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Formale Metadaten

Titel
Künstliche Besamung beim Schwein
Alternativer Titel
Artificial Insemination of Pigs
Autor
Lizenz
Keine Open-Access-Lizenz:
Es gilt deutsches Urheberrecht. Der Film darf zum eigenen Gebrauch kostenfrei genutzt, aber nicht im Internet bereitgestellt oder an Außenstehende weitergegeben werden.
Identifikatoren
IWF-SignaturC 1777
Herausgeber
Erscheinungsjahr
Sprache
Andere Version
Produzent
Produktionsjahr1991

Technische Metadaten

IWF-FilmdatenFilm, 16 mm, LT, 235 m ; F, 21 1/2 min

Inhaltliche Metadaten

Fachgebiet
Genre
Abstract
Deutsch
Deutsch
Haltung der Eber auf Zuchteberstationen; Technik der Samengewinnung; makroskopische und mikroskopische Beurteilung des Ejakulates; pathologisch abweichende Spermienformen; Verdünnung des Spermas auf Endkonzentration; Abfüllen des Samens in Portionen und ihre Kennzeichnung; Tiefgefrierkonservierung; Brunstkontrolle; Technik der Sameneinführung. (Real- und Mikroaufnahmen)
Englisch
Englisch
Conditions needed for breeding male pigs. Techniques for collecting semen. Macro- and microscopic evaluation of ejaculate. Demonstration of pathological deviations in sperm cells. Dilution of sperm. Processing and identification of aliquots. Deep freeze, insemination, gestation.
Schlagwörter
Deutsch
Deutsch
Englisch
Englisch
IWF-Klassifikation
Deutsch
Deutsch
Englisch
Englisch
Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
Die Schweinehaltung ist neben der Milchwirtschaft der wichtigste Betriebszweig in der Tierzucht. Über ein Drittel der heutigen Tierproduktion entfällt auf das Schwein.
Für einen solchen Produktionsanteil sind hohe Fruchtbarkeitsleistungen Voraussetzung, die am sichersten mit Hilfe der künstlichen Besamung erzielt werden können. Die Stationen zur Haltung der Zuchteber liegen isoliert von anderen Betrieben mit Schweinehaltung.
Schleusen und ein nagersicherer Zaun tragen dazu bei, die Einschleppung von gefährlichen Seuchenerregern zu verhindern. Der Innenbereich ist durch Hygienemaßnahmen zusätzlich abgesichert.
Das Benutzen einer Duschschleuse und kompletter Kleiderwechsel sind Vorschrift. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist das Desinfektionsbad am Zugang zu den Stellen.
Auch das Stroh für die Einstreu wird im Isolierbereich gelagert. Auf allen Besamungsstationen werden die Eber vor der Samengewinnung gewaschen.
Diese hygienische Maßnahme ist gleichzeitig auch Bestandteil der sexuellen Vorbereitung.
Ausführliche Kontaktaufnahme mit dem Phantom und typisches Kiefer schlagen gehen dem Aufsprung voraus.
Das Ausdrücken des Präpozialdivertikels vermindert den Keimgehalt des Ejakulates. Nach ergreifender Penispitze wird die Ejakulation ausgelöst, indem man die Zervix-Kontraktionen der Sau mit der Hand imitiert.
Das Vorsekret lässt man abfließen. Während der etwa fünf Minuten dauernden Ejakulation wird zunächst eine spermienreiche Phase abgegeben, der sich eine spermienarme Fraktion anschließt. Ein Gasestreifen über dem Auffanggefäß hält das körnig-schleimige Bulbouretral-Drüsensekret zurück.
Für die Flüssigsperma-Konservierung wird das gesamte Ejakulat von 150 bis 350 Milliliter verwendet,
zur Gefrierkonservierung lediglich die spermienreiche Phase. Bei größeren Stationen gelangt das Ejakulat in Plastikbeuteln per Rohrpost vom Entnahmeraum ins Labor. Die Menge wird durch Wiegen bestimmt und das Ejakulat anschließend grobsinnlich beurteilt.
Auf die grobsinnliche Beurteilung folgt eine mikroskopische Untersuchung.
Motilität und Morphologie der Spermien geben wesentliche Hinweise auf Qualität und Konservierbarkeit des Samens. Bei einer computergestützten Beurteilung wird das optische Bild links in ein digitalisiertes rechts umgewandelt.
Eine Geschwindigkeitsmessung der Zellen ist durch Aufzeichnung der Spermienbahnen möglich. Berechnet werden der Anteil beweglicher Samenzellen, die mittlere Geschwindigkeit,
die Linearität der Bewegung sowie die Dichte der Samenprobe. Natives Sperma sollte mindestens 150 Millionen Spermien pro Milliliter enthalten
und eine Vorwärtsbeweglichkeit von mehr als 70 Prozent aufweisen. Der Anteil morphologisch abweichender Formen darf, Plasmatropfen nicht berücksichtigt, 20 Prozent nicht überschreiten. Ein gehäuftes Auftreten von Plasmatropfen weist allerdings auf mangelhafte Spermienreifung hin,
wobei zwischen proximalem und distalem Sitz unterschieden wird. Bei osmotischen Veränderungen des Plasmas entstehen solche Schleifenformen. Ein in Ablösung befindliches Akrosom ist ein Hinweis auf frühzeitige Degeneration der Samenzelle.
Spermien mit piriformen Köpfen, wie oben Mitte und unten rechts, deuten auf Veränderungen in der Kernmasse hin. Rechts nochmals ein Piriformerspermienkopf, links Kraterbildung am Zellkern.
Häufig sind auch Samenzellen mit Halsbruch, hier in Bildmitte. Wenn das Sperma die Mindestanforderungen erfüllt, kann die Endverdünnung vorgenommen werden.
Mit einer Dosierpumpe wird eine nach der Gesamtspermienzahl berechnete Menge eines Glucose-EDTA-Hepesmediums zugegeben. Durch den Zusatz von Bovinem Serum Albumin ist die Konservierungseigenschaft des Mediums noch verbessert.
Die 80 bis 100 Milliliter Einzeldosis enthält zwei bis drei Milliarden Spermien.
Das Abfüllen erfolgt entweder manuell oder mit einer automatischen Anlage, die für Großstationen vorteilhaft ist.
Nach dem Zuschweißen wird jede Portion mit Ebername und Nummer, Rasse, Station und Entnahmedatum gekennzeichnet.
Bei Aufbewahrung und Transport um 18 Grad Celsius bleibt das Sperma für drei bis vier Tage voll befruchtungsfähig.
Wesentlich ist ein ausreichend hoher Anteil vorwärtsbeweglicher Spermien in der verdünnten Samenportion, der mindestens 70 Prozent betragen sollte.
Für eine längere Aufbewahrung muss das Sperma tiefgefroren werden. Dafür eignet sich nur Samen bester Qualität. Nach Temperaturanpassung auf 32 Grad Celsius wird das Sperma im Verhältnis 1 zu 1 mit Bergverdünner vorverdünnt und anschließend in den Kühlraum gebracht.
Innerhalb der nächsten vier Stunden ist die Temperatur auf 15 Grad Celsius abgesunken. Es wird nun bei 800 g für 10 Minuten zentrifugiert.
Danach dekantiert man den Überstand und resuspendiert das Zentrifugat mit dem Kühlverdünner, der als Nährsubstanzen Eidotter und Laktose enthält.
Zu einer weiteren Temperaturanpassung kommt das Sperma wieder in den Kühlraum und hat nach eineinhalb Stunden 5 Grad Celsius erreicht.
Jetzt erfolgt die Zugabe des Gefrierverdünners eines Laktose-Eidotter-Gemisches, dem als Gefrierschutz 3 Prozent Glycerin beigegeben wurde.
Die Portionierung in 5 Milliliter fassende Makrotypröhrchen schließt sich an.
Silikonisierte Stahlkugeln dienen als Verschlüsse.
Die Luftblasen im oberen Bereich der Röhrchen müssen unmittelbar vor dem Einfrieren in die Mitte verlagert werden, um das Eindringen von Stickstoff während der Lagerung zu verhindern. In der ersten Phase wird das Gefriergut im Stickstoffdampf 1 Zentimeter oberhalb des Flüssig-Stickstoff-Spiegels bis auf minus 120 Grad Celsius eingefroren.
Nach 20 Minuten füllt man die Makrotyp in den Stickstoffcontainer um, wo sie bei minus 196 Grad Celsius praktisch unbegrenzt gelagert werden können.
Vor Anwendung des Spermas muss der optimale Besamungszeitpunkt bestimmt werden. Hier wird ein Sucheber zur Brunsterkennung eingesetzt. Die brünstige Sau wird durch Abtasten und Stoßen in der Flankengegend, Berufskontrolle im Genitalbereich und Aufsprungversuche gefunden.
Kann der Duldungsreflex ausgelöst werden, ist die Vollrausche eingetreten. Der ideale Besamungstermin liegt 24 bis 36 Stunden später. Die Schamschwellung ist zu diesem Zeitpunkt schon zurückgegangen.
Zum Höhepunkt der Brunst kann die Duldung auch durch den Menschen ausgelöst werden. Schamkontrolle, Flankengriff, Stütz- und Sitzprobe sind hier positiv.
Eine exakte Vorhersage des Ovulationszeitpunktes ist mithilfe dieser Proben allerdings nicht möglich. Genauere Hinweise zum Vollickelsprung liefert die transcutane Sonographie der Eierstöcke.
Sie wird am stehenden Tier mit einem 5 Megahertz Schallkopf durchgeführt. Zunächst orientiert man sich an der Blase. Zwischen Darmschlingen wird der Eierstock sichtbar, von dem sich die Reifen Vollickel als runde, dunkle Bereiche abheben.
Durch wiederholte Untersuchungen kann der Ovulationszeitpunkt ermittelt werden. In der Zuchtherde ist die Anwesenheit des Ebers ein wichtiger Stimulus im Brunstgeschehen.
Eine Rauschekontrolle zweimal täglich ermöglicht die Feststellung des besten Besamungszeitpunktes.
Die Vorbrunst ist gekennzeichnet durch Rötung und Schwellung der Scham. Bis zum Eintritt der Vollrausche vergeht noch ein weiterer Tag, sodass für die Bestellung der Sperma genügend Zeit bleibt.
Von der lokalen Besamungsstation wird der für den Bezirk zuständige Besamungstechniker geschickt. Eine konstante Temperatur der Samenportionen ist durch Verpackung ins Styroporbehälter gewährleistet.
Moin Herr Rött. Die 811. 811 und seit wann steht sie bei mir? Seit gestern Abend. Gestern Abend. Ja, das dürfte so richtig sein. Das nehme ich auch an. Dann ziehen Sie dich hin.
Danke schön. Aus dem Brunstgalender ist der Zyklusstand jeder Sau ersichtlich. Die Insomination wird vor der Eberbox durchgeführt, um den Duldungsreflex auszulösen. Verstärkt wird dieser Reflex durch das Aufsitzen des Besamers.
Eine trockene Reinigung der Vulva vor der Sameneinführung verhindert das Einschleppen von Keimen.
Die angefeuchtete Besamungspippette wird am Scheidendach entlang unter Drehbewegungen eingeführt, bis die Kathederspitze schließlich im Anfangsteil des Gebärmutterhalskanals festsitzt.
Nur bei langsamem Infundieren gelangt die im Zervikalkanal abgesetzte Samenflüssigkeit in die Gebärmutter. Von dort wird sie durch rhythmische Uteruskontraktionen zum Eileiter weitertransportiert.
Um die Befruchtung zu sichern, muss eine ausreichend große Spermienzahl die Eizelle erreichen, wie hier in vitro gezeigt. Ein Maß für die Befruchtungschancen sind die in der Zona Pelucida zurückgehaltenen Spermien,
die nach enzymatischer Zonaauflösung sichtbar werden. Die Sameneinführung nimmt gewöhnlich fünf Minuten oder mehr in Anspruch.
Nach der Besamung werden die Daten im Kleinkomputer festgehalten. Tago.
Für meinen Betrieb bringt die künstliche Besamung viele Vorteile. Ich habe keine Überlastung des Deckgebers mehr, sodass ich die Gruppenabferkelung und das gruppenweise Besamen durchführen kann.
Mir stehen alle Spitzen Eber der Station für Reinzucht und Kreuzung zur Verfügung. Dadurch kann ich die Eberhaltung auf einen Eber im Deckzentrum beschränken. Durch Eigenbestandsbesamung …
In zunehmendem Maße führen die Tierhalter die Besamungen in ihrem eigenen Bestand selbst durch. Hierfür sprechen wirtschaftliche und seuchenhygienische Gründe. Das notwendige Wissen um die Durchführung der künstlichen Besamung und ihre Vorteile wird den Tierhaltern in regelmäßigen Kursen vermittelt.
Der hohe Entwicklungsstand der instrumentellen Samenübertragung ermöglicht die bessere Ausnutzung wertvoller Vatertiere und vermindert das Risiko der Krankheitsübertragung, was zu einem schnellen Zuchtfortschritt, besserer Marktanpassung und einer Senkung der Kosten führt.