Datacenter - was wir wissen sollten (und trotzdem oft nicht erfahren)
This is a modal window.
The media could not be loaded, either because the server or network failed or because the format is not supported.
Formal Metadata
Title |
| |
Title of Series | ||
Number of Parts | 254 | |
Author | ||
License | CC Attribution 4.0 International: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/53043 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
| |
Keywords |
36C3: Resource Exhaustion196 / 254
1
7
8
9
10
11
24
26
27
28
35
39
40
41
43
44
47
49
50
55
56
60
62
63
64
68
71
72
74
75
77
78
79
82
88
93
99
100
102
106
109
111
112
113
118
119
122
124
125
127
132
133
135
136
137
138
140
141
142
143
144
145
146
150
151
156
157
158
161
162
164
165
166
167
170
173
175
177
179
180
182
183
187
201
202
208
213
219
224
226
233
234
235
237
239
240
241
244
246
247
249
251
253
00:00
Uniformer RaumExt functorInformation and communications technologyPoint cloudServer (computing)GRADEHard disk driveData centerWorld of WarcraftInterface (chemistry)Service (economics)Uniformer RaumRun-time systemStudent's t-testRoundingElectronic program guideContent (media)InternetLöschen <Datenverarbeitung>String (computer science)SmartphoneTransmitterComputer hardware19 (number)UNIXComputer animationJSON
09:39
Software engineeringOrder of magnitudeRandEnergieSet (mathematics)Focus (optics)High availabilityRelationalsystemInformationData centerNumberEigenvalues and eigenvectorsInternetServer (computing)Charge carrierLevel (video gaming)SupremumCW-KomplexPhysical quantityInternetdienstNoten <Programm>TransmitterPower (physics)Google MapsSystems <München>Musical ensembleBindung <Stochastik>LaserKommunikation
18:57
BuildingMathematical structureRun-time systemSet (mathematics)Google MapsRoute of administrationInternetLink (knot theory)Electric currentPOWER <Computerarchitektur>Plot (narrative)Data centerEnergieMoment (mathematics)High availabilityServer (computing)GravitationOptisches KommunikationsnetzStructural loadSystems <München>LIGA <Programm>Physical lawRow (database)Run time (program lifecycle phase)Physical quantityGAUSS (software)
28:15
Plane (geometry)DatabaseHigh availabilityStrich <Typographie>Server (computing)Prime idealVotingSystems <München>Hausdorff spaceInformationInsertion lossCalculatorsData centerKommunikationOptisches KommunikationsnetzBindung <Stochastik>WordElectric power transmissionPhysical quantityInternetAddressing modeElectric generatorWorkstation <Musikinstrument>Coefficient of variationAgreeablenessComputer animation
37:33
SummationOrder of magnitudeGRADEEnergieFilm editingData bufferServer (computing)Data centerInternetHöheMoment (mathematics)Plane (geometry)Scientific modellingDecision theoryPhysical lawInternetdienstData conversionIP addressDistortionPhysical quantityRun-time systemStress (mechanics)TOUR <Programm>Insertion lossStructural loadHypercubeSet (mathematics)
46:51
openSUSEComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
00:19
Ich arbeite hier in der Politik und da gibt es so ein paar sehr simple Annahmen über Data Centers.
00:23
Das reicht so von, wir müssen unseren neuen Standortvorteil in Europa, das müssen jetzt Datenzentren sein. Die sind dann ganz toll datenschutzfreundlich und nachhaltig zu. Es kann ja nicht so schwer sein, wir nutzen einfach die Fernwärme und dann ist das alles wieder ausgeglichen von der CO2-Bilanz. Sicherlich gibt es viele andere Dinge, die auch noch gut wären, wenn Politikerinnen und Politiker, die sie wissen würden, über Data Centers.
00:44
Und ich glaube, wir werden jetzt alle ganz viel lernen in diesem Talk. Vielen Dank und deswegen einen ganz herzlichen Applaus für Günther, der uns jetzt was darüber beibringt. Viel Spaß dabei. Herzlichen Dank und einen wunderschönen guten Morgen. Ich finde das total faszinierend, dass ihr nach weniger als vier Stunden Schlaf hier schon wieder im Auditorium sitzt.
01:01
Und ich finde das auch völlig okay, wenn ihr einblendet dabei. Das Thema ist jetzt eher nicht so wahnsinnig spannend. Aber es berührt uns natürlich andererseits auch ständig. Mal kurze Frage in die Runde. Wer von euch hatte heute denn schon mal Kontakt zu einem Rechenzentrum? Ja, andere Frage. Wer von euch hat denn ein Smartphone, das online ist? Okay, das ist genau das Gleiche. Also immer dann, wenn wir online sind, mit einem Smartphone, sind wir automatisch in irgendeinem Rechenzentrum.
01:22
Wir wissen zwar nicht automatisch wo, aber da passiert irgendwas. Ich möchte euch darüber berichten, wie Rechenzentren grob funktionieren. Versucht das echt so ein bisschen an Oberfläche zu halten. Aber welche Möglichkeiten es gibt und welche Herausforderungen wir haben und vor allen Dingen, was wir perspektivisch mit Rechenzentren beachten sollten.
01:42
Nicht nur in Deutschland, sondern an verschiedenen Stellen. So, okay, jetzt geht es los. Mal so ein bisschen Blick in die Presse. Ich habe das jetzt, Google-Suche, Datacenter-Ausfall 2019. Und es ist halt immer ganz lustig, wenn man dann so irgendwie spontan 20 verschiedene Möglichkeiten hat, sich einen auszusuchen, weil für uns ist ja Rechenzentrum immer verfügbar.
02:03
Hier sind die Finanzämter lahmgelegt worden. Und wenn man dann so einen Text sich anschaut, das ist nochmal besonders spannend. Ist das zu sehen? Nee, das ist leider nicht zu sehen. Also die Finanzämter in Norddeutschland, und außerdem noch die in Mecklenburg-Vorpommern. Da fragt man sich natürlich, wo Mecklenburg-Vorpommern ungefähr liegt. Aber anderes Thema. Da gab es einen Netzverfall an der Uni.
02:23
Hier in der ersten Zeile überalterte Netzhardware. Da geht es um Budgets, das ist ja ganz klar. Aber auch das finde ich fair, dass man darauf mal hinweist. Oder ein Online-Anbieter von irgendwelchen Möbeln hatte gesagt, hey Leute, unser Rechenzentrum ist ausgefallen, wir machen das online. Vielleicht habt ihr es ja gemerkt, weil über eine Stunde weg. Also es ist ja nur zu wünschen, dass da Kunden waren, die es gemerkt haben.
02:43
Okay, schließlich ein Thema aus dem letzten Jahr. Ein Stromausfall, der das deutsche Internet lahmgelegt hat. Das deutsche Internet ist ja auch nochmal so ein bisschen spannend. Das war aber eigentlich schon nach den Zeiten, als wir in Deutschland net nachgedacht haben. Sei es drum, hier ist in der Tat komplett der Strom ausgegangen.
03:02
Trotz aller Sicherungs- und Redundanzmöglichkeiten und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und organisatorischen Vorkierungen usw. Und das ist halt wirklich bad luck. Und das war einer der professionellen Datacenter-Anbieter. Keiner von den Wettbewerbern hat darüber gelästert. Weil am Ende kann es jedem passieren. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, Datacenter fallen aus.
03:23
Wir haben Technik, die im Einsatz ist, die kaputt gehen kann. Auch Redundanzen können kaputt gehen. Und wir haben Menschen, die im Einsatz sind, die Fehler machen. Letzteres ist übrigens häufiger Ursache als ersteres. Aber auch das passiert. Interessant, hier ist dieses Symbolbild. Da ist der Strom natürlich wieder da.
03:40
Ist ja klar. Worum geht es? Vortrag im Wesentlichen. So ein bisschen werde ich über die Datacenter-Basics reden. Wir werden uns darüber Gedanken machen, warum sind Rechenzentren eigentlich kritisch? Was hat es mit Energieeffizienz und Nachhaltigkeit auf sich? Und was können wir tun?
04:01
Welche Themen gibt es für die Zukunft der Rechenzentren nicht nur in Deutschland? Und schließlich, wenn ich meinen Timing einigermaßen hinkriege, haben wir auch noch Zeit für Q&A. Okay, lasst uns mal schauen. Wenn wir uns der Rechenzentren unterhalten, was ist das eigentlich? Da gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen interessanterweise. Blick in die Wikipedia.
04:20
Ihr seht schon, ich habe den Vortrag zeitnah vorbereitet. Der sagt uns, wenn man Datacenter sucht, lernt man es über Rechenzentren. Das ist also das Gleiche. Das gesamte Verständnis ist, Datacenter, Rechenzentren sind uns das Gleiche. Also bitte, wenn ich das wechselseitig verwende, dann ist das nur wegen der Virtualität der Sprache und nicht, weil ich damit unterschiedliche Inhalte ausdrücken möchte.
04:40
Uns dann interessant ist, es geht darum, dass die IT und die Non-IT miteinander verbunden werden. Also es gibt da so Anbieter, die sagen, da, wo die Cloud die Erde berührt. Also das ist das Datacenter. Und am Ende, wir wollen ja nicht nur über Cloud reden, aber da, wo die Server irgendwo ihre Heimat haben. Und manche haben, existieren, arbeiten unter wirklich serverunwürdigen Bedingungen. Noch mal ein anderes Thema.
05:00
Schauen wir vielleicht auch mal auf. Dann gibt es eine Definition vom BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Habt ihr wahrscheinlich schon mal gehört. Die machen sich auch sehr viel Gedanken über das Thema Datacenter, weil am Ende natürlich die gesamte Bundes-IT ja auch in irgendwelchen Rechenzentren, die meisten zumindest, in irgendwelchen Rechenzentren steht.
05:21
Und die beziehen sich, so wie fast alle Publikationen danach auch, seit 2015, 2016, auf das Thema, auf die DIN EN 50600. Das ist die klassische Datacenter-Norm. Und da ist wirklich alles geregelt, so quasi ganzheitlich. Das ist echt spannend. Es ist ein bisschen mühsam zu lesen. Ich werde nur auf einige Aspekte eingehen, aber das BSI hat nach meinem Verständnis völlig recht,
05:43
wenn man sagt, Datacenter ist eben nicht nur das Gebäude. Auch wenn das mein primärer Bezugspunkt heute sein wird, also das Gebäude mit all dem, was da drin ist, sondern Datacenter ist eben auch alles das, was mit der Organisation der IT zu tun hat. Mit der Organisation der, also der Basics zunächst mal, der Stromversorgung, der Klimatisierung, der Sicherheit und all der anderen Aspekte, die eine Rolle spielen.
06:06
Witzig ist hier nochmal der Hinweis, also das ist bei dem BSI eine interessante Perspektive, die IT-Betriebsbereiche. Das sind genau die Räume, wenn ihr in einem Rechenzentrum seid, wo wirklich die IT steht.
06:22
Also die Hälfte aller Räume im Rechenzentrum und die Hälfte der Fläche ist ja Non-IT. In verschiedenen Rechenzentren ist dieser Nicht-IT-Anteil für Stromversorgung, für Klimatisierung, für den ganzen Kram sogar noch größer. Also man kann so grob sagen, Hälfte, Hälfte oder eben auch noch mehr für Nicht-IT-Themen. Und hier bezieht sich das BSI auf das Thema IT-Betriebsbereiche.
06:46
Und sagt übrigens auch, was ich auch ziemlich cool finde, in dem Augenblick, wenn in einem IT-Raum, egal wie groß oder klein der ist, Dienstleistungen für Dritte erbracht werden, auch wenn die dafür nichts bezahlen, ist es ein Data Center.
07:00
Ich vermute mal, dass wir unter so manchem Schreibtisch ein Data Center zu stehen haben. Ja, wenn wir das mal jetzt quasi wirklich ins Extreme betrachten. Mal kurz eine Frage, um das Publikum besser einzuschätzen. Wer von euch war schon mal in einem größeren Rechenzentrum mit mehr als 2000 Quadratmeter? Grob. Wow. Etwa die Hälfte, wenn ich das richtig sehe.
07:21
Sehr cool. Für euch könnte es heute möglicherweise nicht ganz so spannend sein. Alle anderen kann ich mal empfehlen. Nutzt, auch wenn ihr mit IT gar nicht so viel zu tun habt, nutzt irgendeine Gelegenheit, die sich bietet, da gibt es mal Tage der offenen Türen oder da gibt es halt irgendwelche Führungen für Studenten oder für Schüler oder was auch immer. Sprecht nicht alle mich an, aber grundsätzlich könnte ich da auch helfen.
07:41
Schaut euch das mal an, weil das ist wirklich auch erhellend. Okay, was macht ein Rechenzentrum? Wir gucken mal von unten nach oben. Zunächst mal kümmert sich das Rechenzentrum darauf, dass es eine Umgebung gibt, ein Gebäude, ein Raum, eine passende Umgebung für IT.
08:03
Und dazu gehört eben neben der Stromversorgung, weil ohne Stromversorgung ist IT halt wirklich nur Blech. Also die IT-Cracks, die sagen immer, da steht halt das Blech, das ist unspannend, aber am Ende, wenn kein Strom, dann ist das ganze Blech natürlich wirklich unspannend, dann funktioniert aber auch kein IT. Machen sich viele übrigens nicht klar. Und der zweite Punkt, der elementar wichtig ist,
08:22
der gesamte Strom, der da reingeht in die IT, kommt als Wärme wieder raus, also die Energiemenge. Da wundern sich dann manche und dann sagen sie, ja, das passiert ja nichts anderes. Dann stelle ich mal die Frage, wie viel schwerer wird eine Festplatte, wenn sie beschrieben ist? Und dann wundern sich manche weiter und dann sagen sie, okay, nein, nach dem Löschen ist sie wieder genauso schwer wie vorher.
08:42
Ja, naja, wisst ihr, ich habe mit Leuten zu tun, die von IT sogar keine Ahnung haben und die stellen sich dann halt Fragen, die interessant sind. Der nächste Punkt, also kommt alles als Wärme wieder raus. Die Wärme muss wegtransportiert werden. Und das Wegtransportieren der Wärme ist eine echt spannende Herausforderung, weil wir haben nicht ohne weiteres die Möglichkeit,
09:03
die Wärme einfach so rauszulassen an die Luft. Das wollen wir vielleicht ja auch gar nicht, dazu sage ich auch noch was, sondern da geht es darum, dass bestimmte, möglichst konstante Betriebsparameter eingehalten werden. So ein Server mag es halt nicht, wenn er zu heiß wird. Die haben auf der einen Seite so ähnlich wie bei den,
09:20
also gut, ihr kennt in der Regel Server, die haben vorne einen Ansaugbereich, hinten einen Ausblasbereich und dazwischen findet der ganze IT-Kram statt und die mögen es nicht, wenn es deutlich wärmer als 35, 40 Grad ist. Je nach Hersteller, die Festplatten kriegen dann ein Problem oder teilweise halt auch die IT auf den Boards, die sind von den Kühlkörpern nicht so ausgelegt und so weiter und so weiter.
09:43
Das heißt, dass man muss dafür sorgen, dass vorne an der Eingangsseite immer ausreichend viel kalte Luft ist und auf der anderen Seite müssen wir natürlich dafür sorgen, dass die warme Luft hinten rausgeht. Wie gesagt, ich spreche nochmal drüber. Ist aber eine spannende Herausforderung, insbesondere wenn man nicht genau weiß, wie viel Wärme produzieren die denn jetzt eigentlich. Ist das immer quasi gleich viel oder ist das unterschiedlich?
10:00
Dazu sage ich gleich noch was. Dann haben wir das Thema Abwärme, das steht ja auch da, das war wunderbar anboderiert. Wir müssten doch die ganze Abwärme, über 10 Terawattstunden IT-Strom wird heute erzeugt, wird heute verbraucht. Das heißt, unsere Data Center machen pro Jahr,
10:22
wandeln pro Jahr über 10 Terawattstunden Strom in Wärme um. Und wenn ihr wisst, das sind 10 Milliarden Kilowattstunden, ist das richtig? Ja. Und wenn ihr wisst, dass hier quasi anderthalb Kilowattstunden oder sowas, pro Jahr stimmt nicht,
10:42
ungefähr 1500 Kilowattstunden braucht ihr pro Jahr, um ein normales Haus, das jetzt nicht null Energiehaus ist, zu heizen. Da könnte man echt eine ganze Menge Wohnungen mit heizen. Ist aber ein eigenes Thema. Beleuchtung, Brandschutz, Zutrittsschutz, Sicherheit,
11:00
all dieser ganze Kram gehört mit dazu. Und die meisten Unternehmen, die sich mit IT beschäftigen, wollen sich darum nicht kümmern. Deshalb nimmt der Trend zu, dass große Unternehmen, auch Großunternehmen, ihre eigenen Rechenzentren aufgeben oder nur noch als Backup-Rechenzentren nutzen und stattdessen sich mit sogenannten Housing-Anbietern einmieten, die halt diesen ganzen Kram, der sich ums Gebäude, um die Stromversorgung,
11:21
um die Klimatisierung, um die Sicherung krankt, die den ganzen Kram abnimmt. Hat übrigens auch was damit zu tun, dass die Verfügbarkeit relativ hoch sein soll. Weil üblicherweise möchte man ja nicht, dass wenn abends Feierabend ist und da ist irgendein Fehler, dass dann das Internet bis nächsten Morgen aus ist. Das will man ja normalerweise nicht. Das heißt also, wir wollen, in den großen Rechenzentren brauchen wir einfach Leute, die rund um die Hüte da sind,
11:40
die dafür sorgen, dass Strom läuft, Klima läuft und so weiter. Und das machen Housing-Anbieter. Ist jetzt kein super komplexes Thema, aber wenn man tiefer reinschaut, dann wird das richtig spannend. Alles das, was darüber die IT macht, es gibt auch Housing-Anbieter, die sich quasi um das gesamte Gebäude kümmern, also den Housing-Anteil machen und noch den IT-Teil.
12:03
Und es gibt natürlich die, die ihre eigenen Rechenzentren betreiben. Über die rede ich jetzt nur am Rande. Die Probleme, die wir haben, sind aber in jedem Falle die gleichen. Okay, ja, tut's. Schauen wir erst mal, ihr wollt jetzt ein neues Rechenzentrum bauen. Ihr habt jetzt gerade mal ein bisschen Geld
12:22
und wollt ein Rechenzentrum bauen, mit dem ihr Server unterstellen könnt, die einen Megawatt Leistung ziehen. Ein Megawatt ist eine ganze Menge, ist aber für die großen Rechenzentren-Anbieter so quasi eigentlich nur unter der Einschätzung. Die meisten großen bauen Rechenzentren, die ab 5 Megawatt IT-Strom bereitstellen. So, was kostet das ungefähr?
12:41
So ein Rechenzentrum, hat jemand eine Idee? Wer baut Rechenzentren von euch? Okay, also eine grobe Hausnummer ist, für moderne Rechenzentren mit entsprechender Sicherheit, ist, dass wir pro Kilowatt Leistung, die dann installiert werden muss und den Platz dazu und die Sicherung und so weiter zwischen 12.000 und 15.000 Euro anrechnen müssen.
13:00
Das ist schon nicht ganz wenig. Also mal um Quadratmeterpreise, je nachdem, wie viel Leistung man drin hat, das wäre auch pro Quadratmeter der Fall für Rechenzentren, die eine Leistungssicht von einem Quadratmeter pro Kilowatt pro Quadratmeter haben. Das heißt also, ein Gebäude bauen mit der ganzen Technik innen, das ca. 12.000, 15.000,
13:20
teilweise sogar 20.000 Euro pro Quadratmeter kostet, ist schon eine Ansage. Deshalb ist das halt auch relativ teuer in der Herstellung. Das machen halt auch nur wenige. Aber die Rechenzentren, die heute gebaut werden, mit Blick auf das ganze Thema Nachhaltigkeit, die sollen für mindestens 15 Jahre laufen. Und jetzt gucken wir mal, 2020 plus 2015 sind mal 20.35. Das heißt also,
13:40
jetzt werden die Rechenzentren gebaut, die uns nachher bei dem ganzen Thema CO2-Einsparung und Nachhaltigkeit helfen sollen. Und deshalb ist das inzwischen auch ein echtes Thema für Neubauten von Rechenzentren. Wenn wir uns also anschauen, zunächst mal brauche ich natürlich ein passendes Grundstück. Und idealerweise ist das in der Nähe der potenziellen Kunden.
14:03
Weil es hilft nicht, wenn ich ein Data Center irgendwo auf der Seele baue und Kunden in Europa schwerpunktmäßig bedienen will. Das Problem, also grundsätzlich kann man das zwar machen, aber dann haben wir halt das Thema mit den Latenzen. Das heißt, die Informationen laufen einfach viel zu lange zwischen dem Rechenzentrum und den Kunden mit ihrem System.
14:24
Interessant ist auch das Thema Rechtssystem. Inzwischen gibt es namhafte internationale Data Center-Anbieter, die sagen, wir bauen ganz bewusst in einem nicht so, ansonsten nicht so optimalen Land, weil wir glauben, dass wir auch in fünf oder zehn Jahren die Rechenzentren noch juristisch sauber betreiben können,
14:41
auch als Ausländer. Ja, es gibt ja Länder auf der Welt, wo man nicht so genau weiß, was es in fünf oder zehn Jahren mit den Investitionen auf sich hat, die wir heute ausgeben. Und gerade Mitteleuropa hat, zumindest bei den größeren Ländern hat den Ruf, da relativ stabil zu sein. Ich vermute mal, dass ein Land jetzt unter dem Aspekt der Stabilität etwas,
15:03
wie soll ich es formulieren, nicht mehr ganz so im Fokus steht. Aber insgesamt ist es so, dass die europäischen Länder da einen ganz guten Ruf haben. USA natürlich auch, Canada auch und so weiter. Relativ wichtig ist das Thema Stromversorgung. Wenn ich fünf Megawatt oder zehn Megawatt,
15:20
teilweise sogar 50 oder 100 Megawatt Strom brauche, dann muss mir irgendein Stromversorger, muss mir das liefern können. Das heißt also, wenn ich jetzt Rechenzentren aufbaue und sage, lieber Stromversorger, ich will nächste Woche eröffnen, kannst du mir gerade fünf Megawatt hinlegen, also eine Anschlussleistung von fünf Megawatt, dann sagt er, nö, weil habe ich nicht.
15:41
Ich muss das Umstromwerk aufrüsten, ich muss fette Kabel verlegen, kostet so round about 5, 7 Millionen Euro, bei den Größenordnung gut 10, 15 Megawatt. Und übrigens brauche ich dafür zwei Jahre. Das heißt also, ich habe dann ein Problem, wenn ich mich nicht um das Thema Energie kümmere, dass ich unter Umständen gar nicht mehr bauen brauche,
16:03
weil ich nicht genug Energie habe, um die IT zu versorgen, ist nicht nur in Deutschland ein Thema. Man findet natürlich immer, gegen Anwuch vom eckigen Geld, findet man immer eine Lösung, braucht aber seine Zeit. Okay, dann das Thema Glassfaser ist auch ziemlich wichtig, die Data Center leben ja nicht in luftleerem Raum, die sind ja letztlich Knoten von Kommunikation,
16:24
ist glaube ich klar, selbstredend. Interessant ist auch, dass da wo schon Rechenzentren sind, andere dazu kommen. Weil da wo schon Rechenzentren sind, sind Glassfasern, sind üblicherweise ausreichend Stromversorgung und so weiter, und da gibt es diesen Netzwerkeffekt, und das sehen wir in Deutschland, insbesondere in Frankfurt. In Frankfurt steht fast die Hälfte der gesamten Rechenzentrenungskapazität,
16:41
die wir haben, einfach weil da am Anfang einige Großrechenzentren von der Finanzindustrie waren und die Carrierer alle da waren, also die die Glassfaser verlegt haben, und das hat Frankfurt mehr und mehr attraktiv gemacht, so dass wir da heute eine extrem hohe Anballung von Rechenzentren haben. Und was nicht schlecht ist, insbesondere wenn man verschiedene Mieter
17:01
am Rechenzentrum hat, ist, wenn man irgendwie gut erreichbar ist. Es gibt in Berlin Rechenzentren, oder andersrum, Kunden, die in Berlin unterwegs sind, die kommen nicht mit dem Auto. Der Techniker, wenn er nicht gerade einen fetten Guter durch die Gegend schleppen muss, dann kommt er halt mit der Bahn oder mit dem Fahrrad. Und idealerweise ist es ausreichend einfach, da hinzukommen,
17:22
und deshalb ist auch der ÖPNV-Anbindung ein echtes Kriterium für Rechenzentren, die vermietet werden sollen. Was ist jetzt nicht so toll, Rechenzentren, die direkt auf dem Vulkan stehen, Rechenzentren, die in einer Verlängerung von Marianengraben stehen, da haben wir übrigens einige auf der Welt, das ist nochmal ein eigenes Thema, Rechenzentren,
17:40
die regelmäßig von Hochwasser bedroht sind. Das sind nicht so tolle Standardfaktoren. Auch solche mit problematischen Nachbarn, so ein Krankkraftwerk, das ist in Deutschland jetzt kein Thema, aber woanders in der Nachbarschaft könnte unter Umständen schwierig sein. Oder auch chemische Industrie, gerne genommen sind auch Sprengstofffabriken. Und schließlich, und das hängt so ein bisschen
18:01
von den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab, die Nachbarn mit erhöhter Sensibilität, was ich auch gut nachvollziehen kann, wenn wir Rechenzentren machen, zumindest was die Standardrechenzentren anbelangt, machen halt einfach Lärm. Die Kühler, die da notwendig sind, gerade im Sommer, die sind relativ laut, da muss man eine Menge Schallschutz betreiben, wenn man in der Nachbarschaft ein Krankenhaus hat.
18:21
Und insofern finde ich das auch okay, wenn man da von vornherein ruhig sich nimmt. Auch Wohngebiete mögen es nicht, wenn nachts da Netzversatzanlagen angehen und recht laut sind. Auch übrigens die Baukosten und Grundstückkosten spielen natürlich auch eine Rolle, aber das noch am Ende. Schauen wir mal, wo sich Rechenzentren heute so befinden. Diese Information ist für alle verfügbar, datacentermap.com.
18:42
Die ist nicht ganz exakt und die ist nicht wirklich vollständig, aber gibt einen sehr guten Überblick über den Status quo. Und was ihr hier sehen könnt ist, wenn wir jetzt mal auf die Zahlen schauen, das sind aggregierte Zahlen, dann stellen wir fest, dass deutlich mehr als in Europa haben wir in den USA und auch in Kanada Rechenzentren, aber insbesondere in den USA.
19:02
Und was hier fehlt, ist China, muss man klar sagen. In China gibt es riesige Rechenzentren, die nicht erfasst sind. Das ist ein Dienst, der auf Google Maps basiert. Keine Ahnung, ob das zusammenhängt. Und relativ wenig sind auch Rechenzentren in Afrika und Lateinamerika zu finden. Also ihr seht schon, das ist nicht ganz gleich verteilt.
19:25
Schauen wir uns das in Europa an. Wenn ihr die roten Hotspots schaut, dann seht ihr einmal UK, insbesondere mit London, und dann seht ihr diesen über Belgien, diesen roten Bubble. Das sind die Niederlande. Es gibt in Amsterdam und in der Umgebung von Amsterdam jede Menge Rechenzentren.
19:41
Und die Niederlande hat fast so viel AZ-Kapazität wie Deutschland. Sie sind nicht ganz in der gleichen Liga, was die Wirtschaftsleistung anbelangt. Auch nicht unerheblich ist Frankreich, also Paris. Insofern staune ich gerade, dass der nicht rot ist, aber das ist besser verteilt. Schauen wir uns Deutschland an. Ich hatte vorhin schon mal gesagt,
20:00
Deutschland ist im Wesentlichen Frankfurt, das Rechenzentrum Hauptstadt. Hier stehen 38 Rechenzentren notiert, in Wirklichkeit sind es viel mehr. Aber alle anderen sind ferner lief, muss man natürlich sagen. Alles andere sind B-Standorte. Wenn man dann noch mal tiefer reinzoomt, dann stellt man fest, ich habe jetzt mal München genommen, nur exemplarisch,
20:20
bis hinzu, wie sehen die Gebäude aus? Und wenn ihr jetzt mal guckt auf den Gebäuden hier, dieser Laserpointer geht nicht, hier seht ihr diese Strukturen. Das sind Kühlanlagen. Das da oben, das sind Kühlanlagen. Das heißt, man kann, ohne dass man weiß, ob das ein Rechenzentrum ist oder nicht, kann man schon sehen, das ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Rechenzentrum,
20:41
weil alle Rechenzentren brauchen Kühlung. Also insofern auch einfach mal Google Earth oder Google Maps mit einer KI durchkämmen, dann kann man alle großen Rechenzentrumsstandorte identifizieren. Okay, wie wäre denn das ideale Rechenzentrum, wenn wir uns das wünschen könnten? Ich habe ja schon mal gesagt,
21:00
mit Blick auf die nächsten 15, 20 Jahre, was würde dann da passen? Es bleibt nach wie vor das Thema politische rechtliche Stabilität. Das ist extrem wichtig. Dann wäre es gut, wenn die Wirtschaftspolitik sich um digitale Infrastrukturen kümmert, wenn die glauben, dass es eine gute Idee ist, Rechenzentren anzusiedeln. Das hilft nämlich. Auch Glasfasernetze helfen grundsätzlich,
21:21
wenn man Rechenzentren ansiedeln will, das hatte ich ja vorhin schon mal gesagt. Interessant, gerade mit Blick auf die Zukunft, das Thema Nachhaltigkeit wäre gut, wenn das ein politisches Ziel ist. Also es gibt Regierungen, die haben das als politisches Ziel. Teilweise sogar in der Verfassung verankert. Oder auch gerne genommen einfache und schnelle Behördenabläufe.
21:40
Man muss eine Baugenehmigung machen, Beantragung und diese ganzen Kram. Wirtschaftliche Nähe zum Kunden, das ist klar. Moderate Grundstücks- und Baukosten. Moderate Strompreise auch gerne genommen, weil fast 50%, je nachdem, mal mehr, mal weniger der Gesamtbetriebskosten sind Stromkosten. Und mit Blick auf Nachhaltigkeit, die dauerhafte Verfügbarkeit von regenerativer Energie.
22:03
Und zwar solcher, die immer verfügbar ist. Also zum Beispiel Wasserkraft, weil Gravitation fällt ja nachts nicht aus. Im Gegensatz zur Sonne oder zu Wind, wenn er halt mal nicht weht. Das wäre halt wirklich klasse. Und wie sieht es damit aus in Deutschland? Machen wir gerade mal den Realitätscheck.
22:21
Politisch relativ stabil kann man sagen. Nach 16 Jahren Merkel und das geht, alles klar. Aktive Unterstützung für digitale Infrastrukturen. Ich müsste es jetzt gelb machen. Ich glaube wirklich, die Politik hat erkannt, dass es da ein Thema gibt. Und manche wollen auch wirklich was tun. Also das ist jetzt nicht mehr so, dass sie sagen,
22:40
interessiert mich nicht dieser IT-Kram, setze ich es sowieso nicht durch. Das ist inzwischen anders. Nachhaltigkeit als klares politisches Ziel. Auch in den Handlungen und den Gesetzen, da lasse ich es rot stehen. Bezogen auf Deutschland. Einfach schnell in Behördenabläufe. Tut mir leid. Also ich kenne Unternehmen aus der Data Center-Branche,
23:02
die anderthalb Jahre auf eine Baugenehmigung warten. Weil Fragen zu klären sind. Und Formulare und überhaupt. Wie sieht es wirtschaftlich aus? Hallo? Ach so, okay. Näher zu Kunden, klar. Moderate Grundstücke zum Baukosten,
23:21
das hängt ein bisschen davon ab. Die gibt es in Deutschland nicht überall. Moderate Strompreise können wir mal gerade vergessen. Deutschland ist das teuerste Rechenzentrumsland bezogen auf den Strompreis in Europa. Weil Rechenzentren produzieren ja nichts. Also ihr wisst ja, da gibt es diese EEG-Umlage. Und die EEG-Umlage, die ist ja so konzipiert, dass diejenigen, die im internationalen Wettbewerb stehen,
23:41
begünstigt werden. Teilweise komplett ihre EEG-Umlage erlassen bekommen. Die zahlen dann andere, also wir als private Nutzer. Und das gilt aber nur für produzierendes Gewerbe. Das gilt für Waffenhersteller. Das gilt für Kohleproduzenten. So ein Kran im Tagebau, also so ein Bagger,
24:02
der braucht 5 Megawatt, wenn er richtig Vollpower zieht. So viel wie ein mittelgroßes Rechenzentrum. Mit dem Unterschied, ich bin mir nicht sicher, ob das jetzt noch der Fall ist, aber zumindest im letzten Jahr war es noch so, dass diese 5 Megawatt Strom komplett von der EEG-Umlage befreit sind. Ja, weil produziert der Braunkohle. Im Gegensatz zu den Daten.
24:21
Wer braucht Daten? Findet den Fehler. Derzeit auch nicht politisch durchsetzbar. Wir haben mit verschiedenen Leuten im Wirtschaftsministerium und in verschiedenen anderen Bereichen auf der EU gesprochen, ist politisch derzeit nicht änderbar. Und es ist natürlich auch schwer zu vermitteln, wenn wir sagen, jetzt nehmen wir die Data Center auch noch aus der EEG-Umlagen-Forderung raus.
24:40
Die haben etwa 3% des gesamten in Deutschland verbrauchten Stroms gehen durch Data Center. Die Tendenz geht dahin, bis hin zu 5, möglicherweise zu 10%, in den nächsten 15 Jahren. Weil die Data Center wachsen, trotz des Strompreises. Und es wäre natürlich jetzt irgendwie auch schwierig zu sagen, dass die privaten Anwender plötzlich noch mehr EEG-Umlage zahlen müssen,
25:00
nur damit die Data Center rausgenommen werden können. Das ist ein politisches Thema, nicht ganz einfach. Kommen wir mal zu ein bisschen Technik. Strom. Nur, dass ihr so ein Big Picture habt. Es geht immer darum, möglichst redundanten zu schaffen. Das heißt, wenn irgendein Teil ausfällt, soll alles weiterlaufen. Ihr könnt hier sehen, hier gibt es quasi eine Einspeisung A, eine Einspeisung B. Und am Ende, hier dieses grüne Ding.
25:22
Das ist die IT. Hier steht die IT von dem Kunden. Und solange da auf A- oder B-Seite Strom ankommt, ist das völlig ausreichend für ihn. Gerne mag er beides, aber grundsätzlich ist das so ausreichend. Hat nur den Nachteil, ich muss auf der rechten und auf der linken Seite die ganze Technik bezahlen. Ich muss sie laufen lassen. Die verbraucht dabei auch Strom.
25:42
Ich muss sie warten. Ich muss dafür sorgen, dass das alles möglichst effizient funktioniert. Und was ist, wenn mal Strom ausfällt? Worst Case ist ja Blackout. Dann haben wir zunächst mal auf der linken Seite USV-Anlagen und da brechenzfreie Stromversorgung mit riesengroßen Batteriespeichern. Die teilweise bis zu 15 Minuten die gesamte Last des Rechenzentrums
26:01
abfedern können und weiterversorgen können. Und dann springen nach 30 bis maximal 90 Sekunden Netzversatzanlagen an. Das sind diese Dieselgeneratoren. Die sind darauf vorbereitet, schnell zu starten und schnell Energie zu liefern. Und wenn die anspringen, dann wird auch sofort die Batterie wieder aufgeladen
26:21
und dann werden die Kältegeräte wieder in Gang gesetzt. Interessant ist zum Beispiel die Frage, was passiert denn eigentlich, wenn Strom weg ist, also von A- und B-Seite, mit der Kälteversorgung? Diese Frage wird in vielen Rechenzentren nicht betrachtet, also nicht wirklich betrachtet, weil es springen
26:41
ja nachher die Netzversatzanlagen an. Aber hey, so Netzversatzanlagen sind halt auch elektronisch gesteuert und da kann es mal schiefgehen. Das war übrigens das Thema des deutschen Internets ausgefallen, da ist die Netzversatzanlage nicht angesprungen, und zwar aus dem ganz profanen Grund, weil der Diesel alle war. Also, nicht nachgetankt,
27:01
also Details sind jetzt auch unerheblich, aber die können mal weg sein. Was passiert denn dann mit meinen Servern, wenn die Netzversatzanlage, nur die Netzversatzanlage für die Kühlung sorgt? Das heißt, die Server laufen weiter, produzieren Wärme, wie wild. Voll Power ist gerade Online-Shop, Weihnachtseinkauf. Strom funktioniert.
27:21
Möglicherweise funktionieren auch die Lüfter, die dafür sorgen, dass die gekühlte Luft wieder in den Doppelboden kommt, aber woher kommt die Kühlung? Wenn das warme Wasser nicht da ist, dann haben wir relativ schnell ein relativ großes Problem. Es gibt Installationen, die innerhalb von 30 Sekunden zu heiß werden, da müssen die Systeme runterfahren. Es gibt aber auch Kunden, die das Thema
27:41
im Blick haben, die sagen, Moment mal, ich glaub dir ja, dass du deine Netzversatzanlage im Griff hast, ich hätte trotzdem gern genug Zeit, meine Systeme, insbesondere die Storages, kontrolliert runterzufahren. Und bitte sorge dafür, dass du mindestens 30 Minuten meine Kühlung aufrechterhalten kannst, auch wenn deine Neas nicht starten. Spannende Herausforderung kostet eine Menge Geld,
28:01
ist aber ein Schritt weiter gedacht. Also durchaus nachvollziehbar, zumindest für solche Systeme, die jetzt nicht irgendwelche Katzenvideos russen. Oder vergleichbar. Okay. So und jetzt haben wir gesagt, okay, flächendeckender Stromausfall ist ja echt doof. Wer von euch kurz das Handzeichen kennt, den Roman Blackout
28:20
morgen ist es zu spät? Ja, ist wirklich lesenswert, basiert eigentlich auf einer Studie, die für den Bundestag gemacht wurde oder für den Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenversorge. Kann ich euch empfehlen, weil die Szenarien, die darunter liegen, sind relativ realistisch. Also ist ein Roman. Ich habe auch nichts davon, dass ich den empfehle. Ich hatte
28:40
Gelegenheit, mal mit dem Autor, mit Marc Ellsberg, gemeinsam Abend zu essen und habe ihn gefragt, der hat vier Jahre recherchiert, was ist denn für ihn am überraschendsten gewesen? Und bei der Recherche. Und er meinte, dass ihm mehrere Technische Manager von Energieversorgungen gesagt haben, dass sie schon kurz vor einem großen Stromausfall gestanden haben. Das heißt also, das, was wir für Selbstverständlichkeiten, nämlich der Strom aus der Steckdose,
29:02
da kann ja nichts passieren, das ist eine Illusion. Und die Illusion wird immer größer, je mehr verteilte Systeme wir haben, je mehr unberechenbare Einspeisungen wir haben. Das ganze Thema regenerative Energie ist unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit, macht es schwieriger. Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit
29:20
ist eine komplett andere Geschichte, will ich gar nicht kleinreden. Also mal angenommen, der Blackout würde länger andauern. Was passiert dann? Dann ist die erste Frage Netzversatzanlagen, die Dieselgeneratoren, die haben für 24 oder 36 äh, sorry, für 48 oder 72 Stunden, für zwei oder drei Tage haben die Dieselvorrat, wenn alles läuft. Und dann sind die Vorräte leer. Und was passiert dann?
29:43
Dann gibt's Nachtankverträge mit irgendwelchen Lieferanten. Aber glaubt ihr wirklich, dass wenn wir zwei Tage keinen Strom in Deutschland haben, dass diese Lieferanten dann nachtanken werden, bei irgendeinem Data Center-Anbieter? Ich glaube das ehrlich gesagt nicht. Nächstes Thema, glaubt ihr wirklich, dass die Mitarbeiter,
30:01
die zu Hause ja auch zwei Tage keinen Strom haben, dann früh morgens noch, wenn sie das, selbst wenn sie es wollen, zur Arbeit kommen können, wenn sie irgendwie auf öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind? Schwierig. Wenn sie mit ihrem Auto unterwegs sind, solange der Tank voll ist, prima. Aber wenn der Tank leer ist, was meint ihr, wieviel Tankstellen in Deutschland Notstromanlagen haben?
30:21
Weniger als ein Prozent. Es gibt welche, ja, aber weniger als ein Prozent. Also mit anderen Worten, wir haben dann auf verschiedenen Ebenen und nicht nur im Rechenzentrum substanzielle Probleme. Und die Frage ist halt, was hilft es uns, wenn wir grundsätzlich die Rechenzentrumsverfügbarkeit hochschrauben und wenn wir sagen, wir haben, keine Ahnung, für 120 Stunden
30:40
Strom vor Ort, aber wenn das Personal nicht mehr da ist, dass ich um die Wartung kümmere. Übrigens auch eine spannende Frage bei der Notstromausfall. Was passiert eigentlich mit den Backvolt-Verbindungen? Was passiert eigentlich mit den Glasfasernetzen? Ja, da gibt es doch überall Batterien. Ja, vielleicht. Aber wie lange halten die?
31:01
Und wenn überhaupt? Das, was die meisten nicht wissen, Glasfasernetze brauchen, wenn sie quer durch Deutschland laufen, brauchen zwischendurch Verstärkerstationen, sogenannte Repeater. Und diese Repeater sind per default eben genau nicht mit Notstrom ausgestattet, sondern mit USB-Anlagen. Es gibt einige Carrier, die das anbieten,
31:20
die nehmen entsprechend viel Geld, aber standardmäßig haben wir das nicht. Und by the way, auch wenn der Strom weg ist, eure Handys könnt ihr gerade vergessen. Also Taschenrechner funktioniert weiter, keine Sorge. Aber nur der, der nicht online irgendwie sein muss, aus welchen Gründen auch immer. Aber sämtliche Kommunikation nach außen funktioniert nicht mehr. Wir haben in Deutschland die Situation, dass
31:42
Mobilfunkverbindungen, also Mobilfunkbetreiber müssen kein Notstrom vorsehen. Die haben in der Regel Batterien für ein Drittel der Kapazität. Ich hatte mit Peter Schmidt mal dazu geschattet, der am Tag 2 einen sehr guten Vortrag zum Thema von 4G zu 5G gehalten hat. Und er sagte also, bei der Telekom sind so zwei bis drei Stunden Reserve eingebaut.
32:02
Aber danach ist Schluss. Das heißt also, wenn ihr noch eine Mobilfunkverbindung zu irgendjemanden habt, nutzt sie bald. Nach Hause wird es eh nicht mehr funktionieren. Festnetz oder Internet, das ist sofort tot. Es gab früher mal, also da wurde der Strom quasi aus der Vermittlungsstelle mitgebracht, ist alles vorbei. Also wenn Strom weg, dann echt schlecht.
32:25
Und die Frage ist natürlich trotzdem, wir werden Rechenzentren brauchen, die für die Krisenbewältigung notwendig sind. Wo die Informationen zusammenlaufen, wo die Behörden und die Verantwortlichen quasi ihre Maßnahmen abstimmen. Das werden wir brauchen. Und das ist eine gute Idee,
32:40
wenn die besonders gut abgesichert sind gegen alle oder fast alle denkbaren Eventualitäten. Ok. Schauen wir uns das Thema Wärme an. Ich habe jetzt viel über den Strom gesprochen. Wärme in den IT-Systemen wird heute als Abfall betrachtet. Es ist leider so, dass wir das fast mehr als zehn Terawattstunden Strom gehen in die Rechenzentren
33:00
und die kommen nahezu vollständig als Wärme oben wieder raus. Das heißt direkt an die Luft, ohne dass sie zwischendurch nochmal durch ein warmes Wasser oder durch einen Kreislauf gegangen werden oder durch eine Fußbodenheizung oder irgendwas anderes, ein Schwimmbad, sonst das Gleiche. Alle Wärmennutzungskonzepte, von denen ich bisher gehört habe, die gibt es, die existieren real,
33:20
decken aber in der Regel weniger als ein Prozent der anfallenden Wärme ab. Also es ist toll, dass es das gibt, hilft uns aber im Endeffekt nicht wirklich weiter. Das heißt, Abwärmennutzung hat im Wesentlichen drei Themen. Nämlich, ich brauche ein Fernwärmennetz. Ich kann die Wärme nicht in Tüten russ tragen. Ich brauche auf der anderen
33:40
Seite eine Politik, die dazu bereit ist, diese Netze aufzubauen, zu unterhalten. Das ist eine kommunale Aufgabe. Es macht es auch nicht einfacher. Nicht ohne Grund haben wir in Deutschland fünf große Heizungshersteller. Überall Fernwärme hätten die viel effizienter zu verteilen. Dann hätten die weniger zu verkaufen, muss man nicht konstatieren.
34:03
Insofern ist es ein ziemlich langer Weg, nachhaltige oder Fernwärme-Konzepte falsch, Wärmennutzungskonzepte für Data Center umzusetzen, wenn nicht gerade zufällig irgendwas geht. Ich merke gerade, dass ich aus meiner Zeit rauslaufe. Das finde ich nicht so spannend. Sicherheit ist ein Thema, will ich jetzt nicht weiter
34:21
darauf eingehen. Da gibt es ganz viele unterschiedliche Ansätze. Verfügbarkeit ist ein extrem wichtiges Thema. Beim Thema Verfügbarkeit, kurzer Blick in die Wikipedia, wir wollen ja alle immer online sein. Wir wollen, dass unsere Server immer funktionieren. Und natürlich, insbesondere Netflix und Amazon Prime und wie sie alle heißen sollen, immer funktionieren.
34:42
Aber dafür ist ein relativ hoher Preis zu zahlen, dass sie immer funktionieren. Und die Verfügbarkeit, 100 Prozent, die wir gerne hätten, die gibt es nur irgendwo. Die ist technisch nicht möglich. Aber es gibt halt Ansätze, die Verfügbarkeit durch technische Maßnahmen oder organisatorische Maßnahmen zu verbessern. Und hier dieses Spiel mit den neuen, ihr seht es schon, heute üblich sind
35:03
99,99. Also 99,99 99,99. Dazwischen bewegt sich heute bei den meisten Rechenzentren die Wahrheit. Heißt aber unterm Strich auch, dass sie schon mal fünf Minuten ausfallen können. Wir haben ja das Problem, dass die Wahrnehmung in der Politik nicht so toll ist, was Rechenzentren anbelangt. Dann haben wir mit Kollegen aus verschiedenen Rechenzentren,
35:20
von verschiedenen Rechenzentrenbetreibern schon mal gesagt, hey, lasst uns doch mal einen Montagmorgen um neun für drei Minuten ausschalten. Innerhalb der SLAs. Aber deutlich zu merken. Ihr würdet nicht mal mehr die Seite erreichen, auf der steht, dass der Strom ausgefallen ist. Weil die stecken dahinter. Falls das wirklich mal passiert, es ist nicht abgesprochen. Natürlich machen wir sowas nicht.
35:42
Auf gar keinen Fall. Aber wichtig auch, ein Ausfall, selbst ein Ausfall von 32 Sekunden würde ein Storage zerschießen, potentiell würde eine Datenbank zerschießen, die dann fürs Recoveren möglicherweise Stunden braucht. Oder noch länger. Das heißt also, auch ein Ausfall von 32 Sekunden könnte
36:01
ein echtes Problem sein, auch wenn innerhalb der SLAs passiert. Okay. Energieeffizienz PUE. Es gibt so viele Gründe, PUE nicht gut zu finden, aber es gibt einen, den trotzdem weiterzuverwenden, der ist einfach.
36:21
PUE, Power Usage Effectiveness, sagt nichts weiter, als wie viel Strom geht insgesamt ins Rechenzentrum rein, im Verhältnis zu wie viel hat davon die IT verbraucht. Und ein optimaler PUE wäre das gesamte Strom, der ins Rechenzentrum reingeht, wird durch die IT verbraucht, also Server Storage und so weiter. Aber wir brauchen natürlich auch noch Strom
36:42
für Kühlung, für die Stromversorgung selber, da fallen Verluste an und so weiter und so weiter. Und deshalb gibt es immer einen PUE, der größer ist als eins. Also wenn jemand sagt, ein PUE ist kleiner als eins, dann hat der irgendetwas anders gemacht, als wir es üblicherweise rechnen. Also es geht um den Stromverbrauch,
37:01
nicht um Wärme. Heute für neue Rechenzentren werden PUEs von 1,2 bis 1,4 erreicht. Das heißt, zusätzlich zum IT-Strom werden 20% bis 40%. Also 1,2 bedeutet 20% zusätzlich und 1,4 bedeutet 40% zusätzlich zum IT-Strom verbraucht als Hilfsenergie.
37:20
Das heißt, um die Systeme zu betreiben und so weiter und so weiter. Das ist schon nicht schlecht, das hängt aber unter anderem halt damit zusammen, dass wir viele Sachen redundant aufbauen. Man könnte es deutlich weniger machen, wenn man auf USV-Anlagen verzichtet, wenn man auf Kühlanlagen
37:41
verzichtet, die mit unterschiedlichen Lastgängen klarkommen, die komfortabel sind, alles das wäre dann, da gibt es noch Potenzial. Aber, wie ihr seht, bei der Kühlung zum Teil über 30% der Verluste, teilweise sogar 50% und bei der Stromversorgung so zwischen 3 und 10, manchmal sogar ein bisschen weniger.
38:00
Okay, was können wir denn machen, um den PUE zu reduzieren? Also um quasi diese Hilfsenergie zu reduzieren. Wir können auf Redundanzen verzichten. Lass einfach das Rechenzentrum öfter mal ausfallen, brauchen wir nicht so viel Strom. Wir können auf das Thema Auslastung, das ist super wichtig. Es gibt halt, keiner, keiner der IT plant, weiß genau, wie viel
38:21
Strom brauche ich denn über ein Jahr mit meiner IT-Installation, mit den 100 Rex. Dann gehen wir los und sagen, okay, 2 Kilowatt pro Rex macht 200 Kilowatt, passt das? Na ja, aber die Summe der Netzteile ist schon größer, lass uns mal mit 200 Kilowatt ansetzen, wir haben noch Reserve, nochmal 100 Kilowatt dazu zu buchen. Führt aber dazu,
38:40
dass wir in der Regel, und zwar über fast alle Rechenzentren verteilt, zu geringe Auslastung haben. Die USV-Anlagen werden einfach nicht ausreichend ausgelastet. Die arbeiten dann, stellt euch vor, 50 Prozent ist der Schnitt ungefähr. 50 Prozent Auslastung für zwei USV-Anlagen bedeutet für jede einzelne 25 Prozent. Und die
39:00
Effizienz der USV-Anlagen fängt an, von den Hersteller angegeben, bei 30 Prozent Auslastung. Würde also bei zwei USV-Anlagen, die parallel arbeiten, 60 Prozent in Summe bedeuten, und die haben wir üblicherweise gar nicht. Das heißt, wir liegen unterhalb der Arbeitspunkte, und es gibt wirklich Kunden, die 10 Prozent von dem, was sie irgendwann mal geplant haben, verbrauchen. Das macht es natürlich super schwierig, da macht POE
39:22
überhaupt keinen Spaß. Und für Housing-Anbieter ist es halt extrem schwierig, das irgendwie zu steuern. Das Wetter und das Klima, das könnte interessant werden, nur einen Punkt, die meisten Rechenzentren, die heute gebaut sind, sind auf eine Höchsttemperatur von 36 Grad Celsius ausgelegt in Deutschland.
39:41
Könnte unter Umständen schwierig werden. Und ein anderer Punkt, der auch noch interessant ist, die Zulufttemperatur im Kaltgang, das heißt da, wo die ganzen Server ansaugen, die ist heute zwischen 21 und 25 Grad. Wenn wir die nach oben setzen würden, 27 bis 30 Grad, da gibt es eine
40:02
Standardisierungsorganisation in den USA, Rushway, die haben Modelle dafür gemacht. Es würde wirklich substanziell Kälteenergie sparen, aber die Bereitschaft, höhere Zulufttemperaturen zu akzeptieren, ist halt limitiert. Zum einen ist es für die Mitarbeiter echt doof, wenn die regelmäßig rein müssen in 30 Grad Umgebung,
40:21
macht jetzt nicht so wahnsinnig viel Spaß, das ist aber gar nicht der Hauptgrund. Der Hauptgrund ist, ich habe dann weniger Puffer, wenn der Strom mal ausfällt, oder wenn die Kühlung mal ausfällt, weil von 30 bis 35 oder 40 Grad, wo die Serverer runterfahren müssen, ist halt einfach ein schnellerer Schritt als von 25 oder 22 Grad auf 35. Das heißt also, viele sagen, lasst uns lieber mehr Energie verbraten,
40:41
damit wir mehr Effizienz haben, damit wir mehr Sicherheit haben bei den Puffern. Ich laufe völlig aus der Zeit, das ist ja furchtbar. Der Stromverbrauch in Deutschland soll substanziell gesenkt werden, wir wollen ja 25 Prozent bis 2050
41:03
reduzieren. 2050, das ist irgendwie in 30 Jahren, das sind zwei Lebenszyklen Rechenzentren. Wir schauen uns an, wir haben jetzt noch mal aus 2016, aktuell ist der Strombedarf für, das könnt ihr hier glaube ich ein bisschen sehen, für Server, Storage,
41:24
Netzwerk, USV, gar nicht so sicher, also der Strombedarf im Wesentlichen Rechenzentren ist halt, beträgt derzeit in der Größenordnung um 14 Terawattstunden pro Jahr in Deutschland.
41:41
Da muss ich jetzt echt drüber springen. Also wir haben irgendwann festgestellt, 2015 im IT-Sicherheitsgesetz das Data Center echt wichtig sein könnten. So als Basisinfrastruktur, um das Funktionieren der Gesellschaft weiter zu ermöglichen und haben gesagt, hey, wir nehmen die mit rein, die sind ab sofort kritis. Es spielt aber
42:01
keine Rolle, welche Kunden da drin sind, weil das kann man nicht vernünftig ableiten, also nehmen wir nur ein quantitatives Kriterium und das heißt, alle Rechenzentren, die mehr als 5 Megawatt IT-Leistung haben, sind kritis, Ende. Ob die 5 Megawatt für die Steuerung von Atomkraftwerken verbraucht werden oder für die Bereitstellen von Katzenvideos ist dabei unerheblich.
42:25
Auch hier springe ich so ein bisschen durch, unten der Bereich, das ist beim Reinkopieren nicht so ganz toll, unten der Bereich, das ist das, was die Housing-Anbieter betrifft, oben der Bereich ist Hosting, also das ist sogar falsch,
42:40
ist Hosting, das ist ein offizielles Dokument, ich habe das da mal rauskopiert, an dem ich mitgearbeitet habe. Also wie gesagt, oben ist Hosting, unten ist Housing und wir haben am Ende haben wir Abhängigkeiten der IT und jede einzelne Netzersatzanlage, jede einzelne Stromversorgung, jede einzelne Klimaanlage wird natürlich digital gesteuert. Und es ist elementar, dass diese
43:01
Steuerung nicht in fremde Hände geht. Ja, hier auf dem Hacker-Kongress ist es glaube ich nochmal wichtig zu sagen, es ist auch kein lohnendes Angriffsziel, weil wir haben echt richtig Trouble, wenn ihr da erfolgreich werdet, so ähnlich wie bei Energieversorgern, es gibt sogar Energieversorger, die zum Teil ihre IT in Rechenzentren haben, da wollen wir gar nicht drüber nachdenken.
43:22
Interessant an der Stelle und das ist dann zum Thema Krit ist auch schon der Schluss, es gibt Rechenzentrensbetreiber, die die Steuerung ihrer Stromversorgung nachts, also wenn quasi tagsüber, das machen so meine Kollegen aus Deutschland, nachts auf Zentralen umschalten, die außerhalb der EU liegen. Und jetzt lassen wir uns mal gerade überlegen, was passiert, wenn ein Data Center,
43:41
das außerhalb der EU steuert, einen keine Ahnung, politischen, gesetzlichen Durchbekommen, bestimmte Dienste in Europa nicht mehr bereitzustellen, wäre jetzt irgendwie nicht so prall. Also digitale Souveränität ist an der Stelle anders. Gibt es, ist auch nicht wirklich thematisiert, wird als Risiko lediglich betrachtet.
44:04
Okay, wie geht's weiter? Wir werden weiterhin andauernd wachsen. Data Center wächst extrem. Inzwischen werden allerdings 80% des Wachstums, also der neuen Rechenzentren, die in Deutschland und Europa gebaut werden, werden durch die sogenannten Hyperscaler, durch die großen Cloud-Anbieter
44:21
initiiert. Die treiben das Wachstum und die sorgen dafür, dass wir die Rechenzentren über Rechenzentren bauen. Okay. Hey, cool. Dann nochmal ganz kurz. Also der Stromverbrauch wird mitwachsen. Das ist jetzt nicht nur bezogen auf irgendwie Umsätze oder Sonstratleichen, sondern der Stromverbrauch
44:42
wird mitwachsen. Und zwar sogar exponentiell, wenn das, was wir derzeit erleben, weiter passiert. Das geht ein bisschen gegen die Pläne der Regierung, den Stromverbrauch in Deutschland zu senken. Aber man könnte ja die Bedingungen für die Data Center in Deutschland noch schlechter machen. Dann würden noch mehr Data Center Nutzer sich entscheiden, ins Ausland zu gehen. Und dann hätten wir Deutschland ein Problem gelöst.
45:02
Für den Fall, dass ihr euch da richtig reinknien wollt, hier ein paar Literaturhinweise. Der... lasse ich einfach so stehen. So. Fasse das zusammen. Wir haben Rechenzentren. Und wir brauchen sie.
45:21
Und sie sind aus meiner Sicht zumindest politisch völlig, in der Bedeutung völlig unterschätzt. Weil sonst hätte man bestimmt Entscheidungen anders getroffen, als man sie getroffen hat. Das gilt nicht nur für Rechenzentren, aber auch. Sind das Fundament für das, was digital passiert. Weitgehend. Wie schon gesagt, Strombedarf wird steigen. Rechenzentren sind die großen, sind kritische
45:41
Infrastruktur. Falls digitale Souveränität ein Ziel der Wirtschaftspolitik sein sollte, Politiker sprechen darüber, müssen sie auch die Rechenzentren betrachten. Und die Nutzung der Abwärme als Sekundärwärme, was wir uns alle wünschen würden. Nochmal. Wenn wir jetzt 14 Terawattstunden Wärme
46:01
wären grundsätzlich verfügbar, lasst uns nur 50% davon nehmen, dann könnten wir locker mehrere 10.000 Gebäude heizen. Ganz locker. Ist aber im Moment infrastrukturell nicht möglich. Ja, und es bleibt dabei, die Umweltumlage macht Deutschland sehr unattraktiv.
46:22
Oder andersrum, macht Deutschland zum teuersten AZ-Standort. Aber das passt ja ganz gut, dass wir auch den teuersten Internet haben. Insofern ist das ja alles auch stimmig in Summe. Herzlichen Dank für eure Aufmerksamkeit. Eure Fragen.
46:40
Nur ganz kurz, für den Fall, dass ihr irgendwelche Fragen habt, da ist eine Mail-Adresse, die funktioniert etwa in einer halben Stunde.