Der Titel des Festivals “The New Normal” drückt einen in Zeiten großer Veränderungen häufig auftretenden Wunsch aus: Die Phase der Ungewissheit möge rasch vorbeigehen und sich erneut Normalität einstellen, mit neuen Standards, neuen Routinen und stabilen Beziehungen. An Hochschulen haben in den letzten Monaten gravierende Veränderungen stattgefunden. Nahezu von einem Tag auf den anderen konnten Lehre & Lernen nicht in gewohnter Weise stattfinden. Ein Weitermachen wie bisher, eine “Rückkehr” zu gewohnten Formaten war und ist keine Option, weil sie schlicht nicht zur Verfügung stehen. Wer auf Planungssicherheit hofft, hatte früher meistens, in diesen Zeiten aber ganz sicher verloren. Aber da war noch mehr. Die Begeisterung darüber, dass jetzt - endlich - Dinge ins Rollen gekommen sind, die vorher vermutlich Monate gebraucht haben. Entscheidungen wurden getroffen. Zwar auf Sicht und vielleicht häufiger als sonst unter einem Informationsdefizit, aber doch zügig und im Vertrauen darauf, “es wird schon (nicht) schief gehen”. Entscheidungen wurden auch zügiger umgesetzt: Einfach mal machen, könnte ja gut werden. In unserer Session wollen wir dieses Mindset, diese (neue?) Kultur an den Hochschulen genauer in den Blick nehmen: Welche konkreten Elemente dieser Innovationskultur wollen wir konservieren? Obacht: Konservieren? Das klingt doch nach Status quo! Nach Sicherheit, Stabilität und Routinen. Doch nur, wenn man die Betonung in “The New Normal” auf Letzteres legt. Wenn wir hingegen das “Neue” betonen, stellt sich automatisch die Frage, welchen Platz es im Gewohnten noch nicht hat, aber einnehmen soll. Dauerhaft. Gemeinsam mit den Teilnehmenden der Session wollen wir darum nach einem kurzen Input konkrete Ideen sammeln, wie fortwährender Wandel in der Organisation einer Hochschule nachhaltig implementiert werden kann. Diese Ideen werden in einer Workshop-Session am 8.10. weiter ausgearbeitet und möglichst zur Anwendungsreife gebracht werden. |