Die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) sammelt neben schriftlichen Quellen auch Musiktonträger. Für die circa 1,1 Millionen Tonträger im Bestand des Deutschen Musikarchivs (DMA) liegen Trackinformationen, die sowohl für die Suche als auch für die Nutzung im Lesesaal eine große Rolle spielen können, nur in gut 310.000 Datensätzen vor. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Trackinformationen in RAK nur vereinzelt erfasst wurden und auch nicht Bestandteil der RDA-Katalogisierung sind. So entstand die Idee, aus einer nutzergenerierten Musikdatenbank fehlende Trackinformationen durch einen Abgleich der Tonträger zu übernehmen. In einem ersten Schritt wurden anhand von Standardnummern wie der European Article Number (EAN) oder des Universal Product Codes (UPC) Übereinstimmungen zwischen den DMA-Beständen und der freien Musikdatenbank MusicBrainz ermittelt. Weitere Abgleiche von Erscheinungsjahren, Labelnamen und Titeln sorgten für eine größere Sicherheit in der Zuordnung der einzelnen Tonträger. Auf diese Weise wurden für gut 50.000 Tonträger ca. 945.000 zugehörige Tracks identifiziert. Da nur für einen Teilbestand von ca. 300.000 Tonträgern diese Standardnummern vorlagen, sollen in weiteren Abgleichen auch andere Merkmale, wie z.B. die DiscID, herangezogen werden. In MusicBrainz sind meist umfangreiche Informationen über Tracks enthalten. Es finden sich neben dem Titel u.a. Identifikationsnummern sowie Angaben zu Dauer, Position auf der CD oder zu verschiedenen beteiligten Personen in verschiedenen Rollen (Komponist*in, Interpret*in, technische Mitarbeit). Um diese Fülle an Informationen nutzen zu können, sollen nicht, wie in früheren Jahren, nur Tracktitel als Teil des Titeldatensatzes erfasst, sondern eigene Trackdatensätze erstellt werden, die dem Datensatz des Tonträgers hierarchisch untergeordnet sind. Darüber hinaus können relevante Informationen auch in den übergeordneten Datensatz des Tonträgers oder verknüpfte GND-Normdatensätze übernommen werden. |