Die Finanzierung von Open Access über Transformationsverträge (R&P, P&R) findet leicht Eingang in die Erwerbungs- oder Informationsbudgets wissenschaftlicher Einrichtungen, weil sie sich gut in die hergebrachten Lizenzierungs-Workflows und das Selbstverständnis der Erwerbungsabteilungen einpassen. Auch die direkte Förderung APC- und BPC-basierter Publikationen von Angehörigen der eigenen Einrichtung mittels OA-Publikationsfonds und das Hosting von Diamond-OA-Zeitschriften (ggf. via Outsourcing) werden inzwischen von vielen Bibliotheken als Selbstverständlichkeit angesehen. Im Gegensatz dazu steht die Finanzierung von nicht-APC/BPC-basierten (und nicht an der eigenen Einrichtung angesiedelten) OA-Formen oft unter besonderem Legitimierungsdruck, da sie weder in die herkömmliche Erwerbungslogik fällt (weil keine Inhalte exklusiv für die eigene Nutzerschaft erworben werden), noch einen so unmittelbar feststellbaren Benefit für die Mitglieder der eigenen Einrichtung bringt wie eine direkte finanzielle Publikationsförderung. An Möglichkeiten, sich finanziell für diverse OA-Formen zu engagieren, mangelt es Bibliotheken nicht, da Verlage und OA-Initiativen in der aktuellen Phase der OA-Transformation mit einer Vielfalt an nicht-APC/BPC-basierten Geschäftsmodellen experimentieren, z.B. dem gemeinschaftlichen Sponsoring von Plattformen wie Open Library of Humanities und SciPost, konsortialen Freikauf-Modellen wie SCOAP³, Subscribe-to-Open (z.B. Annual Reviews), Frontlist-Buch-Freikaufpaketen (z.B. Direct-to-Open von MIT Press), von Drittanbietern vermittelte Pledgings (z.B. Knowledge Unlatched) u.v.a.m. Dafür, dass die Finanzierung diverser OA-Formen einen Mehrwert auch für die Angehörigen der eigenen Einrichtung darstellt, gibt es gute und auch quantitative Argumente. Am Beispiel der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main wird aufgezeigt, wie eine umfangreiche Förderung von diversem OA aufgebaut werden kann und welche Bewertungskriterien dabei zum Einsatz kommen. |