Bibliotheksstatistik: Wie die Visitzählung in der DBS funktioniert und wie sie den Blick auf Bibliotheken verändert
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Formal Metadata
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Number of Parts | 90 | |
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License | CC Attribution - NonCommercial - NoDerivatives 3.0 Germany: You are free to use, copy, distribute and transmit the work or content in unchanged form for any legal and non-commercial purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/47079 (DOI) | |
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Transcript: German(auto-generated)
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Guten Tag, meine Damen und Herren, ich begrüße Sie ganz herzlich zur heutigen Online-Schulung der Deutschen Bibliothek Statistik mit dem Thema Visit Zählung für den Bibliothekartag, diesmal in virtueller Form. Das Thema wird also heute sein, das neue Visit Zählverfahren
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in der DBS. Frau Therese Knapp und ich gestalten den Vortrag gemeinsam. Von mir erhalten Sie die allgemeinen bibliothekarischen Informationen. Die technische Seite erläutert Frau Knapp im Anschluss. Mein Name ist Gabi Heugen-Eckert. Diese Themen sollen heute
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angesprochen werden. Was soll das mit der Visit Zählung? Warum braucht man das? Warum sollte eine Bibliothek sich daran beteiligen? Was zählt man da? Und wie funktioniert das Ganze überhaupt aus Bibliothekssicht? Falls Sie Fragen haben, können Sie uns
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per E-Mail erreichen. Zunächst zur Frage, warum wird überhaupt gezählt? Seit Beginn der digitalen Bibliotheksangebote war es der Wunsch von öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken, die virtuellen Besuche in der DBS sichtbar und vergleichbar darzustellen.
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Aber auch die Politik sah die Notwendigkeit, diese Zugänge zu Bibliotheken in der digitalen Statistik abzubilden. In den Berichtsjahren 2007 bis 2015 wurden die
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virtuellen Besuche durch das sogenannte Zellpixelverfahren der Hochschule der Medien in Stuttgart für die DBS gezählt. Diese Werte sind in die DBS eingeflossen und wurden dort auch ausgewertet in der Gesamtauswertung, bzw. sie sind über die variable Auswertung In 2016 wurde der Vertrag durch die Hochschule der Medien gekündigt. Seit 2016 wurde ein
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neuer Anbieter für die Zählung der virtuellen Besuche gesucht. In 2019 konnte die Pilotphase mit dem externen Kooperationspartner InfoOnline für öffentliche und wissenschaftliche
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Bibliotheken gestartet werden. Die Zeit zwischen 2016 und 2019 war gefüllt mit zahlreichen Prüfverfahren verschiedener Anbieter, sowie mit Verhandlungen zwischen der DBS und der Kultusministerkonferenz, welche die Visitzählung mit dem neuen Verfahren finanziert und letztendlich auch mit den Vertragsgesprächen zwischen der
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DBS und der Firma InfoOnline. Für die DBS war wichtig, einen erprobten Kooperationspartner zu finden, der die Möglichkeit bietet, Vergleiche von Bibliotheken untereinander, aber auch mit Angeboten aus der Wirtschaft zu ermöglichen. Die Firma InfoOnline ist ein
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solcher Anbieter mit Sitz in Bonn. Auch die Server der Firma befinden sich in Deutschland. Seit 2002 bietet diese Firma Digital Audience Measurements, also digitale
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und skalierbare zentrale Messverfahren. Diese Werte sind also nicht mit dem alten HDM-Zellpixel-Verfahren zu vergleichen. Mehr zum sogenannten SZM-Verfahren erfahren Sie gleich durch Frau Knapp. Bezüglich des Datenschutzes folgt InfoOnline dem
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Anforderungskatalog Datenschutz V5.0, beachtet die gesetzlichen Anforderungen zum Datenschutz und die Grundsätze der IT-Sicherheit zum derzeitigen Stand der Technik. Regelmäßig wird die Firma durch den TÜV Saarland geprüft und ist ein entsprechend zertifiziertes
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Unternehmen. Das Ergebnis der letzten Prüfung durch den TÜV Saarland Ende 2019 verlief positiv und ist gültig bis zum 31.12.2020. Personal bezogene Daten werden nur anonymisiert verwendet. Es erfolgt keine Speicherung oder weitere Verarbeitung der ungekürzten IP-Adressen.
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Die Pilotphase aus 2019 ist ab diesem Jahr in ein reguläres Verfahren überführt worden. Informationen zur DBS-Visit-Zählung können Sie noch einmal schriftlich in unserem Wiki für Kunden und Partner nachlesen. Die Adresse ist hier angegeben. Welche Vorteile hat das
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das jetzige Zellpixel-Verfahren für Bibliotheken? Die Bibliotheken, die Fachstellen,
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die Steuerungsgruppen der DBS und der DBV sehen schon länger, dass die Angabe der Besuche für Bibliotheken immer wichtiger wird. Nicht nur die Nutzung der physischen Räume, sondern auch der digitalen Räume sollten sichtbar sein. Denn erst der Blick auf die Publikumsmessung, physisch wie virtuell, geben die Nutzung des Bibliotheksangebotes umfassend
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wieder. Dieser Rundumblick wird zum Beispiel für die Öffentlichkeitswirkung einer Bibliothek zunehmend wichtig. Denn eine Bibliothek, die auf beiden Standbeinen physisch wie virtuell gefragt ist bzw. in beiden Bereichen Nutzer nachweisen kann, kann ihre Bedeutung und
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z.B. gegenüber dem Träger oder gegenüber der Politik umfassend darstellen. Das Angebot der Wisse Zählung ist für teilnehmende Bibliotheken kostenfrei. Erst zubuchbare Module sind kostenpflichtig. Diese zubuchbaren Module sind für eine DBS-konforme Zählung
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nicht notwendig. Das heißt, das Angebot ist für Bibliotheken in der Grundausstattung komplett kostenfrei. Neben der Vertragsmodalität und dem Einbau der Zählschnipsel besteht auf Bibliothekseite kein weiterer Arbeitsaufwand, soweit die Bibliothekseite bzw. Bibliothekseiten
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nicht verändert werden. Sobald alle Tags korrekt eingebaut und auf der Local-Liste bei InfoOnline eingetragen sind, geht es ohne weiteres Zutun der Bibliothek los mit der Wisse Zählung. Laut Vertrag zwischen InfoOnline und der DBS ist keine Datenweitergabe
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oder Verknüpfung von Daten vorgesehen bzw. zulässig. Nur InfoOnline, die DBS und die Bibliothek haben Zugriff auf die gezählten Page Impressions bzw. Visits. So viel zu den allgemeinen einführenden Informationen. An dieser Stelle möchte ich an Frau Knapp übergeben,
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die Ihnen weitere technische Einblicke liefern wird. Danke. Mein Name ist Therese Knapp und ich bin Programmiererin der DBS. Ich möchte kurz über unseren Partner für die Visits Zählung erzählen. InfoOnline ist der zentrale technische Dienstleiter für die Online-Nutzungsmessung
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in Deutschland. Sie ist eine Ausgründung der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern, der IVW. Für ihre Kunden zählt sie die Page Impressions. Das sind Seitenaufrufe auf Webseiten, wo ein bestimmtes JavaScript eingebunden ist. Ihre
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Rechenzentren sind mehrfach redundant und befinden sich in Deutschland. Es gibt eine 24-Stunden-Überwachung, um eine hohe Ausfallssicherheit zu garantieren. Dabei erfüllt sie die gesetzlichen Anforderungen zum Datenschutz, was bislang jährlich für
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den TÜV Saarland geprüft und bestätigt wird. Das skalierbare zentrale Messverfahren, kurz SZM, basiert auf der Erhebung von Page Impressions, PIs, mittels eines benutzerfreundlichen, zentralen HTML-JavaScript-basierten Verfahrens. Die Kunden haben fast realtime Zugriff auf die
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PIs in das Online-To-Kunden-Center. Als Kunde und Partner finde ich in der Online-Bereitschaft Fragen zu beantworten und Lösungen zu finden sehr gut. Das
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Kunden-Center, das für alle Kunden zugänglich ist, ist ein einfach zu bedienendes Informationswerkzeug. Hier sehen Sie die erste Seite, die Übersicht. Auf den Registerkarten werden alle Einstellungen, das heißt die Kontaktpersonen und die
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Localister für die Bibliothek eingegeben. Wenn die gesamte Einrichtung abgeschlossen ist, wird in die Zählung der PIs. Auf dem Reiter Domain Management kann man die PIs der verschiedenen Webseiten mitverfolgen. Hier kann die Bibliothek selbst sehen, ob es auf den verschiedenen Webseiten der Localister PIs gibt. Wer, die DBS,
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haben auch Zugriff auf die Seiten der Kunden-Center der teilnehmenden Bibliotheken und können die Visits in einem anderen Tool verfolgen. Was wird genau gezählt? In der DBS werden Visits festgelegt. Visits werden anhand der PIs von Info Online berechnet. Dafür gilt die
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Richtlinie aus der IVW-Richtlinien für Onlineangebote. Ein Visit bezeichnet ein Nutzungsvorgang. Ein Visit beginnt, wenn ein Nutzer innerhalb eines Angebotes eine Page-Impression erzeugt. Jede weitere Page-Impression, die der Nutzer im Folgenden
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innerhalb des Angebotes erzeugt, wird diesem Visit zugeordnet. Der Visit wird als beendet angesehen, wenn länger als 30 Minuten kein Page-Impression durch den Nutzer erzeugt worden ist. Jeder Klick auf eine bei Info Online aufgeführte Seite oder Gruppe von
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Seiten wird standardisiert ausgewertet und einem Visit zugeordnet. Bibliotheken können auf alle Webseiten, die sie wollen, und selberverwaltend zählen lassen. Hier handelt es sich um alle bibliothekseigenen Webseiten, zum Beispiel die Webseite, der Homepage,
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der Katalog, der OPAK und eventuell noch andere Unterseiten. Dazu muss die Bibliothek eine Localist bestimmen und diesen Seite ein JavaScript hinzufügen. Weil wir erst ab Juni 2019 angefangen haben, sind die Visitzahlen für Berichtsjahr 2019 nicht
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vollständig. Daher wurden sie hochgerechnet von Info Online. So wie Info Online, auch die DBS kontrollieren das Zählen für die zahlnehmenden Bibliotheken. Die Bibliotheken entscheiden letztendlich, ob der Wert in den Fragenbogen übernommen wird. Wie macht
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eine Bibliothek mit? Um die Visits für die DBS zu zählen, muss die Bibliothek die folgenden Schritten durchführen. Die Bibliothek meldet sich für die Visitszählung an bei der DBS. Die DBS schickt eine E-Mail mit der genauen Beschreibung, wie die Bibliothek sich bei Info Online
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anmelden muss. Die Bibliothek liest die nötigen Verträge mit Info Online, wobei der Anmeldevorgang automatisiert ist. Eine Localist mit zu zählen Bibliothekswebseiten muss festgelegt werden. Und die Entwickler der Bibliothek müssen die Texte in die unterschiedlichen
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Webseiten einbauen. Bei diesen vielen Schritten gibt es mehrere Verantwortliche. Sogar die Entwicklung der verschiedenen Bibliotheksseiten kann von verschiedenen Abteilungen durchgeführt werden. Wenn man sich dessen bewusst wird, ist es klar, dass die vollständige Umsetzung
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ziemlich lange dauern kann. Weil die Visitszählung für die DBS für alle Bibliotheken von einem Anbieter gemacht wird, werden die gleichen Berechnungsstandards verwendet. Daraus ergeben sich vergleichbare Werte. Die Resultate der Pilotphase 2019. Hier sehen Sie die Anzahl
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der zahlnehmenden Bibliotheken in 2019. Die Anmeldung war also ab Juli möglich. In der ersten Spalte, diese Spalte, sehen Sie die Bibliotheken, die in der DBS aktiv eingestuft sind. Hier ist die Anzahl der hauptämtlich geleiteten öffentliche Bibliotheken extra
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hinzugefügt. In der zweiten Spalte sehen Sie die Bibliotheken, die sich bei der DBS für die Visitszählung registriert haben. In der dritten Spalte sind die Bibliotheken, die einen Vertrag mit Info9 bezüglich die Visitszählung abgeschlossen haben. Und in
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der vierten Spalte sehen Sie die Anzahl der Bibliotheken, die aktiv zählen. In der letzten Zeile ist zu sehen, was wir in 2020 an Zuwachs hatten. Obwohl die Zahl der
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zahlnehmenden Bibliotheken stetig wächst, ist die Anzahl der zahlnehmenden Bibliotheken noch sehr begrenzt. Die DBS hat eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, wo die Schwierigkeiten liegen. Gefragt wurden die Bibliotheken, die sich bei der DBS angemeldet
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haben, aber noch nicht auf ihrer Webseite zählen. Zu den Gründen konnten zehn Statements abgegeben werden. Die Auswahl erfolgte über einen Likertskaler von 1 bis 5, wobei 1 aussagte, ich stimme gar nicht zu, und 5 für ich stimme vollständig
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zu. Die wichtigsten genannten Gründe sind, es gibt keinen Entwickler, der die Webseite modifizieren kann oder der Entwickler hat vorerst keine Zeit oder die Datenschutzbeauftragten der Bibliotheken können die Vorgangsweisen nicht immer zustimmen. Fazit, wir werden
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in Zusammenarbeit mit Info9 kontinuierlich die Erfassung der Visits verbessern und dann die Wünsche der Kunden anpassen. Info9 arbeitet für all ihre Kunden an einer technischen Lösung,
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die datenschutztechnisch leichter zu akzeptieren ist. Die DBS verfolgt diese Entwicklungen, um diese eventuell später für die Visitzählung einzusetzen. Aufgrund der Neuregistrierungen in 2020 gehen wir von einer steigenden Anzahl an Bibliotheken aus,
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die in diesem Jahr aktiv zählen werden. Wir hoffen, dass dieser Trend anhört und dass auch sie sich anmelden. Die Anmeldung für Berichtssjahr 2020 ist jetzt geschlossen und ab September kann man sich wieder anmelden, um ab Berichtsjahr 2021 zu zählen. Ich hoffe, der Vortrag gab
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einen Einblick in der Arbeit der DBS zur Visitzählung. Falls Sie Fragen haben, können Sie uns per E-Mail erreichen. Danke.