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Digitale Verwaltungskommunikation 3.4 Adressierungspraktiken

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Formal Metadata

Title
Digitale Verwaltungskommunikation 3.4 Adressierungspraktiken
Title of Series
Number of Parts
8
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CC Attribution - ShareAlike 4.0 International:
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Identifiers
Publisher
Release Date
Language
Producer
Production Year2023-2024
Production PlacePaderborn

Content Metadata

Subject Area
Genre
Keywords
PaderbornComputer animation
PaderbornComputer animation
PaderbornComputer animation
PaderbornComputer animation
PaderbornComputer animation
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PaderbornComputer animation
Computer animation
PaderbornComputer animation
Computer animation
PaderbornComputer animation
PaderbornComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Willkommen im dritten Video zur Videoreihe Digitale Verwaltungskommunikation am Beispiel. Nun schauen wir uns die Homepage Paraborn.de einmal in Bezug auf bestimmte Adressierungspraktiken an und wir schließen dabei auch Aspekte der Höflichkeit mit ein.
Adressierung findet auf dieser Seite in der Regel in einer einfachen Sie-Anrede statt. Das ist höflich distanziert und im Grunde auch üblich im Rahmen einer Homepage einer Stadtverwaltung. Die Adressatinnen und Adressaten werden direkt angesprochen und ihre Anlegen werden mit einer Sie-Ansprache auch entsprechend ernst genommen.
Dafür gibt es massig Beispiele. Ich greife hier mal die Kontaktseite heraus. Wir sehen zum Beispiel hier oben in diesem kleinen Infokasten, wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme und stehen Ihnen gerne zur Verfügung.
Oder hier weiter unten haben Sie eine allgemeine Frage, dann chatten Sie mit unserem telefonischen Service Center. Und das zieht sich im Grunde hier bei den Kontaktmöglichkeiten weiter durch. Verwenden Sie dieses Formular, möchten Sie eine Veranstaltung anmelden und so weiter und sofort.
Das klingt jetzt erstmal sehr banal, aber es ist doch wichtig dann hervorzuheben, dass eine direkte Ansprache die Möglichkeit gibt, für den Sender zu signalisieren, dass er sich darüber bewusst ist, dass die Inhalte für jemanden bestimmt sind und dass er möchte, dass diese Person sich auch wahrgenommen fühlt.
Es wäre ja was ganz anderes, wenn hier stehen würde, hier können Bürgerinnen und Bürger das Geschehen in der Stadt verfolgen oder die Bürgerinnen und Bürger beachten bitte die Öffnungszeiten oder sowas. Das wäre dann exkludierend und eher ausschließend und dann auch maximal distanziert.
Und gerade bei so direktiven Sprechakten, also wenn man aufgefordert wird oder um etwas gebeten wird, das würde dann sehr schnell befehlend, belehrend oder auch herrschend und stark ausschließend wirken. Insofern ist die Sie-Ansprache hier sehr zentral, zieht sich auch durch die gesamte Seite durch.
Die Adressierung wird in diesen Beispielen auf der Kontaktseite zusätzlich auch noch durch Fragen realisiert. Auch das ist eine gute Möglichkeit, um Personen direkt zu adressieren. Also haben Sie noch keine Adresse für Ihr Anliegen gefunden als eine Frage, die man damit Ja oder Nein beantworten kann?
Dann verwenden Sie dieses Formular. Oder haben Sie eine allgemeine Frage? Möchten Sie eine Veranstaltung in unserem Veranstaltungskalender anmelden? All diese Fragen laden eben eher zu einer Kontaktaufnahme ein als wiederum ein einfacher Aussagesatz.
Bürgerinnen und Bürger, die aktuelle Informationen aus Paderborn suchen, melden sich hier oder melden sich über diese Adresse. Mitunter wechselt die einfache Sie-Ansprache, wenn es sich zum Beispiel um Zielgruppen spezifischer Angebote handelt.
Man sieht das zum Beispiel in den Kacheln auf der Startseite. Direkt hier unten sind vier Kacheln. Wir haben die Kachel Ausbildung und Studium. Hier wird geduzt.
Starte mit der Stadt Paderborn in deine Zukunft und absolviere eine Ausbildung, ein Praktikum oder ein Bundesfreiwilligendienst bei deiner Kommunalverwaltung. Und direkt daneben bei Aktuelle Stellenangebote wird wiederum gesiezt. Hier finden Sie aktuelle Stellenangebote und so weiter.
Klickt man dann auf diese Kachel, also auf Ausbildung und Studium, dann wird die Du-Ansprache entsprechend fortgesetzt. Starte mit der Stadt Paderborn in deine Zukunft, das D groß geschrieben, auch eine Form von Respekt bei deiner Kommunalverwaltung.
Und wenn man weiter runtergeht, haben wir auch Informationen, die dann wiederum die Eltern betreffen. Das ist hier ganz unten Informationen für Eltern, häufig gestellte Fragen. Hier entsprechend dann wieder die Ansprache per Sie.
Also Ihr Sohn oder Ihre Tochter interessiert sich für eine Ausbildung bei der Stadt Paderborn. Und wir haben auch wieder eine Frage, also eine Form der direkten Adressierung. Ganz ähnlich ist das bei der Social Media Wall, wie sie heißt. Die ist hier etwas versteckt auf der Seite.
Wir gehen mal einen Schritt zurück und zwar unter Rathaus Service und dann unter Pressemitteilungen. Da finden wir hier einen Reiter Social Media Wall und hier eine Information. Hier erfahrt Ihr, was in Hashtag Paderborn los ist.
Auch hier also eine Zielgruppen spezifische Anrede. Interessanterweise, hier unten ist dann eine Information, dass das gesperrt ist oder man muss zunächst etwas freischalten. Die ist dann wiederum dann wieder mit einer Sie-Ansprache. Sie müssen zunächst in den Datenschutzeinstellungen etwas freigeben.
Eine ganz andere Form der Adressierung ist der Name der zentralen Onlineverwaltung. Mein Digiport. Wir gehen nochmal auf Rathaus Service. Hier ist das Angebot Mein Digiport. Wenn wir da draufklicken, dann kommen wir auf die Seite mein-digiport.de
und auf die Seite, wo Kurzinformationen gegeben werden, zu dem Serviceportal. Was ist jetzt mit dem Namen Mein Digiport? Hier haben wir ein Possessivpronomen Mein. Das Mein suggeriert natürlich im Gegensatz zu Ihr Digiport oder das Digiport,
dass die Bürgerinnen und Bürger hier individuelle Betreuung bekommen und dass ihre spezifischen Anforderungen und Interessen gesehen werden. Man hat sofort das Gefühl, dass man es mit einem personalisierten Angebot zu tun hat. Und damit wird hier auch wieder sprachlich die Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer eingenommen,
ähnlich wie wir das auf den Seiten der digitalen Heimat PB im vorherigen Video auch schon gesehen haben. Ein Wort noch zum gendern. Ich kann hier nicht alle Seiten durchgehen. Das wird auch wahrscheinlich zu unübersichtlich, aber übergreifend kann man festhalten,
dass mehrheitlich gegendert wird, allerdings auch wieder nicht einheitlich. Ich blende hier mal die verschiedenen Formen ein, die ich finden konnte. Da kann man jetzt ein großes Repertoire sehen. Wir haben also die Schrägstrichschreibungen. Wir haben Sternchenschreibungen. Wir haben sowas wie Nutzerinnen und Nutzer.
Wir haben auch hier im Genitiv des Schülers Schrägstrich der Schülerin. Wir haben eine Form mit Beziehungsweise. Wir haben aber auch Formen des generischen Maskulinums. Da kommt es immer sehr darauf an, auf welchen Unterseiten man gerade unterwegs ist. Also jeder Bürger zum Beispiel oder die Besucher, die Einwohner, der Ansprechpartner,
die Ansprechpartner sind hier und hier zu erreichen. Kommen wir noch zu den Formen der Höflichkeit. Also was die Höflichkeitsmarker angeht, gibt die Homepage auch nicht ganz so viel her. Also generell werden Aufforderungen, Bitten, Empfehlungen oder Hinweise mit der Höflichkeitspartikel bitte formuliert.
Also zum Beispiel auf einer Unterseite gehen wir nochmal auf den Bürgerservice und hier auf die zentralen Dienstleistungen der Verwaltung.
Das sieht man hier an diesen Kacheln. Und dann gehen wir mal auf Personalausweis. Dann haben wir hier sehr, sehr häufig auf diesen Unterseiten eben die Höflichkeitspartikel bitte. Damit beginnen hier auch die Erläuterungen. Und überhaupt haben wir diese Formulierung eben sehr, sehr häufig mitunter auch mit gerne oder gern.
Das sehen wir auf dieser Seite auch. Das müsste hier etwas weiter unten sein. Noch Fragen, gern unter und dann eine entsprechende Telefonnummer. Manchmal wird auch das Direktivwerb bitten mit einer direkten Ansprache kombiniert.
Also wir bitten Sie uns die Unterlagen fristgerecht zuzuschicken oder ähnliches. Was können wir jetzt zu den Adressierungspraktiken zusammenfassend sagen? Also die Bürgerinnen und Bürger werden direkt angesprochen. Es gibt Zielgruppen spezifische Ansprachen.
Also gibt es auch eine Variation. Und die Stadtverwaltung legt durchaus Wert auf Genderformen, wobei die nicht durchgängig verwendet werden und mitunter auch uneinheitlich gebraucht werden. Typische Höflichkeitsformen werden genutzt. Es wird hier aber insgesamt auch, würde ich sagen,
ist der Eindruck eine professionelle Distanz zu den Gästen dieser Homepage gewahrt.