Barrierefreie Webseiten - für wen eigentlich?
This is a modal window.
The media could not be loaded, either because the server or network failed or because the format is not supported.
Formal Metadata
Title |
| |
Title of Series | ||
Number of Parts | 94 | |
Author | ||
License | CC Attribution 4.0 International: You are free to use, adapt and copy, distribute and transmit the work or content in adapted or unchanged form for any legal purpose as long as the work is attributed to the author in the manner specified by the author or licensor. | |
Identifiers | 10.5446/45589 (DOI) | |
Publisher | ||
Release Date | ||
Language |
Content Metadata
Subject Area | ||
Genre | ||
Abstract |
|
FrOSCon 201988 / 94
7
10
12
14
15
16
17
20
22
23
26
27
28
29
30
31
32
33
36
37
38
39
41
44
45
48
52
53
55
56
57
58
60
61
62
64
66
67
74
76
77
78
79
81
83
84
93
00:00
CMSSemantische ModellierungComputer scientistWorld Wide Web ConsortiumUniformer RaumWebsiteWeb pageCMSFunktionalitätContent (media)Scientific modellingContent (media)Version <Informatik>XMLUMLComputer animationLecture/Conference
05:35
Expandierender GraphSummationJavaScriptHTMLCross-site scriptingNetscapeRSS <Informatik>BLENDScripting languageProgramming languageUser interfaceVideo projectorComputer animation
06:23
Greatest elementProviderWeb pageWorld Wide Web ConsortiumZahlContrast (vision)SmartphoneVideo projectorWeb browserInformationE-Book-ReaderContent (media)
09:24
Stylus (computing)JavaScriptHTMLError correction modelWebcamUser interfaceCoin <Programmiersprache>RSS <Informatik>NetscapeCommon UNIX printing systemInternetdienstVariable (mathematics)Web pageComputer animation
10:08
SummationRSS <Informatik>InternetdienstCommon UNIX printing systemWeb pageComputer animation
10:50
RSS <Informatik>InternetdienstProvideroutputWeb pageOperating systemXMLComputer animation
12:34
Content (media)HypermediaoutputDesktopComputer animation
13:35
SummationRSS <Informatik>SmartphoneMoment (mathematics)Web pageComputer animation
14:51
Content (media)HypermediaoutputMoment (mathematics)XMLProgram flowchartComputer animation
15:29
HypermediaoutputContent (media)World Wide Web ConsortiumWeb pageComputer animation
17:18
Cross-site scriptingUser interfaceAgent <Informatik>RSS <Informatik>Evolutionarily stable strategyComputer wormSummationVelocitySpeech synthesisMoment (mathematics)Route of administrationDisplayWebsiteLink (knot theory)Version <Informatik>InformationWeb pageWorld Wide Web ConsortiumXMLComputer animation
21:15
Operating systemiPhoneAdaptive behaviorLecture/Conference
22:32
Constraint (mathematics)World Wide Web ConsortiumWINDOWS <Programm>Angular resolutionDemosceneProgrammer (hardware)Form (programming)KDELINUXMoment (mathematics)Firefox <Programm>Web browserSoftwareGoogleInformationWeb pageVersion <Informatik>Meeting/Interview
29:53
SignalSoftwareCross-site scriptingoutputAgent <Informatik>RSS <Informatik>CMSHigh availabilityComputer animation
30:27
TouchscreenSlide ruleWeb pageWorld Wide Web ConsortiumContent (media)Lecture/Conference
31:52
CMSSoftware testingWeb pageComputer animation
32:52
CMSWorld Wide Web ConsortiumCross-site scriptingCMSWeb browserRoute of administrationRollbewegungWeb pageTexture mappingFirefox <Programm>Content (media)HTML 5.0Physical lawHTMLWeb-AnwendungInformationCalculation
37:48
openSUSEXMLComputer animation
Transcript: German(auto-generated)
00:07
Ja, ich möchte euch was über Barrierefreiheit im Web erzählen und für wen wir das eigentlich machen oder machen sollten. Kurze Antwort ist für alle, aber kurz vorher kurz ein bisschen was
00:23
über mich. Ich bin Diplom Informatiker, derzeit Doktorand in der Uni Bremen und befasse mich da unter anderem damit, wie man die
00:41
Regeln für barrierefreie Webseiten modellieren kann, um dann auf Basis dieser Modelle Tools aufzusetzen. Ich bin auch Mitglied beim CMS-Garden, der hier ja auch einen Stand hat und beschäftige mich im Allgemeinen mit Web-Technologien und der Barrierefreiheit im Web
01:02
aus Entwicklersicht, also sprich, wie man das Ganze umsetzt, woraus auch die Idee für die Dessertation entstanden ist. Warum sollten jetzt Barriere-Webseiten barrierefrei sein?
01:20
Viele Leute denken zunächst, wenn man Barrierefreiheit im Web hört, nur an Blinde, ist aber nur ein kleiner Teil der Wahrheit. Blinde sind zwar eine der Zielgruppen dafür,
01:42
aber wir haben noch viele andere Gründe. Zum einen wird unsere Bevölkerung immer älter, es gibt Einschränkungen, die relativ weit verbreitet sind. 8% der männlichen Bevölkerung zum Beispiel leiden an einer Rot-Grün-Schwäche, vielleicht sogar jemand hier im Saal,
02:03
und man hat natürlich auch sehr häufig vorübergehende Beeinträchtigungen durch Krankheiten oder Verletzungen, wo ich aber gleich noch an Beispiele zu komme. Kurz zu den Standards für barrierefreie Webseiten, weil ich daraus gleich die Beispiele nehmen werde.
02:28
Der wichtigste Standard in dem Bereich sind die Web Content Accessibility Guidelines, die es seit letztem Jahr in der Version 2.1 gibt. Die hangeln sich an vier Prinzipien, nämlich wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust entlang
02:44
und definieren auf der Basis 13 Richtlinien und insgesamt 78 Erfolgskriterien, die man umsetzen muss oder soll, um eine barrierefreie Webseite zu bekommen, wobei die noch mal eingeteilt sind in drei verschiedene
03:04
Konformitätstufen. Wenn man die erste oder die ersten beiden, die veröffentlichte Seiten ab September auch verbindlich sind in der EU, laut neuer EU-Richtlinie, umsetzt hat man schon eine sehr gut barrierefreie Webseite.
03:24
Zusätzlich dazu gibt das W3C auch noch zwei weiterführende Dokumente heraus, einmal Understanding WCAG, da wird noch mal genauer beschrieben, was der Hintergrund der
03:41
Erfolgskriterien aus den Web Content Accessibility Guidelines ist, warum die so definiert wurden, wie sie definiert wurden, welche Vorteile das bringt, die umzusetzen und so weiter. Und die Technik vor WCAG sind vor allem für die Entwickler von Webseiten interessant.
04:03
Da steht nämlich drin, wie man die ganzen Regeln umsetzen kann, technisch und wie man es auch überprüfen kann. Wobei, für die Überprüfung gibt es mittlerweile einen neuen Standard, der gerade in Entwicklung ist, das Act Rules Format, wo ein neuer Standard definiert wird, wie man diese Regeln genau aufschreibt
04:27
und auch so aufschreibt, dass sich Entwickler von Tools zum Prüfen der Barrierefreiheit von Webseiten daran orientieren können.
04:42
Und dann kommen wir auch gleich zum ersten Beispiel. Das ist jetzt eines der Erfolgskriterien aus den Web Content Accessibility Guidelines. Es gibt leider noch keine aktuelle deutsche Übersetzung von der aktuellen Version daher jetzt auf Englisch in diesem Fall. Was das einfach sagt, mit Ausnahme von Captions, also Bildunterschriften und
05:09
Bildern von Text, soll der Text von einer Webseite auf 200 Prozent vergrößerbar sein, ohne dass man irgendwelche Zusatzteknologien braucht und ohne dass man
05:21
Inhalte oder Funktionalität auf der Webseite verliert. Ist natürlich für Sehbehinderte interessant, die noch sehen können, ist aber auch, ich weiß jetzt nicht, ob es in diesem Raum auch zutrifft, typisches Beispiel, wenn man in einem Klassenraum wäre
05:41
und irgendwas am Beamer zeigen möchte, wenn ich jetzt meine Maus finde, kann man den Wikipedia-Artikel noch hinten lesen, wird schwierig, würde ich meinen. Daher von Vorteil, wenn das vernünftig funktioniert für alle,
06:02
ist jetzt ein sehr, das erste Beispiel, ich denke, gut, zurück, anderes Beispiel, Moment, sorry, so.
06:28
Benutzung von Farben. Sollte man nicht unbedingt als alleinige Methoden nehmen, um Informationen zu transportieren.
06:41
Wie ich schon erwähnt hatte, acht Prozent der männlichen Bevölkerung sehen kein Rot oder Grün, was schon mal eine relativ hohe Zahl ist, aber es gibt auch Geräte, die keine Farben darstellen können, die aber einen Webbrowser haben, die ganzen E-Book-Reader. Man kann natürlich sagen, wer benutzt einen E-Book-Reader, um im Web zu surfen, aber
07:06
erfahrungsgemäß, wenn die Möglichkeit besteht, wird es genutzt. Daher vielleicht darauf achten, dass man nicht nur irgendwelche Farbunterschiede
07:20
nimmt, um Informationen zu transportieren. Nächstes Beispiel, Kontrast ist auch definiert in den Web Content Accessibility Guidelines, wie hoch der Minimal sein soll.
07:40
Mit, in diesem Fall, Ausnahme für größeren Text, weil der dann besser wahrnehmbar ist, oder einige andere Ausnahmen, wo das dann sehr hilfreich sein kann. Zum Beispiel auf dem Bild hier kann man jetzt gar nichts erkennen, das ist jetzt in relativ hellem Sonnenlicht auf dem Smartphone.
08:00
Aufgenommen. Da könnte man, wenn die Kontraste von der Seite besser wären, auf dem Beamer sieht man das nämlich gar nicht mehr, noch was lesen. Die Seite, die da jetzt dargestellt wird, ist auch absichtlich mit schlechten Kontrasten gemacht, zum zeigen, aber ich habe schon sehr viele Webseiten gesehen, wo irgendwie
08:24
sehr helles Grau auf Weiß benutzt wird für die Schrift, und das ist selbst manchmal auf etwas schlechteren Displays nicht wirklich gut zu lesen. Daher als Orientierungshilfe kann man sich möglicherweise einfach mal bei den Web Content Accessibility Guidelines bedienen und überlegen
08:44
und gucken, wie die Farben, die man sich jetzt ausgesucht hat für eine Webseite, da abschneiden. Anderes Beispiel, ich habe jetzt zwei zusammengefasst für Formulare. Zum einen, dass man Fehler vernünftig
09:02
erkennen kann, und zum anderen, dass es klare Instruktionen gibt, was bei den Formularen passieren soll. Ich denke mal, jeder ist schon auf irgendwelchen Webseiten auf Formulare gestoßen, die wo er auf Anhieb nicht wusste, was da von einem verlangt wird. Ich habe auch mal ein Beispiel gebaut.
09:29
Richtig. Zum Beispiel dieses Formular, ich mache es auch mal ein bisschen größer, das müsste gehen. Das hat mehrere Probleme absichtlich. Zum einen, es hat keine Labels für die ganzen Eingabe-Elemente.
09:45
So ein Platzhalter reicht nicht aus. Da muss ein Label sein. Man kann es, wenn man es unbedingt möchte, das Label verstecken, sodass nur die Screenreader, also die Vorlesepunkte, die Programme, das sehen, aber
10:00
und sieht jemand die beiden Checkboxen, die man hier anklicken soll? Bei dieser Gestaltung, aber solche Gestaltung habe ich selber auch schon mal auf Webseiten gesehen. Genau, und ich habe, also das ist jetzt halt ein Beispiel.
10:25
Und das wäre hier jetzt das gleiche Formula, war etwas zu groß geraten. Das gleiche Formular, gleiche Texte, nur etwas andere Gestaltung und man sieht zumindest, dass man hier was tun soll.
10:53
Ja, das auch. So, richtig. Das kommt auch noch dazu.
11:10
Ja, so. Genau, das war das. Dann Bedienung per Tastatur einer Webseite.
11:23
Der eine Grund dafür, warum es dieses Erfolgskriterium gibt, was auch in der ersten Stufe für die Konformität drin ist, ist, dass viele von den unterstützenden Technologien für Behinderte sich dem Betriebssystem gegenüber als Tastatur ausgeben.
11:42
Egal was es jetzt genau ist, also auch eine Steuerung über die Augen, die es tatsächlich gibt für Rechner, wo man dann per Blickkontakt Tastatureingaben machen kann, gibt sich dann dem Betriebssystem gegenüber als Tastatur zu erkennen. Aber
12:01
hat jemand schon mal versucht oder musste es versuchen, die Maus mit seiner nicht bevorzugten Hand zu bedienen? Weil das passiert ist. Ich denke, da weiß jeder, wie schwer das sein kann. Und da ist man dann sicher froh, wenn man auch mit der Tastatur vernünftig arbeiten kann, weil die kriege ich
12:25
normalerweise mit beiden Händen gleich gut bedient. Im Zweifelsfall. Oder anderes Beispiel, wäre, noch mal zurück, ich habe eine Maus und die Batterien sind leer.
12:44
Hab keine Batterien da, muss aber dringend was am Rechner machen. Tastatur funktioniert im Regelfall. Ja, aber das ist auf manchen Notebooks auch schwierig oder wenn man einen Desktop hat
13:04
mit Maus und keine kabelgebundene Maus. Dann nicht Textinhalte. Mit Ausnahme von Eingabefeldern und Videos natürlich und
13:24
Captures, wobei dazu gibt es dann noch weitere Diskussionen, ob Captures überhaupt barrierefrei sein können. Das kann auch sinnvoll sein. Für alle, wenn man zum Beispiel, hat man vielleicht auch schon mal erlebt,
13:41
wenn man irgendeine schlechte Verbindung hat, dann passiert das. Man weiß überhaupt nicht, was auf der Webseite überhaupt zu sehen ist. Wenn man zum Beispiel mit dem Smartphone unterwegs ist. Moment.
14:02
Ja, ich würde mal sagen, Schriften können zwar für farbblinde barrierefrei sein, aber auf keinen Fall für total blinde Menschen. Das ist richtig. Aber jetzt zum Beispiel dieses Beispiel
14:24
kann auch, zumindest wenn man das machen würde, ein paar Alttexte eingeben, zumindest weiß man dann, was da eigentlich zu sehen sein sollte, anstatt dass man nur die blöden Boxen sieht.
14:48
Anderes.
15:05
Ja, Moment. Ja, Textalternative. Davon habe ich in den beiden Bildern, die ich jetzt im Vortrag gesehen habe, nichts gesehen.
15:25
Welche meinst du? Das mit der Hand im Verbund und das mit dem mit dem Schwarz, wo man nichts erkennen konnte. Richtig, da waren auch in diesem Fall jetzt keine Alternativtexte hinterlegt.
15:42
Ja, aber das geht. Da reicht meistens auch schon relativ kurzer Satz. So.
16:02
Wen es wirklich interessiert, ich möchte das Video jetzt doch nicht zeigen in diesem Fall. Es gibt beim B3C auch mehrere Videos, wo solche Sachen noch mal erklärt wird. Wenn man nach Web Accessibility Perspectives sucht,
16:20
findet man das sehr gut. Da sind noch sehr viel mehr Beispiele bei, für wen barrierefreie Webseiten interessant sein können. Zum Beispiel, wenn man ein Video guckt, man hat keine Kopfhörer gucken möchte, man hat keine Kopfhörer dabei
16:41
und soll aber eigentlich leise sein, dann können Untertitel schon mal ganz hilfreich sein. Oder in einer sehr lauten Umgebung, wo auch keine Kopfhörer helfen, um was zu verstehen, kann es auch hilfreich sein.
17:02
Fazit des Ganzen, dass von barrierefreien Webseiten alle profitieren und wir haben, glaube ich, noch ein bisschen Zeit. Es gibt noch ein paar andere Erfolgskriterien, die man als Beispiel machen kann.
17:24
Moment. Das ist zum Beispiel, ist zwar in der höchsten Konformitätsstufe drin, das ist jetzt gerade im letzten, bei der Version 2.1, dazugekommen als
17:44
Erfolgskriterium. Worum es da geht, ist, dass die Ziele für die Eingabe mit Mauszeiger oder auch dann per Touch Display eine gewisse Mindestgröße haben sollen. Ich denke, es hat auch schon jeder erlebt, dass das bei einigen
18:01
Webseiten und Anwendungen relativ, manchmal relativ schwierig ist, die richtige Stelle zu treffen, um irgendeinen Link aufzurufen. Richtig, aber die Frage oder die Anmerkung war, dass
18:21
bei Links die Größe mit, durch die Textgröße meistens vorgegeben ist. Ja, ist richtig. Ich, das ist hier ja auch als Ausnahme tatsächlich definiert, wenn es in einem Satz ist, wenn es ein alleinstehender Link ist, wie zum Beispiel in der Navigation, dann
18:46
gilt die Regel. Ich komme mal eben wieder mit dem Mikrofon. Ab wann gilt denn eine Website als barrierefrei?
19:02
Also es gibt ja diese drei Konformitätsstufen in den Web Content Accessibility Guidelines. Hinz und wenn man die Stufe A, also alle die in Stufe A drin sind, die Erfolgskriterien erfüllt, hat man schon 60 Prozent
19:21
der Anwendungsfälle eigentlich zumindest im Ansatz erschlagen. Dann ist das für die meisten schon benutzbar und wenn man dann noch weitergehen möchte, muss man die anderen beiden Konformitätsstufen auch angucken, wobei ein Tipp wäre
19:42
zum einen sich die Seite selber mal mit einem Screenreader angucken. Also mal einen installieren, die stellen tatsächlich das, was sie vorlesen würden, auch als Text mittlerweile da, als Hilfe für Entwickler. Und zum anderen, wenn man wirklich auch Behinderte in der potenziellen Zielgruppe hat,
20:05
auch mal jemanden, der wirklich behindert ist, an die Seite ransetzen, um zu gucken, ob der damit klarkommt. Ja.
20:23
Mir ist nämlich so gerade eingefallen, dass schon von jemandem irgendwelche Sinne funktionieren müssen, damit man die Anwendung, weil das jemand gar nicht sehen kann, stelle ich es mir auch schon als kaum noch möglich vor. Doch, das ist möglich. Es gibt ja die Screenreader-Programme,
20:45
die den ganzen Bildschirminhalt in Sprache verwandeln, die auch relativ gut sind, sofern sie alle Informationen verfügbar haben. Und ich habe es tatsächlich schon miterlebt, die
21:03
Spenden, die so was benutzen, haben die Sprachausgabe dann auch auf relativ hohe Geschwindigkeiten eingestellt, sodass man da als Sehen da gar nicht mehr mitkommt. Und zum anderen sind die, was auch sehr interessant ist, wer es mal ausprobieren möchte.
21:25
Wer ein iPhone oder ein Android-Gerät hat, hat tatsächlich einen Screenreader schon auf dem Gerät drauf, weil die da im Betriebssystem fest integriert sind. Kann man in den Einstellungen einfach aktivieren und
21:40
es einfach mal ausprobieren, wie man damit sein Gerät bedient. Genau, es war gerade die Anmerkung, dass es für Blinde, die noch hören können,
22:01
dass Anpassen oder das Barriere-Frei-Machen einfacher ist, als wenn mehrere Sinne ausgefallen sind. Das ist tatsächlich aber auch einer, dann schon einer der schweren Fälle, die nicht tatsächlich nicht so häufig vorkommen und die dann auch, je mehr Sinne ausgefallen sind, natürlich desto schwieriger wird das Ganze.
22:29
Ja, wobei das ist tatsächlich, glaube ich, sehr sehr selten. Also das Sehen, Hören und Fühlen nicht mehr funktionieren. Ja, gut.
22:44
Wenn sonst keine Anmerkungen Moment. Es gibt sehr viele Blinden. Ist an. Es gibt sehr viele Blinde, die kein Brei können. Ja, deshalb. Und deshalb ist da die Sprachausgabe
23:08
wichtig. Und wenn ich dann später ertaube, wird das ja auch zum Problem. Genau, das wird dann auch zum Problem, wobei man dazu auch noch sagen muss, die wenigsten Blinden sind wirklich komplett blind. Also es gibt sehr viele, die
23:25
vom Gesetz her als blind gelten, aber tatsächlich noch so viel Restsee-Fähigkeit haben, dass sie auch noch mit Screen-Magnifiern arbeiten können. Oder eine Morselampe oder sowas sehen könnten. Ja, sowas zum Beispiel dann.
23:43
Aber wie gesagt, das sind dann auch schon sehr schwere Fälle, die da muss man tatsächlich dann alle Erfolgskriterien abdecken, um die reinzukriegen. Und das ist tatsächlich bei den Web Content Accessibility Guidelines auch noch eine Lücke,
24:02
die in der Version 3.0, die irgendwann in ein, zwei Jahren erscheinen soll, abgedeckt werden soll. Was nämlich zum Beispiel auch im Moment noch nicht abgedeckt ist, sind kognitive Einschränkungen. Also, die man entweder von Geburt an hat oder auch erwerben kann durch irgendwelche Gehirnverletzungen, wo dann die
24:27
Aufmerksamkeitsfähigkeit eingeschränkt wird. Die sind noch nicht wirklich berücksichtigt momentan. Machen wir da weiter und dann da. Ich hätte tatsächlich zwei Fragen. Einmal eine Klarstellung.
24:42
Sie hatten vorhin gesagt, dass alle öffentlichen Webseiten das vor nächstes Jahr haben müssen, diese Guidelines. Wie ist da öffentliche Webseite zu definieren? Das ist eine gute Frage. Da habe ich tatsächlich noch nicht intensiv genug in die EU-Richtlinie reingeguckt, die ab September gilt.
25:01
Es ist aber wahrscheinlich, also alle Einrichtungen der EU werden davon betroffen sein und alle Einrichtungen des Bundes oder von Ländern hier in Deutschland werden davon auch betroffen sein. Also auch zum Beispiel das Finanzamt müsste dann wahrscheinlich
25:22
barrierefreie Seiten anbieten, inklusive Ihrem Älterverfahren. Ob Sie es tun werden, ist natürlich immer noch eine andere Frage. Allerdings ist es wohl so, wie ich gelernt habe jetzt in den Diskussionen, die ich jetzt schon hier hatte,
25:43
gestern, dass das Ganze jetzt das erste Mal auch wirklich einklagbar wird durch die EU-Richtlinie. Ob das auch schon bei allen Behörden angekommen ist, ist natürlich noch wieder eine andere Frage. Gut und die zweite Sache, da ich tatsächlich selber so zu der Zielgruppe der
26:04
etwas schlechter sehenden Gehörungen sozusagen, habe ich jetzt zum Beispiel auch festgestellt, so große 32 Zoll-Monitore sind was Tolles. Das hat natürlich auch zur Folge, dass man dann so schöne Auflösungen von 3-4.000 Pixeln hat und wenn man dann den normalen Windows-Monitor hat, dann ist er natürlich
26:27
unglaublich klein, also selbst für jemanden, der normal sehen kann, kaum noch zu erkennen. Das heißt also, wenn sich das tatsächlich dahin entwickelt, dass wir dann alle mit Full HD 4K, 8K arbeiten, dann werden wir ja generell das Problem bekommen, dass wir mit Vergrößerungen arbeiten müssen.
26:44
Richtig, ja. So dann wird sich das ja generell dahin entwickeln, denke ich zumindest, dass wir barrierefrei einfach anbieten müssen bei den Webseiten. Ja, richtig. Gut, wir machen hier und dann da oben. Kann jemand, der rechtlich als blind gilt, auch noch jemand sein,
27:01
der große, dicke, schwarze Schrift auf einem weißen, leuchtenden Hintergrund lesen kann? Ganz klares Ja. Vielleicht noch eine Anmerkung zu der Sehbehinderung. Es gibt tatsächlich auch Formen von Sehbehinderung, wo das Sichtfeld dann eingeschränkt ist, wo die Leute dann nur einen sehr kleinen Ausschnitt
27:23
sehen können. Das sind dann tatsächlich aber auch Leute, die teilweise die Schrift dann verkleinern, um noch Kontext zu haben. Wir machen erst mal eben. So, Sie haben vorhin angesprochen, um zu testen, ob Webseiten
27:49
barrierefrei sind, dass man Screenreader nutzen sollten. Kennen Sie irgendwelche Screenreader-Programme für Windows oder Linux?
28:01
Für Windows gibt es zwei. Einmal NVDA, steht für Non-Visual Desktop Access. Der ist tatsächlich auch freies Software. Und kostenlos. Und der andere, der sehr weit verbreitet ist, ist Jaws. Der ist nicht kostenlos. Es gibt aber eine kostenlose Demo-Version, die man zum Testen nutzen kann. Unter Linux gibt es
28:23
Orca. Kommt aus dem GNOME-Projekt. Funktioniert mit GNOME auch am besten. Ich habe ihn jetzt letztens gerade mal wieder unter X-Face und KDE ausprobiert. Da funktioniert er leitlich gut mittlerweile. Und andere Möglichkeit, das zu testen oder mal zu gucken,
28:44
was die Browser überhaupt an diese assistiven Technologien, sprich die es zum Screenreader übergeben ist, dass Firefox zum Beispiel seit einigen Versionen in den Entwicklertools eine Reiterbarrierefreiheit hat, wo man sich den Baum
29:00
an Informationen angucken kann, der an diese unterstützenden Technologien geschickt wird. Ja, gibt es noch eine Möglichkeit, das Ganze per Software irgendwie durchzudrücken? Ja, es gibt Browser-Plugins.
29:21
Unter anderem der Lighthouse-Test von Google enthält auch Barrierefreiheitstests. Allerdings ist das da das Problem bei diesen automatisierten Tests, dass die nicht 100 nicht alles abdecken, weil einige Sachen kann man nicht automatisiert testen momentan.
29:47
Dazu habe ich auch gestern, weil genau das ist etwas, worin ich wo ich mich in meiner Dessertation mit beschäftige, einen Vortrag zu gehalten.
30:02
Der ist auch mittlerweile als Video verfügbar. Gut, da war noch eine Frage und da...
30:22
Ich habe weniger eine Frage als mehr eine Anmerkung. Ja, gerne. Aus meiner Erfahrung, es lohnt sich schon nur einen kurzen Testlauf mit dem Screen wieder zu machen. Ich finde jetzt aus meiner Erfahrung den Screen wieder sehr nervig, weil er jeden Schritt wirklich vorliest. Ja. Der einem ja als normal Sehender und normal
30:41
sensorischer Mensch sowieso klar ist. Aber ich hatte zum Beispiel die Erfahrung, dass wir auf einer Webseite oben einen Slider drin hatten, der alle drei Sekunden das Bild wechselte und der Screen wieder blieb hängen. Der ging nicht aus dem Slider raus, weil er es jedes Mal als neuen Content betrachtet hat. Das andere, was man sehr schnell merkt, ist, dass wenn die HTML-Attribute nicht gut gesetzt sind,
31:05
der Content sich verschiebt. Da liest dann zuerst alle Überschriften vor und dann die Unterschriften und dann geht er erst irgendwann... Es ist sehr schwer, dann noch den Kontext zu bewahren und das wirklich... Wobei das tatsächlich durch die Web Content Accessibility Guidelines abgedeckt ist mit der Reihenfolge und
31:25
diese Act Rules, die derzeit in Entwicklung sind, werden das auch noch mal stärker formalisieren, sodass man es auch einfacher in Tools umsetzen kann. Wie gesagt, ich habe gestern über meine Dessertationen Vortrag gemacht im Science Track,
31:43
wo ich da genau drauf eingegangen bin und wer interessiert ist, der ich werde in kürzerem Demonstrator von meiner Dessertation veröffentlichen, wo gerade solche Sachen auch berücksichtigt sind,
32:03
mit denen man dann auch Webseiten auf Barrierefreiheit prüfen kann. Und wo auch die, wo man durch manuelle Tests durch einfache Fragen durchgeführt wird, sodass man sich auch nicht allzu intensiv mit diesen ganzen Regeln befassen muss, sondern
32:22
wirklich direkt gefragt wird, zum Beispiel ob die Überschrift, die gerade hervorgehoben wird, den Inhalt, zu dem sie gehört, vernünftig beschreibt. Weil die Regeln sind schon sehr technisch geschrieben und selbst für Entwickler manchmal sehr schwer verständlich,
32:42
muss man einfach sagen. Ist es okay, wenn wir da oben erst mal eben weitermachen? Okay. Ich habe eine Frage. Also jetzt für Screenreader. Früher habe ich dann in HTML zum Beispiel das Inhaltsverzeichnis hinter den Text gelegt und dann erst über CSS
33:02
wieder nach vorne verschoben, damit erst der Inhalt vorgelesen wird. In HTML5 gibt es ja jetzt spezielle Auszeichnung für dieses Inhaltsverzeichnis, dies ist ein Inhalt. Werden die inzwischen von... Die werden tatsächlich interpretiert. Es gibt ja auch noch den ARIA-Standard, also die Accessible Rich Internet Applications,
33:24
mit denen man eine Webseite oder eine Web-Anwendung vor allem, vor allem die JavaScript-lastigen Anwendungen, noch mit Zusatzinformationen versehen kann. Wenn man das auch noch macht, dann kommen die Screenreader
33:40
meines Wissens nach sehr gut auch mit JavaScript-lastigen Sachen klar. Und die benutzen tatsächlich mittlerweile schon diese HTML5-Elemente, die tatsächlich dann auch implizite Rollen haben, die man zwar durch die ARIA-Attribute noch mal wieder überschreiben kann, aber wenn man die nativen HTML5-Elemente nutzt, haben die alle explizite Rollen
34:07
deren Mapping tatsächlich auch definiert ist, und die modernen Browser setzen das auch um. Das heißt, ich brauche mich um die Reihenfolge der Inhalte. Nicht mehr so wirklich zu kümmern, es ersetzt nicht unbedingt den Test am Ende, einmal zu gucken, ob die Reihenfolge da ist, dafür reicht aber tatsächlich schon dann die
34:28
Funktion, von der ich eben gesprochen habe, die jetzt seit einigen Versionen zum Beispiel bei Firefox in den Entwickler-Tools vorhanden ist, wo man sich angucken kann, wie der Browser die Webseite an den Screenreader übergeben würde.
34:48
Vielleicht einmal
35:01
Können Menschen, die dicke schwarze Schrift auf so mittleren, grün, gelb oder rot lesen, können auch als blind gelten? Gesetzlich werden sie möglich, also die Definitionen da sind in Deutschland
35:21
relativ kompliziert zum Teil, das ist dann zum Teil immer eine Einzelfallentscheidung tatsächlich, und da bin ich auch nicht hundertprozentig drin, ob die jetzt als blind dann gelten. Sie werden am Rechner tatsächlich möglicherweise dann die Farben
35:40
anders einstellen, was man ja auch machen kann, tatsächlich in den Browser-Einstellungen und möglich dann auch gegebenenfalls tatsächlich doch noch lesen. Zum Teil haben die dann allerdings auch den Screenreader aktiv oder installiert und springen dann gegebenenfalls auch zwischen den Varianten.
36:12
Richtig, ja, das gibt es alles, das gibt da zwischen komplett blind und normal sehend
36:21
und unendlich viele Möglichkeiten und Abstufungen. Das ist dann, wie man die dazu bringen in die Lage versetzt, IT-Technologie zu nutzen, ist dann teilweise auch immer sehr stark vom Einzelfall abhängig.
36:45
Richtig, also die Regeln für die ganze Barrierefreiheit können natürlich nicht jeden Fall abdecken, das ist immer so ein Querschnitt, der versucht möglichst viel abzudecken.
37:07
noch weitere Anmerkungen fragen. Wunderbar, dann bedanke ich mich. Und noch ein Hinweis, wer
37:29
an CMS-Webthemen interessiert ist, der CMS-Garden veranstaltet vom 15. bis 17. November seine jährliche Un-Conference in Essen.
37:43
Informationen dazu sind auf der Webseite vom CMS-Garden zu finden.