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HINTS Untersuchung

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Formal Metadata

Title
HINTS Untersuchung
Subtitle
Leitsymptom Schwindel - MHH
Title of Series
Number of Parts
3
Author
Contributors
License
CC Attribution 3.0 Germany:
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Identifiers
Publisher
Release Date
Language
Producer
Production Year2023

Content Metadata

Subject Area
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Keywords
Computer animation
Meeting/Interview
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Computer animation
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Herzlich willkommen! In diesem Video führen wir Sie durch die HINZ-Untersuchung, die im Falle eines akuten vestibulären Syndromes zur Anwendung kommt. Ein akutes vestibuläres Syndrom, kurz AVS, äußert sich durch plötzlich auftretenden Dauerdrehschwindel mit Bewegungsillusion, meist begleitet von Übelkeit und Erbrechen, sowie Stand und Gang und Sicherheit, und
das Vorhandensein eines spontanen Nystagmus. Wenn Patienten sich mit einem akuten vestibulären Syndrom vorstellen, ist es essentiell, schnell zwischen peripheren und zentralen vestibulären Ursachen zu differenzieren. Der Grund dafür liegt in der möglichen Gefahr einer zentralen Genese, wie einem Schlaganfall, der sofort eine spezifischen Diagnostik und Therapie
bedarf. Jede zentrale Ursache des AVS stellt einen Notfall dar, der eine umgehende Einweisung in ein Krankenhaus mit einer Stroke-Unit und die Durchführung einer entsprechenden Bildgebung erfordert. HINZ ist ein Akronym und steht für die drei Tests, die zur Untersuchung gehören. Der Head Impulse Test, die Bewertung des
Nystagmus und der Test of Skew. Beim AVS erlaubt diese Untersuchung die Differenzierung zwischen einer Störung des peripheren vestibulären Systems, wie bei der Neuritis vestibularis, und des zentralen vestibulären Systems, wie im Rahmen einer akuten Ischämie im Hirnstamm oder Kleinhirn. Spannenderweise zeigt die kombinierte Durchführung der drei Tests eine höhere Sensitivität für das Vorhandensein einer zentralen Ursache
als eine MRT-Untersuchung des Kopfes. Zur Durchführung der HINZ-Untersuchung benötigen Sie eine Frenzelbrille. Im Folgenden nutzen wir die weibliche Form, da unsere Statistin für die Patientinnenrolle weiblich ist. Head Impulse Test oder auf Deutsch der Kopfimpulstest. Sein Ziel ist die Überprüfung des vestibulo-okulären Reflexes, kurz
VOR. Der VOR ermöglicht es, den Augen einen Punkt zu fixieren, unabhängig von des Kopfes. Bei perifär vestibulären Störungen ist der VOR gestört, bei zentral vestibulären jedoch bleibt er intakt. Um den Kopfimpulstest durchzuführen, bitten Sie die Patientin
während des gesamten Tests auf ihre Nasespitze zu schauen. Fassen Sie den Kopf der Patientin seitlich oberhalb des Kiefers und führen Sie langsame Rotationsbewegungen von ca. 20 Grad durch. Integrieren Sie unerwartete schnelle Rotationen, insbesondere in Richtung der medianen Ebene. Integrieren Sie Bewegung in beiden Richtungen, um beide Seiten zu testen.
Beobachten Sie, ob die Patientin ihre Nase kontinuierlich fixieren kann. Bei einem intakten VOR bleibt der Blick trotz Kopfbewegung stabil auf der Nasenspitze fixiert. Ein typische pathologische Befund zeigt sich, wenn der Blick während der Kopfbewegung mit der Drehung mitgeht, gefolgt von einer schnellen Rückstellsakade zurück zur Nase und tritt
bei einer Neuritis vestibularis nur einseitig auf der betroffenen Seite auf. Der VOR ist also sowohl bei Gesunden als auch bei Menschen mit einem AVS-zentrale Genese beidseits intakt. Ein einseitiges VOR-Defizit spricht hingegen für eine Perifere und gegen eine zentrale
Ursache. Nystakmustest. Beim akuten vestibulären Syndrom liegt ein spontan Nystakmus vor. Diese wird im Rahmen des Nystakmustests der HINZ-Untersuchung genauer charakterisiert.
Dabei ist die Schlagrichtung des Nystakmus sowie sein Verhalten bei unterschiedlichen Blickbewegungen und Stellungen von Bedeutung. Lassen Sie die Patientin in aufrechter Position sitzen, Ihre Augen fixieren und beobachten Sie zunächst Ihren Nystakmus beim Blick geradeaus ohne Frenzebrille. Kann der Nystakmus durch Fixation unterdrückt
werden? Dunkeln Sie anschließend den Raum ab. Setzen Sie der Patientin eine Frenzebrille auf, um eine Fixationssuppression zu bewirken und beobachten Sie den Nystakmus erneut beim Blick geradeaus 30 Sekunden lang. Kommt es mit der Frenzebrille zu einer Beschleunigung des Nystakmus? Wie ist der Nystakmus-Charakter? Ist er horizontal oder vertikal? Gibt es eine schnelle und eine langsame Komponente?
Oder pendelt der Bulbus gleichmäßig? In welche Richtung schlägt die schnellere Komponente, wenn es eine gibt? Bleibt die Richtung konstant oder gibt es zeigen beide Augen den gleichen Nystakmus oder macht jedes Auge seins? Tritt der spontanen Nystakmus nur in bestimmten Kopppositionen auf? All diese Fragen helfen, um eine zentrale
Ursache der Symptomatik abzugrenzen. Für eine zentrale Genese sprechen, wenn der Nystakmus durch Fixation nicht unterdrückt ist, wenn der Nystakmus unter der Frenzebrille nicht verstärkt wird, wenn eine vertikale Schlagrichtung des Nystakmus vorliegt, wenn ein Pendelnystakmus vorliegt, wenn der Nystakmus regelmäßig oder unregelmäßig
die Richtung wechselt, wenn der Nystakmus der linken und rechten Augen nicht gleichsinnig ist, wenn der Nystakmus nur in einer bestimmten Kopf- oder Körperlage auftritt und dort auch in Ruhe nicht sistiert. Nicht zu verwechseln mit lagerungsabhängigen Nystakmen, wie beim BPLS, die ohne weitere Bewegung sistieren.
Nachdem Sie den Nystakmus beim gerade Ausblick genauer untersucht haben, instruieren Sie die Patientin je fünf Sekunden lang nach oben, nach unten, nach links und nach rechts
zu schauen. Beachten Sie mögliche Änderungen im Nystakmusverhalten abhängig von Blickrichtungen oder beim Richtungswechsel. Hier spricht ein Richtungswechsel im Sinne eine Änderung der Schlagrichtung der schnellen Faser abhängig der Blickauslenkung für eine zentrale Genese. Konkret im Beispiel, wenn beim Blick nach links die schnelle Komponente des Nystakmus
nach links schlägt und dann beim Wechsel des Blickes nach rechts auf einmal nach rechts schlägt. Für eine peripherere Ursache hingegen spricht ein Nystakmus ohne Richtungswechsel, gegebenenfalls mit einer Verstärkung des Schlags beim Blick in die Schlagrichtung des Nystakmus. Beispielsweise die schnelle Komponente
des Nystakmus schlägt nach links beim Blick nach links und bleibt links schlagend beim Blick nach rechts gegebenenfalls etwas langsamer. Test of Skew. Der Test of Skew wird auch Cover-uncover-Test genannt und überprüft, ob eine pathologische Abweichung der Bulbustellung auf Englisch Skew Deviation entsteht, wenn das Auge abgedeckt wird. Sorgen Sie zunächst
dafür, dass die Patientin, wenn es ihr möglich ist, in aufrechter Position sitzt und, falls nötig, ihre Brille trägt. Bitten Sie die Patientin, auf ihre Nase zu schauen. Halten Sie Ihre flache Hand vor einem Auge der Patientin, ohne dabei ihr Gesicht zu berühren. Wechseln Sie dann schnell zum anderen Auge und führen Sie
diesen Wechsel mehrmals hin und zurück durch. Achten Sie dabei jeweils auf das frei gewordene Auge. Ist eine vertikale oder diagonale Schildstellung des Auges durch das Abdecken aufgetreten, mit einer Refixationszakade nach dem Aufdecken? Dieses Phänomen gilt als klares Zeichen einer zentralen Ursache der Symptome und bedarf entsprechend der
sofortigen Alarmierung der NeurologInnen. Hinz Interpretation insgesamt Nun haben wir uns alle drei Tests der Hinz-Untersuchung angesehen. Hier sind sie noch einmal im Schnelldurchlauf. Head Impulse oder auf Deutsch Kopfimpulstest, der Nystagmus-Test und der Test of Skew,
auch Cover-on-Cover-Test genannt. Aber wie war das mit den Befunden? Wann sollen wir hellhörig werden, weil eine zentrale Ursache vorliegen könnte? Und wann ist eine peripherere Ursache wahrscheinlicher?
Hier sehen Sie die entscheidenden Befunde einmal übersichtlich aufgeführt. Um eine peripherere Ursache des anhaltenden Schwindels vermuten zu können, müssen alle Kriterien erfüllt sein. Andererseits reicht ein einziger Warnhinweis, um eine zentrale Ursache zu vermuten. Gehen wir die Befunde in der Übersicht nochmal schnell durch. Um eine peripherere Ursache des Schwindels vermuten zu können, müssen alle der folgenden
Kriterien erfüllt sein. Es zeigt sich ein auffälliger Kopfimpulstest, was ein Defizit des vestibulo-okulären Reflexes, VOR, anzeigt. Dieses äußert sich darin, dass der Blick bei Kopfbewegungen mitgeht und eine schnelle Rückstellsakade zur Nase erfolgt. Der Nystagmus-Test ergibt einen unidirektionalen,
horizontalen, nicht umkehrbaren Nystagmus, der auf beiden Augen gleich ist. Der Test of Skew oder Cover-on-Cover-Test zeigt keine Schildstellung. Im Gegensatz dazu reicht für die Vermutung eine zentralen Ursache eines der folgenden Kriterien. Es zeigt sich ein unauffälliger Kopfimpulstest. Der VOR ist also trotz Schwindelsymptomatik
intakt. Beim Nystagmus-Test zeigt sich entweder ein bidirektionaler Nystagmus, ein Pendelnystagmus, ein regelmäßig oder unregelmäßig wechselnder Nystagmus oder ein nicht gleichsinniger Nystagmus des linken und rechten Auges. Der Test of Skew ergibt eine vertikale oder diagonale Schildstellung beim Abdecken mit
einer Rückstellsakade beim Aufdecken. Damit haben wir das Ende dieses Videos erreicht. Wir hoffen, Sie sind jetzt in der Lage, die Hinz-Untersuchung durchzuführen und die Befunde adäquat einzuschätzen. Vielen Dank fürs Zuschauen und viel Spaß beim Üben!