Episode VIII - Die letzten Freifunker?
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Title of Series | ||
Number of Parts | 254 | |
Author | ||
License | CC Attribution 4.0 International: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/53021 (DOI) | |
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Hacker (term)TOUR <Programm>MISSLaptopInformationstechnische IndustrieComputer animationLecture/Conference
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InternetSupremumProfessional network serviceDigitizingPropositional formulaLocal ringComputer animation
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SummationRouter (computing)Asynchronous Transfer ModeUrinary bladderComputer animation
06:04
Local ringRouter (computing)Computer animation
07:15
InternetInformationMicrosoftDurchschnitt <Mengenlehre>Physical quantityUMLComputer animationDiagram
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Information overloadInformationScheibeMatrix (mathematics)Organic computing
10:37
Context awarenessContext awarenessContent (media)Matrix (mathematics)Aktion <Informatik>Diagram
11:10
InformationForestContent (media)Aktion <Informatik>Information overloadBraidWireless LANRankingWeb pageHypermediaSearch engine (computing)Asynchronous Transfer ModeComputer animation
12:52
Context awarenessTelecommunicationWireless LANRankingOrganic computingJSONXML
13:19
InternetdienstComputer animation
13:41
Point (geometry)
14:58
Plane (geometry)Grand Unified TheoryWireless LANContext awarenessDiagramComputer animation
16:34
8 (number)Computer animation
17:29
Web pageInternetAbstract machineContent (media)Content (media)AlgorithmMoment (mathematics)RankingRouter (computing)InformationLocal ringBlogTwitterGrand Unified TheoryComputer animation
23:22
CarriagewayTwitterMainframe computerHypermediaComputer animation
24:16
BlogContent (media)BlogContent (media)Block (periodic table)Grand Unified TheoryFlock (web browser)WritingJSONXML
24:39
World Wide WebWordContent (media)Content (media)InfinityComputer animation
25:08
Content (media)Content (media)FirmwareWeb pageJSONXMLUMLComputer animation
26:08
Computer animation
Transcript: German(auto-generated)
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Episode 8, die letzten Freifunker. Und ich muss dazu sagen, dass ich, als ich umgezogen bin vor zwei Jahren, suchte ich natürlich in meiner neuen Gegend nach Freifunk. Wo sind die nächsten Freifunker? Und ich habe keine gefunden. Gut, wir wohnen nicht ganz so in der
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Stadtnähe, aber trotzdem dachte ich, okay, so ländlich ist es auch nicht. Und das hat Ditzy ja auch sich gefragt, warum nimmt das jetzt ab? Warum nimmt die Interesse dann ab? Und wollte als eigentlich Marketingfrau, wollte gucken, wie sie das Problem angehen könnte. Und ja, jetzt würde ich
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gerne Ditzy oder so vorstellen und put our hands together. Vielen Dank. Danke schon mal für die nette Vorstellung. Wie gesagt, Nickname Ditzy, im wahren Leben Patrizia. Ja, ich bin Marketing-Tusse, aber keine Angst, das wird jetzt nicht allzu schlimm.
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Und wie unser Angel schon gesagt hat, habe ich erst mal gar nicht so viel mit Freifunk am Anfang zu tun gehabt, auch wenn ich schon sehr, sehr viele Jahre in der IT-Industrie auf dem Buckel habe und mich schon so für die Technik an sich interessiere. Dazugekommen bin ich eigentlich über meine bessere Hälfte, der also irgendwann mal angefangen hat, zum Nerd zu transformieren und mit dem ganzen Thema Freifunk angefungen hat.
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Ich hatte erst mal überhaupt keine Ahnung, was das ist, habe aber da nicht, deswegen fange ich mal mit so einer kleinen Einstiegs-Story an. Ich habe einen Beruflichen Hackathon organisiert. Das war mir erst mal ganz spannend und habe dann natürlich auch mal versucht mit diesen Menschen, die da sitzen und coden, irgendwie ins Gespräch zu kommen, was für mich so als Marketing-Tusse echt schwierig war. Ich spreche nämlich kein Nerdisch.
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Aber irgendwann sah ich einen mit einem großen Aufkleber auf seinem Laptop, da stand drauf Freifunk Berlin und ich hatte gerade eine Woche vorher gelernt, was Freifunk überhaupt ist, also dachte ich mir, ja, das ist meine Eintrittstür, so komme ich mit diesem Menschen mal in Gespräch und so hat das auch funktioniert, wir haben uns super nett unterhalten, es war also alles ganz toll, wir kamen dann auch noch von Höchsten auf
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Stöchsen auf andere Themen und irgendwann zum Schluss sagte er zu mir, ich finde das total cool, du hast nichts mit Freifunk zu tun, aber trotz alledem irgendwie, du bist der Erste, den ich treffe, der weiß, wer das ist oder was das ist. Da habe ich mir gedacht, hm, interessant. Wir sind dann so ein bisschen tiefer in unserem kleinen Dörfchen Mohnheim, wie gesagt, meine bessere Hälfte hat
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mich dann immer gerne auf seine Touren, auf seine Akquisitouren mitgenommen und mich da auch so ein bisschen mit vorgeschickt und ja, so kam ich dann über diese Schiene relativ gut und einfach in das Thema Freifunk rein, habe aber festgestellt, wenn ich jetzt diese Connections nicht gehabt hätte, wäre es echt schwierig geworden und deswegen habe ich mir einfach mal gesagt, ich stelle mal die ganz ketzerische Frage, wie
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lange kann das noch gut gehen? Wie lange wird es uns noch geben? Wie lange wird es noch Freifunker geben? Und wie gesagt, es geht jetzt hier nicht darum, das Thema Identitätskrise zu diskutieren, sondern ich habe mir das jetzt wirklich mal so von der Warte eines Menschen angeguckt, der
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irgendwo hinkommt, vielleicht schon mal davon gehört hat und sagt, oh super, ich will einfach mitmachen. Und grundsätzlich, auch wenn vielleicht mal ketzerische Aussagen kommen, ich bin total für Freifunk. Also bitte nicht sofort jetzt irgendwie denken, ich bin da negativ oder will das Ganze zerreden, im Gegenteil. Ich glaube, dass Freifunk sehr
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wichtig ist. Ich glaube, dass wir das auch brauchen. Und wenn dieses ganze Thema, was unsere liebe Regierung ja immer wieder sagt, Digitalisierung für alle, denke ich, dass es ohne solche Organisationen wie Freifunk nicht geben wird, gehen wir dann mit diesem breiten Internet in Deutschland, wird das ja noch eine Weile dauern, insbesondere im ländlichen Bereich. Wenn man sich jetzt also mal mit
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Freifunk, wofür es steht, beschäftigt und danach googelt, dann findet man immer noch auf der Seite von freifunk.net die Vision, dass du einfach sagt, Freifunk ist die Verbreitung freier Netzwerke, die Demokratisierung der Kommunikationsmedien und die Förderung lokaler
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Sozialstrukturen. Hört sich doch erst mal gar nicht schlecht an. Müsste doch eigentlich alles super sein. Oder? Was ich jetzt festgestellt habe und ja, ich bin jetzt nicht irgendwie bundesweit oder auf Bundesebene aktiv, schon, ich würde sie sagen, ich sitze in meiner kleinen Blase Neanderfunk, ich habe
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schon ein paar lokalere Communities, primär eher aus NRW, mal mitgesprochen, mit reingeschaut. Was ich immer wieder höre ist, wir haben nicht genügend Leute, uns fehlen Admins. Ja, wir wollen nicht nur Routeraufsteller haben, die anderen sagen doch, ist total wichtig. Und deswegen also, es sind immer wieder dieselben Probleme, die
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angesprochen werden, dass der Netzausbau viel schneller laufen könnte, wenn man mehr Leute hätte. Aber vielleicht hatten wir auch die, die schon irgendwie bei Freifunk aktiv sind, die mit Freifunk verbandelt sind, festgestellt, dass also irgendwie in der Nachbarschaft Communities sterben, Communities kleiner sind, Communities ums Überleben kämpfen. Vielleicht
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müsst ihr euch auch selber mal in eurer Community fragen, ob ihr in zehn Jahren noch existiert, weil dann vielleicht alle die, die jetzt aktiv sind, ganz viel, ganz tolle Sachen machen, dann schon irgendwo in Rente sind und in Mallorca die Füße in Sand stecken oder sich irgendwo in Thailand pflegen lassen. Könntet ihr vielleicht jetzt auch mit mehr Leuten, mit mehr engagierten
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Leuten, mit mehr Manpower viel, viel mehr interessante Projekte machen, Dinge vorantreiben, größere Projekte, die vielleicht auch über bundesweite Fördermittel an Land gezogen werden. Wäre das vielleicht einfacher und besser zu stemmen? Denkt da einfach mal drüber nach und ich möchte jetzt schon mal so ein bisschen auch auf Adolfers
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Workshop morgen verweisen, wo es also mehr so um die Identitätsfrage, Freifunk, wer sind wir, wer wollen wir sein? Kann ich euch noch sehr empfehlen, da hinzugehen? Ich gehe jetzt hier nicht tiefer auf dieses Thema rein, einfach, weil ich da auch nichts wegnehmen möchte. Es ist aber bestimmt ein sehr spannender Workshop und ich bin sehr, sehr, sehr auf diese Ergebnisse gespannt. Morgen, 13 Uhr, OIO Workshop
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im Dom, genau. Bleiben wir uns jetzt einfach mal der Frage zu, wen braucht Freifunk und wer braucht Freifunk? Das sind immer so die unterschiedlichen Kehrseiten der Medaille. Ich habe mir also für mich überlegt, bei meinen Überlegungen, bei meiner Recherche auch so gerade, wie ich in dieses Thema reingekommen bin, was ich jetzt
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auch so von anderen Neulingen gehört habe, sehe ich jetzt erst mal ganz grob drei große Gruppen. Das sind die einen, die technikaffin sind, die entweder die Technik schon drauf haben oder sie gerne lernen möchten und die gerne Admin sein möchten oder Admin werden möchten. Dann gibt es so Leute wie mich, die einfach sagen, ich habe einen Mörderspaster dran, Kneipen
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abzuklappern, lokale Geschäfte mit Menschen zu sprechen und die überhaupt erst mal denen das Thema Freifunk mal nahe zu bringen und dass, wenn sie das irgendwo in ihrer Vorschlagsliste auf ihrem Telefon sehen, nicht denken, oh, das ist aber irgendwas Halbseitendes und da werde ich sofort gehackt. Und dann natürlich auch die Leute, die einfach sagen, ja, ich stelle meinen Anschluss zur Verfügung und bei mir
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kannst du einen Router anklemmen. Das sind jetzt mal so die oberen drei Zielgruppen. Ich weiß, da gibt es noch ganz viel mehr zwischen, aber dann komme ich niemals mit den 25 Minuten, die ich hier habe. Also ist jetzt die Frage, wenn wir uns die drei mal anschauen, wie spreche ich die denn an? Und jetzt kommt das Thema, das macht Marketing. Wie gesagt, keine Angst, ihr müsst jetzt nicht sofort hier weglaufen. Als Einstiegs
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in die Diskussion mal so ein paar ganz grundsätzliche Themen. Es ist unbestreitbar, dass dank des digitalen Zeitalters immer mehr Informationen auf unser armes, kleines, menschliches Gehirn einbrettern. Dass die sogenannte Internet-Minute, 60 Sekunden, das, was ihr in der Mitte seht und
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das ist nur ein Ausschnitt. Das ist natürlich noch viel mehr, aber dann könnte man es nicht mehr lesen. Es gibt es eine sehr umstrittene Studie, die auch wissenschaftlich nicht belegt ist. Das nur fürs Protokoll von Microsoft in Kanada, war aber ganz witzig vom Ergebnis her. Ich benutze das immer ganz gerne auch beruflich, die einfach in 2015 festgestellt hat, dass die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne
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eines durchschnittlichen erwachsenen Menschen, Männer und Frauen, unterschiedliche Größen, unterschiedliche Hautfarben, Sprachen und so weiter und so weiter, 8 Sekunden beträgt. Das ist schon mal signifikant weniger als die gleichen, ich sage jetzt mal Befragungen, die sie 2013 gemacht haben. Da waren es nämlich noch 12
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Sekunden. Wie gesagt, ist wissenschaftlich nicht belegt. Das ist aber natürlich etwas, was gerade so uns Marketing-Leute vor ernst zu nehmende Schwierigkeiten stellt. Insbesondere, wenn man sich dann mal anschaut, dass der Goldfisch zumindest eine Sekunde länger Aufmerksamkeit spenden kann. Das zweite Problem ist, dass der Homo Sapiens jederzeit weglaufen kann. Das kann der Goldfisch im
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Glas nicht. Wenn ich den mit irgendetwas beschalle, der ist da gefangen. Der hat keinerlei Chancen. Wo sich die Wissenschaft aber einig ist, ist, dass durch die gesamte Informationsflut sich das menschliche Gehirn schon verändert. Und das also, das was gerade so wie Eltern immer sehr schön sagen, na guck dir mal die Jungen an. Die haben ja also wirklich jetzt nur noch eine
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Aufmerksamkeitsspanne von irgendeinem Insekt. Wobei also dann auch gerade meine Tochter immer wieder sagt, ne, das stimmt überhaupt nicht. Ich habe kein Defizit, was meine Aufmerksamkeitsspanne angeht. Das ist ein hoch entwickelter Filter. Und so ist es also irgendwo auch. Wenn wir jetzt also mal bei der weiteren Betrachtung, und ich nehme gleich mal mit auf so eine
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kleine Userreise, was denn so passiert, wenn jemand also wirklich sich jetzt mal auf den Weg macht, um bei Freifunk mit machen zu können, muss man immer diese acht Sekunden einfach mal im Kopf halten. Ob das jetzt wissenschaftlich belegt ist, ist egal. Es ist einfach denke ich mal sehr gut bildlich darzustellen. Also gucken wir einfach mal,
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weil das ist das worüber sich marketeeren Leute Gedanken machen. Wie kann ich das Kaufverhalten von Menschen beeinflussen? Und wenn ich über Kaufverhalten rede, ist es nicht nur der pure Konsumwahn. Kaufverhalten in dem Kontext hier heißt auch, ich möchte bei einem Verein mitmachen. Ich möchte mich bei einer Organisation engagieren. Ja, vielleicht möchte ich irgendwas kaufen. Vielleicht möchte ich auch
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einfach noch mal irgendwelche Informationen finden. So diese Reise, die wir gleich unternehmen, ist allgemein gültig. Nehmen wir jetzt einfach mal hier einen Kollegen, den ich jetzt ein bisschen verfremden wollte, weil ich nicht irgendwie böse Briefe von Rechtsanwälten kriegen will. Der sagt so, oh, Freifunk ganz toll. Ich bin vielleicht umgezogen. Ich will mitmachen.
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Also was passiert jetzt damit? Der begibt sich auf eine sogenannte Customer Journey. Jetzt wird es ein bisschen, aber nur ganz kurz theoretisch. Wir Marketing Leute haben also wirklich jetzt so das Kaufverhalten in ganz, ganz feine Scheiben seziert. Beruflich müsste ich jetzt für irgendeine Produktanführung
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eine Matrix bauen. Damit könnte man hier locker das ganze Ding tapezieren. Ich mache es jetzt mal einfach. Das sind vier ganz grobe. Ich sage jetzt mal Stops, die jeder durchläuft. Das erste ist die Awareness Stage. Das heißt also, ich habe ein Bedürfnis. Ich habe vielleicht ein Problem und dieses Bedürfnis möchte ich stillen. Dieses Problem möchte ich lösen.
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Also fange ich jetzt erst mal an, Research zu machen. Das geht meistens über Inhalte. Das Ganze findet online statt. Selten, dass da schon irgendeine interaktive Aktion stattfindet. Irgendwann und diese Phasen können unterschiedlich lang dauern, bin ich jetzt so weit, dass ich mir aus dem ganzen Informationsflut, ich mir da
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zusammengesucht habe, eine sogenannte Shortlist gebaut habe. Da sind dann vielleicht jetzt nicht mehr 10, 15, 20, 30 Möglichkeiten oder Optionen. Das habe ich dann schon mal eingedampft auf vielleicht drei bis fünf. Da bin ich in der sogenannten Consideration Stage. Und das bedeutet, dass ich dann anfange von diesen fünf Optionen mir da noch mal genauere, tiefere
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Informationen zu holen. Das passiert in der Regel über Inhalte auf Webseiten, Social Media. Dann gehe ich aber vielleicht auch schon mal auf Foren. Ich fange schon mal an, Leute zu fragen. Gehe da vielleicht schon mal irgendwie in eine Diskussion. Gehe vielleicht zu solchen Veranstaltungen und erkundige mich da. Und aufgrund dieser gesammelten Informationen komme ich dann irgendwann
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in die dritte Phase, die sogenannte Entscheiderphase oder Decision Stage. Das heißt, jetzt habe ich so viel Informationen gesammelt, dass ich für mich persönlich nach meinem Gusto sagen kann, ich bin in der Lage, eine Entscheidung zu treffen. Ich kaufe das Produkt, ich trete einem Verein bei. Was auch immer es ist, bleibt euch überlassen. Die vierte Phase,
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gerade für uns Marketingleute, sehr interessant, Retention. Neue Leute dazu gewinnen ganz gut und schön. Aber ich möchte auch, dass die bleiben. Und ich möchte nicht nur, dass die bleiben, sondern auch, dass die gegebenenfalls noch mehr machen. Vielleicht fängt jetzt erst mal einer an als Router-Aufsteller, wenn er zu Freifunk kommt. Aber es wäre doch toll, wenn ich denen so weit, ich sage jetzt mal, ansprechen kann,
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dass der vielleicht zum Admin wird über die Jahre. Dass er sich also immer weiter in diese Themen reinfuchst. Zurück zu unserem Darth Vader. Der hat also gesagt so, okay, Freifunk und benutzt jetzt einfach mal in unserer Lieblingssuchmaschine die Keywords freies W-Land Deutschland. Das Ergebnis seht ihr dann hier.
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Ist gar nicht mal so übel. Freifunk.net ist dann als viertes Listing im organischen Ranking. Organisch heißt, also da sind jetzt Anzeigen, alles, was Paid Advertising sind, ist da rausgenommen. Also wirklich rein organisch. Das heißt, Freifunk.net hat dann so weit von den Keywords her schon mal eine gute Aufgabe geleistet. Also klicke ich mal drauf.
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Und jetzt kommen wieder die acht Sekunden, die ganz wichtig sind. Zählt mal so im Kopf mit Ja, ich weiß, das Reden sabbeln dauert ein bisschen länger. Aber wie viel Zeit so vergeht, um diese Schritte zu vollziehen? Landet also auf dieser Seite, sagt Ich will mitmachen. Alles klar in der Mitte, was da so schön kackelig und kreist ist. Wie mache ich mit?
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Klicke ich da mal drauf. OK, dann habe ich jetzt also vier Möglichkeiten. Wie ich bei Freifunk mitmachen kann. Gut, ich lande dann also irgendwie bei den Communitys. Das heißt, ich muss also bei der Community in meiner Nähe oder versuchen, die Community in meiner Nähe zu finden. Mal sehen, wie es weitergeht.
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Aus Datenschutzgründen gibt da jetzt meine Postlerzahl ein. Ja, und findet dann das Textfeld, das habe ich hier ausgeblendet, sonst wäre die Folie überhaupt nicht lesbar. Da steht dann auch irgendwas von Neanderfunk. Und dann muss ich aber jetzt auf die Karte gehen und dann muss ich schon echt geografisch fit drauf sein, was vielleicht für jemanden, der gerade neu hinzugezogen ist,
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nicht so einfach ist, zugegebenermaßen auch. Da hat der ländliche Bereich einen mörderischen Vorteil, weil dann vielleicht in einem in einem Kreis nur ein einziger Punkt ist. Statt jetzt hier so unser schönes Ballungsgebiet, Rheinland, Ruhrpott, NRW, inklusive Sauerland und so weiter. Ich hoffe, ich habe jetzt niemanden diskriminiert. Also da wird es mit den Acht Sekunden
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schon schwierig. Und das Problem einfach ist, dass die Texteinträge auf dieser Seite nicht mit den Punkten auf der Karte verlinkt sind. Also man muss dann schon wirklich sehr genau treffen, um dann auch bei seiner Community, die man gesucht hat, landen. Ich habe noch nicht mal gesagt, zählt mal ein bisschen im Kopf mit. Ich habe es getan,
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ich habe es auch mal gestoppt, ohne dabei zu sabbeln. Und jetzt ist die Wahrscheinlichkeit leider sehr hoch, dass der gute Darth Vader nicht seine Community findet, weil er einfach noch nicht mal über die Awareness Stage hinauskommt. Das ist schade,
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denn es wäre vielleicht ganz lustig, so jemand bei Freifunk dabei zu haben. Aber jetzt ist natürlich auch die Frage, die ich mir gestellt habe. Was könnte man denn besser machen? Was könnten wir als Freifunk, als lokale Community, als einzelner Akteur besser machen?
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Zum Teil hat das natürlich auch so ein bisschen was mit der, was ich persönlich so leicht die Identitätskrise von Freifunk nenne. Wenn Leute sich ja noch überlegen, ja macht das überhaupt noch Sinn? Störerhaftung hat sich doch erledigt. Na, freies WLAN gibt es auch schon überall. Jeder rennt mit einem mördermäßigen Datenpaket als Flatrate rum. Das sind genau die Themen, die morgen in Adofors,
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nicht Adofors, Adofors Workshop stattfinden. Deswegen gehe ich jetzt mal eine Ebene höher. Ich gucke mir mal die Marke Freifunk, wie sie heute steht an. Wie sieht das denn eigentlich damit aus? Grundsätzlich
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gar nicht schlecht. Die Marke Freifunk zu betrachten, können jetzt vielleicht einige von euch sagen, warum ist das wichtig? Ganz einfach, weil jede lokale Community, jeder einzelne Teilnehmer im Freifunk Netzwerk, der also da aktiv werden möchte und einfach mit
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helfen will, neue Mitglieder zu rekrutieren, das Thema Freifunk in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen, Schwierigkeiten haben wird, wenn die Positionierung der Dachmarke einfach immer noch so ist, wie sie ist. Und nochmal, ich kritisiere nicht, wofür Freifunk steht, aber man sollte ernsthaft mal darüber nachdenken, inwieweit das,
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was Freifunk oder wie die Marke Freifunk auf Freifunk.net heute noch beschrieben wird, ist das jetzt wirklich noch so modern und ist das wirklich heute noch alles so weit aktuell? Und kriege ich damit die Charaktere, die ich eigentlich ansprechen möchte, im Marketing nennen wir das Personas, kriege ich die damit wirklich gut angesprochen.
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Ein Beispiel, ein positives Beispiel hat sich im im Sommer diesen Jahres ereignet. Das war der CT-Artikel in der Ausgabe 17 vom 3.8. Mag auch vielleicht nicht jedem gefallen haben, aber es waren immerhin auf 15 Seiten sehr intensiv, sehr ausführlich
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eine Einleitung, erst mal Thema Freifunk an sich erklärt. Tiefer, relativ gute, tiefer Einblicke in die Rechtslage als auch die Technik. Und was mir persönlich jetzt besonders gefallen hat, war also die mehrseitige Reportage, die nämlich auch einfach mal Gesichter hinter diese Marke Freifunk gebracht hat und ganz
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unterschiedliche Akteure vorgestellt hat. Das waren nicht nur die Techies, das waren auch die Routeraufsteller, das waren auch Leute, die vielleicht im Hintergrund gesessen haben und Blogs geschrieben haben. Also wirklich ganz breit gefächert. Natürlich konnten sie nicht alle Communities in der Republik besuchen, aber kann ich nur wirklich jedem ans Herz legen. Ich fand sehr gut geschrieben
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und eigentlich eine tolle Geschichte, wie man Menschen ansprechen kann. Für unsere Community, Neanderthal kann ich nur sagen, hat sich dieser Artikel tausendmal gelohnt, weil wir wirklich auf einmal richtig guten Zulauf hatten. Es waren jetzt auch nicht nur Interessenten, die einmal kamen zu einem Freifunkstammtisch und dann wieder verschwunden sind.
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Nee, da sind ganz viele von geblieben. Ganz unterschiedliche Charaktere. also gerade Plaste wird es freuen. Auch ein paar technisch basierte Menschen, die ihm da auch ein bisschen noch mit zur Hand geben können, hat sich für uns, wie gesagt, als lokale Community Freifunk und Neanderthal wirklich, wirklich gelohnt.
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Wer jetzt genau mitmachen soll, wen ihr ansprechen wollt, das müsst ihr in euren Communitys natürlich selber entscheiden. Da gibt es jetzt keine goldene Regel, dass man sagt, das muss jetzt so und so und so sein. Ich kann euch nur wirklich empfehlen, da man wirklich so ein bisschen breiter auch zu denken. Freifunk ist nicht nur Technik. Das liegt mir am Herzen, ist wichtig.
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Braucht man auch. Ihr braucht auch die Router Aufsteller. Das hätte ich fast Automaten Aufsteller gesagt. Ihr braucht auch die Router Aufsteller und ihr braucht auch die Leute, die ich sage jetzt mal vielleicht im Hintergrund irgendwelche Marketing Geschichten machen. Und ihr braucht natürlich auch die Leute, die ihre Internet Anschlüsse zu Hause zur Verfügung stehen. Wir brauchen einander. Das ist eigentlich die Message,
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die ich da sage. Jeder in seinem Silo wird so nicht funktionieren. Wie kann man diese Leute jetzt ansprechen? Das kann man wieder so ein bisschen zum Thema Marketing. Ganz klar natürlich ganz oben auf der Liste Webseite. Webseiten sind wirklich die die Eintrittstür, wie ich Menschen ansprechen kann. Aber eine gute Webseite zu bauen ist heutzutage gar nicht so einfach.
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Ich kann nur grundsätzlich empfehlen, wenn ihr euch eure Community Seiten anguckt. Weniger ist mehr. Die meisten haben mich von der Textlastigkeit her erschlagen und ich lese schon schnell. Wirklich überlegt euch im Vorfeld, wen ihr ansprechen wollt. Und dann müsst ihr einfach gucken, dass ihr die richtige Ansprache für die Zielgruppe findet. Wenn ihr jetzt,
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weil es bisher vielleicht mehr Technik abfielen war, wirklich nur technische Information und auch in einer sehr nerdigen Sprache auf eurer Webseite habt, wird es schwierig sein, die die Router Aufsteller und vielleicht auch die Menschen, die einfach ihren ihren Anschluss zur Verfügung stellen, anzusprechen. Also wie gesagt, weniger ist manchmal mehr. Überlegt euch, dass ihr auch so die Sprache trefft,
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die diese Menschen sprechen und bringt einfach reale Beispiele statt irgendwelche Wikis oder Enzyklopäden. Wenn ihr selber im Moment vielleicht, weil ihr eine kleine Community seid, jetzt noch nicht gut und leicht an guten Content rankommt, macht nichts. Sprecht mal mit euren Nachbarn. Tut Gutes, redet drüber und reale Beispiele
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sprechen die Leute, die eure Webseite besuchen, immer an. Das hat sich also wirklich sehr, sehr, sehr verändert und ich bin da sehr froh und glücklich drüber, dass also jetzt sagen wir mal jetzt so diese diese Retorten-Stories, wie ich sie mal nenne, heutzutage kaum noch jemand hinter dem Ofen hervorlocken. Allerdings ist mir aufgefallen, dass bei vielen Webseiten
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von den lokalen Communities, die ich mir bei meiner Recherche angeguckt habe, eins zu eins mit Copy und Paste Inhalte von Freifunk.net mit Copy und Paste auf die eigene Seite gepackt worden sind. Verstehe ich. Ist aber gefährlich, muss man einfach sagen. Unsere lieben Google-Algorithmen bestrafen das ein wenig. In dem Sinne, wenn ich einfach sagen,
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das ist sogenannte Duplicate Content, also duplizierte Inhalte. Das finden die Algorithmen ganz, ganz schnell und dann wird die Seite, die geklaut hat, im Ranking bestraft und im Ranking runtergesetzt und damit seid ihr wieder schwerer zu finden. Bestimmte Grundinhalte nehmen, die vielleicht ein bisschen modifizieren, erweitern, ergänzen ist absolut fein.
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Also wie gesagt, einfach mit ein bisschen Vorsicht rangehen. Nächster Punkt, soziale Medien. Weiß ich, mag nicht jeder. Aber ob man es mag oder nicht, spielt in der heutigen Zeit. Wir haben fast 2020 keine Rolle mehr. Soziale Medien gehören einfach mit dazu und insbesondere für bestimmte Zielgruppen, gerade wenn ihr die jüngeren Generationen
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ansprechen wollt und nicht nur so alte Säcke wie mich nur in der Community haben wollt, sind soziale Medien unerlässlich. Es steht natürlich jedem von euch frei, inwieweit ihr sie nutzt, wie intensiv ihr sie nutzt. Aber ich sag mal für den Verein, für eine Freifunkseite, für eine Community ist es unerlässlich. Welche soziale Medien ihr nutzt, auch
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absolut up to you, wie der Engländer so schön sagt. Das müsst ihr selber für euch überlegen und unterscheiden. Wenn ihr Personalprobleme habt oder im Personal Club seid, nochmal weniger ist mehr. Lieber einen Kanal vernünftig bedienen als irgendwie zehn ein bisschen. Soziale Medien leben einfach von einer schnellen Antworten,
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von einer schnellen Interaktion und von auch immer wieder neuen Inhalten. Ich selber hab's auf Twitter gemacht. Ich fand Twitter auch zu Anfang total blöd. Ich musste es beruflich machen. Mittlerweile finde ich es ganz lustig. Und ich habe also festgestellt, ich habe so ein bis zwei Wochen, ein bis zwei Stunden die Woche da rein investiert, um meinen Twitter-Account da aufzubauen,
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um Follower zu kriegen. Das habe ich in der ersten Zeit nur gemacht, indem ich mal geguckt habe, wer hat denn ganz viele Follower? Wer hat denn also Themen, die in meinem Kontext auch spannend sind? Den bin ich erst mal gefolgt. Und dann habe ich einfach Tweets von denen genommen, die einfach erst mal nur retweetet. Da habe ich noch nicht mal meinen eigenen Senf dazu geschrieben. Das geht relativ schnell. Und ich war überrascht, wie viele Follower das dann auch
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in sehr kurzer Zeit für mich generiert hat. Also wie gesagt, nehmt einfach das, was die Influencer vor euch schon geschrieben haben. Und ansonsten auch ganz wichtig, nicht immer nur über sich selber, über seine Technik, seinen eigenen Verein reden. Manchmal auch Dinge, die einfach lustig sind, die gar nichts mit der Sache zu tun haben. Funst in der Regel auch ganz gut. Ich werde oftmals gefragt,
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was muss ich tun, damit mein Inhalt viral wird? Keine Ahnung. Manchmal gehen Dinge so genannt viral und haben auf einmal Millionen von Impressions und Klicks. Und keiner kann sich wirklich erklären, warum es passiert. Wenn ihr Glück habt, gut für euch, gut für eure Community. Nummer zwei auf meiner Liste.
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Eine Minute. Oh Gott, jetzt muss ich mich beeilen. Dauert aber auch nicht mehr lange. Ist Blog oder Vlog? Wie gesagt, Videos schlagen geschriebenen Content auf jeden Fall. Gerade bei der jüngeren Generation. Tut Gutes, schreibt drüber. Habt keine Schreibhemmung. Es muss nicht immer alles hundertprozentig perfekt sein. Es muss auch nicht mörderlang sein. Ja, natürlich komplexe technische Inhalte
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brauchen ein bisschen mehr Content. Aber ich sage mal auch irgendwas zwischen 500, 800, 1000 Wörtern ist wunderbar und wird funktionieren. Ich habe hier einfach mal ein paar Beispiele gebracht. Ganz unterschiedlich technische Inhalte, aber auch mal lustige Sachen über irgendwelche Karnevalsaktivitäten, wo Freifunk mit einem lokalen
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Karnevalsverein zusammengearbeitet hat. Also wirklich die Liste ist lang. Googelt einfach mal ganz viel zu finden. Sofern also auch das Beste zum Schluss. Meine Empfehlung an euch alle ist wirklich vernetzt euch, redet miteinander, kommt aus euren Communities Blasen raus. Nochmals, die Communities sollen so bleiben, wie sie sind.
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Aber wenn ihr euch mehr untereinander austauscht, auch was es für Projekte gibt, was der andere vielleicht schon gemacht hat. Ihr könnt über Inhalte diskutieren, könnt über viel mehr diskutieren als nur die Technik und die letzte Firmware. Garantiert wird euch allen weiterhelfen. Gerade wenn ihr, ich sage jetzt mal, nicht allzu viele Ressourcen habt, die euch mit der Webseite, mit Content und so weiter helfen können.
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Eure Nachbarkommunities haben da vielleicht schon was Tolles gemacht, was ihr auch für euch nutzen könnt. Wenn noch Fragen sind, ich bin gleich noch hier. Ich bin, habe gerade gesehen, ich darf mich heute mal etwas shiny yellow anziehen. Ich sehe gerade ein Kollege da hinten hatte dieselbe Idee. Ansonsten, wie gesagt, wenn ihr noch Fragen habt, Anregungen, Kritik. Ich bin gleich noch hier, bin für jedes Feedback offen.
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Insofern kann ich nur sagen vielen Dank und möge die Macht mit euch sein.