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Ubuntu Touch & Co - GNU/Linux in der Hosentasche

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Ubuntu Touch & Co - GNU/Linux in der Hosentasche
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254
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CC Attribution 4.0 International:
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Abstract
Der Markt für Mobilgeräte wird dominiert von Android und der Anteil freier Komponenten wird merklich kleiner. Einige Projekte versuchen das zu ändern und bringen GNU/Linux auf Handies und Tablets zu bringen. Wir schauen uns verschiedene solche Projekte an und sprechen über die Notwendigkeit, den aktuellen Stand und die Zukunftsaussichten von GNU/Linux auf Mobilgeräten. Am Beispiel von Ubuntu Touch gehen wir auf besondere Herausforderungen ein.
Keywords
LINUXGNU <Software>Ubuntu <Programm>LINUXUbuntu <Programm>Normal (geometry)Portable communications deviceComputer animationLecture/ConferenceMeeting/Interview
Moment (mathematics)LINUXGNU <Software>LINUXStallman, RichardCalculationDesktopServer (computing)Ubuntu <Programm>Android (robot)Physical quantityComputer animation
Computer hardwareUbuntu <Programm>SmartphoneTouchscreen
Mobile appSmartphoneSoftwareDesktopServer (computing)Ubuntu <Programm>Program flowchart
Graphics tablet
Ubuntu <Programm>DesktopOpen sourcePoint cloudComputerCodeOperating systemCodeInternet der DingeComputer animationXML
Unity <Benutzeroberfläche>Ubuntu <Programm>Computer hardwareDevice driverUser interfaceAdaptive behaviorUnity <Benutzeroberfläche>Mobile app
Ubuntu <Programm>Ubuntu <Programm>Android (robot)Mobile appUser interfaceAdaptive behavior
Device driverLINUXNormal (geometry)Object (grammar)Decision theoryWage labourAndroid (robot)Ubuntu <Programm>Program flowchart
Unity <Benutzeroberfläche>Ubuntu <Programm>LINUXUbuntu <Programm>Device driverComputer animation
Ubuntu <Programm>Unity <Benutzeroberfläche>Scripting language
DataflowUbuntu <Programm>DesktopMobile appGraphics tabletModemTouchscreenComputer animation
Ubuntu <Programm>Computer animation
Ubuntu <Programm>LengthComputer animation
Version <Informatik>Device driverKDELanglebigkeitLINUXFocus (optics)Ubuntu <Programm>User interfaceFocus (optics)Mobile appKDEComputer hardware
Computer hardwareOperating systemAndroid (robot)Systems <München>LINUXUbuntu <Programm>LaptopGraphics tabletPHON <Programm>Device driverComputer hardwareSmartphoneOperating systemPIK <Programm>ProzessorComputer animation
Operating systemPrototypeMobile appUbuntu <Programm>Computer animation
Ubuntu <Programm>Plane (geometry)Beta functionMobile appSystems <München>MittelungsverfahrenOperating systemComputer fileWikiUbuntu <Programm>Spring (hydrology)Android (robot)ImplementationWINDOWS <Programm>InternetMacOSStatement (computer science)Moment (mathematics)Component-based software engineeringLINUXArtificial neural networkGrand Unified TheoryGraphics tabletVirtual machineVirtualizationAssistent <Programm>DesktopComputer hardwareInstallation artSmartphoneModemXMLUML
User interfaceSystems <München>PHON <Programm>Mobile appHausdorff spaceComponent-based software engineeringFirmwareOperating systemSoftwareGoogleAdaptive behaviorZugriffAndroid (robot)LINUXApple <Marke>Device driverProviderFocus (optics)Version <Informatik>Ubuntu <Programm>Kernel (computing)ForceCodeAtomic nucleusLTEOpen sourceNumberFuturERSDisplayComputing platformSign (mathematics)Pearson product-moment correlation coefficientGNOME <Benutzeroberfläche>Physical quantityNorm <Mathematik>Computer hardwareLösung <Mathematik>ModemNormaleBlack boxFrequencyComputer animationLecture/Conference
Lecture/ConferenceComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
Ja, vielen Dank. Guten Morgen erstmal. Wir reden über Ubuntu Touch und ein paar weitere Projekte, die versuchen, normales Linux auf Mobilgeräte zu bringen.
Warum habe ich jetzt hier vorne GNU-Linux so betont? Habe ich Angst, dass Richard Storm, wenn mich anfällt, der hat ja mittlerweile etwas mehr Zeit und dass er mir auf dem Nachhauseweg auflauert oder so? Nein, darum geht es mir nicht. Es ist aber tatsächlich, wenn man über Handys redet, ganz sinnvoll, dass GNU-Linux dazu zu sagen,
weil Android ist ja auf allen Handys im Prinzip installiert, auf 80, 90 Prozent. Und Android, könnte man ja sagen, ist Linux. Ja, Android benutzt das Linux-Könnel, es ist aber kein Linux, wie man es jetzt vom Rechner kennt, also vom Desktop kennt oder vom Server kennt. Es ist ein bisschen anders. Und deswegen macht es Sinn, das dazu zu sagen.
Wir konzentrieren uns heute erstmal ein bisschen auf Ubuntu Touch. Das Projekt ist an dem ich auch mitarbeite, aber wir gucken auch noch auf ein paar andere, die es aktuell so gibt. Kleine Geschichtsstunde zum Anfang. Ubuntu Touch ging so los 2013, da hat Canonical, die Firma hinter Ubuntu,
eine große Crowdfunding-Kampagne aufgezogen für das Ubuntu Edge. Ein wirklich sehr modernes Smartphone zu dem Zeitpunkt. Der feuchte Traum, glaube ich, von jedem Open Source-Entwickler. Sehr moderne Hardware und eben ganz normales Ubuntu da drauf. Also Ubuntu angepasst für Touchscreens, etwas aufgepeppt.
Das war das Ubuntu Edge. Das hatte ein riesiges Ziel damals, hat 11 Millionen eingesammelt, hat das Ziel aber nicht erreicht. Und dann hat Canonical gesagt, wir müssen uns ein bisschen umstrukturieren, wir müssen es ein bisschen anders machen. Darum ist dann eben Ubuntu Touch entstanden.
Die Idee war, Ubuntu auf alle Geräte zu bringen. Also Ubuntu sehr flexibel zu machen, dass es sich an verschiedene Bildschirmgrößen anpassen kann, die Benutzeroberfläche, dass die Apps alle aus einem Gust sich anfühlen, dass wirklich die gleiche Software auf dem Handy läuft, die gleiche Software auf dem Server, die gleiche Software auf dem Desktop,
die gleiche Software auch auf Fernsehern zum Beispiel und so weiter. Wir reden jetzt heute hauptsächlich über Smartphones und Tablets, aber das war so ein bisschen die Idee. Was dann draus geworden ist, waren diese fünf Geräte, zwei Handys von BQ,
ein Tablet von BQ und zwei Handys von Meizu, spanische bzw. chinesische Hersteller, die zwischen 2014 und 2016 verkauft wurden. Es war ganz beliebt, es hat eine kleine Nische gefunden, aber den großen Sprung hat es eben nicht gemacht. Auch wenn es tatsächlich ganz schön aussah, auch wenn es wirklich eine interessante Lösung war,
interessante Ansätze verfolgt hat, also insbesondere in Europa hat das schon eine kleine Nische gefunden. Mein Bio-Lehrer damals in der Schule, der hat tatsächlich ein buntes Taschhandy gehabt, fand ich ganz interessant. Genau, das ging dann weiter bis 2017. Für viele überraschend, für einige auch nicht überraschend,
dann von Canonical die Ankündigung kam, wir müssen uns umstrukturieren, wir müssen das ein bisschen anders machen, wir wollen weg davon, so viel selbst zu machen, wir wollen mehr Standardkomponenten machen,
wir wollen eher so in die Cloud, in IoT und so weiter und die Handys lassen wir jetzt erstmal sein. So, aber das Schöne bei Open Source ist natürlich, dass man es forken kann, dass man es übernehmen kann und das ist Ubiports geworden. Ubiports gab es schon vorher, das war eine kleine Community Port,
steckt ja schon da drin, also wir haben das Betriebssystem auf neue Geräte portiert, also zusätzlich zu den kommerziell verfügbaren Geräten haben wir es auf andere Geräte gebracht, dass man es dann einfach installieren konnte und dann haben wir zum Beispiel es auf das OnePlus One gebracht, auf das Nexus 5, auf das Fairphone 2 damals, das waren so die ersten Geräte, die man dann eben selbst installieren konnte.
Das war die Community und Ubiports hat dann zu dem Zeitpunkt gesagt, wir haben ein bisschen das Know-how, was wir machen müssen eventuell, der ganze Code ist Open Source, lass uns weitermachen damit und das ist eben daraus geworden. Also wo ich gerade schon Porting erwähnt habe,
gucken wir uns vielleicht mal ein bisschen an die strukturellen Unterschiede zwischen Handys und Computern, weil sie funktionieren ein bisschen unterschiedlich. Also so funktioniert, stark vereinfacht jetzt und auch vielleicht wenn jemand ein bisschen was davon versteht, schlägt er die Hände über dem Kopf zusammen, aber so funktioniert Ubuntu jetzt oder eine herkömmliche Linux-Distribution im Groben und Ganzen,
man hat die Hardware, man hat darüber eine Abstraktionsschicht, man hat Treiber, man hat das Kernel, dann hat man oben sein User-Land, alle sind glücklich, es funktioniert. In einer idealen Welt, wenn Handys halt etwas ähnlicher wären wie ein Computer,
dann könnte man Ubuntu Touch auch einfach so da drauf bügeln und alle wären glücklich. Man könnte noch ein paar Anpassungen machen, zum Beispiel hat man statt GNOME, hat man Unity 8, die Benutzeroberfläche von Ubuntu Touch, man hat ein paar andere Apps vielleicht oder ein paar andere Technologien, die sich besser skalieren und so weiter, aber in den Grundzügen könnte idealerweise alles gleich sein.
So, wir leben aber leider nicht in einer idealen Welt, die Welt ist scheiße und deswegen haben wir auf allen Geräten Android installiert. So, Android verhält sich ein bisschen anders, erstmal Android normalerweise sehr alte Kernel, das kann man natürlich fixen, also es ist oft die Serie 3 noch, teilweise auch neuer, aber da muss man Arbeit rein investieren.
Und dann der ganz entscheidende Unterschied, Android benutzt sehr andere Treiber, Android benutzt Bionic-basierte Treiber, um eben die ganzen Java-Geschichten weiter oben zu ermöglichen, normales Linux benutzt G-Lib-C in der Regel und Ubuntu eben auch und Ubuntu Touch deshalb auch.
Das heißt, man muss ein paar Änderungen machen. So, ich habe ja gesagt, Ubuntu Touch ist normales Linux. Das heißt, was machen wir, um auf normalen Android-Geräten zu laufen? Wir implementieren nicht alles neu, sondern wir bedienen uns einer zusätzlichen Abstraktionsschicht, die zusammengefasst wird unter dem Begriff Halium.
Darin stecken dann unsere Bionic-Treiber, Darin steckt aber auch noch eine Abstraktionsschicht, die es uns ermöglicht, über G-Lib-C-Calls auf die Bionic-Treiber zuzugreifen. Das ist eben dieses lib-hybris, was hier steht. Noch ein paar Skripte dazu, das Kernel, was von dem Hersteller für das Gerät optimiert wurde
und dadurch können wir dann eben auf den Geräten laufen. Mit einem relativ herkömmlichen Linux-Deck weiter oben können wir auf einem Android-Gerät laufen. Das ist Ubuntu Touch. So sieht es heute aus. Das ist ein relativ aktueller Screenshot, wenn ich nicht ganz weit liege.
Genau, das wäre jetzt zum Beispiel Ubuntu Touch auf dem Tablet. Das heißt, man kann relativ einfach dann so einen Fenstermodus einschalten. Man kann auch normale Apps darauf benutzen, also normale Apps, die man vom Desktop kennt. Ein etwas motivierendes Zitat fand ich. Damals habe ich mal zufällig gefunden, der ehemalige Leiter des Mobile-Teams bei Canonical hat bei einem Produkt-Lounge von einem von den Geräten gesagt,
ob er glaubt, dass Ubuntu Touch irgendwann mal eingestellt wird, ob das irgendwann aufhört zu existieren. Hat er gesagt, nein, das glaube ich nicht. Wenn die Menschen es lieben werden, dann wird es weiterleben. Und genau das ist im Prinzip das, was passiert ist. Wir hatten auch relativ Glück. Wir haben relativ früh einen Sponsor gefunden,
der wirklich mit Begeisterung bei der Sache dabei war und uns ein bisschen finanziert hat. Das heißt, wir haben eine Stiftung gegründet in Deutschland und können das jetzt als Non-Profit-Projekt weiter betreiben. Die ist mittlerweile auch endlich an den Start gegangen. Es war eine etwas lange Reise. Eine Stiftung zu gründen ist sehr aufwendig.
Aber mittlerweile sind wir endlich da. Genau, wie gesagt, wir wollten uns noch einige andere Projekte angucken. Eines, was vielleicht auch ganz bekannt ist, ist Plasma Mobile. Das ist eben eine Anpassung von KDE, also von der KDE-Benutzeroberfläche. Von Architektur her relativ ähnlich wie Ubuntu Touch,
nur eben, dass da KDE-Nion drunter läuft und nicht das normale Ubuntu. Das heißt, man hat ein paar zusätzliche Pakete. Alle Apps sind Apps, die man auch von Plasma so kennt. Es ist noch nicht ganz daily driver-ready. Das heißt, es sind noch ein paar Sachen, die noch nicht so funktionieren,
dass man das jetzt als alltägliches Gerät einsetzen kann. Aber es ist auf einem guten Weg dahin. Dann sollte man noch erwähnen Postmarket OS. Postmarket OS ist auch noch in einem sehr frühen Stadium. Das heißt, man sollte sich noch nicht darauf verlassen, wenn man aus dem Haus geht und nur ein Handy mit Postmarket OS drauf hat.
Aber es hat sehr viel Potenzial. Es verwendet auch die Benutzeroberfläche von Plasma Mobile, also das angepasste KDE. Aber es hat ein paar strukturelle Unterschiede. Es benutzt zum Beispiel Alpine Linux. Das heißt, es ist noch mal ein bisschen anders. Der Fokus bei Postmarket OS ist, die Geräte so langlebig wie möglich zu machen.
Das heißt, sie stecken sehr viel Arbeit darin, das System sehr lightweight zu machen, dass es auf sehr vielen Geräten laufen kann. Sie haben bei unglaublich vielen Geräten wirklich die Basisarbeit geleistet, dass das funktioniert. Das heißt, dass man erst mal starten kann, dass man Grafikoberfläche bekommt,
dass solche Sachen funktionieren. Sie haben sehr viel Arbeit darin gesteckt und haben dadurch auch ein bisschen die Möglichkeiten, ein paar Sachen neu zu denken. Das ist auch ein interessantes Projekt, was man auf jeden Fall im Auge behalten soll, auch wenn man es jetzt noch nicht installieren kann von heute auf morgen.
Das nächste Projekt, davon haben bestimmt auch einige schon mal gehört, das ist das Pine Phone. Das ist tatsächlich Hardware. Die kommt jetzt demnächst raus. Es fängt aktuell an zu schippen. Nein, so sagt man das nicht auf Deutsch. Es wird aktuell verschickt endlich.
Es ist ein sehr günstiges Gerät, 150 Dollar. Die Firma dahinter, Pine 64, hat ursprünglich einen Raspberry Pi Klon hergestellt. Damit haben sie angefangen, also offene Hardware herzustellen, haben dann angefangen, einen Laptop herzustellen, der auch sehr günstig war. Ich glaube, bei 120 Euro hat der angefangen.
Als Entwicklergerät erst mal, aber eben um zu sagen, wir haben ein ganz herkömmliches Linux, kein Android, und wir haben einen ARM Prozessor, und wir versuchen da ein normales Linux drauf zu bügeln. Die Firma dahinter sagt, wir machen nur die Hardware.
Wir machen Hardware, Firmware, Treiber, aber der Rest, die Betriebssysteme, die kommen dann aus der Community. Das heißt, die arbeiten mit Ubuntu Touch zusammen, die arbeiten mit Plasma und Post Market OS zusammen, die arbeiten mit Replicant, glaube ich, auch zusammen mit sehr vielen, die dann versuchen, ihre Systeme da drauf zu bringen,
offene Treiber zu ermöglichen, solche Geschichten. Das ist ein sehr interessantes Projekt, was man im Auge behalten soll. Und es wird auch zusätzlich noch ein Tablet und eine Smartwatch tatsächlich geben. Auch zu einem sehr günstigen Preis. Das nächste, was man im Auge behalten sollte,
das wird noch sehr interessant werden, denke ich, ist das Volafone, das ist ein relativ neues Startup, die versuchen, ein Gerät komplett in Deutschland zu produzieren und experimentieren auch mit alternativen Betriebssystemen. Hier sieht man zum Beispiel ein Foto von dem Prototypen, dem aktuellen, wo Ubuntu Touch drauf läuft. Die haben auch ein paar andere Sachen ausprobiert,
aber das könnte auch sehr interessant werden. Weil wir natürlich Unternehmen brauchen, die offen dafür sind, mit Alternativen zu experimentieren und auch vielleicht zu sagen, wenn ihr was anderes darauf installieren wollt als das, was wir ausliefern, dann ermöglichen wir das. Wir locken das Gerät nicht so sehr down, dass man eben noch andere Sachen ausprobieren kann.
Das könnte eine sehr interessante Sache werden. Gut, wenn wir jetzt wegkommen von Android, dann verlieren wir natürlich ein riesiges Ökosystem an Apps. Das wäre sehr schade. Es gibt ja auch tatsächlich in Android zum Beispiel unglaublich viele
gute Open-Source-Android-Apps. Es wäre sehr schade, die alle zu verlieren. Da ist das Projekt, was uns retten wird, Anbox. Anbox ist Android in a Box. Also es ist ein Android-Container, keine virtuelle Maschine, keine Hardware-Virtualisierung, sondern ein Android-Container, der eben wieder sich zunutze macht, dass Android auch das Linux-Körnel benutzt.
Das heißt, wir benutzen das Linux-Körnel, was sowieso schon in unserem System läuft, hauen einen Container da drauf und hauen ein paar Komponenten aus dem Android-User-Land wieder rein und können eben ganz normale Android-Apps auf Linux ausführen. Das funktioniert schon auf Desktop Linux, wenn man es ausprobieren möchte, unter anbox.io.
Es gibt prototypische Implementierungen in Ubuntu Touch und in Plasma Mobile. Postmarket OS ist auch dran, meines Wissens nach. Das ist eine Sache, mit der wir es langfristig schaffen können, auch Android-Apps auf richtige Linux-Handys zu bekommen.
Etwas schwieriger wird es natürlich, wenn wir dann über die Quellen reden, woher kriegen wir die Apps. Das heißt, der Play Store zum Beispiel ist erst mal relativ schwer da ranzukommen, hat auch viele proprietäre Komponenten, die darf man nicht einfach so schippen, das darf nicht jeder. Aber auch da gibt es Mittel und Wege und natürlich alles, was in F-Droid ist, steht uns erst mal zur Verfügung.
Aber dadurch, dass wir wegkommen von Android, heißt es nicht automatisch, dass wir auch die ganzen tollen Apps verlieren, die es da gibt. Ich habe ein bisschen geredet über Hardware, die demnächst verfügbar sein wird. Im Moment können Sie nicht in den Media Markt reingehen und dann einfach ein Gerät aus dem Regal nehmen
und dann ist da Ubuntu Touch oder Plasma Mobile oder Postmarket OS drauf. Das heißt, im Moment, die Leute, die es benutzen wollen, die Leute, die es ausprobieren wollen, die müssen es irgendwie installieren können. Dafür haben wir bei Ubiports relativ früh gesagt, okay, wir haben keine Aussichten,
dass wir in den nächsten Monaten ein Gerät im Media Markt ins Regal stellen können. Das heißt, es muss so einfach sein, wie möglich zu installieren. Klassischerweise ist es unglaublich ätzend und schwierig und anstrengend, alternative Betriebssysteme auf Android-Geräten zu installieren. Also normalerweise kuriert man dann Befehle
mit ADB und Fastboot. Wer das schon mal gemacht hat, der kennt das vielleicht aus dem Internet raus und dann startet das Gerät irgendwann neu und man muss bestimmte Tasten runterdrücken und irgendwann startet es gar nicht mehr und es ist kaputt. Das ist scheiße. Das haben wir gesagt. Das wollen wir ändern. Deswegen haben wir eine App dafür geschrieben.
Das ist der Ubiports Installer. Es ist eine Elektron-App. Ich weiß, es tut mir leid, aber es sollte eben auf so vielen Betriebssystemen wie möglich funktionieren. Es sollte auf allen Linux-Distributionen funktionieren. Es sollte auf macOS funktionieren, auf Windows auch, denn es gibt tatsächlich auch Leute auf Windows, die sagen, ich hätte gerne ein normales Linux auf meinem Handy.
Deswegen haben wir gesagt, es muss so einfach sein wie möglich. Es funktioniert tatsächlich, wenn es funktioniert, besonders gut. Also in den meisten Fällen ja. Und wir haben in letzter Zeit ein bisschen da rein investiert, auch andere Systeme in den Installer reinzubekommen.
Das heißt, wenn jetzt jemand hier gerade zuhört, der für irgendein Handy oder irgendein Smartwatch, irgendwas, was auch immer, ein Tablet, ein Betriebssystem verwaltet, schaut euch das an. Wir arbeiten dran, auch andere Systeme da reinzubekommen. Wir haben ein sehr schönes, neues Config-File-Format entwickelt, womit man eben die Installationsinstruktionen,
die man sonst händisch in einen Wiki reinschreiben würde, automatisieren kann. Das heißt, der Installer lädt im Hintergrund die Dateien runter. Der führt alle ADB- und Fastboot-Befehle aus. Und idealerweise muss man nur einmal das Gerät neu starten. Man muss den Entwicklermodus aktivieren. Und dann startet das Gerät neu und hat Ubuntu Touch oder Plasma Mobile
oder Postmarket OS. Oder wir haben tatsächlich auch mal, wo ist er, ich weiß nicht, ich habe eben mit ihm geredet, von Asteroid OS, also einem Betriebssystem für Smartwatches, haben wir auch mal Experimente mit gehabt, die auch mit dem Installer zu installieren. Das heißt, er ist sehr flexibel und da wollen wir in Zukunft dran arbeiten, dass wir so viele Systeme wie möglich
da rein kriegen, dass es einfach ist, auch für Normalsterbliche, andere Systeme auf seinen Geräten zu installieren. Ja, das wäre es erstmal. Ich habe hier nochmal alle Links aufgelistet von den Projekten, über die wir geredet haben. Wenn mich jemand kontaktieren möchte, sind unten auch meine Details. Und ich glaube, dann haben wir jetzt noch ein bisschen Zeit für Q&A.
Am besten bemerkbar machen. Und wer hinten eine Frage hat, vielleicht ein Stück nach vorne kommen, weil ich hüpfe durch die Gegend und gebe euch die Mikrofone. Hallöchen erstmal. Was mir immer so die Frage,
dann kommt bei Ubuntu Phone, wenn ich jetzt einen Lineage habe, warum soll ich dann Ubuntu Phone nehmen? Ja, das ist eine gute Frage tatsächlich. Man könnte sagen, Android ist im Kern ja Open Source. Das heißt, wir sind schon relativ frei und tatsächlich gibt es ja Projekte, die das wirklich auch noch weiter denken und sehr, sehr viel da rein investieren,
es so offen und so frei wie möglich zu machen. Es ist eine berechtigte Frage, weil da unglaublich viel Arbeit schon reingeflossen ist. Es ist einfach so bei Android, man ist immer sehr abhängig von Google. Also Google führt die Entwicklung weiter und was Google sagt, das passiert auch. Auch wenn das schrittweise passiert, auch wenn man das nicht unbedingt so schnell merkt, aber Google hat in den letzten
Android-Versionen immer mehr Komponenten aus dem Open Source-Teil rausbewegt in proprietäre Teile. Natürlich kann man da dagegen arbeiten, natürlich kann man die Lösungen, die es vorher gab, die freie Software waren, kann man am Leben erhalten und weiterentwickeln, aber die treibende Kraft dahinter wird Google bleiben.
Google ist ja riesig, Google hat einige Sachen am köcheln, die auch sehr gefährlich werden können für die grundlegende Freiheit. Also die Möglichkeit, dass wir da normales Linux drauf installieren können, die stammt nur daher, dass Android eben in der Anfangszeit, dass da die Entscheidung getroffen wurde,
ok, wir bauen auf dem Linux-Könnel auf. Das ist der einzige Grund, weshalb wir das machen können. Google arbeitet aber auch an anderen Systemen. Fusher mit dem Circle-Könnel ist vielleicht ein Begriff, was anders als das Linux-Könnel, jetzt wird es ein bisschen technisch, ein bisschen speziell, nicht unter GPL lizensiert ist. Das heißt, bei dem Linux-Könnel muss ein Hersteller,
der Änderungen an seinem Kernel macht, diese Änderungen verfügbar machen. Das heißt, man hat den Code, in der Regel, es gibt auch Leute, die das nicht machen, aber die könnte man verklagen, theoretisch. Das heißt, man hat meistens den Code von den Kernels. Das wäre bei Fusher nicht mehr so, weil der permissive lizensiert ist. Das heißt, da könnte man einfach sagen, okay, ich habe Änderungen daran gemacht,
ich mache die Änderungen aber nicht verfügbar. Das heißt, warum muss man weg? Man könnte auch bleiben, aber es wird vielleicht einfacher. Hallo, ich habe zwei Fragen. Erste, weißt du, ob Firefox-OS noch lebt?
Ja, in Grundzügen, ja, genau, hier vorne sagt schon jemand, KaiOS ist eine Weiterführung davon. Es gibt tatsächlich auch noch einige Leute, die es aushalten, noch mit den alten Geräten. Ja, könnte funktionieren, aber genau, KaiOS zum Beispiel, da hat Google auch sehr stark rein investiert.
Wenn ich mich richtig erinnere, ich weiß nicht, ob das für uns so interessant wird. Also ich glaube, von KaiOS ist der Fokus eher so auf emerging markets, was auch immer das heißen soll. So interessant wird das wahrscheinlich nicht. Mal die andere Frage, du hast jetzt in deinem Talk ziemlich um, da ist Librum 5, und Purism drum herum geredet.
Ich habe da noch nicht ganz verstanden. Der GNOME Desktop, wird der von der GNOME Community auch für mobile geported, oder ist das etwas, was nur Purism macht? Genau, das Librum 5, ich wollte mich auf etwas positive Beispiele konzentrieren hier, deswegen habe ich das Librum 5 geschickt ausgelassen, und du hast mich enttarnt.
Ja, das Librum 5 ist ein weiteres Hardware-Projekt, was angestoßen war. Das war auch eine relativ große Crowdfunding-Kampagne für die Community, verhältnismäßig, was auch ein Gerät sein sollte, was komplett freie Treiber hat, was komplett normales Linux drauf hat. Anders als Pine haben sie aber gesagt,
wir wollen auch das Betriebssystem machen. Die haben gesagt, wir wollen das nicht Qt-basiert machen, denn Ubuntu Touch und Plasma Mobile, und damit auch Postmarket OS sind Qt-basiert, und eben nicht GTK, sondern Gnome. Und Purism, die Firma hinter dem Librum 5,
hat gesagt, wir wollen aber GTK, wir wollen Gnome, wir wollen Gnome dafür anpassen. Qt hat ein paar Vorteile bei Embedded, weil da sehr viel rein investiert wurde, schon früh, dass du dich sehr gut an andere Displaygrößen anpassen kannst, was eben bei GTK nicht unbedingt der Fall
ist. Purism hat da gute Arbeit geleistet, aber es ist ein unglaublicher Aufwand. Wie gesagt, ich habe eben erwähnt, Canonical hatte damals 11 Millionen eingesammelt in der Kickstarter-Kampagne. Und hat gesagt, nee, damit können wir es nicht machen, wir müssen unseren Fokus ändern. Ich bin mir nicht ganz sicher über die Zahlen, die Purism eingesammelt hat, aber es
sind so um die 2 Millionen. Und dann ist Purism schon erstmal auch deutlich kleiner natürlich als Canonical. Das heißt, es ist schwieriger für sie, das zu finanzieren. Es ist okay, sie dürfen das machen. Aber genau, also viel von denen Anpassungen musste Purism selbst machen. Es ist nicht so, dass das die normale
Gnome-Community ist oder dass das das Gnome-Projekt normalerweise ist. Sie bemühen sich das zu upstreamen, aber über die Erfolgsaussichten bin ich mir nicht so sicher. Dann kommt dazu, dass das Libre 5 sehr, sehr teuer wird. Das heißt, ich weiß nicht, ob sich das Normalsterbliche wirklich leisten können. Das ist ein Gerät, was eventuell ziemlich viele technische
Macken hat, für 700 Dollar oder 750 Dollar oder so. Sich zu kaufen, nur um ein bisschen damit zu experimentieren. Also da kaufe ich mir lieber 700 Hamburger bei McDonalds oder was auch immer. Wenn ich mich nicht irre, benutzt der UB-Ports-Installer,
also wird er ausgeliefert in Snap und App Image, standardmäßig. Genau, und Dapp. Dapp und bringt sein eigenes Elektron mit, Version 1 und die Platform-Tools. Gibt es Bemühungen, das Elektron zu erhöhen, falls man das, also das macht es schwer, das für andere Systeme
zu paketieren, weil die gar keinen Elektron 1 mehr haben. Funktioniert noch mit Elektron 4, aber nicht mehr mit 5 und deshalb... Ja, da sind wir dran. Wo gerade noch gelaufen wird. Also das ist tatsächlich in Arbeit.
Vor allem weil 1, glaube ich, Ende Februar aus dem Support sowieso ausläuft, oder die Node-Version, auf der das aufbaut. Also ja, da sind wir dran. Ich hätte noch eine Frage zu den freien Telefonen.
Werden die VoiceOver LTE unterstützen? Und wie ist das da geregelt, dass die Provider damit spielen? Jetzt wird es technisch. Okay. Das Librem 5 nicht. Das PinePhone, ich bin mir nicht sicher, ehrlich gesagt.
Vielleicht nicht sofort. Vielleicht muss das noch nachgerüstet werden. Es ist schwieriger, ja. Die verwenden ja auch zum Beispiel Codex, die lizenzpflichtig sind, oder Schlüssel, wo die Provider mitspielen müssen. Ich denke, dass es gerade bei den freien Telefonen eine Schwierigkeit ist,
da überhaupt freie Hardware, die man so nutzen kann, wie einen Samsung, Apple und so weiter, überhaupt dafür zu stellen. Es ist sehr schwierig. Vor allem, weil da in einigen Bereichen es auch rechtliche Auflagen gibt, zum Beispiel in den USA, dass bestimmte Mobilfunkchips gar nicht mit freier Software
betrieben werden dürfen, weil es dann ermöglichen würde, dass man auf diesen Restricted-Frequenzen eben frei senden könnte, und das darf man natürlich nicht. Das heißt, ja, das ist schwierig. Was man teilweise machen kann, ist, dass man einen Chip mit proprietärer Firmware so ein bisschen
abschirmt, ein bisschen blackboxed, dass der eben nicht Zugriff auf den ganzen Speicher sowieso hat, dass man ein bisschen sehen kann, was kommt rein, was geht raus, und solange das, was ich sowieso funke, nach Hause telefoniert, ist das dann auch in Ordnung. Das heißt, dass man darüber ein bisschen geht, das so abzuschirmen. Wie das jetzt im Detail bei allen funktioniert, kann ich dir leider nicht sagen.
Dann vielen Dank, Anjan. Gebt Ihnen noch mal einen großartigen Applaus für den Talk.