Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) bzw. Fachhochschulen (FH) zeichnet sich durch Anwendungsorientierung und einen hohen Praxisbezug aus, die insbesondere für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik von besonderem Interesse sind. Im Vergleich zur Grundlagenforschung ist hierbei der Forschungs- und Wissenstransfer naheliegender und einfacher möglich. Daher ist der freie Zugang zu Erkenntnissen, die an HAW/FH erarbeitet werden, von besonderem Wert. 2023 wurde an Universitäten 28 Mal so viel in Open Access veröffentlicht, wie es an HAW/FH der Fall war (Quelle: OA Monitor). Diese Diskrepanz lässt sich nicht allein mit einem möglicherweise geringeren Fokus auf Forschungsaktivitäten erklären. Auf welche Hemmnisse stoßen Forschende an HAW/FH, wenn Sie Open Access publizieren? Welche spezifischen Bedarfe haben sie und wie können sie vonseiten der Hochschule unterstützt werden? An diesem Punkt setzt eine Befragung an, die im Rahmen des BMBF-geförderten Projektes „Open Access an HAWs - Acceptance and Communication“ durchgeführt wird (Förderkennzeichen: 16KOA037). Deutschlandweit werden Wissenschaftler*inInnen und Professor*inInnen an HAW/FH zu ihrem Publikationsverhalten und ihrer Kenntnis zum OA-Publikationswesen befragt. Besonderes Augenmerk wird auf ihre wissenschaftliche Sozialisation sowie bisherige Erfahrungen mit Open Access gelegt. Der Vortrag stellt das Erhebungsinstrument vor und diskutiert erste Ergebnisse. Im Anschluss an die Befragung werden Maßnahmen abgeleitet, die zielgruppenspezifisch die Bedarfe von HAW/FH berücksichtigen. Diese Maßnahmen werden an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena implementiert und evaluiert, stehen aber auch anderen Institutionen offen. Multiplikator*inInnen und die OA-Community sollen für das Thema Open Access an HAW/FH sensibilisiert werden, um Angebote so zu gestalten, dass HAW/FH von Anfang an mitgedacht werden.Im Austausch mit der breiten OA-Community sollen die Ansätze und Ergebnisse reflektiert werden. Zudem suchen wird den Erfahrungsaustausch mit anderen HAW/FH, die ebenfalls am Anfang der Open-Access-Implementierung stehen. |