Mit der Entdeckung der Doppelgrabenanlage bei Müsleringen, Ldkr. Nienburg (Weser), im Jahr 2008 konnte erstmals ein jungneolithisches Erdwerk dieser Region mit geomagnetischen Prospektionen sowie Ausgrabungen näher untersucht werden. Die Anlage lässt sich aufgrund des geborgenen Fundmaterials und gewonnener 14C-Daten in das ausgehende 5. und beginnende 4. Jahrtausend v. Chr. einordnen. Unmittelbar an der Weser und im Grenzgebiet von Michelsberg und früher Trichterbecherkultur gelegen, nimmt das Erdwerk von Müsleringen bezüglich der Nordbeziehungen der westfälisch-niedersächsischen Region während des Jungneolithikums, der Genese der frühen Trichterbecherkultur und der damit verbundenen Neolithisierung der norddeutschen Tiefebene eine Schlüsselstellung ein. Im Vortrag werden u.a. wichtige Erkenntnisse zum Erdwerk sowie zu den Nordbeziehungen der Region vorgestellt. |