Durch COVID 19 wurden Hochschulen vor die unerwartete Herausforderung gestellt, das SoSe 2020 möglichst virtuell zu gestalten. Die Einstufung von Digitalisierung als strategisch relevantes Thema stand außer Frage. Gefragt waren schnelle Anpassungen und Veränderungen. In einer hohen Geschwindigkeit wurden diverse Maßnahmen in die Wege geleitet, digitale Medien und Tools bereitgestellt und virtuelle Fortbildungsangebote eingerichtet. Ausgehend von den konzeptionellen Arbeiten von Gräsel et al. (2005, 2006, 2010) weisen die Erkenntnisse unseres Forschungsprojektes BRIDGING (https://bridging.rz.tuhh.de/) u.a. auf die hohe Relevanz einer partizipativen forschungsorientierten Entwicklung von Transferstrategien hin, die letztlich aber auch Ressourcen im Sinne von Zeit und (personellen) Aufwand erfordern. Mit dem Wegfallen der Hochschulen als physische Räume stieg die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen. Diese Unsicherheit jedoch öffnet ihrerseits reflexive Räume, in denen bisherige Annahmen über Lehren und Lernen und Lehrende und Lernende in Frage gestellt werden. Die Krise scheint dazu zu führen, dass Hochschulen, einzelne Fachbereiche, aber auch Lehrende – trotz oder wegen des Zeitdrucks – verstärkt interne Umfragen unter Lehrenden und Studierenden zum digitalen Lehren und Lernen durchführen. Es stellt sich die Frage, inwiefern diese derzeitige Haltung sowie die Ergebnisse der Umfragen Einfluss auf die zukünftige Gestaltung von Transferstrategien an Hochschulen haben (können). Wir möchten Einblick in die inhaltsanalytische Auswertung der Umfragen im SoSe 2020 geben und in den Austausch zu identifizierten Tendenzen und möglichen Chancen für die partizipative forschungsorientierte Strategieentwicklung in der (digitalen) Hochschulbildung nach COVID 19 kommen. Darüber hinaus möchten wir diskutieren, welche Rolle Landeshochschulverbünde in diesem Zusammenhang übernehmen (können). |