We're sorry but this page doesn't work properly without JavaScript enabled. Please enable it to continue.
Feedback

Die #36c3 Wisskomm-Gala

00:00

Formal Metadata

Title
Die #36c3 Wisskomm-Gala
Title of Series
Number of Parts
254
Author
et al.
License
CC Attribution 4.0 International:
You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor.
Identifiers
Publisher
Release Date
Language

Content Metadata

Subject Area
Genre
Abstract
Das Wissenschaftskommunikations-Assembly trifft sich auf dem 36c3 um über Wissenschaftskommunikation zu sprechen. Und über andere Themen die ihnen am Herzen liegen. Wir kommunizieren über den einen oder anderen Weg Wissenschaft. Physik, Chemie, Biologie, Pharmazie... Doch schauen wir uns das viele Unwissen in der Welt an, dann scheint das noch nicht auszureichen. Wie können wir Wissenschaft noch besser an die Frau oder den Mann bringen? Wie können wir überhaupt das Interesse dafür wecken? In der Politik gibt es zwar bereits Pläne, die Kommunikation zu verbessern, das Grundsatzpapier des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über Wissenschaftskommunikation ist nur ein Beispiel dafür. Nur wirft dies auch die Befürchtung auf, dass Kommunikation dann von eh schon überlasteten, drittmittelfinanziert-prekären Doktorandinnen aufgeladen wird. Oder, dass sie als Freizeitvergnügung betrachtet wird. Oder, dass die hohen Anforderungen für gute Kommunikation unterschätzt werden. Oder, dass Wissenschaftskommunikation als Instrument der Akzeptanzbeschaffung verwendet wird. Richtig ist aber, dass alle von Wissenschaftskommunikation profitieren könnten. Wir möchten uns darüber austauschen, wie Wissenschaft unserer Meinung nach kommuniziert werden sollte. Und auch, welche Themen gerade jetzt mehr Aufmerksamkeit finden sollten. Eine Betrachtung von Wissenschaftlerinnen, die gleichzeitig Wissenschaftskommunikatorinnen sind - eine Kombination die immer noch recht selten ist.
Keywords
47
72
Thumbnail
1:02:13
82
Thumbnail
1:02:15
99
144
157
162
175
179
187
246
253
InternetPhysicistLAMP <Programmpaket>Musical ensembleSimultaneous localization and mappingPressureSoftware developerComputer animationJSONLecture/Conference
Software developerSatelliteInternetArray data structureCONDOR <Programm>Open setMeeting/Interview
InformationDirection (geometry)Hausdorff spaceGRADEArray data structureConcurrency (computer science)ZahlSet (mathematics)Tor <Netzwerk>Finite setPhysical quantityLecture/Conference
PAPDirection (geometry)WordBlogSpring (hydrology)LinieUniformer RaumMittelungsverfahrenKommunikationGoogle BloggerRange (statistics)PayPalDeath by burningListe <Informatik>Grand Unified TheoryEigenvalues and eigenvectorsProcess (computing)Lecture/Conference
Lösung <Mathematik>KommunikationDevice driverProcess (computing)PAPFactory (trading post)Computing platformPower (physics)Value-added networkWirkung <Physik>File formatZusammenhang <Mathematik>Öko <Programm>Moment (mathematics)Uniformer RaumLecture/Conference
P-valueUniformer RaumKommunikationEvent horizonPlane (geometry)PAPEnergieProcess (computing)StatisticsSummationNumberMeeting/Interview
StatistikerEnergieNegative numberPhysicistFactorizationKommunikationZahlZugriffIndexInternetInformationVersion <Informatik>MathematicianSound effectSet (mathematics)Multitier architecturePAPLecture/ConferenceMeeting/Interview
KommunikationInformationScale (map)Queue (abstract data type)Crash (computing)Perspective (visual)BlogEmailSummierbarkeitConvex hullBlock (periodic table)Multitier architecturePositionSage <Programm>Lecture/Conference
openSUSEComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Herzlich willkommen zu unserem letzten Podcast heute Abend auf der Sendezentrumsbühne, ganz großartig, dass ihr alle da seid.
Es geht jetzt um Wissenschaft und darum, wie man sie besser kommunizieren kann und was vielleicht Podcasts dazu beitragen können. Das hören wir uns an, von unserem großartigen Panel, von Anna, von Andre, von Caro und von Nicolas. Und ganz kurzer Hinweis, weil es mir eben so unangenehm aufgefallen ist,
sollte euch aus irgendeinem Grund der Teufel reiten und ihr wollt den Saal verlassen, macht die Türen bitte leise zu, das wäre ganz nett. Und wenn ihr geht, nehmt auch gerne euren Müll mit. So, das waren jetzt aber die ganzen Hausmeisterthemen. Vielen Dank fürs Dasein und viel Spaß beim Zuhören. Ja, guten Abend. Zu allererst...
Wir kriegen Applaus, das ist so toll. Zu allererst möchte ich kurz die Fehlerkultur leben. Der liebe Jörn, das ist schon spät, das ist Claudia, nicht Caro. Aber Jörn, wir haben dich trotzdem unglaublich lieb. Auch Caro hat dich lieb.
Ich bin auch immer sie ist. Bestimmt, hat sie ihn lieb. Und wir wollen heute über Wissenschaftskommunikation reden, weil wir alle da irgendwie so was mit zu tun haben. Und wollen wir jetzt einmal noch mal kurz sagen, was wir tun, oder wollen wir direkt ins Thema reinspringen
und die anderen Leute Medienkompetenz walten lassen? Ja, wir können ja kurz, in der Veranstaltung davor wurde ich angesagt als Spaßpodcaster mit Feuertornado. Das behalte ich jetzt bei. Ich mache einen Wissenschaftspodcast methodisch inkorrekt und bin Physiker an einer deutschen Hochschule.
Ja, also ich bin Claudia, jetzt doch. Und ich habe Biochemie studiert und mache jetzt aber eine, mache jetzt aber, ich mache auch einen Wissenschaftspodcast zusammen mit Anna. Und in meinem anderen Leben bin ich, also mache ich Lebensmittelanalytik in der Firma.
Das heißt, wir gucken einfach, ob man die Lebensmittel, die man so im Supermarkt kaufen kann, auch essen kann. Und der Podcast heißt Zellkultur, um das zu vervollständigen. Hallo, ich bin André Lampe. Ich bin Physiker und Biochemiker und freischaffender Wissenschaftskommunikator, könnte man sagen, und Wissenschaftler.
Und ich mache zwei Podcasts, nämlich das Wirkstoffradio mit Bernd zusammen und den Podcast Mal ganz grundsätzlich. Genau, und ich bin Anna, im Internet besser bekannt als Adora Bell und mache den Zellkultur-Podcast zusammen mit Claudia und zusätzlich noch Science Slams, Blogge, Schreibe, Tue Dinge
und bin manchmal irgendwo hin unterwegs, um mir irgendwelche Talks anzuhören und dann darüber zu schreiben. Genau, und wir haben so ein bisschen jetzt vernommen.
Es rumort in der Wissenschaftskommunikation so ein bisschen. Es gab viele Entwicklungen jetzt in den letzten Jahren, weil, ja, was macht Wissenschaftskommunikation eigentlich und warum ist das überhaupt so wichtig? Und da haben wir uns gedacht, wir können das doch hier mal einfach gesammelt besprechen.
Warum ist Wissenschaftskommunikation so wichtig? Also für mich liegt das sehr daran, dass die Welt halt deutlich komplexer wird. Das passiert einfach immer viel mehr. Wir müssen uns darüber klar werden, dass jetzt eben Satelliten im All rumfliegen,
die uns Internet geben, dass wir zum Mond fliegen, dass wir zum Mars fliegen, dass wir hoffentlich bald noch ganz anders hinfliegen, dass wir aber gleichzeitig einen Klimanotstand haben, dass wir was gegen den Klimawandel tun müssen und da natürlich auch in genau diesen Feldern natürlich auch immer wieder
die Antithesen dazu unterwegs sind. Also Fake News, wir waren nicht am Mond, es gibt keinen Klimawandel und so weiter und so fort. Wie können wir dem entgegentreten?
Wissenschaftskommunikation wäre so ein Ding, die Wissenschaft besser an den Mann oder an die Frau oder an die Kreatur bringen oder eben auch der genaue Grundsatz zu sagen, ja, müssen wir nicht Sachen, die wir selber finanzieren, halt mit unseren Steuergeldern, müssen wir darüber nicht auch informiert werden, was die Leute so forschen.
Das Problem ist halt eben auch so ein bisschen, dass bisher die Wissenschaftler ähnlich wie Cassandra behandelt wurden und ganz einfach sie sagen immer, ja, wir müssen was machen, sie geben eine Warnung nach der anderen raus und keiner hört zu und hinterher sagen alle, das haben wir überhaupt nicht kommen sehen und die Wissenschaftler, wir sagen es euch doch die ganze Zeit,
also es ist ein bisschen, also mehr oder weniger wie Cassandra damals, also man steht halt da und sagt, aber die Fakten liegen auf dem Tisch, sagt der Greta Thunberg auch und die Wissenschaftler sagen das seit Jahren und ihnen hört einfach keiner zu so richtig.
Ja und die komplexere Welt hast du eben angesprochen, es geht dann um evidenzbasierte Entscheidungsfindung. Du hast vor zwei Jahren einen tollen Talk hier auch auf dem Kongress gehalten über nicht nur den genetischen Fingerabdruck, sondern über Genetic Profiling
und da ist es jetzt so, dass es teilweise in Polizeigesetze eingeflossen ist und man eigentlich ganz klar von der Wissenschaftsseite her sagen kann, ja, das hat eine Sicherheit von 60 oder 70 Prozent oder sowas und dann kann man daneben liegen und das ist halt auch eine Form von Wissenschaftskommunikation, um das einzuordnen, die deutlich wichtiger ist.
Und was du gesagt hast, Forschung gerade in Deutschland ist zu einem so großen Teil, ich weiß nicht, 90 Prozent, kommt der Sache glaube ich ganz nahe, 90 Prozent sind steuerfinanziert, also von den Geldern, die wir reinwerfen, also sollte es darüber auch Informationen geben, wir haben uns vielleicht nicht nur Ergebnisberichterstattung,
sondern auch mal aus dem Prozess und wie die Methode funktioniert. Vielleicht noch drei Zahlen, die mich beeindruckt haben, die sind vom Wissenschaftsbarometer 2019. Das Wissenschaftsbarometer wird einmal im Jahr erhoben, da wird die Öffentlichkeit gefragt, wie sie Wissenschaft und Forschung wahrnehmen
und 2019, also es sind immer verschiedene Fragen, aber eine Frage war, wie groß ist ihr Interesse an Wissenschaft und Forschung und da haben 59 Prozent der Befragten gesagt, wir haben großes Interesse an Wissenschaft und Forschung, also großes Interesse in der Öffentlichkeit, 59 Prozent.
Dreiviertel haben gesagt, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen sich äußern, wenn die Politik wissenschaftliche Themen diskutiert, also beispielsweise den Klimawandel, also der klare Auftrag, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eben auch die Stimme erheben sollen und gleichzeitig sind aber 30 Prozent der Befragten sich nicht sicher,
ob sie der Wissenschaft oder der Forschung trauen können und das finde ich ein bisschen beunruhigend, sagen wir mal so, als Berufswissenschaftler. Ja, da könnte man auch erstmal die Frage stellen, welche Wissenschaftler in der Politik überhaupt Gehör finden und es ist ja in Deutschland die Akademierwissenschaften.
Naja, also das Privileg der Politikberatung geht von einer Leopoldina aus, also von der Deutschen Akademie der Wissenschaft. Die schreibt einige für viele Dinge quasi als Stimme der Wissenschaft
in Richtung der Regierung orientiert, ein paar Ausarbeitungen und so weiter und so fort. Also das ist halt auch etwas, wo man vielleicht auch nochmal fragen könnte, ist das zwangsläufig die einzige Stimme, die da Gehör finden muss,
weil wir haben es jetzt gerade schon gesagt, Klimawandel ist das beste Beispiel. Die Beweise liegen oder die Daten liegen seit langer Zeit auf dem Tisch. Aber ich hatte das jetzt, ich hatte Nikolas so verstanden, dass die Bevölkerung 30 Prozent sich nicht sicher sind, als die Wissenschaftler glauben können und nicht. Also bei der Politik, also wie viel hat die AfD, 20 Prozent oder was?
Die trauen ja alle nicht den Wissenschaftlern außer ihren eigenen. Aber 30 Prozent der Bevölkerung, wen nehmen die denn als Wissenschaftler wahr? Weil das ist ja so die Frage, wen sehen die denn? Die sehen vielleicht Leute, die irgendwie mal interviewt werden,
aber das ist ja so eine geringe Wiederholungsrate, dass die einem nicht im Gedächtnis bleiben. Also wenn ich Leuten sage, ich habe im selben Haus wie Harald zu Hause gearbeitet, denke ich mir so, im selben Haus wie Harald zu Hause? Ja und wer ist das? Der hat hier Krebsimpfungen und so gemacht und hat da geforscht.
Ah ja, ja, habe ich gehört, die soll ganz schlimm sein. Ja und dann gut, man kommt ins Gespräch. Aber ja, also die Leute kennen kaum Wissenschaftler. Wen die vielleicht kennen ist Harald Lesch. Und dann hört es da schon auf. Jetzt ist Maiteen neu reingekommen in das Bild der Wissenschaftler.
Bringt da auch frischen Wind rein und jetzt erst mal Babypause. Also ist jetzt halt auch erst mal wieder weg. Hoffentlich nicht allzu lange. Ich glaube, das sind die Wissenschaftler, die wahrgenommen werden.
Das sind die Leute, weil sie immer wieder kommen, was auch die Gefahr birgt, dass sie immer wieder zu unterschiedlichen Themen gefragt werden. Also so allround Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler sind. Wenn sie dann auf einem Thema, wenn Maitee sich jetzt irgendwo verplappert und sagt, keine Ahnung, zwei Grad Ziel können wir nicht erreichen
und jemand anderes, ja doch, wenn wir alles machen, dann können wir es erreichen. Dann plötzlich an Glaubwürdigkeit auch in Feldern verliert, wo sie immer recht hatte und alles richtig gemacht hat. Und Harald Lesch ja genauso. Und wer noch Ranga Yogeshwar ist, glaube ich auch. Ja, ich glaube, das ist ein guter Punkt.
Also dieser Personenkult ist sowieso so ein bisschen schwierig. Und ich glaube, deswegen sollte auch nicht so sehr kommuniziert werden, also über spezielle Personen kommuniziert werden, sondern wir sollten vor allem die wissenschaftliche Methodik kommunizieren. Denn hier diese Zahl, 30 Prozent, sind sich nicht sicher,
ob sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vertrauen können. Es ist ja nicht so, dass sie zwingend nicht wissen, sie misstrauen jetzt mir nicht im Labor und sagen, der kann seine Messgeräte nicht richtig ablesen, sondern die unterstellen mir mitunter, also die sind 30 Prozent eingepreist, die unterstellen mir, dass ich gekauft bin beispielsweise.
Also irgendeiner finanziert mich und von dem bin ich natürlich abhängig und deswegen fälsche ich meine Ergebnisse in seinem Interesse. Und deswegen, weil das natürlich aus meiner Sicht als Wissenschaftler und Forscher nicht so ist, dass ich abhängig bin, zumindest nicht vollständig abhängig bin,
sollten wir genau das auch kommunizieren. Wo kriegen wir eigentlich unser Geld her? Wem sind wir Rechenschaft schuldig? Wie werden wir überprüft? Was passiert, wenn wir falsche Dinge herausfinden oder Dinge, die widerlegt werden? Wie widerlegen wir uns eigentlich? Oder ob wir handwerklich unsauber gearbeitet haben.
Wie wird mit, wenn jemand mal die Messwerte gefallen mir aber nicht, nehme ich doch mal die anderen. Das ist natürlich auch schwierig zu kommunizieren, weil das als Thema unsexy ist. Mai würde sich jetzt, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, aber glaube ich nicht in einem Video hinsetzen und erklären, wo kriegen Wissenschaftlerinnen eigentlich ihr Geld her?
Oder wie funktioniert publizieren? Oder wie funktioniert Peer Review? Das ist halt auch bei trittbildenfinanzierter Forschung ein Problem, weil dann eben teilweise die Auftraggeber aus der Industrie halt sagen, so diese Daten dürfen noch nicht veröffentlicht werden, weil wir damit jetzt noch warten wollen, weil das sozusagen noch mehr oder weniger geheime Forschung sein soll.
Wir wollen einen Vorsprung vor unserer Konkurrenz haben. Also da muss man halt irgendwie gucken, wie man sich als Wissenschaftler dann doch präsentieren kann, ohne zu viel zu verraten. Das ist ein ganz ganz schwieriger Grad auch für Menschen. Ich glaube wir müssen auch offen damit umgehen, dass es natürlich Auftragsarbeit gibt.
Also wir machen Auftragsarbeit für die Industrie. Oder wir haben Drittmittelprojekte, wo natürlich der Staat sagt, ich möchte, dass ihr in Richtung Energiespeicher arbeitet. Klar ist das eine Lenkung des Wissenschaftsbetriebs und wir sind nicht mehr vollständig frei in diesem Drittmittel-geförderten Bereich.
Aber der entspricht halt möglicherweise 20% oder 30% in manchen Sektoren, aber eben nicht 100%. Ja, und unter auch ganz klar vorgegebenen Grenzen. Das heißt also nicht, wenn uns das nicht passt, dann redet dort bitte niemand drüber
und wenn er es doch tut, wird er erschossen. Sondern da wartet ein Jahr mit der Veröffentlichung oder das kann dann unter den und den Umständen dann doch schließlich veröffentlicht werden, wenn man so und so lange wartet. Also da gibt es halt ein Regelement, was erst mal, wenn man das hört,
zuerst hört denkt man so, ja, aber das klingt irgendwie ein wenig fishy. Aber es macht durchaus, macht in manchen Bereichen tatsächlich auch Sinn, diese Sachen so zu handeln. Jetzt sind wir auch so ein bisschen von dem abgeglitten, worüber wir eigentlich...
Du kannst ja mal sagen, was so der Hauptgeldgeber ist quasi eigentlich für Forschung. Das wäre doch die goldene Moderationsbrücke. Dass tatsächlich Hauptgeldgeber ist, ist schwierig. Da begebe ich mich auf dünnes Eis. Ist es jetzt die DFG, also die Deutsche Forschungsgemeinschaft,
oder ist es das BMBF selbst? Ich glaube nicht, dass es das BMBF selbst ist, sondern dass es die DFG ist, die dann Gabenmacht einhält auch vom BMBF, also das ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Und weswegen wir auch zusammengekommen sind und das Thema Wissenschaftskommunikation
hier auf die Bühne bringen wollten, waren, dass von diesem Bundesministerium für Bildung und Forschung es ein Grundsatzpapier gibt, was sich mit Wissenschaftskommunikation beschäftigt, wo auf ein paar Seiten eine grundlegende Zielrichtung vorgegeben wird.
Und da wollten wir einmal kurz, was ist Wissenschaftskommunikation eigentlich? Und im Prinzip ist es der ganze Kommunikationsprozess zwischen Wissenschaftlerinnen als auch zwischen der Wissenschaft und der Öffentlichkeit, wie man sagt. Und manchmal wird Wissenschaftskommunikation als Synonym verwendet
für das, was die Stellen für Öffentlichkeitsarbeit und Presse an einer wissenschaftlichen Einrichtung machen, obwohl manche das auch als Wissenschaftspr bezeichnen. Und manchmal ist unter Wissenschaftskommunikation auch zusammengefasst,
was Wissenschaftsjournalisten tun und Journalistinnen. Das finden manche Wissenschaftsjournalistinnen nicht gut, weil sie sagen, wir machen keine Wissenschaftskommunikation, wir müssen Wissenschaftsjournalismus. Und manche Wissenschaftsjournalisten sagen, ne, wir machen auch Wissenschaftskommunikation. Also es ist halt ein großer Überbegriff, der an manchen Stellen unterschiedlich definiert ist.
Und das wollten wir auch mal so ein klein wenig auseinander. Aber Anna, du bist eher in der Richtung auch journalistisch unterwegs. Ne, eher Richtung PR tatsächlich. Also wenn ich jetzt privat unterwegs bin, dann habe ich... Aber du hast ja auch für Zeitungen geschrieben und so. Genau, da habe ich journalistisch gearbeitet.
Das war sehr freiberuflich. Also du meintest jetzt freiberuflich. Genau, da bin ich auch journalistisch unterwegs, wobei ich mich da immer als Wissenschaftskommunikatorin gesehen habe, weil ich gar nicht daran gedacht habe, dass ich das jetzt... Also ich bin jetzt nicht im DJV oder so, sondern ich bin einfach... Deutscher Journalistenverband.
Genau, beim Deutscher Journalistenverband. Ich habe kein cooles Pressekärtchen, wo ich mich dann überall vorbeischleichen kann. Sondern ich habe einfach die Gelegenheit bekommen, über das Blog auch mal einen Artikel irgendwo reinzubekommen, wo man sich dann halt als bloggende Person so ein bisschen freut,
weil man halt mal ein bisschen Taschengeld bekommt von der Zeitung und ein bisschen Reichweite, ein bisschen Leute erschließt quasi, die vorher so was noch nicht gelesen haben. Und für mich so... Also ich will jetzt auch nicht sagen, dass Wissenschaftskommunikation keine Quellen prüft. Aber ich glaube, der Journalismus hat tatsächlich in sich eine Korrektivfunktion,
eine kritische Funktion, um nachzufragen, stimmt das jetzt alles, was uns eine Presseinfo sagt, was uns Paper jetzt gesagt hat?
Paper lesen Journalisten glaube ich selten, also wirklich dann so richtig Fachjournalisten, aber was uns der Politiker gesagt hat und so weiter und so fort. Also wir wissen, der Journalist muss prüfen, hat er seine Richtigkeit? Der Kommunikator darf zwar nichts Falsches sagen, aber ich glaube, er ist anders verantwortlich.
Also der Journalist arbeitet für eine Zeitung. Die Zeitung ist verantwortlich im Sinne des Presserechts, für das, was er schreibt. Der Kommunikator macht ja unterschiedliche Dinge. Der schreibt ja nicht nur, der macht ja nicht irgendwie TV-Beiträge, sondern der ist ganz anders aktiv.
Aber ich kann keine klare Linie da ziehen, nirgendwo. Ich würde ja nie sagen, dass ich als Wissenschaftskommunikatorin irgendwas schreibe, was falsch ist, aber vielleicht habe ich mehr die Möglichkeit, meine eigene Sichtweise, meine eigene Einschätzung im Gegensatz zur Einordnung des Journalists einzubringen.
Das würde ich auch sagen, dass der Kommunikator seine eigene Meinung einfließen lassen kann. Oder die Meinung der Institution, für die er arbeitet. Das ist dann beim Journalismus ja auch wieder so, dass es sozusagen von der Redaktionsstube aus auch eine Vorgabe geben kann.
Oder so ein generelles, wie richtet sich jetzt ein Medium aus, in welche Richtung, eher konservativ, eher liberal oder so. Aber das spannende Punkt, den du jetzt gerade gesagt hast, es gibt Wissenschaftskommunikatoren, die für eine Einrichtung da sind und dann halt auch, wie ich sagen würde, Wissenschafts-PR machen.
Weil keine Uni gibt eine Pressemitteilung raus, die sie schlecht dastehen lässt, nur zum Berichtswillen eines Ergebnisses oder eines Forschungsprozesses. Sondern es ist auch sehr wichtig, dass da das Logo der Uni drauf ist
und dass da steht, die Bla-Uni von, hast du nicht gesehen, in Tralala hat gerade hier, meine Fresse ist das toll. Das gehört auch dazu. Was ja auch okay ist, solange die Bericht erstattet, solange das, was in der Pressemitteilung geschrieben wird,
wir haben jetzt ein Mittel gegen alles gefunden, wer halt ein bisschen blöd. Und tatsächlich gibt es, wie bei Journalisten mit dem Pressekodex und auch der Verantwortlichkeit fürs Blatt, gibt es mittlerweile auch Leitlinien für gute Wissenschafts-PR. Aber das sind einmal die Wissenschaftskommunikatoren,
die in einer Pressestelle oder Öffentlichkeitsarbeit, oder wie man das auch nennen möchte, arbeiten. Und dann gibt es halt noch, ja weiß ich nicht, uns. Aber da sind wir auch irgendwie nicht homogen verteilt, sondern eher heterogen. Du bist Wissenschaftler an der Uni, Nikolas.
Und Feuer-Tornado. Und Feuer-Tornado-Besitzer. Spaß-Podcaster hat mich eigentlich mehr irritiert, ehrlich gesagt. Aber auch Wissenschaftskommunikator. Siehst du das zusammengefasst, oder sind das zwei Seiten von derselben Person? Ich hänge tatsächlich immer noch sehr in dieser,
weil ihr gerade sagtet, als Journalist kann man vielleicht ein bisschen mehr machen oder mehr... Das Wort ist nicht gefallen, aber ich habe an Kontext gedacht. Und das finde ich eigentlich, wer immer Wissenschaftskommunikationen macht, sollte... Als Wissenschaftler bringe ich die reinen Fakten im Paper raus.
Da ist es veröffentlicht und da kann es jeder lesen. Leider nicht, aber es sollte jeder lesen können in den Papern. Aber sobald ich anfange zu kommunizieren, sollte ich den Leuten Kontext geben. Sollte ich sagen, warum tue ich das? Was treibt mich an, das zu tun? Welche Beteutung hat das für uns als Menschheit,
was ich da erforscht habe? Und dann gehe ich von dem rein Faktischen weg. Sobald ich kommuniziere, es ist völlig egal, wer kommuniziert, glaube ich. Das kann die Pressestelle sein, das kann Journalismus sein. Aber gerade ich als Wissenschaftler sollte Kontext geben. Sollte eben auch das Emotionale reinbringen.
Warum kommuniziere ich? Oder warum forsche ich vor allem nicht kommunizieren? Deswegen kann ich es nicht trennen. Ich rede immer gerne über meine Forschung. Entweder mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern oder eben mit der Öffentlichkeit. Und den Stil passe ich natürlich ein bisschen an. Warum forsche ich oder warum ist das Projekt so toll, an dem ich forsche? Das ist ja eigentlich im Prinzip auch das Gleiche,
was man in seinen Drittmittelantrag reinschreibt. Man versucht, ein Projekt so schön wie möglich zu verkaufen. Da würde ich aber sagen, das sind sehr andere Worte. Ich mag gerne mit Tierfabeln arbeiten. Das würde ich nicht in einen DFG-Antrag reinschreiben. Das käme vielleicht auf einen Versuch.
Mehr als ablehnen können sie es ja nicht. Vielleicht sind das auch zwei Seiten ein und derselben Medaille. Aber ich habe auch so ähnlich wie Nicolas ein Problem damit, dass ein Journalist das besser einordnen kann.
Ich glaube, es ist eher etabliert in einem journalistischen Format, dass es Meinungsstücke gibt. Und dass das eine eigene Kategorie ist. Wenn ich jetzt überlege, wie ich über das, was ich geforscht habe, erzähle und das dann irgendwie in den Kontext einordne,
dann ist das zum großen Stück auch ein Meinungsding. Aber ich muss mich sehr bemühen, das dann auch so zu kennzeichnen. Übrigens spreche ich jetzt hier nicht für die Mikroskopie-Community, sondern ich finde diese Technik doof, weil ich habe an der anderen gearbeitet. Ist jetzt vielleicht auch nicht das Allerschönste, aber tatsächlich ist vielleicht eher eine Sparte. Vielleicht ist die Wissenschaftskommunikation
auch noch nicht so weit, dass es verschiedene Genres gibt zur Einordnung. Magst du mal zu dem BMBF kommen? Ich sage das nur mit Blick auf die Zeit. Wenn André sich noch mal kurz mental vorbereitet,
wollte ich noch sagen, dass wir demnächst auch Fragen zulassen werden. Genau, Jörn hat uns gerade die 30 gezeigt. Das heißt, wir haben jetzt noch 30 Minuten Zeit. André würde jetzt erst mal ein bisschen noch was erzählen und dann würden wir uns auch freuen, wenn ihr am Saal Mikrofragen stellt,
wenn ihr welche habt. Ich würde gerne das Grundsatzpapier für Wissenschaftskommunikation vom Bundesministerium für Bildung und Forschung kurz einmal sehr kurz zusammenfassen. Wir haben im Vorfeld auch schon ein bisschen darüber geredet.
Es gab einige Berichterstattungen darüber und auch ein paar Leute, die Kritik daran geübt haben. Vieles von der Kritik würde ich so nicht stehen lassen. Ich finde das eigentlich ganz gut. Aber es gibt so zwei, drei Sachen, wo ich so ein kleines Problem mit habe. Ich versuche, meine Zusammenfassung davon unbeeindruckt zu lassen. Und ich denke nicht, dass mir das gelingen wird.
Okay, also auf vier Seiten schreibt das Bundesministerium für Bildung und Forschung dass Wissenschaftskommunikation wichtig ist und dementsprechend Wissenschaftskommunikation ein wichtiger Teilaspekt der Wissenschaft ist und die Wissenschaft heutzutage sucht
nach evidenzbasierten Antworten und entwickelt Lösungen für die drängenden Fragen unserer Zeit. Deswegen ist Wissenschaftskommunikation so wichtig. Das ist ein nettes Teil für eine Einleitung. Mich stört daran, dass so ein bisschen die Grundlagenforschung hinten runterfällt,
weil Wissenschaft muss nicht immer antwortgeber sein. Aber das kommt halt später nochmal. Ich betone das. Das ist jetzt vielleicht ein bisschen Wortklauberei, aber später kommt das nochmal. Man kann das vielleicht auch einfach kurz sagen. Wissenschaft soll halt auch Fragen aufwerfen. Also nicht nur Antworten finden, sondern das viel Coolere sind ja eigentlich
die neuen Fragen, die entstehen. Dann sagt das BMBF vor allem, dass verschiedene Initiativen in Deutschland bereits da tolle Sachen machen. Vor allem die Wissenschaftsjahre des BMBF bringt Forschung und Wissenschaft in das Bewusstsein der Öffentlichkeit.
Aber auch so Einrichtungen wie Wissenschaft im Dialog, Nationalinstitut für Wissenschaftskommunikation oder das Science Media Center leisten wertvolle Arbeit und unabhängiger Wissenschaftsjournalismus ist auch sehr wichtig, sagen sie. Genau. Dann gerade bei der Diskussion um den Klimawandel
und Fridays for Future hat man gesehen, dass es da irgendwie eine Bewegung gibt und dass Wissenschaft noch eine Stimme braucht, besonders weil es die Scientists for Future gibt. Also 26.000 WissenschaftlerInnen, die gesagt haben, hört mal, die bei den Fridays for Future Protesten haben Recht.
Und jetzt schreiben die vom BMBF dazu bei Scientists for Future und Fridays for Future, es ist daher notwendig, dass sich WissenschaftlerInnen in den öffentlichen Diskurs einbringen, über ihre Forschungsarbeit allgemeinverständlich kommunizieren und Zusammenhänge einordnen.
Das ist schon mal nicht schlecht. Das ist tatsächlich mal etwas, das von Ministeriumseite klar gesagt wird, dass das auch Aufgabe der WissenschaftlerInnen ist. Was aber hier so ein bisschen fehlt, ist, ja, die sollten auch Zeit und Ressourcen dafür haben.
Das würde ich an der Stelle angreiden. Und sie führen fort, also besonders die Jungen machen das und so weiter und so fort. Und dann kommt direkt danach Wissenschaftskommunikation zeigt auf, welche Beiträge Wissenschaft und Forschung für die nachhaltige Entwicklung, die Innovationsfähigkeit und die Lebensqualität unserer Gesellschaft leisten.
Das ist dann wieder sehr angewandte Forschung und wenig Grundlagenforschung. Die fällt hier auch ein bisschen runter. Was eigentlich auch schade ist. Und deswegen erwähne ich das wieder. Erwähne ich das wiederhören. Dann geht es zum Leitbild. Es sollen allgemeinverständlich dialogorientierte Kommunikationen und auch Vermittlungen geschehen. Und das BMBF sieht sich dabei
als ermöglicher Treiber des gesellschaftlichen Diskurses und vermittelt nicht nur Forschungsergebnisse, sondern will auch Vertrauen schaffen. Das kann man mal so schreiben, finde ich ganz gut. Dann fahren sie fort, dass auch die Prozesse und Methoden
der Wissenschaft erklärt werden sollen. Das ist toll. Und dass es eine andere Reputationslogik im Wissenschaftssystem geben muss. Weil bisher ist es so, Wissenschaftler publizieren, je mehr Paper sie veröffentlicht haben, desto einfacher ist es, an die nächste Stelle zu kommen. Das ist grob vereinfacht. Aber es gibt kein Belohnungssystem im wissenschaftlichen System
für Wissenschaftskommunikation. Vor allen Dingen für gute Wissenschaftskommunikation. Genau. Da wird ein Problem gut beschrieben. Dann kommt, dass das BMBF
gemeinsam mit Wissenschaftsorganisationen Rahmenbedingungen für Wissenschaftskommunikation schaffen will und grundständig im Wissenschaftssystem verankert werden soll. Aber was hier fehlt, obwohl es ein Grundsatzpapier ist, das weiß ich, aber an dieser Stelle wäre es schön,
mal zu sagen, weil es überall immer steht, befähigt und ermöglichen. Hier hätte man reinschreiben können, Wissenschaftskommunikation gehört auch ins Curriculum jedes Studiums. Genau. Jeder Wissenschaftler oder jede Wissenschaftlerin, die ausgebildet wird, sollte da mal was von gehört haben. Das heißt nicht, dass sie es zwangsläufig machen muss in voller Ausprägung,
aber wenigstens das Handwerkzeug und was es bedeutet. Dann soll, um das zu erreichen, eine Factory Wissenschaftskommunikation eingerichtet werden. Und die soll ganz abgefahrene Sachen machen. Da ist auch nicht klar, das steht hier nicht drin, das hat nur Frau Kalicek mal gesagt. Es soll mehr Anerkennung,
unter anderem soll diese Factories Wissenschaftskommunikation Vorschläge machen, wie mehr Anerkennung jenseits des klassischen Reportationsmechanismen im Wissenschaftssystem für Kommunikationsleistungen erreicht werden können, Kommunikations- und Medienkompetenzen zu fördern bei WissenschaftlerInnen und den vielfältigen, unabhängigen und kritischen Wissenschaftsjournalismus
zu stärken. Also diese Factory Wissenschaftskommunikation hat ein drittes Brett vor der, dickes Brett vor der Brust. Und ich finde das interessant, dass man das so in den Arbeitskreis auslagert, sage ich jetzt mal, bedeutsam. Auf jeden Fall lohnt es sich, die genau im Auge zu behalten.
Hier wieder, die fahren dann weiter fort, Wissenschaftskommunikation als integraler Bestandteil der BMBF-Förderung, besonders für Forschungsbereiche mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Da sind wir dann wieder bei der angewandten Nummer. Ich bin auch gleich durch. Dann, es soll Evaluation und Wirkungsmessung von Wissenschaftskommunikationssachen
gemacht werden. Das ist eine tolle Sache. Und es soll auch mehr Forschung an Wissenschaftskommunikation selbst gemacht werden und eine bessere Verknüpfung von der Forschung an Wissenschaftskommunikation und der Praxis. Und dann kommt der Knackpunkt, wie ich finde. Da steht dann irgendwo drin, also ziemlich weit hinten,
das BMBF wird weiterhin eigene Initiativen der Wissenschaftskommunikation konzipieren und umsetzen und Dialog- und Beteiligungsformate fördern. Zentrale Initiative sind die Wissenschaftsjahre, die eine Plattform für zahlreiche Partner und kommunizierende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bieten und so weiter. Das Problem ist halt, dass das Thema
von den Wissenschaftsjahren immer vom BMBF selbst gesetzt wurde. Und da habe ich in der Vergangenheit das Gefühl gehabt, dass das immer mehr in die angewandte und ergebnisorientierte Forschung, was jetzt erstmal nicht zu verteufeln ist, aber die letzten drei Sachen, also was hatten wir? Zukunft der Arbeit war letztes Jahr. Dieses Jahr
war es KI. Nächstes Jahr ist Bioökonomie. Geisteswissenschaften ist 10 Jahre her, wenn mich nicht alles täuscht. Oder nicht ganz. Ich habe eine Liste offen, um das zu sagen.
Gesundheitsforschung, Zukunft, Projekt Erne. Zukunft, Stadt und demografische Chance ist jetzt vielleicht ein bisschen demografische Chance. War 2013, aber das macht mir ganz persönlich Sorgen.
Ansonsten, es werden dann wieder Innovationssachen noch weiter angesprochen. Es soll Bürgerwissenschaft, also Citizen Science gefördert werden und es soll Orte geschaffen werden, wo sich die Gesellschaft auch mit der Wissenschaft austauschen kann. Das finde ich auch gut. Aber es wird vor allem auch auf Transferaktivitäten
wertgelegt, dass halt also Forschung außer Uni und außer Fachhochschule transferiert wird in die Industrie, dass damit Konzepte gemacht werden. Also das ist so eine Sache, die mir so ein bisschen schwer im Magen liegt. Und das ist eine ganz gute Zusammenfassung von diesen vier Seiten. Hoffentlich. Also das, was ich eigentlich hauptsächlich
in dem Ganzen gesehen habe, ist, dass sie verschiedene Sachen gerne haben wollen, aber es steht auch nirgendwo, wie sie das in irgendeiner Form fördern wollen. Sie haben zwar einen Haufen Ideen entwickelt, aber wie genau das gefördert werden soll, sie fordern von den Wissenschaftlern, dass die mehr kommunizieren. Aber es wird an keiner
Stelle gesagt, wir bezahlen euch das. Und klar ist es, sobald halt eben das BMBF sagt, wir bezahlen euch das, ist dann auch wieder natürlich sofort der Vorwurf da, ja das ist ja alles Staatswissenschaft, das ist ja auch alles wiedergelenkt, klar. Aber sie hoffen halt eben auch sehr,
sehr stark eben auf Privatinitiativen und das sieht man ja eigentlich auch bei diesen Citizens-Science-Sachen. Oder was ich eben so in Wissenschaftskommunikation erlebe, das ist was bei uns eben in der Stadt läuft, das ist sowas wie Sciencepub, wo sich halt irgendwie, das ist auch organisiert, privat mehr oder weniger, wo sich ein Wissenschaftler vornehin stellt und einen Vortrag mehr über sein
Thema hält für ein interessiertes Leidenpublikum. Und das ist so halb spendenbasiert, das heißt, das Publikum, das kommt, das gibt dann halt eben ein bisschen Geld und die Organisatoren, wie viel dann am Ende für die rausspringt, ist halt eben sehr, sehr unterschiedlich, je nachdem, wie das Thema auch dann angenommen wird am Ende.
Also für mich fehlt halt so ein bisschen das Korrektiv da drin. Also ich meine klar, das ist jetzt vom BMBF geht das jetzt aus, das ist ja auch vollkommen in Ordnung, dass sie nicht sagen, ja und wir wollen dann aber auch kritisiert werden können. also im Prinzip wäre das wunderbare Wissenschaftskommunikation dann.
Aber was ich jetzt gerade bei dem Science Pub so gedacht habe, warum fördert das da nicht die Stadt? Also ich meine, wir haben ja ein föderales System, was gegliedert ist und so weiter und so fort. Also das muss ja nicht alles der Bund machen, wir haben ja noch die Länder, wir haben ja auch noch die Gemeinden
und wieso kommen, also da könnte man ja auch ein Konzept erarbeiten und wenn das BMBF halt sagt, ja eure Wissenschaftskommunikation, euer Projekt finde ich mir doof, dann hat man noch ein anderes, eine andere Möglichkeit sich zu bewerben mit einem Projekt, um Förderung zu erhalten. Ja das wäre eigentlich mal eine interessante Sache, weil das, wenn die Kommune mit ihrer Uni zusammen
solche Sachen durchführt, fände ich tatsächlich, also ich finde die Idee großartig, dass quasi der Topf für Wissenschaftskommunikation bei der Kommune wäre und die Uni kann, dass die da zusammenarbeiten, weil das ja eigentlich auch für eine Stadtentwicklung total spannend wäre. Genau. Wir müssen halt auch Events schaffen,
also es gibt ich kenne jetzt die Tiefe von diesem Event nicht, es gibt den Geist Heidelberg, das ist tatsächlich so ein Monat mit Wissenschaftlichen Vorträgen und Panel-Diskussionen, da weiß ich jetzt gar nicht wie das genau gefördert ist, aber so was halt, wäre
natürlich schon, es gibt bestimmt auch schon Projekte, die gefördert werden von irgendwo, also und das dann aber auch nochmal wirklich in so Positionspapieren zu verankern, einfach zu sagen, ja wir sehen uns als BMBF dort, aber wir wollen auch noch, dass es weitere Ebenen gibt, auf denen
gearbeitet wird. Das weitere Problem, was ich halt damit habe mit dem Paper ist, dass sie sagen, wir wollen unabhängigen kritischen Journalismus, aber die Frage ist dann halt eben, wer ist unabhängig, wer ist kritisch oder wäre es halt einfach nur, stellt sich einfach nur hin und sagt so hier, Erde ist eine Scheibe. Das kann man ja fordern,
das ist jetzt auch nicht verkehrt, das zu fordern, ist halt nur wie machen wir es? Also es geistert, machen wir einen stiftungsbasierten Wissenschaftsjournalismus, helfen wir den Zeitungen in irgendeiner Form aus, ich mag das gar nicht beantworten, das ist halt so, ja, dieser Teil ist wichtig,
ja, aber also vor allem ist es irgendwie schade, dass Wissenschaftler sollen das mehr machen, ich finde das auch, dass also meine Auffassung ist, und da mache ich mir wahrscheinlich keine Freunde mit, dass sich jeder Wissenschaftler und jede Wissenschaftlerin rechtfertigen müsste, warum sie nicht
kommuniziert und nicht andersrum, weil wenn sie steuerfinanziert ist, dann sollte sie es jedenfalls machen, nicht zwangsläufig selbst auf einer Bühne oder in einem Podcast, sondern vielleicht in einem Text oder in Zusammenarbeit mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit oder auf irgendeine Weise darauf, eine bestimmte Anzahl von Stunden und ein bisschen Energie darauf zu verwenden, und wer das nicht tut,
sollte sich rechtfertigen, manchmal ist es tatsächlich so, warum machst du denn den Scheiß, weil das wird ja im Wissenschaftssystem nicht honoriert, das ist so ein bisschen, also es braucht Zeit und es ist halt auch Arbeit. Ich glaube, wir haben noch 20 Minuten, also wer jemand kommentar oder eine Frage
zu dem, was wir haben, weil man hier die Wissenschaftskommunikatoren hat, auf der Bühne, der kann gerne ans Mikro treten, würde uns freuen. Ach, da ist schon jemand. Hallo. Hallo, hört man mich? Ja. Also ich mache selber Wissenschaftskommunikation, sowohl beruflich
als auch im Podcast, und Andrea, das ist ja schon angesprochen, dass Wissenschaftskommunikation jetzt als die freien Bürger einfach als Adressaten hat, auch verschiedene Zwecke haben kann, und ein Zweck, den ich besonders relevant finde, der aber
meiner Meinung nach ein bisschen zu kurz kommt, ist die Bürger und Bürgerinnen zu schulen, was die wissenschaftlichen Prozesse und Methoden angeht. Und ich habe das im Podcast auch versucht, ich habe da erklärt, was ist ein P-Wert, was ist Signifikanz, was ist das Tolle an einem Experiment und so weiter, und ich habe darauf wirklich null
Feedback bekommen, also weder positiv noch negativ, dass ich so dass ich einfach zum Schluss gekommen bin, dass es nicht besonders interessant ist, vielleicht habe ich es auch einfach nicht gut erklärt, kann natürlich auch sein, aber ich finde das halt so zentral, um auch die Autonomie der Bürger im wissenschaftlichen Verständnis zu fördern, und ich
frage mich halt, wie man so etwas besser machen kann? Habt ihr da Ideen? Wir hatten es im Vorgespräch, ne? Vor allem in der Medizin-Kommunikation wäre es halt eben für die Bürger viel nachvollziehbarer, wenn man halt sozusagen über die Prozesse, wie so ein Medikament den Zulassungsprozess durchläuft, informiert wird,
damit man überhaupt mal ein Gefühl kriegt für die Zeitspannen, die das in Anspruch nimmt, für was da alles im Hintergrund stehen muss, wie viel Geld da dann im Infekt reingesteckt werden muss. Das ist halt also da wäre es halt eben ganz schön nicht nur die Ergebnisse dann am Ende zu sehen, sondern eben auch den ganzen
Prozess mal so ein bisschen gespiegelt zu bekommen. Ja, aber das, also erstmal großartig, dass du das machst und dass du da auch Selbstreflektion machst bezüglich dessen, ok, da ist gar nichts gekommen, anscheinend ist das Verhalt. Also ich finde das auch total wichtig, aber ich glaube
gerade bei der Kommunikation, das ist für mich so der Knackpunkt. Kommunikation ist nicht Vermittlung. Wenn ich irgendwo hingehe und sage, und heute werde ich meinem Publikum beibringen, da habe ich, also glaube, da versuche ich mich dann selbst zu bremsen, weil ich dann eventuell die falsche Geisteshaltung
habe. Also ich versuche immer zu überlegen, als Publikator, warum, wie mache ich das eine irgendwie interessant, da ist dann, wenn man P-Wert macht, dann könnte man halt über die Geschichte, wie funktioniert das mit der Statistik und wie erreicht man Signifikanz
und da gibt es ja auch, der P-Wert ist ja nicht ganz unumstritten und da könnte man halt eventuell eine Geschichte erzählen, das wäre jetzt so mein Ansatz und die Erfahrung, die ich gemacht habe mit genau diesem Thema, ist, das Interesse dafür ist schon da, aber meistens mit dem,
wenn es schon ein gewisses Engagement da ist, also ich mache so ein Format, das heißt plötzlich wissen, wir gehen in eine Kneipe und sagen nicht, dass wir Wissenschaftler sind, sondern ey, hast du Bock auf ein Experiment? Und wie oft wir dann schon in Gespräche verwickelt wurden, ja, ihr Wissenschaftler, ihr patentiert ja irgendwas und von dem Geld macht dann die nächste Forschung, da muss man erstmal zurückgehen,
ja, so funktioniert das nicht ganz und dann hört man, welche seltsamen Vorstellungen da sind, da hilft es glaube ich nicht hinzugehen und zu erklären, so setzt man eine Studie auf oder so macht man ein Experiment, sondern dass man mal dass man vielleicht mal also vielleicht bestimmte Vorstellungen
dekonstruiert, was Aufmerksamkeit, wo es einmal irgendwie im Kopf klingelt, irgendwie so, habt ihr, ist euch schonmal untergekommen, ja also, weiß ich nicht, Material wird getestet, indem man drei Hundewelpen draufwirft und guckt, wie tief die Dellen sind, glaubt er nicht, ja, ist auch Bullshit, weil
es wird so gemacht, also also eine Legende, die tatsächlich im Internet kursiert, das war jetzt ein blödes Beispiel, aber was man vielleicht was findet und das zu dekonstruieren wäre halt eventuell ein Weg, so als aber ich nehme schon zu viel Raum ein, habe ich das Gefühl ich würde nicht unbedingt gleich so Schwurbeleien dekonstruieren,
sondern ich glaube, dass immer wieder Vorleben von, wie nähern wir uns Sachverhalten und wie sagen wir mal 5G, das ist so eine Frage, die kommt immer wieder jetzt zu uns, wie schädlich ist 5G für uns, da würde ich sagen, da müssten wir dann im Podcast oder hast du im Podcast wirklich die Möglichkeit,
vorzuleben, wie nähe ich mich und das ist eine besondere Frage, ich nehme mir jetzt 3 Paper, guck mir die an, wie ist da die wie viele, ich weiß gar nicht, wie da Experimente ablaufen, wie viele Leute wurden getestet oder das wird ja wahrscheinlich mit Tieren gemacht, wie groß war die Studie, welche Ergebnisse sind da,
welche Signifikanz ist da, ich glaube, du musst halt immer wieder vorleben und ich glaube, es hilft nicht, wenn du einmal so ein komplexes Feld erklärst, da kriegen wir auch überhaupt kein, du weißt das ja selber, du kriegst sowieso kein Feedback bei Podcasts, das heißt aber nicht, dass die Information nicht angekommen ist
und so musst du glaube ich immer wieder vorleben und nicht an abstrakten Dingen wie so einem Wert, sondern wirklich immer wieder an Beispielen, das nächste Mal guckst du dir Homeopathie an, dann guckst du dir 5G an, dann guckst du dir also diese Themen, die uns gerade Klimawandel und dann immer gucken, wie ist die Signifikanz und immer wieder vorleben, wie arbeiten
wir Wissenschaftler, wie schauen wir uns Studien an, ich glaube, das ist ganz interessant und das passiert viel zu wenig, das leben wir viel zu wenig vor und da kann man glaube ich viel beibringen, glaube ich. Ich würde gern noch hinzufügen, du hast jetzt halt auch eine tolle Folge, auf die du dich immer wieder beziehen kannst,
wenn du jetzt, wie Nikolaus halt sagt, schreibst du was über 5G oder erzählst du was über 5G und sagst, ey Leute, wenn ihr das jetzt nochmal lang hören, die lange Version hören wollt, ich schreib die und die Folge in die Show Notes, da könnt ihr es nochmal anhören, könnt ihr euch nochmal
komplett durch... es ist ein trockenes Thema, also dann könnt ihr euch ein bisschen durchquälen, kannst ja ankündigen, wenn die Leute das wissen, dass es ein bisschen trockener ist, aber sie kriegen genau die Informationen, die sie jetzt wollen, dann sind das vielleicht nur vielleicht nur 5 Leute, aber die haben es dann so gut verstanden, dass sie das dann ihrer Oma auch erklären.
Ja, also die Referenz genau auf die Folge, das immer wieder einzubauen, da habe ich es ausführlich erklärt und so und so ist es und das dann kurz aufgreifen mit Beispielen ist auf jeden Fall eine coole Sache. Danke. Bitte. Aber da ist noch so ein bisschen aufzugreifen,
mit diesem Belohnungssystem, was da auch in diesem Papier drin steht, das finde ich auch ganz schrecklich, weil genau diese Frage, du hast jetzt einen relativ komplexen Sachverhalt versucht zu erklären, war deine Kommunikation erfolgreich oder war die nicht erfolgreich? Woran machst du das fest? Wenn du jetzt zwei Leute erreicht hast, ist das ja vielleicht gut.
Das macht mich wahnsinnig, weil ich gerade auch von einer Wissenschaftskommunikationskonferenz komme, wo genau diese Belohnungssysteme oder Wertungssysteme von Kommunikation diskutiert wurden. Wie soll denn das gelingen? Da habe ich nicht mal einen Ansatzpunkt.
ein sehr geliebtes Beispiel von mir ist der Modellansatzpodcast, die reden über Bachelor- und Masterarbeiten von Mathematikabsolventen. Die erreichen, weiß ich nicht, 10 Leute, 100 Leute, da könnte man sagen, boah, das hat ja überhaupt keinen Effekt, ich erreiche keine Leute mit meinem Thema. Aber das sind Bachelor- absolventen, die plötzlich 20,
30, 40 Menschen erreichen, die über ihr Bachelor- Thema erfahren. Das ist doch wunderbar. Mehr Leute als meine Bachelor- haben gelesen. Meine haben drei gelesen oder zwei. Ich weiß nicht, wie viele Leute das beurteilt haben. Von daher ist es ein Riesenerfolg. Und jetzt wollen die ein Belohnungssystem
installieren. Wie soll denn das funktionieren? Was ist denn gute Kommunikation? Wenn ich in die Physik ziehe, ist das ein Erfolg? Oder muss ich 100 reinziehen? Also ich finde es ganz schlimm. Also Kommunikation zu quantifizieren oder zu bewerten, das hat ja schon super bei unseren Papern
funktioniert. Der Impactfaktor ist ja auch schon eine Scheißidee. Und jetzt wollen wir das bei der Kommunikation auch noch machen. Ja, die Gefahr ist definitiv da, dass es genauso eine selbe Sache wird. Okay, wir fassen das mal in einem Messwert zusammen. Das ist dann die Zahl. Und jeder, der bei uns Professor werden muss, braucht einen Wissenschaftskommunikationsindex von 5,7.
Aus meiner Arbeit generell, meiner Brötchenarbeit kann ich sagen, zu messen, was aus Kommunikation wird, ist fast unmöglich. Wir schauen halt, wenn wir eine Presseinformation rausgegeben haben, wie viele Leute haben darüber berichtet.
Was haben wir in etwa für eine Reichweite, was haben wir für ein Abo und so weiter und so fort. Aber das ist bei Wissenschaftskommunikation also ich habe über meine Bachelorarbeit geredet. Das ist ja kein News wert. Also das ist vielleicht für das Fach,
für den Bachelor und seinen Doktor, also seinen Bachelorvater, Bachelormutter, ist das vielleicht riesen News wert. Aber für den Rest der Welt ist es halt ja so, okay, jetzt haben wir ein kleines Puzzleteil von unserem 10-Milliarden-Puzzleteilchen- Puzzle und wissen, dass es vielleicht nicht dahin gehört.
Ja und Newswert führt halt auch in die Fölle. Genau. Es gibt ja eine längere Wattenschlange. Okay, okay, okay. Ich hätte sonst auch noch kurz gesagt, dass einer unserer, also einer meiner vorhergehenden Doktoranden meinte so, den Beitrag, den man mit seiner Doktorarbeit oder mit seiner wissenschaftlichen Arbeitswissenschaft als Ganzes leistet. Der ist auf wirklich
verschwindend gering am Ende. Ja, aber okay. Wattenschlange. Ganz, ganz kurzes Kommentar dazu. Als Journalist habe ich durchaus Zugriff auf relativ detaillierte Statistiken und ich weiß, dass gerade bei sehr fachlichen Artikeln extrem wenig
Feedback kommt, obwohl man sehr viele Leser damit teilweise erreicht und die das auch durchlesen. Also, die Leute klicken nicht nur drauf, weil irgendwie eine tolle Überschrift da ist, sondern die lesen dann auch noch die zweite und die dritte Seite weiter, wo man dann schon davon ausgehen kann, dass die da interessiert waren.
Okay, Punkt. Wissenschaftskommunikation ist meistens leider wirklich PR und durchaus auch in dem negativen Sinn, dass keine Kritik angebracht werden kann. Ist das eine
These von dir? Das ist eine Beobachtung. Es ist relativ schwierig, eine Veröffentlichung, eine Pressemeldung von irgendeiner Universität oder irgendwelche Forschung zu finden, wo wirklich ernsthaft differenziert dargestellt wird, wenn es ein Problem mit der Wissenschaft
an sich gibt. Wasserstoff beispielsweise. Also, wenn man irgendwo über ich höre hier gerade meine eigene Stimme, das ist furchtbar. Wenn man irgendwo in der PR über Wasserstoff was hört,
dann hört man praktisch nie, dass das Ganze eine Effizienz von irgendwas um die 30% hat. Also, heißt das, dass man drei, teilweise viermal so viel Energie vorne reinstecken muss, wie man hinten rausbekommt. Aber beispielsweise, um das jetzt kurz abzukürzen, das ist ein ernsthaftes Problem, weil die Glaubwürdigkeit
entsteht auch dadurch, dass man nicht nur pro Botschaften erhält, sondern auch die negativen, die Kontranachrichten, um einfach Glaubwürdigkeit zu erzielen, einfach um wirklich zu wissen, okay, höre ich das denn auch, wenn irgendwas schief geht. Und dadurch,
dass die Wissenschaftskommunikation so unglaublich positiv ist, also immer nur Wissenschaft ist toll, praktisch kommuniziert wird, geht die Glaubwürdigkeit tatsächlich trotzdem den Bach runter. Aber die Wissenschaft ist jetzt wirklich sehr zugeschützt. Ich glaube, die Ergebnisse sind halt
manchmal für uns nicht so gut. Es ist ja nicht so, dass die Wissenschaft deswegen nicht gut wäre. Es geht um Kommunikation. Ja, ja, ich verstehe schon. was ich jetzt, ich glaube, das geht vielleicht auch ein bisschen zu sehr ins Detail. Werden irgendwie mal Informationen weggelassen.
Ja, du musst in der Kommunikation immer Sachen weglassen, vor allen Dingen, wenn du mit Laien sprichst. Bei diesem Thema kann ich dir nicht sagen, ob das jetzt da sinnvoll war, weil das ist jetzt ein spezifisches Thema, aber du wirst immer Informationen rauslassen müssen. Und wenn du in die Institutionswissenschaftskommunikation,
also wirklich in die Pressestelle gehst, das ist ja größtenteils sind das Presseinformationen. Und das sind immer Positionierungen. Und niemand wird sagen, ja, aber eigentlich ist unsere Forschung vollkommen wertlos, weil es nur zu 30% effizient ist. Das ist das eine. Und das andere ist, man kann halt auch nicht einfach über jedes fehlgeschlagene
Experiment kommunizieren, weil man wird dann am Ende auch nicht fertig. Und bezüglich der Einordnung, ich weiß schon, dass es nicht um diese Sachen geht, sondern bezüglich der Einordnung, würde ich jetzt sagen, okay, wenn du das sagst für Wasserstoff, ist das eine Frage, wo ich
auf einer Seite sagen würde, okay, ist das eine Position, wo du von deiner Seite aussachst, da lege ich einen sehr, sehr hohen Maßstab an und der wird nicht eingehalten und deswegen riecht mich das auf. Also eine Selbstreflektion an der Stelle ist immer gut, aber ansonsten kann man auch bei der Stelle sagen, hört mal,
haltet ihr eigentlich die Leitlinien für gute Wissenschaftspr ein? Die gibt es nämlich. Und da stehen auch Abgrenzungen drin. Da kann man vielleicht auch einmal darauf hinweisen. Aber du hast am Anfang gesagt, die ganze
Wissenschaftskommunikation und die ganze Wissenschaftskommunikation sind halt nicht nur Pressemitteilungen. Das ist mir ein bisschen zu... Ich habe sehr wenig Zeit. Das Problem ist, Kritik ist immer aufwendiger und braucht immer sehr viel mehr Zeit als einfache Zustimmung.
Und ich habe jetzt halt nicht die Zeit. Ich hoffe, der Jörn lässt noch die letzte Frage zu. Also, ich fürchte, dass dann die letzte Frage, die restliche Warteschlange kann ja dann nochmal zu uns kommen, oder? Später im Bällebad. Nein, bitte, ja, stell deine Frage.
Ich weiß nicht, dass das falsch ankommt. Genau, meine Frage, also wenn ich so durch die Sachen im Kopf gehe, die ich mir so anhöre, aus dem Bereich Wissenschaftskommunikation, keine Ahnung, MyLab, Crash Course als englischer YouTube-Kanal und so weiter, also ich habe für mich so den
subjektiven Eindruck, dass es ein Feld ist, das sehr naturwissenschaftlich geprägt ist. Mich würde da eure Einschätzung zu interessieren, weil gerade vielleicht zu Themen wie Homöopathie oder so, man kann tausendmal sagen, hey, die Homöopathie wirkt nicht über den Placeboeffekt hinaus. Und das ist
aber ich habe so manchmal den Eindruck, dass so ein bisschen, ich sage mal, vielleicht eine gesellschaftswissenschaftliche Perspektive fehlt im Sinne von, okay, warum suchen sich die Menschen gewisse Welterklärungsmuster, Weltdeutungsmuster, was für sinnstiftende Elemente können auch in so etwas drin
stecken, so ein bisschen weg von, ich sage mal, einzelnen Praktiken hin zu einer etwas, ja, keine Ahnung, soziologischeren Perspektive, gesellschaftlich- ich weiß nicht. Gerade bei Homöopathie ist es ein bisschen wie so eine Religion, da man muss halt dran glauben. Natalie Grahams macht das ja tatsächlich
so ein bisschen, dass sie sehr stark auch drauf eingeht. Was gibt das den Menschen jetzt in dem Homöopathie-Fall? Warum machen die das? Und warum brauchen sie es? Und warum verteidigen sie das so stark? Und sie sagt ja auch, Homöopathie
ist eigentlich, ist es klasse, weil die Homöopathen haben Geld, also die kriegen viel Geld, um lange mit den Patienten zu sprechen und dann am Ende fühlen sich die Patienten noch besser, und die Patientinnen auch. Und das kann gut abgerechnet werden. Das ist halt auch, das ist für einen Arzt, eine Ärztin ist das
halt wichtig, die leben ja davon. da geht sie auch sehr stark drauf ein, sagt aber, die Globuli sind aber nicht, die haben halt keine Wirkung. Aber das Gespräch, die Zuwendung, die hat sehr wohl eine Wirkung. ich meine, wenn man sich auch ein bisschen anschaut,
es gibt ja durchaus geisteswissenschaftliche Podcasts, wo dann vielleicht auch weiß ich gar nicht, ob da so auf Homöopathie an sich oder auf so Wissenschaft an sich eingegangen wird. Mir fällt jetzt nicht direkt was ein, wo einfach mal gesagt wird, ja,
wie sehen wir das eigentlich, ne? Aber ich gebe dir absolut recht, die Naturwissenschaft ist der eine Aspekt und die Frage ist immer, und das meinte ich gerade mit Kontext, wenn du Wissenschaftskommunikation machst, wo ist der Kontext für die Gesellschaft? Welche Bedeutung hat diese Erkenntnis für die Gesellschaft? Auch Klimawandel, die Daten sind da, aber die Frage ist natürlich, wie handeln wir jetzt
als Gesellschaft? Und das ist multidimensional, das ist nicht nur naturwissenschaftlich. Naturwissenschaftlich schalten wir sofort die Emission von CO2 ab, aber das ist nicht realistisch und genau, deswegen gebe ich dir absolut recht. Du darfst nicht nur den naturwissenschaftlichen Aspekt sehen, sondern eben auch den gesellschaftlichen. Und das ist ja auch das,
was deine große Kritik an diesem Thesenpapier war. Du sagst, das ist alles sehr auf die angewandte Forschung ausgelegt und eben nicht auf Grundlagenforschung oder das, was halt kein Geld bringt. Bezüglich der Geisteswissenschaft, es gibt die Blogplattform
Hypothesis, geisteswissenschaftliche Blogs. Da habe ich schon einige Artikel gelesen, wo ich mir so dachte, boah, das hätte ich auch mal gerne irgendwie in einem Video oder so, aber ich muss auch gestehen, ich kenne jetzt niemanden, der über Geisteswissenschaften als Videoformat hat. Und ich kenne auch ein paar Podcasts,
mir fällt jetzt auf die... Ja, genau, also okay, Grimme-Preisträgerinnen sind es. Genau, also da tut sich etwas, aber ich muss auch ganz ehrlich sagen, ich genieße zum Beispiel WZB Wissenschaft,
genau, also WZB in Berlin, Wissenschafts...ja, sag's mir nochmal. Ja, genau, aber die machen... aber die haben auch Veröffentlichungen und also quasi DINA 4 Heft, was ich mit großer Begeisterung lese, wo ich mir so denke, ach Mensch, haut das doch auch mal irgendwie online raus
weil die gibt es dann halt noch gedruckt. Ich weiß es nicht, also stellt so eine Frage immer mehr und ganz im Ernst, was immer hilft bei WissenschaftlerInnen, mal eine E-Mail hinschreiben und sagen, könntet ihr das nicht, also wenn da was kommt, da hat mich jetzt schon wieder einer gefragt, ob wir da, können wir da nicht mal, also das ist ein Impuls, den man setzen kann und ich glaube
jeder freut sich auch darüber, könntet ihr nicht mal darüber was machen, mal ein Institut anschreiben oder sowas, das kann auf jeden Fall Dinge Jetzt haben wir das Problem, dass der Jörn schon ganz böse schaut. Er schaut schon ganz böse. Er schaut so unglaublich böse gerade. Jörn schaut weiterhin total lieb, aber man kann erkennen, dass er uns sagen möchte, dass wir zum Ende kommen müssen und ich
finde, wir haben auch ein gutes Ende soweit gefunden, oder? Also wir haben Kritikpunkte, sie sind lösbar, wir müssen drüber sprechen und wir müssen vielleicht auch noch mal andere Blickwinkel finden und es gibt da noch ganz viele Blickwinkel auf Wissenschaftskommunikation und auf Wissenschaft zu schauen, die wir jetzt leider alle nicht ansprechen konnten.
Entschuldigung an die Warteschlange. Genau, wir sind noch hier, Fragen können gestellt werden. Genau, dann vielen Dank und euch noch einen schönen Abend.