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Lebenszyklus von Flammulina velutipes (Agaricales)

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Formale Metadaten

Titel
Lebenszyklus von Flammulina velutipes (Agaricales)
Alternativer Titel
Life Cycle of Flammulina velutipes (Agaricales)
Autor
Lizenz
CC-Namensnennung - keine kommerzielle Nutzung - keine Bearbeitung 3.0 Deutschland:
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Identifikatoren
IWF-SignaturC 1083
Herausgeber
Erscheinungsjahr
Sprache
Andere Version
Produzent
Produktionsjahr1970

Technische Metadaten

IWF-FilmdatenFilm, 16 mm, LT, 112 m ; SW, 10 1/2 min

Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Abstract
Fruchtkörper mit Zystiden und Basidien; Sporenbildung; Sporenkeimung, Wachstum und Verzweigung des monokaryotischen Myzels. Dikaryotisches Myzel mit Kernteilung und Schnallenbildung. Oidienbildung. Entwicklung von Primordien und Fruchtkörpern. Zeitraffung.
Schlagwörter
IWF-Klassifikation
Transkript: German(automatisch erzeugt)
Der Samtfußrübling Flammulina velutipes wächst an toten oder lebenden Stämmen verschiedener Laubhölzer. In milden Wintern dringen die Fruchtkörper in Büscheln aus der zersprungenen Rinde hervor. Die Hüte tragen auf der Unterseite Lamellen.
In der Nahaufnahme erscheint ihre Oberfläche wie mit Körnchen besetzt. Hierbei handelt es sich um keulenförmige Zellen, die über die Oberfläche herausragen. Die größeren, Zystiden genannt, sind steril. Die kleineren werden zu Basidien.
Es wachsen jeweils vier schmale Fortsätze aus, die Sterigmen. An der Spitze der Sterigmen erweitert sich die Wand und wird kugelig aufgetrieben.
Schließlich entstehen vier Basidiosporen. Die Reifensporen werden etwa ein Zehntelmillimeter weit geschleudert und fallen zwischen den Lamellen herab. Auf einem geeigneten Nährboden beginnen die Sporen schon nach zwölf Stunden zu keimen.
Dieser Vorgang kann an der Rechten der beiden Sporen genauer beobachtet werden. Nachdem sie gequollen ist, kommt ihr Inhalt in Bewegung.
Dann wächst der Keimschlauch aus. Er wird zu einer fadenförmigen Hüfe. Jetzt tritt der Kern in die Hüfe ein und wird im Plasma mitgeführt. Die Hüfen verzweigen sich zu einem Myzel.
Die Hüfe wächst nur an der Spitze, die dichtes Plasma enthält. Mit zunehmender Länge der Zelle wandert ihr Kern spitzenwärts. Hinter ihm vakualisiert das Plasma.
Wenn die Spitzenzelle eine bestimmte Länge erreicht hat, teilt sich der Kern. Dort, wo der Kern vor der Teilung lag, entsteht eine Querwand.
Seitenhüfen wachsen bei der subterminalen Zelle in geringem Abstand von der neuen Querwand aus.
Pilzhüfen können miteinander fusionieren. Die Spitze einer wachsenden Hüfe stößt hier auf einen älteren Hüfenabschnitt und verschmilzt mit ihm. Die Wand wird aufgelöst und Plasmabestandteile wechseln von einer Hüfe in die andere über.
In Bildmitte fusionieren zwei kurze Seitenhüfen desselben Myzel mit den Spitzen. Auch Hüfen verschiedener Myzelien können fusionieren. Auf dieser Agarschale liegen viermal zwei Myzelstückchen nebeneinander.
Das Rechte hat jeweils die Inkompatibilitätsfaktoren a x b x. Die linken Myzelstückchen sind verschieden a y b y, a x b y, a x b x und a y b x.
An den Berührungsgrenzen fusionieren Hüfen. Wenn zwei ungleiche a und zwei ungleiche b-Faktoren wie im Bild oben zusammentreffen, bildet sich ein Dikarion. Das Dikarion hat eine andere Wuchsform. Seine Hüfen tragen Schnallen.
In dieser Übersichtsaufnahme markieren Pfeile diejenigen Stellen, an denen gerade Schnallen entstehen.
Die einzelnen Zellen enthalten zwei Kerne, von jedem älter Monokarion einen. Im Zusammenhang mit der Kernteilung werden Schnallen angelegt. Bei der Kernteilung wandert der rechte der durch Pfeile gekennzeichneten Kerne
in eine hakenförmige Ausstülpung hinein. Er teilt sich und ein Tochterkern geht in die Hüfe zurück. Der zweite Kern ist verschwunden. Er hat sich ebenfalls in zwei Tochterkerne geteilt, die hier nicht beobachtet werden können.
Zwischen den Hüfenabschnitten mit den Tochterkernen entstehen Querwände. Einer der Tochterkerne verbleibt vorläufig in dem Haken. Der Vorgang der Schnallenbildung ist noch einmal an der unteren Hüfe zu sehen. Zunächst wächst die hakenförmige Ausstülpung hervor.
Die beiden älter Kerne sind wieder zu erkennen. Der rechte wandert in den Haken ein und teilt sich.
Inzwischen ist an der oberen Hüfe die Spitze der Hakenzelle mit der Hüfenwand verschmolzen. An der Fusionsstelle löst sich die Wand auf.
In der unteren Hüfe werden die Querwände angelegt. In der oberen Hüfe wandert der Kern jetzt durch die geöffnete Wand aus der Schnalle heraus.
Bei Mono- wie Dikarien können Lufthüfen zu Oidien zerfallen. Es sind kurze, einkernige Myzelstückchen, die wie Sporen leicht vom Wind verweht werden und der Verbreitung dienen.
Hier noch einmal die Oidienbildung in stärkerer Vergrößerung. Rechts, nahe der Hüfenspitze, wird eine Querwand eingezogen. Links davon entsteht in geringer Entfernung eine zweite.
Jetzt verschwindet der Inhalt zwischen den beiden Querwänden.
Weitere Oidien werden zunächst nahe der Abzweigung und wenig später in Bildmitte abgeschnürt. Die folgenden Aufnahmen zeigen die Fruchtkörperbildung bei Flammulina velutipes.
Zunächst wachsen an den Myzelien kleine, kompakte Hüfenaggregate aus, die lebhaft gutieren. Das sind die Fruchtkörperanlagen, auch Primordien genannt. Sie entstehen bevorzugt an Dikarien und wachsen nur bei diesen zu Fruchtkörpern mit Basidien heran.
In dieser Seitenansicht einer Pilzkultur wachsen die Fruchtkörper in Büscheln. Die Stiele strecken sich und heben die Hüte über das Nährsubstrat empor, wo sie sich entfalten und die Sporen reifen.
Die Fruchtkörper führen Notationsbewegungen aus.
Während die Entwicklung von fruchtifikationsreife Myzel mehrere Wochen bis Monate beansprucht, entstehen und vergehen die Fruchtkörper innerhalb von zehn Tagen.