Ein rotierender Kreisel folgt einem angelegten Drehmoment nicht so, wie es zum Beispiel ein ruhendes Rad tun würde, sondern er weicht zur Seite aus, er "präzessiert". Dieses verblüffende Verhalten wird hier mit einem Speichenrad als Kreisel vorgeführt. Als Kreisel dient das Speichenrad eines Fahrrades, dessen Felge durch eine Bleieinlage beschwert ist. Es kann mit seiner Achse horizontal an einem von der Decke herabhängenden Seil befestigt werden. Das Rad wird in Rotation versetzt und mit einem Ende der herausstehenden Drehachse am Seil aufgehängt. Gewicht und Seil zusammen erzeugen das Drehmoment. Das Rad sinkt dadurch aber nicht nach unten, wie es ein nicht rotierendes Rad tun würde. Stattdessen bewegt sich seine Achse (die Drehimpulsachse) in der horizontalen Ebene um den Aufhängepunkt. Diese seitlich ausweichende Kreiselbewegung bei Einwirken eines Drehmomentes wird als "Präzession" bezeichnet. |