Aufbau bibliothekarischer Dienstleistungen zur Forschungsunterstützung von Systematic Reviews (ausserhalb der Medizin)
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Identifiers | 10.5446/69603 (DOI) | |
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BiblioCon2411 / 13
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Transcript: German(auto-generated)
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Ja, guten Morgen liebe Kolleginnen. Ich gehe zwar davon aus, dass Sie mit dem Begriff Systematic Review bereits etwas anfangen können, spätestens nach dem ersten Vortrag auf jeden Fall. Trotzdem habe ich zu Beginn noch mal eine kleine
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Definition mitgebracht und das Systematic Review oder verwandten Forschungsmethoden wie Scoping Reviews, Rapid Reviews, Meta-Analysen und noch weiteren versteht man also methodisch durchgeführte, auf Vollständigkeit, Transparenz und reproduzierbarkeit zielende Sekundärstudien,
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die aufgrund einer spezifischen Forschungsfrage Ergebnisse aus Primärstudien zusammenfassen und im besten Fall lassen sich daraus dann Handlungsempfehlungen für die Praxis ableiten und das unterscheidet Systematic Reviews eben ganz wesentlich von herkömmlichen Literature Reviews oder Narrative Reviews. Der Systematic Review Prozess oder der Prozess der
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Evidenzsynthese folgt einem klaren Drehbuch, klar definierbaren Schritten. Es fehlt jetzt leider die Zeit auf jeden einzelnen Schritt einzugehen, das heißt Sie müssen mir jetzt einfach glauben, dass die Anknüpfungsfähigkeit
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für bibliothekarische Dienstleistungen, bibliothekarische Kompetenzen, bibliothekarisches Wissen, was bereits vorhanden ist, sehr groß ist. Ich habe jetzt hier mal vier Bereiche ausgeklammert, wo ich finde da vielleicht eher nicht oder da ist es sogar eine Kompetenzüberschreitung, wenn wir uns das jetzt als Bibliothekarinnen jetzt noch einverleiben
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wollten. Das ist einerseits das Screening, das heißt die Auswahl der Primärstudien, die in die Sekundärstudie einfließen sollen und zum anderen bei der Synthese die Qualitätsüberprüfung beziehungsweise die letztliche Synthese der Daten aus den Primärstudien. Schritt 17 betrachte ich
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aber aus der Sicht eines Hermäneutikers, der im Studium in einem großen Bogen um qualitative und quantitative Forschungsmethoden gemacht hat, also wenn andere das nicht getan haben, ist auch dieser Bereich sicherlich durchaus interessant und ein Kollege von mir, der auch noch ein Standbein in der Forschung hat und Liaison Librarian ist, der würde also klar bestreiten, dass dieser Schritt 17 nichts für Bibliothekarinnen sei.
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Im Jahr 2018 wurde eine Studie publiziert, die mal untersucht hat, welche Rollen können Bibliothekarinnen eigentlich in diesem Systematic Review Prozess wahrnehmen und sie sind dort auf 18 ganz
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verschiedene Rollen gekommen, von einer initialen Beratung bis hin zur Co-Autoren schafft, ist da alles dabei. Mein Ideal wäre die oder der Information Specialist als Teil des Forschungsteams. Drei Personas habe ich hier angegeben. Einerseits zentral natürlich die Fach-Expert-Inn, die
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bezogen auf die spezifische Forschungsfrage eine qualifizierte Auswahl der Primärstudien treffen kann, dann eben eine Methoden-Expert-Inn für die qualitative-quantitative Evidenz-Synthese und eben der oder die
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Information Specialist schwerpunktmäßig sicherlich für die Konzeption der komplexen Suchstrategie, die hier erforderlich ist und das alles im Rahmen des Identifizierens, Analysierens, Synthetisierens und Publizierens einer Systematic Reviews. Wie das in der Praxis aussehen kann,
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sehen Sie hier ein Beispiel der Universitätsbibliothek Basel im Institut für Bildungswissenschaften. Dort wird also, das bin jetzt zufällig ich, ein Bibliothekar, ein Information Specialist aufgeführt als Beratender zum Thema Systematic Reviews Meta-Analysen, neben den BeraterInnen
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für qualitative und quantitative Forschungsmethoden. Warum trägt der Titel oder ist diese Klammer im Titel meines Vortrags außerhalb der Medizin? Dafür gibt es drei Gründe und die sind sehr schön
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zusammengefasst im Positionspapier der Kommission für Forschungsnahe Dienste des VDB von 2021, wurde Just am damaligen Bibliothek-H-Tag, hieß er noch, publiziert. Also es gibt noch nicht wahnsinnig viele Dienstleistungen
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in diesem Bereich, außer in der Medizin. Dort trägt man Eulen nach Athen, wenn man über Systematic Reviews spricht. Dort gibt es ein wirklich sehr, sehr gut ausgebautes Dienstleistungsangebot und man könnte fast sagen, jede Medizin-Bibliothek, die etwas auf sich hält, legt da einen großen Schwerpunkt auf dieses Thema. Aber
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auch außerhalb der Medizin herrscht ein weitgehender Konsens, dass diese Services sehr, sehr relevant sind. Nur mal um das Themenspektrum so ein bisschen zu öffnen, habe ich Ihnen hier eine Übersicht der Coordination
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Groups der Campbell Collaboration mitgebracht. Die Campbell Collaboration ist eine Vereinigung, die sich besonders um die Medizinischen Interventionen, sondern um soziale Interventionen kümmert.
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Und dann sehen Sie, hier gibt es verschiedene Fachbereiche, Aging, Business and Management, Climate Solutions, Education. Die Liste geht sogar noch weiter. Ich musste die nur wegen der Präsentation hier abschneiden. Und was Cochrane für die Medizin ist, 1994 gegründet
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ist, also die Campbell Collaboration für die Sozialwissenschaften, die wurde 1999 gegründet. Ich habe mich dann auf die Suche gemacht, wo es denn schon Serviceangebote zu Systematic Reviews gibt und habe jetzt mal zwei Beispiele aus Deutschland mitgebracht. Einerseits
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die Universitäts- und Stadtbibliothek Köln, die, wenn ich es richtig gesehen habe, ein interdisziplinäres Team zusammengestellt hat oder ein transdisziplinäres Team. Und die bieten dann zum Beispiel Unterstützung bei der Wahl der richtigen Datenbanken, bei den Suchbegriffen, bei der Suchformulierung, etwas zu Datenkompetenz, Literaturverwaltungsprogramme
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und Systematic Reviews, Dokumentation der Literatursuche, der Literaturauswahl und nennt auch noch mal diese drei methodischen Prämissen, Reproduzierbarkeit, Transparenz und Vollständigkeit. Und fachbezogen, hier ein Beispiel
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von der TU Berlin, die Bibliothek für Wirtschaft und Management, die also auch entsprechende Services ganz speziell für die Wirtschaftswissenschaften anbietet. Ich bin mit dem Thema in Berührung gekommen, eigentlich durch Zufall. Ich nenne es die Stanford-Episode, klingt ganz
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toll. Dahinter steht einfach ein Telefonanruf, den ich erhalten habe als Fachreferent an der UB in Basel von einer Postdoktoranden aus der Psychologie, die mir erzählt hat, sie hat gerade ein Auslandssemester an der Universität in Stanford verbracht. Deswegen die Stanford-Episode. Und dort hätte sie jemand in der
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Bibliothek bei der Durchführung eines Systematic Reviews unterstützt, ob es denn so ein Angebot auch an der Uni Bibliothek in Basel gibt. Ich habe dann nicht lange überlegt und Ja gesagt, weil ich gedacht habe, so eine Chance kriegst du nicht wieder, dass sich der Bedarf also direkt bei dir meldet. Es gibt ja manchmal
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die Diskussion, sollen Bibliotheken proaktiv Dienstleistungen anbieten, ohne genau zu wissen, ob daraus dann wirklich was wird vom Bedarfseite, also so ein bisschen Early Adapter zu sein. Oder soll man erst mal warten, was sich so auf lange sich durchsetzt und dann sagen, okay, dann machen wir das auch. Ja, ich hatte damals auch die Freiheit zu
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sagen, ich mache das einfach, ohne vielleicht schon genau zu wissen, worum es sich bei der ganzen Methode handelt. Hab dann aber schnell festgestellt, ich konnte der Kollegin tatsächlich weiterhelfen und sie hat dann gefragt, was willst du denn jetzt dafür? Hast du einen gewissen Stundentarif oder ähnliches? Dann habe ich gesagt, wenn du
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zufrieden machst, erzählst du einfach weiter. Das hat sie dann scheinbar sehr intensiv getan und so kamen dann tatsächlich eine Anfrage nach der anderen und so hat sich der Service dann quasi wie von selbst entwickelt. Und auch ich musste mich natürlich entsprechend weiter entwickeln und kundig machen, weil es natürlich,
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ich habe dann schnell gemerkt, dass es schon noch etwas mehr braucht als das, was ich jetzt so von Haus aus an Bordmitteln zur Verfügung stellen konnte. Und Bibliothekarinnen haben ja von Haus aus immer so ein Sendungsbewusstsein, also der Weg von der ersten Beratung zum Kurs ist dann relativ kurz. Das heißt, wir haben dann uns an das Doktorandenkoloquium oder
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die Graduate School Psychologie gewarnt und haben gesagt, das wäre doch toll, wenn wir da mal so einen ganzen Kurs und dann mit Kreditpunkten und haben das dann tatsächlich auch in das Doktorandenprogramm Sozialwirtschafts- und Entscheidungspsychologie untergebracht, was dann wieder dazu diente,
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potenzielle Kunden zu akquirieren. Denn im Vertrauen gesagt, selbst wenn Sie so einen Kurs besucht haben, Bibliothekarinnen können es immer noch besser. Also von daher kamen die dann sowieso wieder zu mir, zu uns und ein anderes Beispiel, ein Hands-on-Kurs
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für Literaturrecherche, für systematic reviews, auch wieder um neue Anfragen zu generieren. Ich war dann auch kurzzeitig mal an der Universitätsbibliothek in Bern, Fachreferent und als ich dort angefangen habe, wurde so in den Gängen geraunt, ja, die Fakultät
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hat jetzt zwei Forschungsmanagerinnen und die machen uns wahrscheinlich ziemlich konkurrenz, was das Angebot im Bereich Forschungsunterstützung betrifft und es gibt ja diesen Spruch, wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, umarme ihn. Also wir haben dann umarmt und dann aber ziemlich schnell festgestellt, dass die eigentlich was anderes machen, als was wir unter Forschungsunterstützung
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verstehen. Die bilden nämlich so eine Schnittstelle zwischen Administration und Wissenschaft und die haben zum Beispiel einmal im Monat ein Newsletter verfasst, wo wir dann auf unsere Dienstleistungen bezüglich systematic reviews hinweisen konnten. Die Lehrenden und Forschenden der Fakultät, Human- und
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Sozialwissenschaften war das, haben das gerne gelesen und auch daraufhin hat mich dann ein Postdoktorand aus der Erziehungswissenschaft diesmal kontaktiert, der hat es dann seiner Chefin, der Lehrstuhlinhaberin, erzählt, die hat sich dann auch an mich gewarnt und so entstanden. Mehr und mehr Projekte.
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An der Fachhochschule Nordwestschweiz hießen die Kolleginnen nicht Forschungsmanagerinnen, sondern Research Support, aber das Prinzip war das gleiche. Die haben eine Reihe aufgelegt, eine Veranstaltungsreihe, wo sie eben über Mittag in 90 Minuten bestimmte Themen zur Forschungsunterstützung präsentiert
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haben und auch sie waren dankbar, dass sie da aus der Bibliothek das Thema Forschungsunterstützung für Systematic Reviews einbauen konnten. Das war der Kurs, der am meisten nachgefragt wurde und auch der hat dann wieder Anfragen generiert, aus denen dann konkrete Forschungsprojekte resultierten.
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So, jetzt kommt der Blickwechsel. Passend zum Titel der Session. Bis dahin war ich Ausführender und hatte mehr oder weniger immer die Narrenfreiheit, das dann auch möglichst schnell und auch so zu machen, wie ich es mir vorgestellt habe. Seit meinem Wechsel an die Uni Bibliothek in Zürich bin ich irgendwie was anderes. Ich habe es
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mal mit dem englischen Begriff Evangelist umschrieben, den darf man da auch säkular benutzen. Also jemand, der versucht, jetzt andere zu überzeugen, dass das doch eine tolle Sache ist und dass wir das unbedingt haben sollten. Also hauptsächlich die Liaison Librarians jetzt in meinem Bereich.
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Und da müssen natürlich dickere Bretter gebohrt werden, als wenn ich es immer selber einfach so umsetzen konnte. Und deshalb muss man die Dienstleistung auch etwas differenzierter betrachten. Also bisher wird das Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe verfolgt. Und was könnte das bedeuten, jetzt in Bezug auf die Forschungsunterstützung
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für Systematic Reviews? Sowas wie eine gemeinsame Website mit Materialien, wie wir es zum Beispiel aus dem Angloamerikanischen Bereich von den LibGuides kennen. Es können abgestufte Beratungsangebote sein zu einzelnen Schritten bei der Durchführung von Systematic Reviews, also nur zur
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Entwicklung der Suchtstrings, vielleicht auch ein Peer Review einer Suchstrategie, die von Forschenden entwickelt wurde, die Beschaffung der Volltexte für das Screening und so weiter. Und es könnten also Workshops und Schulungen sein. Ich hab Ihnen ja mein Ideal schon skizziert, aber das ist halt so von 0 auf 100
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einfach nicht auf die Straße zu bringen. Aber die Chance ist natürlich schon groß, dass wir unsere Rolle und unsere Kompetenzen hier sehr stark einbringen können und dann sagen, okay, wir sind dabei bei der Ausarbeitung, bei der Durchführung und bei der Dokumentation des gesamten
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Rechercheprozesses und trauen uns vielleicht auch zu sagen, wir haben dann auch die Kompetenz im Methodenabschnitt des Papers tatsächlich diesen Rechercheprozess auch darzustellen und dann zu sagen, wir sind auch gerne bereit, Koalternschaften zu übernehmen.
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Ja, ganz rausziehen aus der Praxis konnte ich mich noch nicht. Also es wird im Herbstsemester wiederum in eine Graduate School, wiederum Psychologie einen Kurs geben, zusammen mit dem Liaison-Laborarian Psychologie darf ich den durchführen, wo wir dann auch versuchen werden, die Nachfrage entsprechend anzukurbeln. Auch da gibt es wieder einen
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Kreditpunkt und ja, das ist einfach immer eine schöne Gelegenheit, auf bibliothekarische Dienstleistungen auch hinzuweisen. Dann gibt es eine Gruppe von Interessierten, am Thema Interessierten aus den verschiedenen Fachbereichen der
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Unibibliothek Zürich. Dort ist übrigens auch die Medizin dabei. Also wir versuchen da, ja, das in unseren Bereichen einfach voranzubringen, uns auch auf dem laufenden zu halten. Was läuft in den jeweiligen Bereichen? Es gibt nämlich überall schon erste
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Ansätze und ja, so das Thema voranzubringen, je nach unseren Möglichkeiten und Positionen, die wir eben so haben. Dann gibt es natürlich noch eine etwas hinterlistige Strategie vielleicht meinerseits, denn ich spreche auch mit Geschäftsführenden und
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auch mit Institutsvorsteherinnen und Seminarvorsteherinnen und Fakultätsvorsteherinnen und man kann über die Zugehörigkeit zur Institution Universität Zürich ja ziemlich leicht, hier zum Beispiel über Web of Science herausfinden, wer führt denn Systematic Reviews durch, wer hat
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das schon mal gemacht und hier zum Beispiel gibt es den Christian Benz, der am Language and Space Lab angestellt ist und wir könnten also jetzt auf ihn zugehen und sagen, hey, weißt du schon, wir
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als Bibliothek können da, hm? Und genauso ist es beim Thomas Keil, er ist Lehrstuhlinhaber für International Management und jetzt kontaktieren natürlich diese Personen und sagen, hm, schon mal gehört und wer das mit was und im besten Fall nehmen die dann
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den Hörer oder die Maus in die Hand und kontaktieren dann die, den Liaison Librarian im entsprechenden Fachbereich und sagen, ich war da mal im Ausland, da hat jemand an der Bibliothek oder hm, gibt es das denn an der Uni Bibliothek in Zürich auch. Also von hinten
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durch die Brust ins Auge gewissermassen. Eine weitere Möglichkeit, die mir jetzt zur Verfügung steht, die ich vorher nicht hatte, ist mich am Strategie-Umsetzungsprozess zu beteiligen. Die UB Zürich und die Zentralbibliothek Zürich haben sich Ende letzten Jahres eine gemeinsame Strategie gegeben und wir sind jetzt
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in der Planung der Umsetzungsphase und ich bin dort im Bereich 3 Vertiefte Beratung und Vermittlung beteiligt und dort gibt es dieses Ziel 1-02, wo es heißt, wir klären unsere Rolle bei der methodischen Unterstützung des Forschungs- und Publikationsprozesses und entwickeln auf dieser Grundlage bedarfsorientierte
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Dienstleistungen und das lese ich natürlich als, ich werde mich dafür einsetzen, dass wir am Schluss dieses Strategie-Prozesses in der Umsetzung tatsächlich ein Projekt haben, um Dienstleistungen zur Forschungsunterstützung von Systematic Reviews anzubieten. Genau, die Kolleginnen und Kollegen, die da auch noch beteiligt sind, habe ich jetzt mal geschwärzt, weil ich mir
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dachte, die wollen vielleicht nicht vor einem Millionenpublikum jetzt hier geoutet werden, aber eben, da läuft es eben über dieses strategische Produktfeldmanagement. Was es sicherlich braucht, ist eine Weiterbildungsanstrengung, die kann verschieden vertieft ausfallen, informell oder formal. Es gab
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gestern die Session Neue Wege in der Personalentwicklung, dort sind noch zwei Möglichkeiten erwähnt worden, die ich jetzt hier nicht auf der Folie habe, das eine wäre Train the Trainer Modelle und das andere wäre Library Carpentries, die sich hier anbieten würden. Es gibt auch sowas wie Peer-to-Peer- Beratungen oder einen
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Erfahrungsaustausch in PraktikerInnen Netzwerken. Expert Searching ist zum Beispiel eine Mailing-Liste, wo sehr viele Fragen rund um Information Specialists, die für die Unterstützung von Systematic Reviews tätig sind, stattfinden. Das Ganze ist noch recht medizinisch geprägt,
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also da könnte auch etwas mehr Sozialwissenschaften durchaus nicht schaden oder eben generell Fächer, wo empirisch geforscht wird, denn dafür bieten sich Systematic Reviews an. Dann gibt es natürlich Workshops, Seminare, Trainings, Angebote einerseits von Cochrane, die sind im deutschsprachigen Raum auch sehr aktiv, das ist eben die medizinische
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Seite, ist aber gar nicht so schlimm, weil die Methode kommt ursprünglich aus der evidenzbasierten Medizin und insofern wurde viel von dort einfach in andere Fachbereiche auch übernommen oder eben Trainings von der Campbell Collaboration, die sind aber mehr im angloamerikanischen Raum aktiv, das ist jedenfalls mein Eindruck. Oder wenn es ganz formal
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sein soll, gibt es auch noch die Möglichkeit ein Hochschulzertifikat im Umfang von 10 ECTS zu erwerben, das startet im Januar 2025 wieder, ist ein kombiniertes Angebot der UB Basel Medizin und der Fachhochschule in Nordwestschweiz und das Ganze nennt sich CIS Systematic Review Information Specialist und natürlich gibt es in
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zwischen auch viel, ich nenne es mal Ratgeberliteratur, die ganz hilfreich ist, zum Glück steht da jetzt auch ganz oft drin, bitte wenden Sie sich bei der Durchführung eines Systematic Reviews unbedingt auch an die Bibliothekarinnen, Bibliothekar Ihres Vertrauens, denn die können
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die Qualität erheblich steigern und jetzt kommt die Medizin aber doch der Medizin gibt es diese Angebote wieder ins Spiel, denn wie gesagt in in der Regel schon und eventuell auch an der eigenen Institution und wenn das der Fall ist, dann stellt sich natürlich schon die Frage, oder ist es überhaupt eine Frage, also wir
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müssen irgendwie das Angebot harmonisieren, wir müssen gemeinsam vorgehen, wir wollen ja keine Konkurrenz aufbauen und das spiegelt sich dann einerseits oder schlägt sich nieder im Dienstleistungsangebot aber es spiegelt sich auch wieder in so Fragen wie erheben wir denn Gebühren für diese Dienstleistung oder nicht, in der Medizin ist es zum Fall üblich Gebühren zu erheben, im
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Fall der UB Zürich sind es 50 Franken pro 30 Minuten, wenn man so ein Angebot neu startet, dann hat man meistens eher Hemmungen gleich Gebühren zu verlangen, weil man denkt, naja das schreckt die Leute eher ab, dieser Meinung war ich
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früher auch, inzwischen sehe ich es etwas anders, dass dieses Thema Aufbau von Dienstleistungen für die Evidenz-Synthese momentan sehr aktuell ist, zeigt der Hinweis auf diese virtuelle Konferenz, die Ende Juni stattfindet, die ist speziell gedacht
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für Information Professionals, die sich eben im Bereich Evidenz-Synthese in Bibliotheken und anderen Informationseinrichtungen für diesen Prozess engagieren und dort bereits Dienstleistungen anbieten oder eben
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speziell für 2024, wo die Konferenz das erste Mal stattfindet, erst aufbauen wollen, also es geht in dieser Konferenz ganz konkret um den Aufbau solcher Dienstleistungen. Genau, der verdiente Lohn, eine E-Mail, die ich erhalten habe, nach einem Projekt, lieber Andreas, ich wollte dich informieren, dass mein Systematic Review publiziert wurde, das ist
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schonmal toll, du kannst deine Erwähnung unter Acknowledgements finden, das ist natürlich noch toller, dass dann auch auf eine Publikation von mir verwiesen wurde, das war eigentlich überflüssig, weil das sind eher methodische Sachen, an dieser Stelle wollte ich dir noch herzlich danken, das Systematic Review ist dank deiner Unterstützung auf einem methodisch sehr hohen Niveau
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und das ist jetzt quasi die anekdotische Evidenz dafür, dass man auch mal im Rahmen eines Scoping Reviews untersucht hat und zum Schluss gekommen ist, dass tatsächlich der Einbezug von Bibliothekarinnen in das Forschungsteam die Qualität eines Systematic Reviews erheblich steigert und man auch bei ganz vielen publizierten Systematic Reviews auf
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den ersten Blick sieht, was man hätte besser machen kann, also können. Zum Beispiel Schlagwörter ist immer ein Thema, die Subject Headings fehlen meistens in Suchstrings, das ist ein Risiko, weil man dadurch eventuell wichtige Premiere-Studien verlieren kann, also ein für uns sehr
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alltägliches Thema, was aber Forschenden, die eben diesem Rat Bibliothekarinnen hinzuzuziehen nicht folgen, wie böhmische Dörfer offenbar vorkommt. Genau, ich habe von Schluss gesprochen, deswegen danke ich Ihnen jetzt für Ihre Aufmerksamkeit und freue mich auf Ihre Fragen.