Wissenschaftsblogs gelten noch immer als innovative Publikationsformate, obwohl es sie bereits seit mehr als 15 Jahren gibt. In der Wissenschaft haben sie zwar mittlerweile ihren Platz gefunden, werden aber nach wie vor oft als nicht gleichwertig gegenüber traditionellen Publikationen angesehen. Auch Hochschulbibliotheken tun sich – vor allem wenn es um die Finanzierung geht – nicht immer leicht damit, Wissenschaftsblogs als Publikationen anzuerkennen, die klassischen Formaten wie Büchern oder Journals entsprechen. Um zu testen, inwiefern klassische Publikationsformate die Akzeptanz in beiden Hinsichten stärken und so auch die Zugänglichkeit erleichtern können, hat der Verfassungsblog im BMBF-geförderten Projekt „Offener Zugang zu Öffentlichem Recht“ Blog-Texte als Sammelbände und Journals gebündelt. In der Folge wurde ein Workflow entwickelt, der weitestgehend automatisiert funktioniert und die über die Blog-Software Wordpress veröffentlichten Texte mit nur wenigen Klicks in die neuen Formate überführt. Hierbei werden Blogbeiträge inkl. Metadaten in maschinenlesbare Datenformate exportiert, durch ein eigens entwickeltes Python-Skript angepasst und mit bestehender Open-Source-Software in LaTeX konvertiert. Durch das Textsatzsystem LaTeX und hierfür erstellte Vorlagen können die Beiträge dann in verschiedenen Layouts und Formaten aufbereitet werden. In wenigen Minuten können so aus Blogbeiträgen Journals oder Bücher als PDF, ePub oder Printversion erzeugt werden. Die entwickelten Tools sollen zur Nachnutzung frei zur Verfügung gestellt werden und bieten anderen Wissenschaftsblogs, die Wordpress nutzen, so die Möglichkeit, ihre Publikationsformate auf einfache Art zu diversifizieren. Die Gründe für den Schritt zurück ins „Traditionelle“ sowie der Workflow sollen vorgestellt und erläutert und anschließend zur Diskussion gestellt werden. |