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Quo vadis, Energie? (3)

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Quo vadis, Energie? (3)
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4
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Dieses Material ist Teil der Lehr-Lern-Materialien von "OER4EE - Technologien für die Energiewende" und zugleich Bestandteil der Lehrveranstaltung "Ausgewählte Kapitel nachhaltiger Technologien - Sektorkopplung", Kapitel 1. Inhalt dieses Screencasts: Quo vadis, Energie? (3)
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Computer animation
Wir schauen uns eine Zusammenfassung an, die ich in diesem Falle für das Jahr 2018 im Kommentar gefunden habe. Es ist immer so, dass erst nach ein paar Jahren der wesentliche Energieverbrauch eines Jahres feststeht.
Die Zahlen wackeln halt durch Korrekturen in den Nachfolgejahren noch. Und ich habe mich hier der Webseite der Energieexperten bedient, die das eben hier kommentieren. Im Jahr 2018 betrug der Energieverbrauch der Industrie in Deutschland insgesamt ungefähr 3,9 petajoule.
Wenn hier Energieverbrauch steht, dann wissen wir jetzt, dass wir überlegen müssen, ob das Endenergie oder Primärenergie ist. Bei der Größe sollte es die Primärenergie sein. 2018 waren das 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der wichtigste Energieträger war hier bundesweit Erdgas mit einem Anteil von knapp 30 Prozent.
Das ist unser Problem natürlich. Gefolgt von Strom, 22 Prozent, da sind wir mit den Erneuerbaren ganz gut hinterher. Mineralölen und Mineralölprodukten, 16 Prozent, auch ein Problem. Kohle, 15 Prozent, ein Problem, das hoffentlich sich dem Ende neigt. Und regional gibt es große Unterschiede.
Der größte Energieverbraucher war bundesweit die chemische Industrie, das haben wir bereits gesehen. Hier, Sie müssen vorsichtig sein, jetzt ist das Jahr 2018 mit etwa 29 Prozent. Gefolgt von Metallerzeugung und Bearbeitung, 22 Prozent. So wie Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 11 Prozent. Die Zahlen schwanken, man muss auch immer genau schauen, was die dann genau dazu gezählt haben,
weil die chemische Industrie, hatte ich ja schon gezeigt, was ist mit den Grundstoffen, zählen die dabei oder nicht und so weiter. Allerdings wurde in der chemischen Industrie mehr als ein Drittel der Energieträger, 37 Prozent, als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt.
Deswegen ist es auch so wichtig, sich anzugucken, wie der Primärenergieverbrauch und nicht der Endenergieverbrauch ausschaut. Und jetzt die Auflösung zu dem, was ich Ihnen in Fotos gezeigt habe und was wir von den Aufteilungen, Sie erinnern sich, bereits gesehen haben. Ich hatte die Zahlen aufgelistet, chemische Industrie, Metallverarbeitung und so weiter.
Es geht jetzt um die energieintensive Industrie in Deutschland, abgekürzt EID. Nicht nur in Deutschland, die Branchen, die ich gleich nenne, sind weltweit energieintensiv, aber das EID ist auch vertreten durch eine Organisation und ein feststehender Begriff an der Stelle.
Worum geht es? Um zum Beispiel Aluminium, Kopfer, Zink, Däme und Kunststoffe, sowie Grundchemikalien, Papier und Karton, Glas, Glasfasern, Stahl, Zement, Kalk, Gips und Keramik herzustellen. Dort wird viel Energie benötigt. Das haben wir jetzt schon mitbekommen durch die Zahlen.
Das bezog sich auch auf die Bilder und die dort abgestellten Waren. Die Interessensvertretung ist die www.energieintensive.de und die Branchen sind jetzt kein Wunder mehr. Chemie, Stahl, Nichteisenmetalle, Papier, Glas und Baustoffe. Sie ändern sich Glas und Keramikwaren in einzelnen Prozentzahlen zusammengefasst.
Hier werden sie einzeln gewertet. Und die Branchen, die wir dann zählen, die ich in den Fotos dargestellt habe, waren die Chemie, Metall, Papier, Glas und Baustoffe.
Man kann zusätzlich noch Kokerei Mineralöl dabei nehmen, weil das eine von diesen Branchen war, die zwar jetzt nicht bei den IED-Branchen so explizit ausgewiesen ist, aber eben auch zu den Branchen zählt. Das hatten wir ja gesehen, die sehr viel Energie brauchen. Die nehmen wir also noch dabei hier. Und Glas und Keramik wird wieder zusammengefasst.
Dann können wir uns anschauen, das entstammt einem Zahlenwerk von 2019, diese Interessensvertretung der IG BCE, einer dieser Interessensvertretungen. Dann können wir uns anschauen, wie sich Strom und Gas die Plätze hier teilen. Die chemische Industrie ist da heftig unterwegs.
Ich hatte eine Zeit lang nach den Zahlen gesucht. Man findet sie zumindest für 2017. Und die Anteile werden sich nicht so viel verändert haben. Also Strom- und Gasseitig sieht man, dass die chemische Industrie sehr, sehr viel Gas braucht. Das ist der mit Abstand größte Teil. Auch im Papier- und im Glas- und Kokereibedarf ist das so.
Bei der Metallindustrie ist es etwas anders. Da braucht man anteilsmäßig mehr Strom. Der mit Abstand größte Verbraucher ist die chemische Industrie. Und dann kommt schon deutlich hinterher die Metallindustrie, die Papierindustrie, Glas, Keramik, Kokerei, dann auf den Plätzen.
Und die Anteile sind aber bei allem erheblich. Wir haben hier Terawattstunden gelistet. Wir sehen natürlich, dass insbesondere bei diesen beiden unteren Branchen hier die Post abgehen muss. Sonst klappt es mit der Energiewende nicht. Und die energieintensive Industrie ist der Aufhänger für den Sektorkopplungskurs hier bewusst.
Dass wir bei den Haushalten im Verkehr und so weiter was tun müssen, das ist überall so. Aber der Umstieg in diesen Branchen entscheidet, wie Deutschland sich in den nächsten Jahren industriell entwickelt. Wo unsere Arbeitsplätze sind, das ist ganz entscheidend. Dass wir in den Haushalten, Verkehr, Gewerbe und so weiter auch was tun müssen, klar.
Aber das ist arbeitsplatzseitig eine ganz, ganz entscheidende Diskussion. Und sie ist quer durch Deutschland zu führen, pro Standort. Sie ist volkswirtschaftlich, gesellschaftlich zu diskutieren. Und wir müssen uns als Gesellschaft auch überlegen, weil das nicht in Stein gemeißelt ist, dass diese Industrien bei uns sind.
Wollen wir das? Wo wollen wir das? Wo passen sie hin? Können wir sie uns erlauben? Die Fragen kann ich nicht beantworten, aber sie gehören aufgegriffen. Wie steht es denn um die energieintensive Industrie und die Energiewende? Ich hatte eben die IG BCE ohne sie einzuführen schon benutzt.
Das ist die Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie. Zusätzlich zu den www.energieintensive.de ist das also die gewerkschaftliche Vertretung eines wesentlichen Teils der energieintensiven. Auf der entsprechenden Seite, die ich gerade hatte, finden sich nämlich auch folgende Aussagen.
Ganz interessant. Die Produktion von Grundstoffen kostet viel Energie. Aber genau diese Grundstoffe machen die Energiewende überhaupt erst möglich. Photovoltaik, Windenergie, Elektromobilität und Niedrige-Energie-Gebäude brauchen moderne Hochleistungsbaustoffe.
Die Produktion von Glasfasern, Silicium oder Carbon ist zwar energieintensiv. Die Grundstoffe helfen dann aber über Jahrzehnte emissionsfrei Energie zu erzeugen und einzusparen. Einige Beispiele. Solarenergie.
Glasbetriebe produzieren optische Gläsermodule für Photovoltaik-Solarthermie. Die energieintensive chemische Industrie liefert eine ganze Menge. Und Bau und Verkabelung von Solaranlagen benötigen natürlich Stahl und nicht Eisenmetalle. Windenergie, da geht das dann so weiter. Windkraftanlagen brauchen leicht extrem belastbare Bauteile.
Chemische Industrie liefert das Glasfaser und so weiter und so weiter. Die Glasindustrie sorgt für Glasfasern in den Kunststoffrotoren. Und ohne Stahl und nicht Eisenmetalle lassen sich auch keine Windkraftwerke bauen. Allein 30 Tonnen Kupfer benötigte jede 5 Megawatt offshore Windkraftanlage einschließlich der Landkabel.
Da sind die Industrien der energieintensiven Branchen fast alle wieder vertreten. Weitere Beispiele. Emissionsfreie Mobilität. Nachhaltige Mobilität ist existenziell auf die Grundstoffe der energieintensiven Industrie angewiesen. Alu, Carbon, Glasfaser und so weiter.
Batterietechnologien ist der Einsatz von nicht Eisenmetallen und anderen Grundstoffen zentral. Und noch die Niedrigenergiegebäude. Reduzierung des Energiebedarfs von Gebäuden. Wärmedämmung, dafür brauchen wir Grundstoffe der energieintensiven Industrie. Dämmstoffe wie Styropor und so weiter. Bis hin zu den Mehrscheibenisolierglasfenstern.
Lassen Sie diese Aussagen auf sich wirken. Was halten Sie davon? Das ist etwas, was ich hier aus dem neutralen Blickwinkel nicht kommentieren werde. Aber Sie können sich selbst ein Bild davon machen.
Notieren Sie sich Ihre Gedanken. Ich werde mit dem Screencast fortfahren.