Elterliche Merkmale im Balzverhalten von Schwertträger-Bastarden - Xiphophorus helleri, Xiphophorus montezumae
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Formale Metadaten
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Identifikatoren | 10.3203/IWF/D-1178 (DOI) | |
IWF-Signatur | D 1178 | |
Herausgeber | ||
Erscheinungsjahr | ||
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Produktionsjahr | 1973 |
Technische Metadaten
IWF-Filmdaten | Film, 16 mm, LT, 89 m ; SW, 8 1/2 min |
Inhaltliche Metadaten
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IWF-Klassifikation |
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Transkript: Deutsch(automatisch erzeugt)
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Der grüne Schwertträger Xiphorphorus helleri ist ein beliebter Aquarienfisch. Die Männchen sind leicht an dem körperlangen Schwert zu erkennen, das durch Verlängerung der unteren Schwanzflossenstrahlen entsteht. Hier der nahe verwandte Montezuma Schwertträger Xiphorphorus montezumei.
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Die Männchen sind etwas gedrungener als bei Helleri. Das Schwert ist in der Unterart Cortesi nur kurz und etwas nach oben gebogen. Die F1-Bastarde beider Arten ähneln im Aussehen stärker dem grünen Schwertträger.
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Eine auffällige Balzhandlung von Helleri ist das Wiegen. Das Männchen schwimmt vor das Weibchen und alterniert zwischen Vorwärts- und Rückwärtsphase. Die folgende Einstellung zeigt in leichter Zeitdehnung, dass in der Vorwärtsphase die Rückenflosse aufgestellt und in der Rückwärtsphase angelegt wird.
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Die Balzansätze des Männchens können verschieden sein. Hier Wiegen von hinten, von vorne, wieder von hinten und von vorne.
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Gelegentlich schwimmt das Männchen mit gefalteten Flossen rückwärts hinter dem davon schwimmenden Weibchen her.
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Dem Wiegen können schließlich Begattungsversuche folgen, indem das Männchen rückwärts in die geeignete Position einschwimmt.
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Ganz anders als beim grünen Schwertträger verläuft die Balz des Montezuma Schwertträgers hier wieder in Zeitdehnung. Zuerst biegt das Männchen sein Schwert vom Weibchen ab.
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Das Schwertabbiegen ist artspezifisch. Keine andere Xiphorusart zeigt diese Verhaltensweise. Dann nimmt das Männchen eine Frontalposition rechtwinklig vor dem Weibchen ein und biegt weiterhin das Schwert vom Weibchen ab. Die zum Weibchen gewandte Bauchflosse wird aufgestellt und die Rückenflosse zum Weibchen gebogen.
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Schließlich biegt das Männchen den Schwanzabschnitt zum Weibchen hin um und schwimmt rückwärts gegen das Weibchen an. Das spontane Alternieren zwischen Vorwärts- und Rückwärtsphase fehlt im Gegensatz zur Hellery-Bals nahezu völlig.
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Die F1-Männchen aus der Kreuzung Hellery-Weibchen mit Montezumae-Männchen zeigen Verhaltensmerkmale beider Elternarten. Bei schwacher sexueller Erregung nähern sich die Bastard-Männchen dem Weibchen
04:43
und biegen wie der Montezumae-Vater das Schwert vom Weibchen ab. Wie in der Frontal-Bals Rainer Montezumae-Schwertträger stellen sie die zum Weibchen gewandte Bauchflosse auf, jedoch nehmen sie niemals gezielt die Frontalposition rechtwinklig vor dem Weibchen ein.
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Wird die sexuelle Erregung stärker, balzen die F1-Männchen dagegen vollendet wie reine Hellery-Männchen. In der Vorwärtsphase richten sie die Rückenflosse auf.
05:22
In der Rückwärtsphase werden dagegen alle Flossen mit Ausnahme der Brustflossen gefaltet oder angelegt.
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Wie bei reinen Hellery-Männchen setzen die F1-Männchen gelegentlich auch zum Wiegen von hinten an. Oder die F1-Männchen folgen dem davon schwimmenden Weibchen rückwärts nach.
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Eine Verhaltensweise, deren Erbgang analysiert wurde, ist das Montezumae-Merkmal Schwertabbiegen. Alle F1-Männchen zeigten einheitlich diese vom Vater ererbte Verhaltensweise.
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Dagegen war in der F2-Generation bei Annahme eines monofaktoriellen Erbganges zu erwarten,
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dass ein Viertel der Männchen kein Schwertabbiegen zeigen. Tatsächlich waren es aber nur etwa ein Zwanzigstel der F2-Männchen. Da die Abweichung statistisch gesichert ist, muss ein Polygener-Erbgang angenommen werden. Ein quantitativer Vergleich der F1-Bastarde mit F2- und Rückkreuzungsbastarden lehrt,
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dass die Intensität und Häufigkeit des Schwertabbiegens offenbar vom Überwiegen des Montezumae- oder Helleri-Erbanteils abhängig ist. Es kann daher angenommen werden, dass die Gene zumindest teilweise additiv zusammenwirken. Ändern sich einzelne dieser Gene, so kann das niemals zum vollständigen Verlust der Verhaltensweise führen.
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Auf diese Weise lässt sich die beträchtliche genetische Stabilität artspezifischer Verhaltensweisen erklären.