Die Entwicklung der deutschen Sprache vom Frühneuhochdeutschen zum Neuhochdeutschen lässt sich anhand einer Fülle unterschiedlicher überregionaler Wandelprozesse zeigen. Neben grammatischen Ausgleichs- und Standardisierungsprozessen auf der Ebene des Satzes lassen sich durchaus auch Entwicklungen auf der Wortebene, genauer auf der Ebene der Wortbildung (Morphologie), ausmachen. In diesem Erklärvideo stellt Jun.-Prof. Dr. Stefan Hartmann einen dieser morphologischen Wandelprozesse mit Hilfe der Korpusanalysen im Deutschen Textarchiv (DTA) dar. Er zeigt anhand von Wörtern, die mit -ung gebildet werden (also etwa Abrechnung, Bestimmung, Sammlung), warum Zeitungsschreiber des 17. und 18. Jahrhunderts das Wortbildungsmuster nutzten und inwiefern sich die Bildungen von heutigen Substantiven mit -ung-Endung unterscheiden. Darüber hinaus gibt er zahlreiche wichtige Tipps zur Arbeit mit Textkorpora und weist auf potenzielle Schwierigkeiten bei der Arbeit mit Ergebnislisten hin. |