befallen kann das Tier die Sporen nicht mehr abstreifen.
Die Klebsubstanz vermittelt einen engen Kontakt zwischen Fanghüfe und Opfer. Ein weiterer Vertreter der Gattung ist Nematoctonus robustus.
Die Konidiosporen sind wurstförmig gebogen. Die Schnallen am Myzel weisen Nematoctonus als Dikariotenbasidiomyzeten aus. Auch bei dieser dritten Nematoctonusart sind zwei Entwicklungswege möglich.
Die Konidie in der Mitte hat eine Klebfalle gebildet. Die übrigen sind zu Hüfen ausgewachsen. An den Hüfen des Myzels entstehen auch bei Nematoctonus robustus Klebfallen. Bei Kontakt wird ein Beutetier festgehalten.
Nur selten gelingt ein Entkommen, jedoch nicht von der Falle. In der Regel bleibt das Tier trotz aller Gegenwehr fest mit dem Myzel verhaftet. Wie beim Befall durch infektiöse Sporen zeigt sich beim Opfer eine fortschreitende Lähmung.
Bei starker Zeitraffung lässt sich verfolgen, wie eine Hüfe auf den Nematoden zuwächst, aber nicht in das Tier eindringen kann, da sie keinen Haftmechanismus besitzt.
Die Penetration des Opfers bleibt der spezialisierten Fanghüfe vorbehalten. Nur von ihr ausgehend dringen Ernährungshüfen in den Nematoden vor.
Der erbeutete Organismus wird enzymatisch verdaut, das Material dem Myzel außerhalb zugeführt. Austretende Hüfen bilden einen rundlichen Bulbus, ehe sie weiter wachsen.
Die Durchtrittstellen werden dadurch vermutlich abgedichtet, sodass enzymatisch verflüssigtes Material nicht ausfließen kann. Diese späte Infektionsphase verläuft bei beiden Fangstrategien gleichartig.
Nach etwa vier Tagen schließlich wird die restliche Flüssigkeit des Nematoden resorbiert. Die Kotikula kollabiert. Das Beutetier dient so als Nahrungsquelle eines wachsenden Myzels. Welche Fangstrategie auch jeweils verwirklicht ist, die Ausbeutung des Beutetieres ist immer die gleiche.