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Die Neuköllner Straßenraumkarte – ein hochaufgelöster OSM-Mikro-Mapping-Kartenstil

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Formal Metadata

Title
Die Neuköllner Straßenraumkarte – ein hochaufgelöster OSM-Mikro-Mapping-Kartenstil
Title of Series
Number of Parts
88
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License
CC Attribution 4.0 International:
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Abstract
Die Neuköllner Straßenraumkarte visualisiert einen Teil des Berliner Stadtraums in hoher Präzision: Von Fahrspuren über Geh- und Radwege bis hin zu Bäumen und Stadtmöbeln wird der öffentliche Raum möglichst genau dargestellt – und das auf OSM-Basis. Das Mikro-Mapping zeigt neue Möglichkeiten, aber wirft auch kontroverse Tagging-Fragen auf und testet die Grenzen von OSM zwischen generalisierter Karte und detailliertem Plan.
Keywords
Mach's principleBlogSphereComputer fontObject (grammar)Smart cardCountingSurfaceInterface (chemistry)Boom (sailing)Focus (optics)Lightning <Programm>DepictionEngineering drawing
Beer steinBlogTexture mappingAttribute grammarLink (knot theory)VolumenvisualisierungScripting language
Transcript: German(auto-generated)
Willkommen zu meinem kurzen Lightning Talk über die Neuköllner Straßenraumkarte. Ich bin Alex, ich bin OpenStreetMap-Beitragender aus Berlin-Neukölln und ich habe im vergangenen Jahr an einer Karte gebastelt, die sich sehr stark von den meisten anderen OSM-basierten Karten unterscheidet, insbesondere aufgrund ihres Detailgrats und ihrer Ästhetik.
Ihr seht es hier schon im Hintergrund, das handelt sich um einen mit Kugels erstellten Stadtplan für den Berliner Ortsteil Neukölln, der den öffentlichen Straßenraum mit seinen Fahrbahnen, mit seinen Parkstreifen, Gehwegen in den Fokus nimmt und insbesondere Fahrbahnattribute versucht, möglichst realistisch darzustellen, also zum Beispiel Abbiegespuren, Radwege, Detailsankreuzungen.
Darüber hinaus werden alle möglichen Objekte und Straßenmöbel dargestellt, zum Beispiel Straßenlaternen, Bänke, Fahrradständer oder auch hier Bäume mit ihrem Kronendurchmesser, soweit dies eben alles in OSM gemapt ist. Sie arbeitet auch mit Texturen und Schatten und orientiert sich optisch etwas an Architekturplänen.
Ursprünglich wollte ich vor einem Jahr eigentlich nur eine Kartengrundlage für eine Parkraumanalyse erstellen, die ich hier in Neukölln auf OSM basis durchgeführt habe. Dabei ging es darum, eine Zählung aller parkenden Autos vorzunehmen, wobei ein Ergebnis wie dieses hier entsteht, was ich auf einer detaillierten Karte an sich darstellen wollte.
Ja und das Ergebnis dieser Parkraumanalyse und ihre kartografischen Darstellungen trafen dann auf ein recht großes Interesse, auch hier vor Ort in der lokalen Zwiegelserschaft und in der Stadtplanung, so dass ich beschlossen habe, dieses Projekt als Straßenraumkarte separat weiterzuentwickeln. Die wohl größte Herausforderung bei der Darstellung sind natürlich diese Fahrspur-Attribute, da ist ja allein schon das Tagging oft ein Krampf, aber mithilfe von einem Python-Script,
das die OSM-Daten quasi in einem Post-Processing unterzieht, kann man da ganz interessante Ergebnisse erzielen, was ich am Beispiel dieser Kreuzung hier mal kurz demonstrieren kann. Also schauen wir uns zunächst mal hier südlich diese vierspurige Straße an, die sich um so eine Mittelinsel aufteilt. Da es laut OSM markierte Fahrspuren gibt, kann man die einfach entlang der OSM-Fahrbahnlinien
mit entsprechenden Mittellinien darstellen. Dann gibt es hier ja diese Verzweigung, um diese korrekt darzustellen, spreit sich die Straße einfach im Post-Processing etwas auf, so dass sie im Rendering sanfter anschließt. Und dann haben wir natürlich noch die Abbiegespuren, die man auch einfach schön mit Pfeilen darstellen kann.
Ja, und dann haben wir den Knotenpunktbereich, also Kreuzungen, auch da kann man auch allerhand verbessern. Den Knotenpunktbereich selbst kann man ja über das Area-Highway-Schema mippen, was einige interessante Analyse- und Renderingmöglichkeiten bietet. Ich nutze diese Flächen vor allem, um die Fahrspuren auf den Kreuzungen aufzuräumen, indem ich sie dort einfach ausschneide und um genaue Halterlinien zu erzeugen, denn
die Halterlinien definieren ja sozusagen die Grenze, die Outline der Knotenpunktbereiche und daher können sie auch aus dieser Fläche abgeleitet werden. Auf Kreuzungen gibt es natürlich auch noch Markierungen für Querungsmöglichkeiten. In diesem Fall sind die Gehwegübergänge separat gemapped, woraus sich dann eben die entsprechenden Linien erzeugen lassen.
Im Konkreten ist es natürlich alles leider ein bisschen komplizierter, aber grundsätzlich klappt das alles schon ganz gut. Die Karte stellt auch Radwege dar, hier zum Beispiel einen 1,90 breiten Radweg auf der Fahrbahn mit durchgezogener Begrenzungslinie und eingefärbter Oberfläche,
der dann in einen Radfahrstreifen in Mittellage übergeht. Also auch für solche Situationen gibt es in OSM ein gut dokumentiertes Tagging und aus allerhand Tags, diese komplexe Spurführung genau beschreiben, lässt sich das auch relativ realitätsgetreu taggen und abbilden. Ja, die Möglichkeiten bei so einem Post-Processing oder bei so einem
scriptbasierten Post-Processing sind auch wirklich vielfältig. Ich kann an dieser Stelle leider wirklich nur ein ganz kurzes Schlaglicht darauf werfen, aber wer mehr dazu erfahren möchte, kann auf der Projektseite einen ausführlichen Blockposter zu finden, den ich hier auch verlinke. Einige würden mir jetzt vielleicht die Frage stellen, ob ich hier nicht eine gehörige Portion Mapping for Surrenderer betreibe, da muss ich
ganz einfach sagen Nein, denn beim Mapping für den Renderer geht es ja darum, absichtlich falsche Attribute zu vergeben, um damit eine gewünschte Darstellung zu erreichen. Im Fall der Straßenraumkarte könnte man im Gegenteil sogar behaupten, es ist ja ein Renderer for the Mapping, also der Versuch, möglichst viele detaillierte Attribute sichtbar zu machen, was ja gern auch Anreiz sein kann, diese dann auch zu mappen.
Eine andere Frage, die einigen vielleicht auf den Nägeln brennt, ist, kann ich das auch für meine eigene Stadt erstellen? Das ist leider noch sehr kompliziert, denn einerseits müssen natürlich die USM-Daten in sehr hoher Präzision vorhanden sein, woran wir in Neukölln seit vielen Jahren arbeiten. Die Fahrbahnflächen und Parkstreifen müssen insbesondere erstellt und generiert werden. Und zum anderen ist die gesamte Kartenarchitektur leider bisher noch
etwas leihenhaft angelegt, denn ich bin als ziemlicher GISS-Anfänger in diese ganze Sache reingestolpert. Zumindest die Post-Processing Skripte sind aber schon oft getappt zu finden. Der Link ist hier auch hinterlegt. Falls ihr Lust habt, damit zu experimentieren, tut es gerne. Ansonsten kontaktiert mich gern, falls ihr Anregungen oder Fragen habt. Und damit danke ich auch schon für Ihr Interesse.