Die Open-Access-Transformation unterstützt in erster Linie die Veröffentlichung in kommerziellen Open-Access-Zeitschriften, bei denen Article Processing Charges (APCs) anfallen. Im Gegensatz dazu werden APC-freie Diamond-Zeitschriften in der Regel nur während der Migrations- und Gründungsphase gefördert; eine längerfristige Perspektive lässt sich dadurch jedoch häufig nicht gewährleisten.
Wissenschaftliche Einrichtungen können durch institutionelle Publikationsdienste die dringend benötigte Nachhaltigkeit schaffen. Insbesondere Angebote für das Hosting von wissenschaftlichen Fachzeitschriften ermöglichen den langfristigen Betrieb von Publikationsplattformen nach aktuellen Standards und Kriterien einer offenen Wissenschaft (u. A. Transparenz, persistente Idenfifikatoren, Metriken, Mehrsprachigkeit, Multimedia). Die Umsetzung dieser Standards und die langfristige Sichtbarmachung von Inhalten sorgen für eine nachhaltige Verbreitung und Nachnutzung. Herausgebende Wissenschaftler:innen können auf dieser formalen und technischen Basis eigenverantwortlich publizieren. Die Ausrichtung des Angebots an internationalen Standards ermöglicht, die jeweilige Zeitschrift unabhängig von kommerziellen Angeboten als fachliche Marke auf- oder auszubauen. Dies schafft Alternativen bzw. Ergänzungen im Sinne einer wissenschaftlichen Publikationsvielfalt.
Am Beispiel des Open-Access-Zeitschriften-Hostingangebots der SUB Hamburg wollen wir zeigen, wie eine wissenschaftliche Bibliothek einen professionellen Publikationsdienst nachhaltig gestalten kann. Im Fokus liegen dabei sowohl die Anforderungen an wissenschaftliche Erstveröffentlichungen wie auch die Berücksichtigung der Ressourcen der Einrichtung. Darüber hinaus wollen wir den Aspekt der Skalierbarkeit beleuchten und mit den Teilnehmenden Szenarien der Vernetzung und Interaktion diskutieren. Perspektivisch können alle Akteure von den dabei entstehenden Synergien profitieren. |