Hinweiskarten Starkregengefahren: OpenData für die bundesweite Klimawandelanpassung
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Number of Parts | 119 | |
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Identifiers | 10.5446/67677 (DOI) | |
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Degree (graph theory)GeoinformationMoment (mathematics)Smart cardService (economics)QR codeWritingState of matterFocus (optics)Internet service providerDegree (graph theory)Physical systemField (computer science)PlastikkarteRemote procedure callCentralizer and normalizerWeightResultantComputer animation
01:23
DownloadMoving averageService (economics)Event-driven programmingDigitales GeländemodellSequelRow (database)MetreSmart cardFließgeschwindigkeitSurfaceInterface (chemistry)Moment (mathematics)PlastikkarteMaxima and minimaSimulationDataflowWater vaporBasis <Mathematik>Level (video gaming)Set (mathematics)Local ringEndliche ModelltheorieSlide rulePoint (geometry)Multiplication signKeyboard shortcutLatent heatModal logicMappingPerformance appraisalCorrespondence (mathematics)Internet service providerProjective planeDenial-of-service attackFocus (optics)WhiteboardVector potentialCalculationDatabaseMereologyUniformer RaumAreaEvent horizonField (computer science)Information technology consultingTerm (mathematics)Wage labourCircleSubject indexingDifferent (Kate Ryan album)BuildingAdditionStandard deviationShape (magazine)PrototypeImage resolutionSound effectComputer animation
06:42
FließgeschwindigkeitService (economics)FluxFließrichtungFließgeschwindigkeitRow (database)Run-time systemMetreMixture modelBuffer overflowWater vaporLevel (video gaming)Endliche ModelltheorieDataflowEvent horizonSoftwareBuildingDenial-of-service attackCondition numberDirection (geometry)Point (geometry)Set (mathematics)Greatest elementCASE <Informatik>MappingInternet service providerWebsiteMereologyMaxima and minimaProjective planeSpacetimeAssociative propertyAreaGroup actionComputer animation
12:07
PlausibilitätUniformer RaumRepresentation (politics)SpacetimeAreaRoutingPhysical systemFeedbackDecision tree learningValidity (statistics)Universe (mathematics)NumberProjective planeConstructor (object-oriented programming)Denial-of-service attackInternet service providerPairwise comparisonSet (mathematics)DataflowFreewareOffice suitePlastikkarteSoftware testingInterpreter (computing)CalculationHill differential equationPixelCorrespondence (mathematics)Water vaporProduct (business)DatabaseImage resolutionPrice indexDirection (geometry)Service (economics)Slide ruleSheaf (mathematics)Link (knot theory)File Transfer ProtocolRow (database)Arithmetic progressionMappingSystem administratorSurfacePublic key certificateCartesian coordinate systemPerformance appraisalProcess (computing)SoftwareMaxima and minimaFließrichtungMoment (mathematics)DownloadInterface (chemistry)ValidationFließgeschwindigkeitExecution unitSmart cardPlausibilitätComputer animation
17:32
Data conversionOpen sourceMappingImplementationTunisService (economics)Mereology
18:00
Smart cardVector graphicsMoment (mathematics)FließgeschwindigkeitPropositional formulaService (economics)FactorizationFließrichtungRow (database)SoftwareGebiet <Mathematik>Scientific modellingSimulationEndliche ModelltheorieInternet service providerOpen sourceStatement (computer science)Computer simulationProjective planeMultiplication signSoftware frameworkMeasurementMappingDifferent (Kate Ryan album)LeakBasis <Mathematik>Level (video gaming)Denial-of-service attackStreaming mediaKeyboard shortcutAreaSystem administratorDegree (graph theory)Set (mathematics)Uniformer RaumVector spaceMereologyDivisorDataflowDirection (geometry)Lecture/Conference
23:06
Pairwise comparisonMaterialization (paranormal)DialectCollaborationismSubject indexingBuffer overflowExtreme programmingWordEvent horizonTerm (mathematics)PlastikkarteSimilarity (geometry)Level (video gaming)Projective planeFAQEndliche ModelltheorieService (economics)Product (business)Internet service providerDifferent (Kate Ryan album)MereologyDirection (geometry)MappingTwin primeCASE <Informatik>Connected spaceMathematicsIntegrated development environmentWebsiteMetreDatabaseSmart cardScientific modellingZusammenhang <Mathematik>Product (category theory)PredictionDownloadExecution unitLecture/Conference
Transcript: German(auto-generated)
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Herzlich Willkommen alle, wir werden jetzt von Lukas Wimmer etwas zu Starkregen gefahren bzw. den Karten hören, die dann vom BKG ins Netz gestellt werden.
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Vielen Dank und bei Fragen bitte über die QR-Codes schreiben, damit wir nicht überall mit dem Mikrofon rund laufen müssen. Danke. Vielen Dank für die kurze Einführung, guten Nachmittag von meiner Seite. Auch vielen Dank für das große Interesse an diesem Vortrag, das ist glaube ich der größte Saal, in dem ich dieses Thema je vorgestellt habe
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und auch das größte Publikum, vor dem ich das vorgestellt habe, das freut mich sehr. Mein Name ist Lukas Wimmer, ich bin vom Hintergrund Herr Geograph mit Schwerpunkt Fernerkundung, Bachelor in Marburg, Master FU Berlin und ich komme vom Bundesamt für Kartografie und Geodesie. Wir sind der zentrale Dienstleister des Bundes für topografische Grundlagendaten, Kartografie und geodetische Referenzsysteme.
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Ich arbeite dort im Referat Weiterentwicklung, Geoinformation und Fernerkundung und wir überführen Forschungsergebnisse in die Praxis und ich koordiniere dort die Hinweiskarte Starkregengefahren zusammen mit den Fachbehörden von im Moment 10 Bundesländern und 3 Dienstleistern.
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Ja, Metrologen berichten mittlerweile regelmäßig davon, dass es immer neue, wärmste Monate seit Beginn der Wetteraufzeichnung gibt. Das letzte Mal war das im Februar, wie ich das mitbekommen habe, aber es war auch letzten Sommer, so im Juni, Juli und warme Luft im Sommer bindet mehr Wasser und wenn das aus den Wolken raus will, aus der Atmosphäre raus will,
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dann führt das auch zu Starkniederschlägen und die treten häufiger auf und damit ist eine Kartierung von entsprechenden Gefahren in den Fokus geraten. Starkniederschlagsereignisse treten kleinräumig auf, das Schadenspotenzial nimmt zu und es gibt eine erhöhte Gefährdung durch Überflutungen,
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insbesondere zum Beispiel auf Verkehrswegen, blockierte Rettungswege etc. Und die große Frage, die wir uns da stellen ist, wo müssen wir mit welchen Gefahrenlagen rechnen? Und sehr detailliert und lokal beantworten das bereits Städte und Gemeinden mit Gefahrenkarten.
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Gefahrenkarten sind eine höhere Qualitätsstufe als unsere Hinweiskarten, die mit lokalem Wissen und lokalen Daten angereichert sind. Allerdings gibt es diese Gefahrenkarten, je nach Gemeinde, in unterschiedlichsten Szenarien, in unterschiedlichsten Datengrundlagen und bei weitem nicht flächendeckend in Deutschland.
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Und wir von BKG arbeiten an einer Hinweiskarte mit Hinweisen auf Bereiche, die Aufmerksamkeit bedürfen, die flächendeckend für ganz Deutschland ist. Wir haben 2021 unseren Prototypen, das Bundesland Nordrhein-Westfalen, bereits abgeschlossen und der Prototyp war sehr erfolgreich.
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Es gab eine große Nachfrage von Ländern, die sich auch solche Karten für ihre Länder gewünscht haben. Und dann haben wir uns gemeinsam mit der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser, der Lava, zusammengesetzt und arbeiten seit 2021, 2022 daran, diese Karte in die Fläche zu bekommen.
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Aus der Lava heraus haben wir einen beratenden Projektbeirat gegründet, der einheitliche Vorgaben zu Datengrundlage, Annahmen etc. festlegt und arbeiten im Moment mit zehn Ländern und drei Dienstleistern an der Fortsetzung. Ich hatte gesagt, der Projektbeirat, den wir gegründet haben, legt eine gemeinsame Datengrundlage fest.
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Da wir das bundesweit möglichst einheitlich machen wollen, muss es da einen möglichst bundesweit einheitlichen Eingangsdatensatz geben. Von der Methodik her haben wir uns auf eine hydrodynamisch-instationäre 2D-Simulation mit strenger Lösung der Flachwassergleichung festgelegt. Die Basis für dieses Modell ist das digitale Geländemodell mit einer Auflösung von einem Meter.
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Und wir lassen dieses Geländemodell hydrologisch anpassen, damit es da einen plausiblen Abfluss drauf gibt, dass es möglichst realitätsnah ist. Das machen wir, indem wir zum Beispiel 3D-Gebäudedaten darauf tropfen, sage ich mal, mit standardisierten Dachformen.
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Wenn Sie sich so ein Satteldach vorstellen, dann fällt der Regen und fließt auf der einen Seite gleich auch auf der richtigen Seite herunter, damit es möglichst realitätsnah ist. Wir fügen Landnutzungsdaten hinzu, um Geländerauheiten zu berücksichtigen. Wir alle wissen, Regen fließt auf versiegelten Flächen anders ab als im Grasland.
04:43
Dafür gibt es Landnutzungsdaten, Hausumringe ziehen wir hinzu. Fluss-Einzugsgebiete werden genutzt, um Teilmodelle zu erstellen. Es ist technisch noch nicht so wirklich möglich, ganz Deutschland in einem Rechenlauf zu rechnen. Das muss unterteilt werden in Teilmodelle, da orientieren wir uns an diesen Fluss-Einzugsgebieten.
05:00
Wir implementieren Pump- und Schöpfwerke, Durchlässe und Verrohrungen, damit das Ganze möglichst realitätsnah ist. Und als eines unserer Szenarien nutzen wir Kostra-DWD 2020-Daten. Das ist im Prinzip eine Auswertung, die Niederschlagshöhen in Abhängigkeit von Dauer und Jährlichkeit regionalisiert bereitstellt.
05:23
Die Niederschlagshöhe eines zum Beispiel 100-jährigen Ereignisses ist im Alpenvorland etwas völlig anderes als in den Marschen Schleswig-Holsteins. Und das spiegelt dieser Datensatz wieder, aber zu den Szenarien komme ich auf der nächsten Folie. Wir berechnen zwei Szenarien nach dem Starkregenindex von Schmidt et al.
05:44
Das ist ein Index, der Starkregenereignisse abstuft nach Wiederkehrzeit und Niederschlagshöhe. Und der ist relativ etabliert in der Erstellung von Starkregenkarten. Wir haben zwei Szenarien, einmal das außergewöhnliche Ereignis nach dem DWD-Datensatz, den ich eben erwähnt habe.
06:01
Und ein extremes Ereignis mit 90 mm in der Stunde für Nordrhein-Westfalen. Bundesweit haben wir uns damit unserem fachlich beratenden Projektbeirat auf 100 mm geeinigt. Wir lassen dieses Modell, was ich Ihnen eben vorgestellt habe, eine Stunde beregnen. Und dann gibt es eine Stunde Pause, das heißt, das ist die Nachlaufzeit.
06:21
Da gucken wir, wo sich der Regen sammelt, wo sich das Wasser im Modell sammelt. Und dann wird in fünf Minuten nötigen Auflösungsschritten werden die Daten zu Überflutungstiefe und Fließgeschwindigkeit herausgeschrieben. Und dann jeweils die maximalen Fließgeschwindigkeiten und die maximalen Überflutungstiefen werden in unsere Karte integriert.
06:44
Neben den Datengrundlagen, die wir einheitlich mit unserem Projektbeirat festgelegt haben, gibt es auch Modellannahmen, die wir einheitlich festlegen. So berücksichtigen wir beispielsweise keine Bodeninfiltration oder keine Kanalnetze. Ich hatte vorhin erwähnt, es gibt diese erhöhte Qualitätsstufe der Gefahrenkarten, der Städte und Gemeinden zum Beispiel, die haben oft Kanalnetze.
07:07
Aber Kanalnetzdaten liegen einfach nicht in der gleichen Qualität für komplett Deutschland vor. Und da unser Anspruch ist, eine deutschlandweite Abdeckung zu erreichen, müssen wir da einen Kompromiss eingehen und verzichten auf die Kanalnetze.
07:21
Wir berücksichtigen die Rauheiten, das hatte ich schon erzählt. Wir berücksichtigen die Leistung von Pump- und Schöpferwerken. 3D-Gebäude sind ein Fließhindernis. Und dann haben wir uns auch darauf geeinigt, dass bestimmte Bedingungen zu Modellauslässen führen. Modellauslässen sind quasi Punkte im Modell, wo das Wasser verschwindet.
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Und eines dieser Auslässen, worauf wir uns geeinigt haben, sind Modellgebietsränder, die nach den Fluss-Einzugsgebieten, die ich erwähnt habe, ausgerichtet sind. Und es findet zwischen diesen Teilgebieten keine Übergabe statt. Das ist möglich, weil diese Modellteilgebiete möglichst klein gewählt sind.
08:04
So klein, dass sie in etwa einem Starkregenereignis oder der Umgebung der Größe eines Starkregenereignis entsprechen. Wir lassen das Wasser auch an Hochwasser-Risiko-Gewässern aus. Hochwasser-Risiko-Gewässer sind Gewässer, für die schon eine Hochwasser-Risikokaltierung durch die Länder bereitgestellt wird.
08:24
Diese Gewässer sind oft sehr groß und sehr leistungsfähig. Die Elbes zum Beispiel eins. Und die können den Niederschlag abtransportieren. Da unterstellen wir also, dass sie leistungsfähig genug sind, den Niederschlag, den wir dort einbringen, abzutransportieren. Und wir verhindern so eine Vermischung mit fluvialen Überflutungen. Fluvial aus dem Fluss heraus.
08:46
Wir gucken uns nur pluviale Überflutungen an, abseits von Flüssen Starkregenüberflutungen. Und Pumpwerke schließen wir auch aus, weil wir vermeiden möchten, dass es Überflutungen gibt, die aus dem Pumpwerk heraus entstehen.
09:02
Also es ist ein Pumpwerk, das irgendwo hinpumpt und dann eine Überflutung entsteht. Wir wollen uns nur angucken, wo entsteht Überflutung durch Starkregen. Wir machen mehrstufige Plausibilisierung. In einem ersten Schritt haben wir landesweite Vorsimulationen an alle Länder übergeben.
09:24
Und da gucken sich dann die Kolleginnen und Kollegen aus den Länderfachbehörden, aus den Städten, aus den Gemeinden, aber auch aus Wasserverbänden diese Daten an. Gucken sich an, wo gibt es plausible und unplausible Überflutungen. Da müssen dort noch Daten nachgeliefert werden, einfach um das Modell möglichst realitätsnah im Endergebnis zu machen.
09:46
Unsere Dienstleister haben dann auch noch ein zweistufiges System zur Kontrolle, digitale und vor Ortüberprüfungen. Und digitale Überprüfungen, da sehen Sie auf der rechten Seite ein Beispiel. Da im rechten Bild sehen Sie eine unplausible Überflutung im Ortskern.
10:02
Und da wo Sie den roten Punkt sehen, da beginnt eine Straßenunterführung. Und dann hat man festgestellt, dass dieser Durchlass im Modell nicht ganz unten auf der Gewässersohle im Bett sozusagen aufliegt, sondern einen Meter höher zum Beispiel und dadurch kann sich da eine Überflutung bilden.
10:20
Dann hat man diesen Durchlass, wie er auch in der Realität ist, ins Gewässerbett gelegt und dann hat man einen plausiblen Abfluss da in dem Ortskern. Manchmal ist es aber auch so, dass Daten einfach nicht vorliegen, dass sich so eine unplausible Überflutung bildet. Und dann haben Sie aber gar keinen Straßen-Durchlass, der Ihnen in Ihren Daten gezeigt wird und dafür gibt es die Vor-Ort-Kontrollen.
10:44
Da fahren die Kolleginnen und Kollegen von unseren Dienstleistern raus, gucken sich das vor Ort an. Das sehen Sie auf der linken Seite. Suchen Durchlässe, vermessen diese Durchlässe, die Form, die Dimension, aber auch Ein- und Auslass, um das dann wieder in das Modell zurückzuführen und alles mit dem Ziel,
11:02
einen möglichst plausiblen Abfluss und eine möglichst plausible Karte zu erstellen. Im Ergebnis kommen dann zwei bzw. drei Layer raus. Hier sehen Sie zwei. Der dritte ist neu für unser aktuell laufendes Projekt. Der dritte wäre dann noch Fließrichtungen. Hier sehen Sie beispielhaft für das außergewöhnliche Ereignis die maximalen Wasserstände und die maximalen Fließgeschwindigkeiten.
11:27
Und ja, man sieht, dass das Wasser um die Häuser herumfließt, das habe ich schon gesagt, dass 3D das Gebäude Fließhindernisse sind. Und bei den Fließgeschwindigkeiten sieht man, was auch erwartbar ist eigentlich, dass es in engen Gassen eine höhere Fließgeschwindigkeit gibt
11:45
und wo das Wasser ein bisschen mehr Platz hat sich auszubreiten, herrscht eine geringere Fließgeschwindigkeit vor. Wir veröffentlichen diese Datensätze dann im Geo-Portal des Bundes bzw. die Länder sind auch frei, diese in den Geo-Portalen der Länder zu veröffentlichen.
12:02
In diesem Beispiel haben wir Nordrhein-Westfalen, was schon 2022 abgeschlossen war. Und da können Sie sich das angucken. Beide Szenarien, die ich vorgestellt habe, können bis auf Ihr Haus heranzoomen, können Sie sich gucken, ist Ihr Zuhause gefährdet bei bestimmten Starkregen-Szenarien durch Überflutungen, müssen Sie da irgendwie präventiv tätig werden
12:25
oder wohnen Sie auf dem Hügel und es fließt eher alles zu den Nachbarn, dann wäre es vielleicht nett, wenn Sie Ihren Nachbarn darauf hinweisen, dass Sie präventiv tätig werden müssen. Das gibt es im Moment für das Land Nordrhein-Westfalen und wir arbeiten daran, das in die Fläche zu bringen in Deutschland.
12:43
Uns ist es sehr wichtig bei diesen Daten, dass sie genutzt werden, in der Prävention, im Bevölkerungsschutz oder auch bei privaten Projekten. Deswegen sind diese Daten zu NRW zum Download freigegeben und auch die Daten für unsere Deutschlandweitekartierung werden zum Download möglich sein.
13:02
Es ist ein sofortiger Download möglich, es müssen nicht Anträge gestellt und bewilligt werden, es gibt keine Accounts, wo man sich anmelden muss, man kann auf den Link und dann befindet man sich in so einem FTP-Verzeichnis in etwa und kann hier runterladen. Es werden über Flutungstiefen, Fließrichtungen beider Szenarien bereitgestellt, Fließgeschwindigkeiten werden bereitgestellt
13:26
und ab Mitte 2024 auch die Fließrichtungen. Es handelt sich hierbei um unklassifizierte Daten. Ich habe Ihnen eben auf dem Folien gezeigt die klassifizierten Daten. Das ist unsere Interpretation der Daten, wie wir finden, dass sie besonders hilfreich sind.
13:44
Aber in diesen Datensätzen finden Sie im Prinzip bei den Überflutungstiefen jedes Pixel hat den entsprechenden Überflutungstiefenwert. Es wird als Geotiff bereitgestellt in 10 Kilometerkarren in DGM 1 Auflösung. Und diese Daten von NRW werden bereits jetzt genutzt. Mir ist bekannt, dass Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen die Daten als einen Datensatz nutzen,
14:04
um zu gucken, wo sind überhaupt noch fahrwegefrei im Notfall. Es wird in der kommunalen Planung eingesetzt, in der privaten Vorsorge. Wir bekommen Zuschriften von Privatmenschen, die sich im Prinzip angucken. Sind Ihre Häuser gefährdet? Wie können Sie da weiter vorgehen?
14:23
Ingenieurbüros nutzen diese Karten, auch wenn sie höherwertige Gefahrenkarten erstellen, als Validierung. Uniabschlussarbeiten werden mit diesen Daten geschrieben und Ressortforschungseinrichtungen des Bundes nutzen diese Daten. Da komme ich gleich auch zu.
14:41
Und natürlich ist das noch nicht alles. Es wäre natürlich viel schön. Ich würde mir wünschen, wenn es da ganz viele neue Ideen und Projekte gibt, diese Daten einzusetzen. Ich kann mir vorstellen, Evakuierungswege oder Umleitungen mit diesen Daten zu verschneiden, um zu gucken, welche kritische Infrastruktur ist besonders betroffen.
15:01
Man könnte aber auch gucken, wenn man Neubau oder Gewerbegebiete sich angucken will, sind die Flächen, die ich da ausweise, gefährdet? Muss ich mich da stärker mit beschäftigen? Ein konkretes Beispiel in dem Bereich, wo es genutzt wird, ist im Bereich Verkehrswege.
15:27
Dort entwickelt die Bundesanstalt für Straßenwesen ein grobes Bewertungsverfahren für Überflutungsrisiken im Bundesfernstraßennetzwerk. Im Prinzip werden da die maximalen Überflutungstiefen und die Fließgeschwindigkeiten je Streckenabschnitt kombiniert.
15:42
Und dann kommt heraus ein Überflutungsindikator je Streckenabschnitt. Und in Rot sehen Sie dann mal exemplarisch, dann sehen Sie Streckenabschnitte mit hohem Überflutungsrisiko und in Blau dann mit geringerem Überflutungsrisiko. Das Ganze ist Work in Progress, ist noch keine amtlich fertig gestellte Karte,
16:04
aber es zeigt ziemlich gut, dass auch in der Bundesverwaltung diese Karten eingesetzt werden. Und man sich überlegt, was können wir damit anfangen? Wie können wir in der Klimawandelvorsorge damit arbeiten? Ja, insgesamt ist das eine sehr erfolgreiche Bund-Länder-Zusammenarbeit mit drei Dienstleistern.
16:24
Es gibt eine hohe Plausibilität im Vergleich mit Gefahrenkarten, das ist rausgekommen in den Testrechnungen. Es gibt ein umfangreiches Feedback zu den landesweiten Testrechnungen. Das finde ich wirklich beeindruckend. Da sind Wasserverbände, Städte, Kommunen, Länder.
16:41
Wir arbeiten mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde dort zusammen. Da sitzen wirklich viele Menschen, die sich Gedanken machen, wie können wir da ein tolles Produkt draus machen? Wir planen die Fertigstellung von den zehn mittelblauen Ländern bis Mitte 2024. In Rheinland-Pfalz übernehmen wir die Sturzflutgefahrenkarte, die dort im November 2023 veröffentlicht wurde.
17:04
Wir wollen nicht Arbeit doppelt machen. Wir bieten einheitliche Szenarien, einheitliche Datengrundlagen und eine einheitliche Darstellung. Bis 2025 haben wir dann auch den süddeutschen Raum kartiert. Vor dem Hintergrund dieser ganzen Rückmeldung und der hohen Zugriffszahlen, die wir erhalten, sehen wir einen hohen Bedarf für flächendeckende Daten
17:26
und leisten damit einen Beitrag zur Klimawandelvorsorge und zum Bevölkerungsschutz. Und damit danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Ich möchte auch noch auf den Anschlussvortrag hinweisen und würde mich freuen, wenn Sie dafür im Saal bleiben würden.
17:42
Dort zeigt nämlich einer unserer Dienstleister, die Arbeitsgemeinschaft Weber Ingenieure Fischer Teamplan, die technische Umsetzung des Ganzen, dieser Kartierung. Und ein großer Anteil dieser Kartierung, der Umsetzung, ist Open Source. Da bin ich sehr gespannt drauf. Ich freue mich drauf. Bleiben Sie dran.
18:07
Vielen Dank für den interessanten Vortrag. Dann kommen wir zu den Fragen. Gibt es einen Austausch mit der VDS Schadensverhütung GmbH, die Starkregengefahren für ganz Deutschland für die Versicherer bereitstellt?
18:21
Ist mir nicht bekannt. Ist es nicht widersprüchlich, dass teilweise eine sehr hohe Genauigkeit verwendet wird, zum Beispiel Modellierung von Dachformen, aber andererseits hoch relevante Faktoren wie Bodeninfiltration und Kanalisation nicht berücksichtigt werden?
18:41
Also erstmal, wir machen eine Hinweiskarte. Eine Hinweiskarte soll Hinweise darauf geben, welche Gebiete von potenzieller Überflutung betroffen sind. Und das ist keine Planungsgrundlage und hat auch keine rechtliche Verbindlichkeit.
19:00
Es zeigt einen ersten Hinweis darauf. Weil es gibt viele Gebiete in Deutschland, in denen es noch keine solchen Karten gibt. Und damit kann das vielen Städten, Gemeinden und der Bundesverwaltung bereits helfen. Und wie ich schon gesagt habe, es gibt bei vielen Datensätzen das Problem,
19:20
dass diese nicht in einer einheitlichen Qualitätsstufe über ganz Deutschland vorhanden sind. So zum Beispiel diese Kanalnetze. Und da muss man dann gucken, was ist der Kompromiss dabei? Und bei den Dachformen, ja, das ist flächendeckend für Deutschland verfügbar, aber sowas wie die Kanalisation zum Beispiel nicht. Aber trotzdem kann ich beides verwenden und, sag ich mal, unter der Marke Hinweiskarte dann veröffentlichen.
19:48
Im Rahmen der Hochwasserkatastrophe 2021 kam es zu Überflutungen an kleinsten Neben- und Nebenbächen des Rheins. Beispielsweise Nebenbäche der Düssel. Es hieß seinerzeit, dass diese bisher nicht überwacht würden,
20:02
wurde dieses im Rahmen der im Vortrag beschriebenen Maßnahmen berücksichtigt. Ist das Rheinland-Pfalz? Steht das da? Oder ist das NRW? Steht nicht da. Nein, wurde nicht berücksichtigt. Welche Länder fehlen noch? Wurde schon kurz angesprochen, aber was sind die Hürden?
20:26
Hürden würde ich das nicht nennen. Viele Länder haben schon, also zum Beispiel Bayern und Baden-Württemberg, haben schon eigene Starkregen-Gefahren-Karten. Es gibt auch Förderprogramme für diese Karten von den Ländern. Und ich möchte auch hinweisen, wenn wir unsere Karte ausrollen,
20:42
beginnen viele Länder damit, Förderrichtlinien für Städte und Gemeinden zu veröffentlichen. Und gerade in Bayern und Baden-Württemberg gibt es eben schon Karten. Und wir sind da in Gesprächen, dass diese Karten, wenn sie denn veröffentlicht werden, dort mit einer Stimme sprechen und nicht, dass wir verschiedene Karten mit verschiedenen Aussagen haben und damit Bürgerinnen und Bürgern vor die Wahl stellen.
21:05
Wem glauben wir denn nun? Das möchten wir nämlich nicht. Wir möchten eine einheitliche Aussage im Bevölkerungsschutz. Gibt es schon Erfahrungswerte für die Genauigkeit der simulierten Daten im Vergleich zu gemessenen historischen Daten?
21:20
Damit beschäftigen wir uns im Projekt im Moment nicht. Nutzen Sie für die Simulation eine existierende Software? Oder sind diese speziell für das Projekt entstanden? Das heißt, hat das BKG das Modell oder auch die Simulationssoftware selbst erstellt? Ne, wir lassen, erstmal lassen wir durch drei Dienstleister Software verwenden.
21:42
Die Modelle sind am Ende so, dass sie den Ländern bereitgestellt werden können. Das sind existierende Software, proprietär und open source. Gibt es die Daten als Vektordaten bzw. WFS oder WMS?
22:04
Die Überflutungstiefen und Fließgeschwindigkeiten werden als Geotiff bereitgestellt, also Raster, die Fließrichtungen als Vektordaten und es wird ein WMS-Dienst bereitgestellt werden. Welchen Detailgrad hat das Landschaftsmodell, das als Grundlage genutzt wird?
22:20
Können Sie die nochmal stellen bitte? Welchen Detailgrad hat das Landschaftsmodell, das als Grundlage genutzt wird? Du hast mich überfragt. Woher bekommen Sie die Daten zu Durchlisten und Verrohrungen? Die kommen aus dem Alkes zum Teil.
22:40
Das ist die Hauptgrundlage. Dann bekommen wir Daten von der Deutschen Bahn, wir bekommen Daten von der Bundesanstalt für Straßenwesen und während der Plausibilisierungen tauchen auch noch Datensätze aus Ländern, aber auch aus Städten und Gemeinden auf.
23:01
Wie wird das Kartenwerk später nachgeführt? In welchen Intervallen? Im Moment ist es ein Projekt, das auf eine einmalige Erstellung festgelegt ist, woran das BKG arbeitet. Haben Sie vielleicht schon gehört, hier oder da, wir arbeiten an einem digitalen Zwilling. Das ist im Prinzip eine, sage ich mal, mit Fachdaten angereicherte Datenbank mit verschiedenen Fachanwendungen
23:24
und die Idee ist, innerhalb dieses digitalen Zwillings auf aktuellsten Daten eine Starkregenhinweis-Schnellkartierung durchzuführen. Also wenn ein Extremwetter-Ereignis bevorsteht, dass dann möglichst schnell
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vor diesem Ereignis auch eine individuelle Karte bereitgestellt werden kann. Welche Modelle nutzt ihr für die 2D-Simulation? Okay, Hydro-AS, Teleamark und HyPIMS von der University of Newcastle, glaube ich.
24:04
Aber da wird Ihnen unser Dienstleister im nächsten Vortrag mehr Rede und Antwort stehen können. Hätte sich die A-Katastrophe mit Ihrem Modell vorhersagen bzw. berücksichtigen lassen? Die A-Katastrophe war ja zumindest in großen Teilen auch ein Hochwasser
24:22
und wir trennen stark zwischen Überflutungen aus Starkregen und Überflutungen aus Hochwasser. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass das sich da... Ja, es wäre zumindest schon mal so, wenn man eine Chance hat zur Prävention,
24:42
wenn man Daten zur Verfügung hat, um Prävention zu machen, dann ist das besser als wenn man keine Daten zur Verfügung hat, würde ich mal sagen. Wird auch die Versiegelung des Bodens berücksichtigt? Ja, die Versiegelung des Bodens wird über die Rauheiten berücksichtigt.
25:01
Unter welcher Lizenz stehen die Daten, die zum Download bereitstehen? Da muss ich passen, sie sind aber frei verfügbar. Stehen die Szenarien im Zusammenhang mit RCP-Szenarien? Was sind die? Kann ich nicht beantworten, tut mir leid.
25:22
Gibt es anderes Kartenmaterial für andere Umweltkatastrophenrisiken? Ja, es gibt das BKG-Stell zum Beispiel den Hochwasseratlas bereit, es gibt ein Waldbrandatlas vom BKG, also da kann man sich einfach mal auf den Seiten des BKG oder im Geoportal informieren.
25:42
Da gibt es durchaus Kartenwerke für, ja. Gibt es eine Zusammenarbeit mit anderen Ländern bezüglich der Vorhersage oder gibt es ähnliche Projekte in anderen EU-Ländern? Eine direkte Zusammenarbeit gibt es nicht. Ich finde das aber ein sehr interessantes Thema, weil Bevölkerungsschutz ja auch grenzübergreifend ist.
26:04
Diese Wetterfirmen sind grenzübergreifend, also sollte der Bevölkerungsschutz meiner Meinung auch grenzübergreifend sein. Ich weiß, dass es in verschiedenen Ländern ja Produkte gibt, die in diese Richtung gehen. Mein Kollege von der Bundesanstalt für Straßenwesen hatte mir mal erzählt,
26:21
dass es in Norwegen sowas in diese Richtung geht, aber gut informiert bin ich da nicht. Im Anschluss an die Frage von vorher, RCP-Szenarien sind Klimawandelszenarien. Und die Frage davor war, ob das daran angeschlossen ist? Ja. Nein. Wie wird das DGM 1 vorbehandelt? Gefiltert, vegetationsbereinigt, abflusslose Senken entfernt?
26:49
Das ist eine Frage, die Sie im nächsten Vortrag nochmal stellen können, bitte. Für den Vergleich der zwei gerechneten Varianten wird einmal der Niederschlag als Jährlichkeit verwendet und einmal als Wert in Millimeter.
27:04
Es wäre für die Vergleichbarkeit der Bürger nützlich, dieselben Einheiten zu benutzen oder bereitzustellen. Einerseits ja, aber auf der anderen Seite impliziert ja diese Jährlichkeit auch eine Regionalität je nach Lage quasi.
27:27
Das Ganze ist ja an diesem Starkregenindex nach Schmidt aufgehängt. Vielleicht ein Wort dazu. Diese Karten werden nicht für sich alleine stehen. Es wird eine umfangreiche Dokumentation geben, sowohl eine technische Dokumentation über Daten und Methoden,
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die dann auch genutzt werden kann von Leuten, die das weiterverarbeiten. Und es wird ein FAQ für Bürgerinnen und Bürger geben. Was können diese Karten, was können diese Karten nicht? Und das ist etwas, was auch Eingang finden wird in diese Dokumentation.
28:02
Dann sind wir mit den Fragen durch. Hat noch jemand im Saal eine Frage? Scheint nicht so. Dann vielen Dank.