Mit Stefan Pfister wird ein herausragender Grundlagenwissenschaftler und Arzt mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2023 ausgezeichnet, der es mit seinen Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der pädiatrischen Onkologie ermöglicht hat, Hirntumore bei Kindern besser zu diagnostizieren und den Patientinnen und Patienten damit eine verbesserte Therapie zu ermöglichen. Seine Analysen von Hirntumorgewebe mit neuartigen genomisch-basierten molekularen Ansätzen, die unter anderem Veränderungen der Expression von Genen und deren epigenetische Regulation berücksichtigen, haben gezeigt, dass den Hirntumoren nicht ein, sondern viele unterschiedliche Krankheitsmechanismen zugrunde liegen. So ermöglichte Pfisters Forschung eine neue molekular-pathologische Klassifikation von Hirntumoren im Kindesalter, die die Weltgesundheitsorganisation anerkannt und übernommen hat. Diese wissenschaftliche Basis bildet heute weltweit die Grundlage zur präziseren Diagnose der Krankheiten, denen, wie Pfister zeigte, mehr als 100 unterschiedliche molekulare Ursachen zugrunde liegen. Pfisters Forschung ist ein Durchbruch in der pädiatrischen Onkologie und ein beeindruckendes Beispiel der Präzisionsmedizin. |